imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
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| Der '''Liquor cerebrospinalis''', die '''Zerebrospinalflüssigkeit''' oder '''Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit''', umgangssprachlich auch '''Gehirnwasser''' oder kurz ''Hirnwasser'' genannt, ist eine wasserklare, farblose, nur wenig [[Zelle (Biologie)|Zellen]] enthaltende [[Körperflüssigkeit]], die mit der [[Gewebeflüssigkeit]] des [[Gehirn]]s eng verbunden ist und dieser auch in der Zusammensetung weitgehend gleicht.
| | {{Vorlage:Seitenkategorien}} |
| | | [[Kategorie:Frühe italienische Literatur]] |
| Der Liquordruck, der im Liegen am Kreuz gemessen bei 70 bis 220 [[Wikipedia:Meter Wassersäule|mmH<sub>2</sub>O]] liegt, schwankt mit dem [[Atemrhythmus]] und auch abhängig vom [[Herzschlag]] rhythmisch um bis zu 20 mmH<sub>2</sub>O. Die essentielle Bedeutung dieser rhythischen Bewegung des Gehirnwassers hat [[Rudolf Steiner]] immer wieder besprochen und auch auf den Zusammenhang mit dem der [[Erdentwicklung]] vorangegangenen [[Alter Mond|alten Mond]] hingewiesen.
| | [[Kategorie:Literatur (Italienisch)]] |
| | | [[Kategorie:Schriftsteller (Mittelalter)]] |
| {{GZ|Sie werden ja schon gehört haben, wie schwer ein menschliches | | [[Kategorie:Schriftsteller als Thema]] |
| Gehirn ist: im Durchschnitt etwa 1350 Gramm. Es hat also ein ziemliches
| | [[Kategorie:Boccaccio|!]] |
| Gewicht, dieses menschliche Gehirn, es wiegt fast anderthalb
| |
| Kilo. Nun sind unter dem Gehirn sehr zarte Organe. Wenn Sie ein
| |
| Kilo auf diese zarten Organe legen würden, so würden die sogleich
| |
| zusammengequetscht werden, die könnten das gar nicht ertragen.
| |
| Fortwährend ist das so, daß Sie ein Gehirn von einem Gewicht in
| |
| sich tragen, das durch seine Schwere veranlagt ist, die Organe, die
| |
| darunterliegen, an der Gehirnbasis liegen, zu zerdrücken. Es drückt
| |
| aber nicht dieses Gewicht von einem Kilogramm, sondern in Wirklichkeit
| |
| drücken höchstens zwanzig Gramm auf die Gehirnbasis! Woher
| |
| kommt das ? Weil das Gehirn ganz schwimmt im Gehirnwasser.
| |
| Und tatsächlich, bis auf zwanzig Gramm verliert das Gehirn von
| |
| seinem Gewicht, weil es im Gehirnwasser schwimmt; nicht von dem
| |
| Gewicht, das Abwiegegewicht ist, sondern von dem Gewicht, das
| |
| unmittelbares Druckgewicht ist. Es drückt nur mit zwanzig Gramm
| |
| auf die Basis. Man stellt sich die Sache ganz richtig vor, wenn man
| |
| sich vorstellt: Das Gehirn (es wird gezeichnet), und das Gehirn im
| |
| Gehirnwasser schwimmend, das Gehirnwasser dann durch die Rükkenmarkssäule
| |
| heruntergehend.
| |
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| Nun denken Sie sich aber, daß dieses Gehirnwasser rhythmisch
| |
| auf und ab geht. So wie sich das Zwerchfell bei der Atmung auf und
| |
| ab bewegt, so wie überhaupt die Ein- und Ausatmung vor sich geht,
| |
| so bewegt sich rhythmisch dieses Gehirnwasser, in dem das Gehirn
| |
| schwimmt und die Atmung mitmacht auf diese Weise. Und der ganze
| |
| Gedankenprozeß, insofern das Gehirn sein Werkzeug ist, hat darin
| |
| seinen physischen Zusammenhang mit dem Atmungsprozeß. Dadurch
| |
| ist das Gehirn zu gleicher Zeit ein außerordentlich feines Empfindungsorgan
| |
| für dasjenige, was im Irdischen als fortwährende Kräfte
| |
| wirkt.
| |
| | |
| [[Goethe]], der in diese Dinge eine tiefe Einsicht hatte, wollte es zum
| |
| Beispiel durchaus nicht gelten lassen, was die grobklotzige Meteorologie
| |
| über das Sinken und Steigen des Barometerstandes sagt, die
| |
| bloß auf äußere Luftverdickung und Luftverdünnung, auf Steigen
| |
| und Sinken des Luftdruckes sieht. Goethe hat unendlich viel Zeit
| |
| seines Lebens darauf verwendet, die Barometerstände der verschiedenen
| |
| Gegenden sorgfältig zu notieren, und er hat versucht, zu konstatieren,
| |
| wie regelmäßig das Steigen und Sinken des Barometerstandes
| |
| über die ganze Erde hin ist, und wie man das vergleichen
| |
| kann mit dem, was einer inneren Kraft der Erde, einem Ausatmen
| |
| und Einatmen der Erde entspricht, womit zusammenhängt selbstverständlich
| |
| alles Regelmäßige und alles Unregelmäßige der Meteorologie.
| |
| Man braucht sich - trotzdem Regelmäßigkeit herrscht im Einund
| |
| Ausatmen der Erde - nicht über das Wetterwendische des Barometers
| |
| zu wundern; denn schließlich bekommt ja der Mensch trotz
| |
| aller Regelmäßigkeit seines Atmens auch den Schnupfen und andere
| |
| Zustände, die ein Barometer dafür sind, daß etwas nicht stimmt.
| |
| | |
| Aber diese wunderbare Gesetzmäßigkeit in der Erdenschwere, dieses
| |
| Innenleben des Irdischen, das nimmt der Mensch wahr. Im physischen
| |
| Leben bleibt es unterbewußt. Aber so wie der Mensch hinausguckt
| |
| in die Welt oder mit dem Ohr hinaushört, geradeso nimmt er
| |
| in dem fortwährenden Aufundabwogen des Gehirnwassers geheimnisvolle
| |
| innere Vorgänge des «Erdentieres» wahr, über das Goethe
| |
| sich so ausdrückt: Ich denke mir die Erde mit ihrem Dunstkreis
| |
| gleichnisweise als ein großes lebendiges Wesen, das im ewigen Einund
| |
| Ausatmen begriffen ist. Dieses Miterleben der Erde nimmt der
| |
| Mensch wahr, aber es bleibt im Unterbewußten. Aber sobald man
| |
| den Ätherleib als ein Organ hat, beginnt man, dieses Leben der Erde
| |
| wahrzunehmen und mitzumachen, dann ist man ein Glied an diesem
| |
| großen Erdengetier. Es ist wirklich erst unsere Zeit dazu gekommen,
| |
| ich möchte sagen, solchen Dingen ganz verständnislos gegenüberzustehen.
| |
| Noch ''[[Kepler]]'', der ja als ein großer Geist gilt auch für diejenigen,
| |
| die heute alle spirituelle Erkenntnis totschlagen möchten,
| |
| redet davon, daß unsere Erde, wie er sich ausdrückt, eine walfischartige
| |
| Respiration in Perioden, ein von der Sonnenzeit abhängiges
| |
| Schlafen und Erwachen, mit Anschwellen und Sinken des Ozeans
| |
| hat. Hinuntergedrängt ins Unterbewußte und ausgedrückt durch einen
| |
| physischen Vorgang, der aber nichts mit dem Bewußtsein zu tun hat,
| |
| erlebt der Mensch diese Dinge.
| |
| | |
| Jetzt werden Sie sich nicht mehr wundern, wenn Ihnen nun die
| |
| hellseherische Erkenntnis sagt: Auf dem alten Monde, wo traumhaftes
| |
| Hellsehen vorhanden war, war insbesondere das, was jetzt in
| |
| das Innere des Organismus zurückgetreten ist - dieser eigentümliche
| |
| Zusammenhang zwischen der äußeren Luft und unserem Denkprozesse
| |
| auf dem Umwege durch das Blut und durch das Aufundabwogen
| |
| des Gehirnwassers -, ein Äußeres im Organismus. Da war
| |
| draußen die sich bewegende Luft. Da war der Mensch selber noch -
| |
| denn etwas wie Irdisches war ja noch nicht da, erst wässerig war der
| |
| Mond oder höchstens verdichtetes Wasser -, wie ein Aufwirbeln in
| |
| der Mondenmaterie. Und dann lebte in diesem Aufwirbeln dasjenige,
| |
| was dieses Aufwirbeln wahrnahm, was da im Wasser als verdichtetes
| |
| Wasser schwamm als Mensch, als Mondenmensch. Das, was wir waren
| |
| als Mondenmensch, das steckt in uns drinnen. Und wenn man studiert,
| |
| wie das Gehirn im Gehirnwasser drinnen ist und wie die ganzen
| |
| Funktionen sind, wie das mit dem Atmungsprozeß zusammenhängt,
| |
| dann sieht man: Ja, es ist so: da stehst du eigentlich, du Erbschaft
| |
| vom alten Mond, du hast dich nur zurückgezogen in das Innere. Da
| |
| bist du als Gehirn. - Drinnen im Gehirnwasser schwimmt das, wogt
| |
| auf und ab.|163|103ff}}
| |
| | |
| Durch den Auftrieb der Gehirnflüssigkeit, in der das [[Gehirn]] schwimmt, ist es zum allergrößten Teil der [[Schwerkraft]] entzogen; erst dadurch kann sich die menschliche [[Intelligenz]] entfalten:
| |
| | |
| {{GZ|Sehen Sie, unser Gehirn wiegt durchschnittlich 1250 Gramm. Wenn
| |
| dieses Gehirn, indem wir es in uns tragen, wirklich 1250 Gramm wiegen
| |
| würde, dann würde es so stark drücken auf die unter ihm befindlichen
| |
| Blutadern, daß das Gehirn nicht in richtiger Weise mit Blut
| |
| versorgt werden könnte. Es würde ein starker Druck ausgeübt werden,
| |
| der das Bewußtsein sogleich umnebeln würde. In Wahrheit drückt
| |
| das Gehirn gar nicht mit den vollen 1250 Gramm auf die Unterfläche
| |
| der Schädelhöhle, sondern nur mit etwa 20 Gramm. Das kommt davon
| |
| her, daß das Gehirn in der Gehirnflüssigkeit schwimmt. So wie der
| |
| Körper hier im Wasser schwimmt, so schwimmt das Gehirn in der
| |
| Gehirnflüssigkeit. Und das Gewicht der Gehirnflüssigkeit, die verdrängt
| |
| wird durch das Gehirn, beträgt eben ungefähr 1230 Gramm.
| |
| Um diese wird das Gehirn leichter und hat nur noch 20 Gramm. Das
| |
| heißt, wenn man nun auch - und das tut man ja mit einem gewissen
| |
| Recht - das Gehirn als das Werkzeug unserer Intelligenz und unseres
| |
| Seelenlebens, wenigstens eines Teiles unseres Seelenlebens, betrachtet,
| |
| so muß man nicht bloß rechnen mit dem wägbaren Gehirn - denn dieses
| |
| ist nicht allein da -, sondern dadurch, daß ein Auftrieb da ist, strebt
| |
| das Gehirn eigentlich nach aufwärts, strebt seiner eigenen Schwere
| |
| entgegen. Das heißt, wir leben mit unserer Intelligenz nicht in abwärtsziehenden,
| |
| sondern in aufwärtsziehenden Kräften. Wir leben mit
| |
| unserer Intelligenz in einem Auftrieb drinnen.|320|49}}
| |
| | |
| In den rhythmischen Bewegungen des Gehirnwassers lebt das [[Gefühl]]. Das ist insbesondere auch für das Leben im [[Musik]]alischen bedeutsam - und ähnlich wohl auch für die Sprache.
| |
| | |
| {{GZ|Dieses Leben im Musikalischen,
| |
| es ist der allerbeste Beweis - zunächst einer von vielen, wir werden
| |
| noch verschiedene kennenlernen, aber vielleicht einer der besten Beweise
| |
| - für die besondere Zuordnung des Gefühlslebens zum rhythmischen
| |
| Leben des Organismus. Dieses rhythmische Leben wird in
| |
| seinem Zusammenhang mit dem Gefühlsleben wahrgenommen von
| |
| dem Vorstellungsleben, das an den Nerven-Sinnes-Organismus gebunden
| |
| ist. Wenn wir etwas Musikalisches hören, ja, wenn wir irgendwie
| |
| uns einem Tonbilde hingeben, dann ist das allerdings scheinbar
| |
| zunächst aufgenommen durch den Sinn. Aber diejenigen Physiologen,
| |
| die etwas feiner beobachten können, merken, wie innerlich beteiligt ist
| |
| an dem Verfolgen eines Tonbildes das Atmen, und wie wirklich unser
| |
| Atmen etwas zu tun hat mit dem, was wir als dasjenige in uns erleben,
| |
| was uns das Tonbild erscheinen läßt als etwas, das ästhetisch zu beurteilen
| |
| ist, das in das Gebiet der Kunst zu versetzen ist.
| |
| | |
| Wir müssen uns nämlich klar sein, welch komplizierter Prozeß
| |
| eigentlich in uns fortwährend vorgeht. Nehmen Sie einmal diesen unseren
| |
| Organismus an. Dieser Nerven-Sinnes-Organismus, der zentralisiert
| |
| ist im menschlichen Gehirn, er ist ja so zentralisiert, daß das
| |
| Gehirn eigentlich nur zum geringsten Teil in einem gewissen festen
| |
| Zustande ist; das ganze Gehirn schwimmt im Gehirnwasser. Ich versuche
| |
| dasjenige, was da zugrunde liegt, durch folgendes klarzumachen:
| |
| Es würde unser Gehirn, wenn es nicht im Gehirnwasser wirklich
| |
| schwimmen würde, fortwährend auf die an der Schädelunterlage befindlichen
| |
| Blutgefäße drücken und diese fortwährend zerdrücken. Unser
| |
| Gehirn erleidet nämlich dadurch, daß es im Gehirnwasser schwimmt,
| |
| einen fortwährenden Auftrieb - was man nach dem Archimedischen
| |
| Prinzip den Auftrieb nennt, wie Sie aus der Physik wissen -, so daß
| |
| von dem reichlich 1300 bis 1500 Gramm wiegenden Hirn eigentlich
| |
| auf die Unterlage des Schädels höchstens 20 Gramm drücken. So daß
| |
| also dadurch, daß das Gehirn einen mächtigen Auftrieb erleidet, auf
| |
| die Unterlage des Schädels sehr wenig gedrückt wird. Aber dieses Gehirnwasser,
| |
| das ist nicht minder beteiligt an unserem ganzen menschlichen
| |
| Erleben als etwa das Feste des Gehirnes. Dieses Gehirnwasser,
| |
| das ist nämlich in einer stetigen Auf- und Abbewegung. Es bewegt sich
| |
| das Gehirnwasser rhythmisch auf und ab vom Gehirn durch den
| |
| Rückenmarkskanal, strahlt dann aus in die Bauchhöhlung, wird bei
| |
| der Einatmung zurückgestoßen in die Gehirnhöhlung, wieder herausgestoßen,
| |
| und bei der Ausatmung fließt es wieder herunter. In fortwährendem
| |
| Auf- und Abbewegen ist dieses Gehirnwasser, das heißt,
| |
| seine Fortsetzung in den übrigen Organismus hinein, so daß eine fortwährende
| |
| vibrierende Bewegung stattfindet, die im Grunde genommen
| |
| den ganzen Menschen erfüllt und die mit dem Atmen zusammenhängt.
| |
| | |
| Indem wir irgendeiner Folge von Tönen gegenüberstehen, stehen
| |
| wir ihr als atmende Menschen gegenüber. Fortwährend wird das Wasser
| |
| aufwärts und abwärts getrieben. Und indem wir hören, schlägt
| |
| innerlich der Rhythmus des auf- und absteigenden Wassers an dasjenige
| |
| an, was da durch die Töne in uns im Gehörorgan als Sinneswahrnehmung
| |
| figuriert, und ein fortwährendes Zusammenschlagen der
| |
| innerlichen Vibrationsmusik unseres Atmens findet statt mit dem, was
| |
| als Wahrnehmungsvorgang an unser Ohr schlägt. Darinnen besteht
| |
| eigentlich das musikalische Erlebnis, in diesem Ausgleich zwischen der
| |
| Gehörwahrnehmung und dem rhythmischen Atmungsprozeß. Und der
| |
| schildert ganz falsch, der etwa das musikalische Wahrnehmen, das ja
| |
| überall im wesentlichen durchzogen ist vom Fühlen, nur in Beziehung
| |
| bringen möchte direkt mit den Nervenvorgängen. Die sind eigentlich
| |
| beim musikalischen Wahrnehmen nur dazu da, daß wir dasjenige, was
| |
| eigentlich vorgeht, tiefer mit unserem Ich verbinden, daß wir es so
| |
| recht wahrnehmen, daß wir es ins Vorstellen umsetzen.|301|34ff}}
| |
| | |
| Im Pulsieren des Gehirnwassers empfängt der [[Mensch]] auch unbewusst Impulse aus der Sphäre der [[Erzengel]] bzw. der [[Volksseele]].
| |
| | |
| {{GZ|Wir sind ja zu weit über neunzig Prozent eine Wassersäule, das heißt
| |
| eine Flüssigkeitssäule, aber dieses Flüssige im Menschen, das ja die
| |
| äußere Wissenschaft heute noch sehr wenig berücksichtigt, ist gerade
| |
| der Hauptträger des menschlichen Lebens. Und ich habe schon einmal
| |
| darauf hingewiesen, wie das luftförmige Element durch das flüssige in
| |
| das feste Element hineinwirkt, das im Gehirn verankert ist. Wir atmen
| |
| ein; dadurch, daß wir den Luftstrom einatmen, also unseren Leib mit
| |
| dem Luftstrom ausfüllen, wird das Organ, das wir Zwerchfell nennen,
| |
| gesenkt. In diesem Einsaugen des Luftstromes und allem, was damit
| |
| zusammenhängt, bis zum Senken des Zwerchfelles, haben wir jene
| |
| Sphäre, in der die aus dem Reiche der Archangeloi ausgehenden Impulse
| |
| wirksam sind. Und so wie dies alles im Unterbewußten bleibt, so bleibt
| |
| auch die wahre Gestalt der Wirkungen der Volksseele im Unterbewußten,
| |
| sie wird nur, wie ich gestern vergleichsweise sagte, wie Wogen heraufgeschlagen,
| |
| aber in ganz anderer Gestalt, als sie in Wirklichkeit da
| |
| unten lebt. Wenn das Zwerchfell heruntergedrückt ist, beginnt eine Art
| |
| Stauung des Blutes in den Venen des Unterleibes. Dadurch wird der
| |
| Strom des Gehirnwassers durch den Rückenmarkskanal heraufgedrückt
| |
| und in das Gehirn, also um die verfestete Gehirnmasse herum, hineinergossen;
| |
| so daß jetzt infolge des Einatmens das Gehirnwasser im Gehirn
| |
| selber ist, heraufgestoßen ist. In diesen Wirkungen der Pulsation
| |
| des Gehirnwassers liegt alles das, was an Impulsen aus der Sphäre der
| |
| Archangeloi in den Menschen läuft, alles dasjenige, was der Mensch an
| |
| Vorstellungen, Empfindungen gewinnen kann, die ihn ins Überpersönliche
| |
| oder Unterpersönliche erheben, also ihn verbinden mit den Gewalten,
| |
| die hinausgehen über Geburt und Tod. Und im Gehirn selbst,
| |
| da stößt dann das Gehirnwasser an das Feste.
| |
| | |
| Dem parallel geht der Vorgang, der darinnen besteht, daß in unserem
| |
| Flüssigen auch die Vorstellungen, die Begriffe wogen, denn die
| |
| Vorstellungen und Begriffe sind geistige Entitäten, welche in dem flüssigen
| |
| Element wogen, und als unsere alltäglichen, auf die Sinneswelt
| |
| bezüglichen Vorstellungen kommen sie dadurch hervor, daß sie auf das
| |
| Feste stoßen, von dem Festen zurückgespiegelt werden und dadurch
| |
| zum Bewußtsein kommen.
| |
| | |
| Wenn wir wieder ausatmen, tritt dafür in den Blutgefäßen des Gehirns
| |
| eine Stauung ein, und das Gehirnwasser wird durch den Rückenmarkskanal
| |
| in den Unterleib heruntergedrängt. Es kann da hinein,
| |
| weil infolge des Ausatmens das Zwerchfell gehoben wird und dadurch
| |
| Raum ist für das Hinunterfließen des Gehirnwassers in den Unterleib.
| |
| Das Denken, Vorstellen und so weiter ist eben nicht jener Prozeß, von
| |
| dem die anatomisch-physiologische Wissenschaft heute als von einem
| |
| bloßen Gehirnprozeß träumt, sondern es hängt das, was im Gehirn vor
| |
| sich geht als die Spiegelung an einem Festen, mit dem zusammen, was
| |
| nicht mehr spiegelt, sondern im Flüssigen bleibt, und von da, auf dem
| |
| Umwege durch die Atmung, den Einfluß des luftförmigen Elementes
| |
| regelt. Das ist auch der Umweg, auf dem alles, was uns mit dem Klima,
| |
| mit Erdenverhältnissen, die an ein bestimmtes Terrain gebunden sind,
| |
| und mit sonstigen äußeren Einflüssen, die mit der Atmung zusammenhängen,
| |
| vermittelt wird. In dem, was niemals ins Bewußtsein hereinfließt,
| |
| im Atmungsprozeß, der nichts anderes ist als ein wogendes Meer,
| |
| wogen geistige Realitäten. Der Atmungsprozeß steht auf dem Umwege
| |
| durch das Gehirnwasser in Verbindung mit dem Gehirn.|174|151f}}
| |
| | |
| Wenn der [[Mensch]] zur irdischen [[Inkarnation]] herabsteigt, hat er schon einen [[Ätherleib]], den er sich aus dem ganzen [[Kosmos]] zusammengezogen hat, und dieser Ätherleib bildet sich in den Bewegungen des Gehirnwassers ab.
| |
| | |
| {{GZ|Sehen wir nur einmal auf das Gehirnwasser. Das hat in sich gewisse
| |
| Bewegungen. Die sind ein Abbild des Ätherleibes. Aber den Ätherleib,
| |
| den bekommt der Mensch, indem er aus den geistigen Welten in
| |
| diese physische Welt heruntersteigt; innerhalb der geistigen Welten
| |
| hat er ihn noch nicht. Aber indem der Mensch überhaupt seinen
| |
| physischen Leib ergreift, hat er schon seinen Ätherleib. Er zieht
| |
| gewissermaßen den Äther aus dem Kosmos heran. Und erst indem er
| |
| den Äther herangezogen hat aus dem Kosmos, kann er sich mit dem
| |
| Physischen, das ihm dann durch die Vererbung vermittelt wird, verbinden.
| |
| So daß wir dasjenige, was innerlich im Ätherleib des Menschen
| |
| lebt, schon mitbringen, indem wir unseren physischen Leib
| |
| ergreifen.
| |
| | |
| Nehmen Sie also an, im Leib des mütterlichen Organismus entsteht
| |
| der Menschenkeim. Wir untersuchen dasjenige, was an diesem
| |
| Menschenkeim das Flüssige ist. Man tut es nicht in der gewöhnlichen
| |
| Physiologie. In der gewöhnlichen Physiologie untersucht man nur
| |
| den Keim insofern, als er Festes enthält oder wenigstens sich so wie
| |
| das Feste beobachten läßt. Das Flüssige wird gar nicht untersucht.
| |
| Würde man aber das Flüssige untersuchen, dann würde man entdekken,
| |
| wie in dem Flüssigen, namentlich im Gehirnwasser, ein Abbild
| |
| dessen ist, was da hereingeschlüpft ist in den physischen Menschen
| |
| und was zunächst schon im Ätherleib sich ausdrückte, als der Äther
| |
| herangezogen worden ist.
| |
| | |
| [[Datei:GA212 058.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 212, S. 58 (Tafel 6)]]
| |
| | |
| So können wir sagen: Wenn hier der physische Leib ist (siehe
| |
| Zeichnung), der physische Menschenkeim sich bildet - ich zeichne
| |
| jetzt das Feste gar nicht; was ich da zeichne, soll der flüssige Menschenkeim
| |
| sein (rot) - , es kommt aus der geistigen Welt herunter
| |
| dasjenige, was als Ich und Astralisches vorhanden ist. Was schon an
| |
| Äther herangezogen ist (gelb), das schlüpft hier hinein. Indem einfach
| |
| der Mensch untertaucht in den physischen Leib, wird im flüssigen
| |
| Organismus aufgenommen das, was der Mensch von außen
| |
| hereinbringt. Würden Sie also das Gehirnwasser des Kindes in seinen
| |
| Bewegungen untersuchen, so müßten Sie sagen: Das ist eigentlich
| |
| eine Photographie dessen, was der Mensch war, bevor er sich mit
| |
| seinem physischen Leib verbunden hat. Sehen Sie, das ist sehr wichtig,
| |
| daß man eigentlich sagen kann: Im Gehirnwasser, das heißt, in
| |
| den Bewegungen des Gehirnwassers würde man eine Photographie
| |
| von dem, was der Konzeption vorangegangen ist, finden.
| |
| | |
| Nun, vom Gehirnwasser können Sie das gut begreifen, daß Sie da
| |
| eine Art Photographie finden dessen, was vorangegangen ist. Aber
| |
| bedenken Sie den Atmungsprozeß. Der Atmungsprozeß tritt uns als
| |
| ein sehr physischer Prozeß dadurch entgegen, daß unsere Lunge in
| |
| einer gewissen Beziehung organisiert ist, daß die Luft eingesogen
| |
| wird, daß der Atmungsprozeß sich sogar abspielt unter dem Einfluß
| |
| der Außenwelt, wenn wir schlafen, wenn also unser Ewiges gar nicht
| |
| mit unserem Zeitlichen verbunden ist. Man möchte sagen, für den
| |
| Atmungsprozeß ist es ja so: er verläuft sowohl, wenn wir schlafen, als
| |
| auch wenn wir wachen. Wenn wir schlafen, nun, dann geht eben die
| |
| Bewegungswelle des Atmungsprozesses durch unseren Organismus;
| |
| wenn wir wachen, trägt diese Welle den astralischen Leib. Sie kann
| |
| ihn also tragen; sie braucht ihn auch nicht zu tragen. Das tut sie beim
| |
| Schlafen, da trägt sie ihn nicht.
| |
| | |
| Was folgt daraus? Daraus folgt, daß das Gehirnwasser, weil das im
| |
| Inneren abgeschlossen ist, sich fortsetzen kann, eine Art Fortsetzung
| |
| sein kann dessen, was früher da war. Nicht so innig kann sich aber
| |
| in dieser selben Art etwa in unserem Atmen irgend etwas fortsetzen
| |
| von früher. Daher geschieht folgendes: Wenn wir den menschlichen
| |
| Kopf betrachten und dann den menschlichen Brustorganismus, so
| |
| finden wir, daß da drinnen im menschlichen Kopf, gewissermaßen
| |
| sagen wir durch das Gehirnwasser, also im physischen Organismus,
| |
| richtig die Fortsetzung des vorgeburtlichen geistigen Menschen
| |
| drinnen ist. Beim Atmungsprozeß ist es nicht so. Da verläuft der
| |
| physische Atmungsprozeß für sich (siehe Zeichnung, gelb), und das
| |
| Geistige ist viel weniger stark mit dem physischen Prozeß verbunden (rot).
| |
| | |
| [[Datei:GA212 060.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 212, S. 60 (Tafel 6)]] | |
| | |
| Man möchte sagen: Im Kopf ist der geistige Mensch, der geistig-seelische Mensch mit dem physischen Menschen fest zusammen
| |
| verbunden; sie sind eine Einheit geworden. Im Brustmenschen ist das
| |
| nicht so, da sind sie mehr getrennt; da ist der physische Organismus
| |
| mehr für sich und das Geistig-Seelische auch wiederum für sich.|212|58ff}}
| |
| | |
| == Literatur ==
| |
| | |
| * [[Friedrich Husemann|Friedrich Husemann]] - Otto Wolff: Das Bild des Menschen als Grundlage der Heilkunst, 3 Bde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1991
| |
| * Friedrich Husemann: ''Goethe und die Heilkunst: Anregungen für die Therapeutische Erkenntnis und Praxis'', 3. Auflage, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2002, ISBN 978-3772505287
| |
| * [[Johannes W. Rohen]]: ''Funktionelle Neuroanatomie: Lehrbuch und Atlas'', Schattauer, F.K. Verlag 2001, ISBN 978-3794521289
| |
| * Johannes W. Rohen, Elke Lütjen-Drecoll: ''Funktionelle Anatomie des Menschen: Lehrbuch der makroskopischen Anatomie nach funktionellen Gesichtspunkten'', Schattauer; Auflage: 11., überarb. u. erw. Aufl. (September 2005), ISBN 978-3794524402
| |
| * Johannes W. Rohen: ''Eine funktionelle und spirituelle Anthropologie: unter Einbeziehung der Menschenkunde Rudolf Steiners'', 1. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3772520983
| |
| * Johannes W. Rohen: ''Morphologie des menschlichen Organismus'', 4. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772519987
| |
| *[[Peter Heusser]]: ''Anthroposophie und Wissenschaft: Eine Einführung. Erkenntniswissenschaft, Physik, Chemie, Genetik, Biologie, Neurobiologie, Psychologie, Philosophie des Geistes, Anthropologie, Anthroposophie, Medizin'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2016, ISBN 978-3723515686
| |
| * Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9 {{Schriften|027}}
| |
| * Rudolf Steiner: ''Zufall, Notwendigkeit und Vorsehung '', [[GA 163]] (1986), ISBN 3-7274-1630-0 {{Vorträge|163}}
| |
| *Rudolf Steiner: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Zweiter Teil'', [[GA 174]] (1983), ISBN 3-7274-1740-4 {{Vorträge|174}}
| |
| ** kommentierte Neuausgabe von [[GA 173]] und [[GA 174]] als [[GA 173 a-c]] (2010), ISBN 3727417315
| |
| * Rudolf Steiner: ''Menschliches Seelenleben und Geistesstreben im Zusammenhange mit Welt- und Erdentwickelung'', [[GA 212]] (1998), ISBN 3-7274-2120-7 {{Vorträge|212}}
| |
| * Rudolf Steiner: ''Die Erneuerung der pädagogisch-didaktischen Kunst durch Geisteswissenschaft'', [[GA 301]] (1991), ISBN 3-7274-3010-9 {{Vorträge|301}}
| |
| * Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
| |
| * Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie'', [[GA 313]] (2001), ISBN 3-7274-3132-6 {{Vorträge|313}}
| |
| * Rudolf Steiner: ''Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene'', [[GA 314]] (1989), ISBN 3-7274-3141-5 {{Vorträge|314}}
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| * Rudolf Steiner: ''Heileurythmie'', [[GA 315]] (2003), ISBN 3-7274-3152-0 {{Vorträge|315}}
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| * Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}
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| * Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', [[GA 317]] (1995), ISBN 3-7274-3171-7 {{Vorträge|317}}
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| * Rudolf Steiner: ''Das Zusammenwirken von Ärzten und Seelsorgern'', [[GA 318]] (1994), ISBN 3-7274-3181-4 {{Vorträge|318}}
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| * Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Menschenerkenntnis und Medizin'', [[GA 319]] (1994), ISBN 3-7274-3190-3 {{Vorträge|319}}
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| * Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
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| [[Kategorie:Zentrales Nervensystem]] [[Kategorie:Körperflüssigkeit]]
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