Kaspar Hauser und Kategorie:Seneca: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:kaspar hauser.jpg|miniatur|hochkant|Der junge Kaspar Hauser, getuschte Federzeichnung von Johann Georg Laminit (1775–1848)]]
[[Kategorie:Philosoph als Thema]]
'''Kaspar Hauser''' (* [[29. September]] [[1812]]; † [[17. Dezember]] [[1833]] in [[Ansbach]]) wurde in der [[Biedermeier]]zeit als „rätselhafter Findling“ bekannt.
[[Kategorie:Seneca|!]]
 
Hauser tauchte am 26. Mai 1828 in [[Nürnberg]] als etwa 16-jähriger, geistig anscheinend zurückgebliebener und wenig redender Jugendlicher auf. Durch seine späteren Aussagen, dass er, solange er denken könne, bei Wasser und Brot immer ganz allein in einem dunklen Raum gefangen gehalten worden sei, erregte er internationales Aufsehen. Bei buchstäblichem Verständnis sind Hausers Angaben mit den Kenntnissen der modernen Medizin nur schwer zu vereinbaren.
 
Ein zeitgenössisches Gerücht kolportierte, Hauser sei der 1812 geborene Erbprinz von [[Großherzogtum Baden|Baden]], den man gegen einen sterbenden Säugling getauscht und beiseite geschafft habe, um einer [[Liste der Markgrafen und Großherzöge von Baden#Regenten der Markgrafschaft Baden-Durlach („ernestinische Linie“)|Nebenlinie]] des [[Haus Baden|badischen Fürstenhauses]] die Thronfolge zu ermöglichen. In der geschichtswissenschaftlichen Literatur ist diese „Prinzenlegende“ auf Grund später publizierter Dokumente und Augenzeugenberichte über den Tod des Prinzen umstritten. Eine wegen zahlreichen Vorwegannahmen, sehr zweifelhafte, wissenschaftlich publizierte [[DNA-Analyse|Genanalyse]] aus dem Jahr 1996 zeigte, dass eine Hauser zugeschriebene Blutprobe nicht vom badischen Erbprinzen stammen soll. Eine weitere Genanalyse aus dem Jahr 2002 erbrachte den Gegenbeweis.
 
Am 17. Oktober 1829 wurde Hauser mit einer ungefährlichen Schnittwunde aufgefunden, und am 14. Dezember 1833 kam er mit einer schließlich tödlichen Stichwunde nach Hause. In beiden Fällen behauptete er, Opfer eines Attentäters geworden zu sein. Seine Anhänger vermuteten ein politisch motiviertes Verbrechen; nach vermeintlichen kriminalwissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen handelte es sich um [[Selbstverletzendes Verhalten|Selbstverletzungen]], die er sich aus Enttäuschung über das nachlassende öffentliche Interesse an seiner Person beigebracht hatte.
 
Wer sich aus [[anthroposophisch]]er Sicht mit dem Fall befassen möchte, der kommt an den bahnbrechenden Studien von [[Peter Tradowsky]] nicht vorbei.
 
Demnach handelt es sich bei ''Kaspar Hauser'' - trotz der 1996 mit großem publizistischem Aufwand platzierten Genanalyse - eindeutig um den badischen Erbprinzen.
 
==Zitat==
 
"Der spirituelle Zustand der europäischen Bevölkerung im Beginn des 19. Jahrhunderts wird drastisch dadurch deutlich gemacht, dass Kaspar Hauser sozusagen in den Kerker hineingeboren wird, wenige Tage nach seiner Geburt am 29. September 1812 wird er aus seinem Sonnenschloß entführt, um es nie wieder zu sehen. Das Geschehen kann als eine Real-Imagination verstanden werden. Denn vor den Augen der geistigen Welt war schon durch den damals wirkenden Materialismus eine Situation entstanden, die in der geistigen Welt ein neues Christus-Opfer erforderte. Die Finsternis des Materialismus in den Seelen wurde durch den Tod in die geistige Welt hineingetragen, wo sie zu einer Art zweiten Kreuzigung Christi führte. Die folgende Auferstehung schuf für das 20. Jahrhundert die Möglichkeit eines individuellen Bewußtseins. Kaspar Hauser vollzog in seinem Martyrium im Diesseits dieses Christus-Opfer nach.
(...)
Kaspar Hauser wurde mit Recht als <<Kind Europas>> erkannt und bezeichnet. Das <<Kind Europas>> erregte zwar europaweit großes Aufsehen, aber seine Botschaft wurde wenig verstanden und aufgegriffen. Das <<Kind Europas>> brachte die Botschaft, den Ursprung des Menschen in der geistigen Welt nicht zu vergessen. Und für die Deutschen war es insbesondere die dringende Ermahnung, den eigenen Volksgeist nicht zu verraten. Aber auch in dieser Beziehung spricht die Geschichte eine klare Sprache. Als Ausdruck der wirkenden feindlichen Kräfte, die auch auf den Christus-Impuls zielen, wird das <<Kind Europas>> vor Weihnachten 1833 in Ansbach ermordet. Prophetisch ist dieser Mord wie ein Vorspiel auf das Jahr [[1933]] gesehen worden. Das ist nicht als unabwendbares Fatum zu verstehen. Es gab durchaus die Möglichkeit, das Schicksal zu wenden, aber diese Möglichkeit konnte nicht ergriffen werden ..."<ref>Peter Tradowsky: Das Mysterium von Golgatha, Radioaktivität und Atomkraft, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2011, S. 75 - 77</ref>.
 
==Einzelnachweise==
 
<references />
 
 
 
 
[[Datei:Hauser Kreul.jpg|miniatur|links|Kaspar Hauser, Pastell von J. F. C. Kreul, ca. 1830. Zu erkennen sind Hausers Narben auf der Stirn und an der rechten Schläfe, die von der 1829 erlittenen Schnittwunde bzw. dem „Pistolenunfall“ von 1830 stammten.]]
 
==Literatur==
*[[Karl Heyer]]: ''Kaspar Hauser und das Schicksal Mitteleuropas im 19. Jahrhundert'', Studienmaterialien zur Geschichte des Abendlandes, Bd.9, Kaspar Hauser und das Schicksal Mitteleuropas im 19. Jahrhundert, Perseus Verlag; Auflage: 4., unveränd. Aufl. (1999), ISBN 3907564332
*Ulrike Leonhardt: ''Prinz von Baden genannt Kaspar Hauser. Eine Biographie'', Rowohlt TB Vlg., Reinbek b. Hamburg 2002
*Peter Tradowsky: ''Kaspar Hauser oder das Ringen um den Geist'', Dornach 1980
*Peter Tradowsky: ''Kaspar Hauser. Das Kind von Europa (zusammen mit Johannes Mayer), Urachhaus Vlg., Stuttgart 1984
*Peter Tradowsky: ''<<Auf neue nach so langer Frist / Soll ich beschimpft, zertreten werden>>''. Kaspar Hauser im Geisteskampf der Gegenwart, Vlg. am Goetheanum, Dornach 1998
*Peter Tradowsky: ''Vom Opfergang Kaspar Hausers''. In: Wochenschrift "Das Goetheanum", Nr. 36 vom 8.9.2012, S. 4 - 5
*Rudolf Biedermann: ''Kaspar Hauser: Neue Forschung und Aspekte I''. Dokumente - Gegebenheiten - Kommentare, Kaspar Hauser Vlg., Offenbach 1998
*Ralph Melas Große: ''Meditative Studien zur Kaspar-Hauser-Forschung'', Hiram-Horizont Vlg., 1996
 
 
{{wikipedia}}

Version vom 1. Juli 2022, 10:11 Uhr