Esoterischer Jugendkreis und Leistungsgesellschaft: Unterschied zwischen den Seiten

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Der sogenannte Esoterische Jugendkreis ist eine autonome und unabhängige Meditationsgemeinschaft, die durch Mitwirkung von [[Rudolf Steiner]] 1922 gegründet wurde.
'''Leistungsgesellschaft''' (engl. ''achieving society'', ''meritocracy'') ist die Modellvorstellung  einer [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]], in welcher die Verteilung angestrebter Güter wie [[Macht]], [[Einkommen]], [[Prestige]] und [[Vermögen (Wirtschaft)|Vermögen]] entsprechend der besonderen [[Arbeitsleistung|Leistung]] erfolgt, die einem jeden Gesellschaftsmitglied jeweils zugerechnet wird ([[Verteilungsprinzip|Leistungsprinzip]], [[Leistungsgerechtigkeit]]).<ref>Klaus Arzberger: ''Über die Ursprünge und Entwicklungsbedingungen der Leistungsgesellschaft.'' In: Karl Otto Hondrich, Jürgen Schumacher, Klaus Arzberger, Frank Schlie, [[Christian Stegbauer]]. Unter Mitarbeit von Johann Berens, Elmar Müller, Randolph Vollmer: ''Krise der Leistungsgesellschaft? Empirische Analysen zum Engagement in Arbeit, Familie und Politik.'' Westdeutscher Verlag : Opladen 1988. ISBN 3-531-11887-0. S. 24</ref>
Die Entstehungsgeschichte und Ziele des Kreises sind im Bande "Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923" [[GA 266/3]] enthalten,insofern es sich um die Beteiligung Rudolf Steiners handelt. Alle sonst existierenden Dokumente aus seiner Geschichte sind beim [http://www.goetheanum.org/Archiv.751.0.html Archiv am Goetheanum] oder dem [http://www.rudolf-steiner.com/archiv/nachlass_von_r_steiner/ Rudolf Steiner Archiv] in Dornach.
== Meditationsgemeinschaften ==


Meditative Gemeinschaften hatten schon immer etwas mysteriöses und geheimnisvolles allein dadurch, dass ihre Arbeit ganz im Stillen, ausserhalb von unserem täglichen Leben, stattfindet. Als Rudolf Steiner mit seiner anthroposophischen Arbeit um die Jahrhundertwende anfing, waren solche Gemeinschaften noch weitgehend durch die mit ihnen verbundenen Religionen – der Buddhistischen, Ost-Orthodoxen, Jüdischen unter anderen, geschützt. Sie sollten auf keinen Fall mit sogenannten [[Wikipedia:Geheimgesellschaften|Geheimgesellschaften]], deren Zielsetzungen meist als manipulierend und politisch gelten, gleichgestellt werden. Die Aufgabe einer meditativen Gemeinschaft ist die innere [[Kontemplation]] und [[Meditation]] geistiger Inhalte, die mit den grundlegenden Wahrheiten und Werte des Lebens und der Welt verbunden sind, um dadurch eine Beziehung zu rein geistigen oder engelhaften Wesen zu pflegen damit diese den Fortschritt der Menschheit helfend mittragen können.  
== Definition des Leistungsbegriffs ==
Grundsätzlich gesehen ist „Leistung“ eine Eigenschaft, die einem ganzen Spektrum von Handlungen zugeschrieben werden kann, und zwar nach Maßgabe gesellschaftlich gegebener Konventionen oder Nützlichkeitserwägungen.<ref>Karl Otto Hondrich: ''Krise der Leistungsgesellschaft?'', in: a.a.O., S. 10</ref> Vorausgesetzt wird dabei, dass trotz [[Arbeitsteilung|arbeitsteiliger]] [[Produktion]] und [[Dienstleistung]] und einer zwangsläufigen Erhöhung der [[Arbeitsproduktivität]] durch [[Automatisierung]] und [[Rationalisierung (Ökonomie)|Rationalisierung]] der erwirtschaftete (zusätzliche) Nutzen Einzelpersonen bzw. deren persönlichem Einsatz eindeutig zugerechnet werden kann.<ref>[[Heiner Flassbeck]]: [http://www.nachdenkseiten.de/?p=4443 ''Die unendliche Leistungsträgerlüge.''] „Wirtschaft und Markt“, Januar 2010.</ref> Zudem kommt es auf die Definitionsmacht für die Gütemaßstäbe zur Beurteilung von Leistung an.<ref>Frank Schlie: ''Die Vielfalt der Leistungsbegriffe.'' in: a.a.O., S. 61</ref> Leistung wird gewöhnlich im Arbeitsleben oder auch im Sport angesiedelt, kann aber auch in anderen Lebensbereichen, etwa der Familie oder in der Freizeit, betrachtet werden.<ref>"Leistung ist zunächst einmal Arbeit, aber eben eine, von der andere Menschen etwas haben. Das muss nicht der Arbeitgeber sein, das können auch Kinder sein, die versorgt, erzogen, ermutigt und gefördert werden. Es kann auch eine Stadt sein, wenn dem Bürgermeister am Ende seiner Amtszeit bestätigt wird, was er für seine Stadt "geleistet" hat. Oder die Zuhörer eines Violinkonzertes, wenn ihnen das Spiel einer Geigerin zu Herzen ging." [[Erhard Eppler]]: ''Eine solidarische Leistungsgesellschaft'',2011, S.72</ref>


Das bedeutet demnach aber auch, dass die Mitglieder keine spirituelle oder soziale Elite sind, sondern der Arbeit beitreten weil ein innerer Drang sie führt, eine Zusammenarbeit mit anderen Menschen mit eben diesem Ziel zu suchen.
== ''Leistung'' und ''Leistungsgesellschaft'' im Kontext der Soziologie ==
=== ''Leistung'' als Instrument zur Rechtfertigung von sozialer Ungleichheit und Herrschaft ===
[[Soziale Schichtung]] und [[Herrschaft]] werden dadurch [[Legitimität|legitimiert]], dass die so bevorzugten Positionsinhaber ihre sozialen Vorteile durch eigene Leistungen verdient haben sollen. Die „Leistungsideologie“ ist berufen, Leistungsbereitschaft und Hebung der Arbeitsmoral zu fördern, insbesondere indem Hoffnungen auf sozialen Aufstieg ([[soziale Mobilität]]) wachgehalten werden.<ref>Klaus Arzberger, a.a.O., S. 24; vgl.dazu auch die [http://www.sciencegarden.de/fundstuecke/200304/credo/credo.php ''Rezension „Der Mythos der Leistungseliten“''.]</ref>


Dies ist, und war schon immer, Bestimmung und Arbeit des Esoterischen Jugendkreises so wie sie am Anfang durch die jungen Gründungsmitglieder ausgesprochen wurden. Sie suchten ein innerliches, meditatives Verhältnis zur Anthroposophie was sie als Menschen und dabei auch die Gesellschaft im allgemeinen, vorbereiten könnte, den neuen Strom der Geisterkenntnis zu empfangen, der in die Menschheitsevolution einfliessen sollte.
=== Abgrenzung von der Ständegesellschaft ===
Der Ausdruck „Leistungsgesellschaft“ wird in der [[Soziologie]] auch zur empirischen Beschreibung und Erklärung der [[Industriegesellschaft]] verwendet, die dabei in der Regel dem Modell der [[Ständegesellschaft]] gegenübergestellt wird.


==Mitgliedschaft und Organisation==
Die [[Dichotomie]] Leistungsgesellschaft/traditionale Gesellschaft entspricht allerdings nur bedingt der historischen Realität, weil es das Leistungsprinzip in unterschiedlicher Weise mehr oder weniger immer gegeben hat<ref>Klaus Arzberger, a.a.O., S. 24 f.</ref> und weil es leistungsloses Einkommen auch in „Leistungsgesellschaften“ gibt (z.&nbsp;B. in Form von Zinseinnahmen aus einem ererbten Vermögen).


Dort wo jemand den Drang nach einer gemeinsamen Meditationsarbeit als brennende Lebensfrage in seinem eigenen Schicksal empfindet und im persönlichem Gespräch konkret danach fragt, oder in seiner Haltung zum Ausdruck bringt, kann ein bestehendes Mitglied ihm oder ihr von dem Esoterischen Jugendkreis erzählen. Bis zum heutigen Tag ist diese aus eigener Initiative gestellte Frage und die vom Zuhörer angebotene Möglichkeit, der übliche Weg dem Kreis beizutreten. Wenn jemand sie nicht innerlich empfindet, wird er auch selten etwas vom Kreise erfahren.
Nach [[Pierre Bourdieu]] ist die [[Bürgertum#Bürgerlichkeit|bürgerliche Gesellschaft]] im Vergleich zur [[Feudalgesellschaft]] als Leistungsgesellschaft anzusehen; doch durch das [[Erbrecht]] und die [[Kooptation]] in die führenden Schichten wird das Leistungsprinzip immer wieder durch Formen der [[Protegé|Protektion]] durchbrochen. So ist es meist nur kurzfristig in relativ reiner Form anzutreffen, etwa im [[Napoléon Bonaparte|napoleonischen]] Frankreich, bevor dann auch Napoleon stärker auf [[Nepotismus]] und unbedingte Ergebenheit gesetzt hat.


Der Kreis ist keine Gemeinschaft, die als Institution in der Welt existiert. Er ist und hat keine Organisation, keine Statuten und verfügt über keine Daten. Es gibt nichts zu unterschreiben, keine Belege der Mitgliedschaft und kein Mitgliederverzeichnis. Kein Geldaustausch findet statt. Der Kreis hat und hatte niemals Führer, Repräsentanten oder Verhaltensregeln. Jeweilige Treffen werden informell örtlich nach eigenem Ermessen gehalten. Es ist nicht möglich, die Anzahl der Mitglieder festzustellen, noch wo sie sich in der Welt befinden. Die meisten sind mit der weltweiten Arbeit der anthroposophischen Initiativen verbunden, aber es gibt auch viele, die ganz ausserhalb tätig sind. Viele sind Mitglieder der [[Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]], aber viele andere auch nicht.
=== ''Geist des Kapitalismus'' ===
Indem [[Max Weber]] den „[[Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus|Geist des Kapitalismus]]“ auf die protestantische Ethik zurückführte, können seine religionssoziologischen und wirtschaftsethischen Untersuchungen über die Herausbildung des „Berufsmenschen“ auch mit dem Entstehen der Leistungsgesellschaft zusammengebracht werden.<ref>Klaus Arzberger, a.a.O., S. 28</ref> David C. McClelland hat empirisch untersucht, wie die in einer Gesellschaft verbreitete [[Leistungsmotivation]] sich auf deren Grad an wirtschaftlicher Entwicklung auswirke. Von einer „Leistungsgesellschaft“ spricht er dann, wenn eine Gesellschaft sich rascher entwickelt hat.<ref>Klaus Arzberger, a.a.O., S. 23</ref> [[James S. Coleman]] reklamiert in Webers bekannter Analyse gravierende Lücken, denen gegenüber noch [[Karl Marx|Marxens]] Analyse der Entstehung des Kapitalismus Vorzüge aufweise.<ref>James S. Coleman: ''Grundlagen der Sozialtheorie. Band 1: Handlungen und Handlungssysteme.'' Scientia Nova R. Oldenbourg München 1991. ISBN 3-486-55838-2. S. 7 ff.</ref> [[Hartmut Esser]] bemängelt, dass in McClellands Erklärungsmodell die „Logik der Aggregation“ fehle.<ref>Hartmut Esser: ''Soziologie. Allgemeine Grundlagen.'' Campus Verlag Frankfurt/New York 1993. ISBN 3-593-34960-4. S. 99f</ref>


Folgendes Zitat aus den Anfangsgesprächen mit Rudolf Steiner möge das Verhältnis der Mitglieder zueinander verdeutlichen:
=== Neuere Forschungsansätze ===
Weitere Fragestellungen ergeben sich daraus, dass betrachtet werden kann, 1. inwieweit die durch die Leistungsgesellschaft gelieferten Normvorstellungen in einer gegebenen Bevölkerung verbreitet sind, wie und worauf sie angewandt werden<ref>Karl Otto Hondrich, Jürgen Schumacher, Klaus Arzberger, Frank Schlie, Christian Stegbauer. Unter Mitarbeit von Johann Berens, Elmar Müller, Randolph Vollmer: ''Krise der Leistungsgesellschaft? Empirische Analysen zum Engagement in Arbeit, Familie und Politik.'' Westdeutscher Verlag : Opladen 1988. ISBN 3-531-11887-0.</ref> und 2. ob das durch dieses normative Ideal transportierte Bild von Gesellschaft von dieser tatsächlich verwirklicht ist. So meint etwa David Brooks, dass die Führungsschicht der heutigen US-Gesellschaft mehr denn je Leistungskriterien entspreche, zugleich aber an Ansehen in der Bevölkerung eingebüßt habe.<ref>David Brooks: [http://www.nytimes.com/2010/02/19/opinion/19brooks.html ''The Power Elite''.] In: ''The New York Times'', 18. Februar 2010.</ref>


„Sich durch ein gegenseitiges Versprechen zum Streben nach einem gemeinsamen geistigen Ziel verbinden und sich dabei im Handeln und Urteilen im Leben gegenseitig ganz frei lassen – eine auf solches gegründete Gemeinschaft ist etwas ganz Neues in der Entwicklung der Menschheit und etwas, das heute als ein Allernotwendigstes gebraucht wird“ [[GA 266/3]]
Es kann des Weiteren untersucht werden, inwieweit die Verteilung des [[Sozialprodukt]]s durch Effekte der sozialen Schichtung beeinflusst wird,<ref>Milan Zafirovski: [http://theoryandscience.icaap.org/content/vol9.2/Zafirovski.html ''Is Economic Distribution Independent of Stratification? Theoretical and Empirical Considerations.''] Theory & Science (2007). {{ISSN|1527-5558}}</ref> d.h. ob und in welchem Maß es in einer Gesellschaft möglich ist, allein durch Optimierung des eigenen [[Humankapital]]s und durch starke [[Anstrengung]] [[Sozialer Aufstieg|sozial aufzusteigen]], Vermögen zu bilden und in die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen [[Elite]]n vorzudringen.<ref>Vgl. dazu: Erhard Eppler: ''Eine solidarische Leistungsgesellschaft'', 2011, S. 77: Leistung kann zum wirtschaftlichen Erfolg führen - oder auch nicht. In unserer Gesellschaft wird von Millionen Frauen und Männern sehr viel geleistet, mit und ohne wirtschaftlichen Erfolg, oft unter Verzicht auf Bezahlung. Und es wird sehr viel verdient, mit und ohne Leistung, manchmal sogar auf Kosten des Gemeinwohls."</ref>


Im Gegensatz zu allen anderen Menschengemeinschaften, in denen die Handlungen und Urteile des Einzelnen immer der Beurteilung und möglicher Sanktionierung unterliegen, kann der Kreis nicht anders als jedem Mitglied die volle Freiheit zu überlassen.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Leistungsgesellschaft}}


Sei eine Person an leitender Stelle in ihrer Arbeit, in der Anthroposophischen oder jeder anderen Gesellschaft oder im öffentlichen Leben verantwortlich tätig; der Kreis kann nicht, und hat nicht das geringste Interesse daran, auf so jemand Einfluss oder Druck auszuüben. Er mischt sich in nichts ein, was Leben, Arbeit, oder Entscheidungen eines anderen Menschen sind. Kreismitglieder tun was sie im Leben tun rein auf eigener Verantwortung und niemals im Auftrag des Kreises oder unter dessen Bestimmung.
== Literatur ==
* David C. McClelland: ''The Achieving Society.''  D. Van Nostrand Company, Inc. : Princeton, New Jersey 1961; dt.: ''Die Leistungsgesellschaft. Psychologische Analyse der Voraussetzungen wirtschaftlicher Entwicklung.'' Stuttgart 1966.
* Erhard Eppler: ''Eine solidarische Leistungsgesellschaft. Epochenwechsel nach der Blamage der Marktliberalen.'' 2011, ISBN 978-3-8012-0422-8
* Karl Otto Hondrich, Jürgen Schumacher, Klaus Arzberger, Frank Schlie, Christian Stegbauer. Unter Mitarbeit von Johann Berens, Elmar Müller, Randolph Vollmer: ''Krise der Leistungsgesellschaft? Empirische Analysen zum Engagement in Arbeit, Familie und Politik.'' Westdeutscher Verlag : Opladen 1988. ISBN 3-531-11887-0.
* Holger Schatz: ''Arbeit als Herrschaft. Die Krise des Leistungsprinzips und seine neoliberale Rekonstruktion.'' Münster 2005. ISBN 3-89771-429-9
* Dirk Kurbjuweit: ''Unser effizientes Leben. Die Diktatur der Ökonomie und ihre Folgen.'' Rowohlt, Reinbek 2003.
* Michael Hartmann: ''Der Mythos der Leistungseliten. Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft.'' Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 2002.
* Pierre Bourdieu: ''Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital.'' In: Reinhard Kreckel, (Hg.): ''Soziale Ungleichheiten.'' Soziale Welt, Sonderband 2, Göttingen 1983.
* Lars Distelhorst: ''Leistung: Das Endstadium der Ideologie.'' Transcript, 2014


==Das Fortbestehen des Kreises nach der Weihnachtstagung==
== Einzelnachweise ==
<references/>


Die Frage welche Existenzberechtigung der Esoterische Jugendkreis seit der [[Weihnachtstagung]] 1923/24 noch hatte, da Rudolf Steiner die noch bestehenden esoterischen Gruppen in der Anthroposophischen Gesellschaft aufforderte, nach und nach sich aufzulösen und in die [[Freie Hochschule für Geisteswissenschaft]] einzugliedern ist keine einfache.
[[Kategorie:Gesellschaft]]


Es war ja der Kreis einerseits nie einen Teil der Anthroposophischen Gesellschaft, sondern eigenständig im selben Sinne wie die [[Christengemeinschaft]]. Aus den Berichten geht hervor, dass Rudolf Steiner während der Weihnachtstagung von den Kreismitgliedern gefragt wurde, ob er in diesem Sinne ihnen etwas zu sagen hatte. So kam es zur zweiten esoterischen Stunde am 30. Dezember 1923, in der die Frage selber jedoch gar nicht erwähnt wird. [[GA 266/3]]
{{Wikipedia}}
 
Nach Rudolf Steiners Tode wäre an eine Auflösung des Kreises nicht mehr zu denken gewesen, da seine Organisation eine solche Entscheidung gar nicht zulässt. Der Kreis verbreitet sich von Mund zu Mund meistens im Einzelgespräch. Die Aufnahme geschieht in einer kleinen lokalen Gruppe und wird höchstens mündlich an bekannte Kreisfreunde weitergegeben. Es existiert nirgends ein Forum für einer solchen Aussprache. Das bedeutet, dass es den Jugendkreis so lange geben wird wie es Menschen gibt, die eine solche Aufgabe für sinnvoll halten, die bereit sind die Meditationen zu machen und sie, ganz nach eigenem Ermessen, an andere weitergeben.
 
Neben den Kreismitgliedern gab es immer schon Menschen, die über die Existenz und Natur des Jugendkreises informiert waren. Viele Teilnehmer an dem Pädagogischen Jugendkurs 1922 wussten von oder waren an den Vorbereitungsgesprächen dabei, haben sich dann aber nicht angeschlossen. Keineswegs alle, die über den Kreis im Sinne der oben dargestellten Frage und Antwort, entschliessen sich danach auch aufgenommen zu werden. Aus dem Brief von Ernst Lehrs geht hervor, dass der Vorstand 1961 über den Kreis informiert wurde. Obwohl er nicht berichtet, wie es zu diesem Gespräch kam, hat es im Lauf der Jahre oftmals in mehreren Länder Situationen gegeben, in denen ein Kreismitglied aus Eigeninitiative oder in Antwort auf eine Frage, individuell oder in einer Gruppe mündlich über den Kreis berichtete.
 
Keiner im Jugendkreis ist zu einer Geheimhaltung verpflichtet, noch darüber zu sprechen. Nur über die Mitgliedschaft anderer wird aus Rücksichtnahme auf deren Privatsphäre nicht gesprochen, ohne vorher die Erlaubnis der betreffenden Person zu erhalten.
 
==Das persönliche Üben==
 
Es mag die Frage auftauchen, was passiert falls jemand sich nicht mehr imstande fühlt, die von ihm auf sich genommene meditative Arbeit fortzusetzen. Erstens enthält das Versprechen, die „Angelobeformel“ genannt, nichts was sich auf die Meditationen bezieht, wie auch nichts über eine Geheimhaltung des Kreises, sondern handelt lediglich von der inneren Wahrhaftigkeit und Integrität mit der man der Gemeinschaft beitritt. Sie ist im oben genannten Band  nachzulesen. ([[GA 266/3]]) Es wird einfach angenommen, dass die Leute die Meditationen machen wollen, denn das hat sie ja zum Kreis geführt.
 
Sollte jemand später in einen inneren Konflikt mit der Anthroposophie geraten, oder durch persönliche Lebensumstände in eine Lage kommen, in der er sich entscheidet, die Arbeit an den Meditationen einzustellen – was ab und an mal vorgekommen ist – so gibt es nichts was der Kreis dabei unternehmen kann. Das muss jeder mit sich selbst im eigenen Schicksal ausmachen. Im besten Fall, falls das Verhältnis zu den anderen Kreisfreunde es erlaubt, kann es besprochen und von den anderen mitgetragen werden um eine befreundete Person zu unterstützen. Es kann keiner aus dem Kreis ausgeschlossen werden und es gibt keine Möglichkeit eines formellen Austritts, wie es ja auch niemals eine formelle Anmeldung oder Mitgliedsbestätigung gegeben hat.
Denn letztendlich ist der Kreis nicht anderes als ein informeller Freundeskreis, der eine ganz spezifische gemeinsame Aufgabe trägt.
 
==Offener Brief – Ernst Lehrs 1979==
Es folgt ein Brief von [[Ernst Lehrs]] einem der Gründungsmitglieder des Jugendkreises, durch den er eine Frage an die Redaktion des Nachrichtenblattes der Anthroposophical Society in America von Alan Howard im Herbst 1979 beantwortet hat. Der Brief wurde einige Wochen vor seinem Tode geschrieben.
 
„Ich schreibe in Antwort auf Ihrer Nachfrage, in der Ausgabe vom Herbst `79 des American Newsletter abgedruckt, bezüglich dessen was Ihnen als „Geheimgesellschaft“ innerhalb von der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft erscheint.
Als eines der Gründungsmitglieder dieses „Kreises“, das durch die Mithilfe Rudolf Steiners vor 57 Jahren zustande kam, fühle ich mich verpflichtet, so weit wie möglich ein Bild zu vermitteln, was seine wahre Natur darstellen mag. Zur Zeit des sogenannten Jugendkurses (auf Englisch unter dem Titel „The Younger Generation“
Erhältlich) von Rudolf Steiner 1922 gehalten, haben einige von uns, die die Initiative für den Kurs getragen haben, uns in aller Bescheidenheit an Rudolf Steiner gewandt wegen eines gemeinsamen Inhaltes für unsere innere Arbeit. Die Frage wurde in uns angeregt angesichts des rapiden Zusammenfalls der menschlichen Gesellschaft auf ihren verschiedenen Gebieten. Es war zur selben Zeit wo auch das Versagen der Dreigliederungsbewegung unausweichlich erschien. Wir empfanden, dass etwas Entscheidendes unternommen werden sollte damit die anthroposophische Substanz weiter erhalten bleibe, unabhängig von äusseren Bedingungen. Dafür reichen rein individuelle Meditationen die man für den eigenen geistigen Fortschritt durchführt, unabdingbar wie diese auch sein mögen, nicht aus. Was wir verlangten, oder so haben wir es zumindest formuliert, war eine „Schulung als Dienst“, in der man den Geist der Zeit, Michael, dienen wollte.
 
Nach einigen vorbereitenden Besprechungen zwischen Rudolf Steiner und denjenigen, die ihn darum gefragt hatten, wurde uns einen meditativen Inhalt, den Rudolf Steiner als „im Auftrag der geistigen Welt“ gegeben weitergereicht. Dazu hat Rudolf Steiner beschrieben, wie wir ihn verwenden sollten und an andere, die in dieser Richtung selber suchen, weitergeben sollten. Er hat danach noch weiter zur Geburt dieser Gemeinschaft geholfen und sagte wir sollten sie als von der geistigen Welt selber gestiftet betrachten. Rudolf Steiner hat klar zwischen „begründen“ und „stiften“ unterschieden. Ersteres bezieht sich auf einen Impuls, der aus der physischen Welt stammt, letzteres aus einem Impuls direkt aus der geistigen Welt, die in die Physische hineinarbeitet.
 
Dies alles kam zustande durch eine feierliche Handlung. Rudolf Steiner überreichte auch der Gründungsgruppe eine Angelobeformel welche, indem sie vor den schon zum Kreis Dazugehörigen gesprochen wird eine Verpflichtung rein an die geistige Welt darstellt. Wir waren die ersten, die von Rudolf Steiner dazu angeleitet, das vor den anderen taten.
 
Danach hat Rudolf Steiner noch zwei mal sich mit den Mitglieder dieser Gemeinschaft getroffen und ihnen zwei esoterische Stunden gegeben, wovon die zweite am 30 Dezember 1923, das heisst, während der Weihnachtstagung, stattfand. Es ereignete sich in einem Raum im Glashaus und es waren auch Frau Ita Wegman und Frau Marie Steiner als Gäste mit ihm dabei. Von dem was Rudolf Steiner über die Anwesenheit von Dr. Wegman sagte, wurde uns klar, dass diese Arbeit in gewisser Weise mit der neune Hochschule für Geisteswissenschaft zusammenhing. In den darauf folgenden Monaten stand uns Rudolf Steiner zur Verfügung wann wir ihn nur brauchten, zuerst persönlich bis zu seiner Erkrankung, und danach schriftlich bis kurz vor seinem Tode.
 
Im Jahre 1961 wurde der Vorstand in Dornach eingehend und zu seiner vollen Befriedigung über diese Vorgänge informiert.
 
Eine Verbindung der Mitglieder dieser Gemeinschaft besteht lediglich durch die gleichen mantrischen Worte, die jeder individuell meditiert. Es wird niemals eine irdische Initiative seiner Mitglieder dadurch, dass sie Angehörige des Kreises sind, unternommen. An einigen Orten kommen die Freunde von Zeit zu Zeit zusammen unter denjenigen, die vor Ort wohnen. Das tun sie, einem Wink Rudolf Steiners folgend, um an Gespräche teilzunehmen über geistige Fragen, zum Beispiel über den Inhalt der beiden esoterischen Stunden wenn sie es so wollen.
 
Die Gemeinschaft hat keinen ihm eigenen Namen und Rudolf Steiner empfahl uns, es dabei zu lassen. Er hat aber am Anfang der zweiten Stunde gesagt, „Ich wende mich heute an die Jugend in ihnen. Denn sie sind nun mal den esoterischen Jugendkreis“ Dies hat einige Freunde dazu geführt, ihn als den „Jugendkreis“ zu bezeichnen, wenngleich die meisten, die darüber reden, ihn einfach den „Kreis“ nennen.
 
Ich hoffe, es wurde durch meine Darstellung klar, dass diese Gemeinschaft auf keinen Fall eine Institution auf der Erde ist und dass es auch kein Geheimnis um ihre Arbeit gibt. Vielmehr ist es eine Frage des taktvollen Unterscheidungsvermögens zwischen Geheimhaltung und öffentlicher Werbung. Es finden Freunde den Weg zu dieser Arbeit, die in sich Fragen erleben, die denen ähnlich sind, wie es diejenigen waren, die zur Begründung des Kreises führten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Menschen, die ernsthaft nach Antworten auf zwingende innere Fragen suchen, oftmals durch persönliche Begegnungen an Umstände geführt werden, wo diese Arbeit ihnen bekannt wird. Es bliebt nur noch die Frage, ob man für die spezifische meditative Arbeit vorbereitet fühlt und sie durchführen will und kann.
 
Ernst Lehrs, Advent 1979“
 
==Literatur==
#Rudolf Steiner: GA 266 C - ''Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden - Band-3 - 1913-1914 & 1920-1923'' [[GA 266/3]]
#Rudolf Steiner: ''Meditation als innere Heilung'', Archiati-Vlg, München 2005, S. 60 - 61
#Ernst Lehrs: ''Gelebte Erwartung''  Mellinger Verlag(1979) ISBN 388069088X ISBN 978-3880690882
#Christiane Haid: ''Auf der Suche nach dem Menschen Die anthoposophische Jugend- und Studentenarbeit in den Jahren 1920-1931'' Verlag am Goetheanum ISBN: 978-3-7235-1110-7 
#Artikel von Ernst Lehrs im ''Newsletter - The Anthroposophical Society in America'' December 1979
#[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=545 Biographischer Eintrag: Wilhelm Rath] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''
#[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=366 Biographischer Eintrag: Ernst Lehrs] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''
#[http://www.anthroposophy.org/uploads/media/ASA_Newsletter_1980_Spring.pdf Ernst Lehrs - Brief an Alan Howard] im ''Newsletter - Anthroposophical Society in America'' - Spring 1980
#[http://www.anthroposophy.org/uploads/media/ASA_Newsletter_1980_Summer.pdf Alan Howard - Final Note Concerning the Kreis] im ''Newsletter - Anthroposophical Society in America'' - Summer 1980

Version vom 27. September 2017, 08:06 Uhr

Leistungsgesellschaft (engl. achieving society, meritocracy) ist die Modellvorstellung einer Gesellschaft, in welcher die Verteilung angestrebter Güter wie Macht, Einkommen, Prestige und Vermögen entsprechend der besonderen Leistung erfolgt, die einem jeden Gesellschaftsmitglied jeweils zugerechnet wird (Leistungsprinzip, Leistungsgerechtigkeit).[1]

Definition des Leistungsbegriffs

Grundsätzlich gesehen ist „Leistung“ eine Eigenschaft, die einem ganzen Spektrum von Handlungen zugeschrieben werden kann, und zwar nach Maßgabe gesellschaftlich gegebener Konventionen oder Nützlichkeitserwägungen.[2] Vorausgesetzt wird dabei, dass trotz arbeitsteiliger Produktion und Dienstleistung und einer zwangsläufigen Erhöhung der Arbeitsproduktivität durch Automatisierung und Rationalisierung der erwirtschaftete (zusätzliche) Nutzen Einzelpersonen bzw. deren persönlichem Einsatz eindeutig zugerechnet werden kann.[3] Zudem kommt es auf die Definitionsmacht für die Gütemaßstäbe zur Beurteilung von Leistung an.[4] Leistung wird gewöhnlich im Arbeitsleben oder auch im Sport angesiedelt, kann aber auch in anderen Lebensbereichen, etwa der Familie oder in der Freizeit, betrachtet werden.[5]

Leistung und Leistungsgesellschaft im Kontext der Soziologie

Leistung als Instrument zur Rechtfertigung von sozialer Ungleichheit und Herrschaft

Soziale Schichtung und Herrschaft werden dadurch legitimiert, dass die so bevorzugten Positionsinhaber ihre sozialen Vorteile durch eigene Leistungen verdient haben sollen. Die „Leistungsideologie“ ist berufen, Leistungsbereitschaft und Hebung der Arbeitsmoral zu fördern, insbesondere indem Hoffnungen auf sozialen Aufstieg (soziale Mobilität) wachgehalten werden.[6]

Abgrenzung von der Ständegesellschaft

Der Ausdruck „Leistungsgesellschaft“ wird in der Soziologie auch zur empirischen Beschreibung und Erklärung der Industriegesellschaft verwendet, die dabei in der Regel dem Modell der Ständegesellschaft gegenübergestellt wird.

Die Dichotomie Leistungsgesellschaft/traditionale Gesellschaft entspricht allerdings nur bedingt der historischen Realität, weil es das Leistungsprinzip in unterschiedlicher Weise mehr oder weniger immer gegeben hat[7] und weil es leistungsloses Einkommen auch in „Leistungsgesellschaften“ gibt (z. B. in Form von Zinseinnahmen aus einem ererbten Vermögen).

Nach Pierre Bourdieu ist die bürgerliche Gesellschaft im Vergleich zur Feudalgesellschaft als Leistungsgesellschaft anzusehen; doch durch das Erbrecht und die Kooptation in die führenden Schichten wird das Leistungsprinzip immer wieder durch Formen der Protektion durchbrochen. So ist es meist nur kurzfristig in relativ reiner Form anzutreffen, etwa im napoleonischen Frankreich, bevor dann auch Napoleon stärker auf Nepotismus und unbedingte Ergebenheit gesetzt hat.

Geist des Kapitalismus

Indem Max Weber den „Geist des Kapitalismus“ auf die protestantische Ethik zurückführte, können seine religionssoziologischen und wirtschaftsethischen Untersuchungen über die Herausbildung des „Berufsmenschen“ auch mit dem Entstehen der Leistungsgesellschaft zusammengebracht werden.[8] David C. McClelland hat empirisch untersucht, wie die in einer Gesellschaft verbreitete Leistungsmotivation sich auf deren Grad an wirtschaftlicher Entwicklung auswirke. Von einer „Leistungsgesellschaft“ spricht er dann, wenn eine Gesellschaft sich rascher entwickelt hat.[9] James S. Coleman reklamiert in Webers bekannter Analyse gravierende Lücken, denen gegenüber noch Marxens Analyse der Entstehung des Kapitalismus Vorzüge aufweise.[10] Hartmut Esser bemängelt, dass in McClellands Erklärungsmodell die „Logik der Aggregation“ fehle.[11]

Neuere Forschungsansätze

Weitere Fragestellungen ergeben sich daraus, dass betrachtet werden kann, 1. inwieweit die durch die Leistungsgesellschaft gelieferten Normvorstellungen in einer gegebenen Bevölkerung verbreitet sind, wie und worauf sie angewandt werden[12] und 2. ob das durch dieses normative Ideal transportierte Bild von Gesellschaft von dieser tatsächlich verwirklicht ist. So meint etwa David Brooks, dass die Führungsschicht der heutigen US-Gesellschaft mehr denn je Leistungskriterien entspreche, zugleich aber an Ansehen in der Bevölkerung eingebüßt habe.[13]

Es kann des Weiteren untersucht werden, inwieweit die Verteilung des Sozialprodukts durch Effekte der sozialen Schichtung beeinflusst wird,[14] d.h. ob und in welchem Maß es in einer Gesellschaft möglich ist, allein durch Optimierung des eigenen Humankapitals und durch starke Anstrengung sozial aufzusteigen, Vermögen zu bilden und in die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Eliten vorzudringen.[15]

Siehe auch

Literatur

  • David C. McClelland: The Achieving Society. D. Van Nostrand Company, Inc. : Princeton, New Jersey 1961; dt.: Die Leistungsgesellschaft. Psychologische Analyse der Voraussetzungen wirtschaftlicher Entwicklung. Stuttgart 1966.
  • Erhard Eppler: Eine solidarische Leistungsgesellschaft. Epochenwechsel nach der Blamage der Marktliberalen. 2011, ISBN 978-3-8012-0422-8
  • Karl Otto Hondrich, Jürgen Schumacher, Klaus Arzberger, Frank Schlie, Christian Stegbauer. Unter Mitarbeit von Johann Berens, Elmar Müller, Randolph Vollmer: Krise der Leistungsgesellschaft? Empirische Analysen zum Engagement in Arbeit, Familie und Politik. Westdeutscher Verlag : Opladen 1988. ISBN 3-531-11887-0.
  • Holger Schatz: Arbeit als Herrschaft. Die Krise des Leistungsprinzips und seine neoliberale Rekonstruktion. Münster 2005. ISBN 3-89771-429-9
  • Dirk Kurbjuweit: Unser effizientes Leben. Die Diktatur der Ökonomie und ihre Folgen. Rowohlt, Reinbek 2003.
  • Michael Hartmann: Der Mythos der Leistungseliten. Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft. Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 2002.
  • Pierre Bourdieu: Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Reinhard Kreckel, (Hg.): Soziale Ungleichheiten. Soziale Welt, Sonderband 2, Göttingen 1983.
  • Lars Distelhorst: Leistung: Das Endstadium der Ideologie. Transcript, 2014

Einzelnachweise

  1. Klaus Arzberger: Über die Ursprünge und Entwicklungsbedingungen der Leistungsgesellschaft. In: Karl Otto Hondrich, Jürgen Schumacher, Klaus Arzberger, Frank Schlie, Christian Stegbauer. Unter Mitarbeit von Johann Berens, Elmar Müller, Randolph Vollmer: Krise der Leistungsgesellschaft? Empirische Analysen zum Engagement in Arbeit, Familie und Politik. Westdeutscher Verlag : Opladen 1988. ISBN 3-531-11887-0. S. 24
  2. Karl Otto Hondrich: Krise der Leistungsgesellschaft?, in: a.a.O., S. 10
  3. Heiner Flassbeck: Die unendliche Leistungsträgerlüge. „Wirtschaft und Markt“, Januar 2010.
  4. Frank Schlie: Die Vielfalt der Leistungsbegriffe. in: a.a.O., S. 61
  5. "Leistung ist zunächst einmal Arbeit, aber eben eine, von der andere Menschen etwas haben. Das muss nicht der Arbeitgeber sein, das können auch Kinder sein, die versorgt, erzogen, ermutigt und gefördert werden. Es kann auch eine Stadt sein, wenn dem Bürgermeister am Ende seiner Amtszeit bestätigt wird, was er für seine Stadt "geleistet" hat. Oder die Zuhörer eines Violinkonzertes, wenn ihnen das Spiel einer Geigerin zu Herzen ging." Erhard Eppler: Eine solidarische Leistungsgesellschaft,2011, S.72
  6. Klaus Arzberger, a.a.O., S. 24; vgl.dazu auch die Rezension „Der Mythos der Leistungseliten“.
  7. Klaus Arzberger, a.a.O., S. 24 f.
  8. Klaus Arzberger, a.a.O., S. 28
  9. Klaus Arzberger, a.a.O., S. 23
  10. James S. Coleman: Grundlagen der Sozialtheorie. Band 1: Handlungen und Handlungssysteme. Scientia Nova R. Oldenbourg München 1991. ISBN 3-486-55838-2. S. 7 ff.
  11. Hartmut Esser: Soziologie. Allgemeine Grundlagen. Campus Verlag Frankfurt/New York 1993. ISBN 3-593-34960-4. S. 99f
  12. Karl Otto Hondrich, Jürgen Schumacher, Klaus Arzberger, Frank Schlie, Christian Stegbauer. Unter Mitarbeit von Johann Berens, Elmar Müller, Randolph Vollmer: Krise der Leistungsgesellschaft? Empirische Analysen zum Engagement in Arbeit, Familie und Politik. Westdeutscher Verlag : Opladen 1988. ISBN 3-531-11887-0.
  13. David Brooks: The Power Elite. In: The New York Times, 18. Februar 2010.
  14. Milan Zafirovski: Is Economic Distribution Independent of Stratification? Theoretical and Empirical Considerations. Theory & Science (2007). ISSN 1527-5558
  15. Vgl. dazu: Erhard Eppler: Eine solidarische Leistungsgesellschaft, 2011, S. 77: Leistung kann zum wirtschaftlichen Erfolg führen - oder auch nicht. In unserer Gesellschaft wird von Millionen Frauen und Männern sehr viel geleistet, mit und ohne wirtschaftlichen Erfolg, oft unter Verzicht auf Bezahlung. Und es wird sehr viel verdient, mit und ohne Leistung, manchmal sogar auf Kosten des Gemeinwohls."


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