Herman Weidelener und Kopf: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Herman Weidelener''' (* [[Wikipedia:21. April|21. April]] [[Wikipedia:1903|1903]] in [[Wikipedia:Bartholomä|Bartholomä]] ([[Wikipedia:Schwäbische Alb|Schwäbische Alb]]); † [[Wikipedia:17. November|17. November]] [[Wikipedia:1972|1972]] in [[Wikipedia:München|München]]) war ein deutscher Religionsphilosoph, Priester der [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]]  
[[Datei:Leonardo da vinci, Study on the proportions of head and eyes.jpg|mini|Kopfstudie von [[Leonardo da Vinci]]]]
und Schriftsteller.
[[Datei:Rubens Medusa.jpeg|miniatur|[[Wikipedia:Peter Paul Rubens|Peter Paul Rubens]]: ''Haupt der Medusa'' (ca. 1617-1618)]]
[[Datei:Lateral head anatomy detail.jpg|mini|Anatomie des menschlichen Kopfes]]


== Leben ==
Der '''Kopf''' ([[Latein|lat.]] ''caput''; {{ELSalt|κεφαλή}} ''kephalē''; {{HeS|רֹאשׁ|Rosh}}), auch '''Haupt''' genannt, ist im [[Dreigliederung des menschlichen Organismus|dreigliedrigen menschlichen Organismus]] das Zentrum des [[Nerven-Sinnes-System]]s. Seine äußere [[Gestalt]], die durch die [[Form]] des [[Knochen|knöchernen]] [[Schädel]]s bestimmt wird, ist ein Ergebnis des vorigen [[irdisch]]en [[Inkarnation]]. Die Bildung des Kopfes hängt nach [[Rudolf Steiner]] sehr wesentlich mit der [[Harnsäure#Harnsäure und die Bildung des Kopfes|Harnsäure]] zusammen.


Herman Weidelener wurde als dritter Sohn des evangelischen Pfarrers Ernst Max Weidelener geboren. Er studierte nach Besuch des humanistischen Gymnasiums Philosophie, Theologie und Musikwissenschaften in Tübingen, Berlin und Rostock. Bereits als junger Student lernte er [[Rudolf Steiner]] persönlich kennen und wurde 1924 Mitglied der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]], was er bis zu seinem Tode blieb.
== Der Kopf als Medusenhaupt ==


Er wurde am 7. November 1926 in [[Wikipedia:Nürnberg|Nürnberg]] zum Priester der Christengemeinschaft geweiht.<ref>Rudolf F. Gädeke: ''Die Gründer der Christengemeinschaft'', Verlag am Goetheanum (Pioniere der Anthroposophie 10), Dornach 1992, S. 548</ref> Dann war er in [[Wikipedia:Augsburg|Augsburg]] als Pfarrer tätig.
{{Hauptartikel|Medusenhaupt}}


Er kam zu der Ansicht, Einzelheiten in der Durchführung und Handhabung der von Rudolf Steiner gegebenen Kultushandlungen und -texte ändern zu sollen, war skeptisch gegenüber einem Priesterstand und vertrat ein freies Priestertum jedes einzelnen; er führte sogar eigene Priesterweihen durch. Darüber kam es zu Auseinandersetzungen mit der Leitung der Christengemeinschaft, die 1933 mit der Amtsenthebung Weideleners endeten. Einzelne Pfarrer (sein Bruder Helmut, Jutta Frentzel sowie die „Oberlenkerin“ [[Wikipedia:Gertrud Spörri|Gertrud Spörri]]), die in ihm einen vergleichbar bedeutenden geistigen Lehrer wie Rudolf Steiner sahen, folgten Weidelener, wie auch die meisten Mitglieder seiner Gemeinde, und verließen die Christengemeinschaft.
Dem [[Hellsehen|hellsichtigen Schauen]] zeigt sich der Kopf als [[Medusenhaupt]]:


1933 gründete er dann seine ''Religionsphilosophische Arbeitsgemeinschaft'', die er bis zu seinem Tode leitete. Das nationalsozialistische Regime verfolgte ihn mit Arbeitsverbot und Haft; gegen Kriegsende wurde er zum Russlandfeldzug eingezogen und geriet in amerikanische Gefangenschaft.
{{GZ|Für das Hellsehertum ist aber ein Kopf etwas
ganz anderes, als was er uns beim gewöhnlichen Menschen entgegentritt.
Denn für den Hellseher ist das Gehirn etwas, was wie schlangenartig
züngelnd aus dem Kopfe sich heraushebt. Jeder Kopf ist nämüch
ein Medusenhaupt. Das ist etwas sehr Reales. Und das ist der Unterschied
des menschlichen Hauptes gegenüber dem anderen Körper,
daß der Mensch in bezug auf den anderen Körper erst durch eine
weiterschreitende Evolution das erreichen wird, was beim Kopfe das
gewöhnliche äußere Denken ist. Darin liegt sogar in gewisser Beziehung
die Stärke des Denkens, daß der Mensch in die Lage kommt,
möglichst bis in die feineren, unsichtbaren Bewegungen, die Nervenbewegungen,
das Gehirn zur Ruhe bringen zu können, während er
denkt. Dadurch, daß er das Gehirn ruhig haben kann, wenn er denkt,
ruhig haben kann bis in die feineren Bewegungen, die sozusagen die
Nervenbewegungen sind, werden die Gedanken feiner, ruhiger,
logischer.|141|113f}}


Herman Weidelener entfaltete eine reiche Lehr- und Vortragstätigkeit (über 10.000 Vorträge) zu philosophischen, religiösen und mythologischen Themen, wobei die Frage nach einer ''abendländischen Meditation'' im Zentrum seiner Bemühungen stand.
== Der Kopf als Symbol in der Apokalypse des Johannes ==


== Werke (Auswahl) ==
In der [[Apokalypse des Johannes]] ist der Kopf aber auch ein [[Symbol]] für das, was im [[Mensch]]en [[ätherisch]] als [[Organ]] veranlagten ist:


Das aktuelle Verzeichnis der von der ''Religionsphilosophischen Arbeitsgemeinschaft'' herausgegebenen Nachschriften von Vorträgen Herman Weideleners umfasst über 500 Titel.
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"Das, was vom Ätherischen
aus im Menschen veranlagt wird, nennt man in der Sprache der
apokalyptischen Mysterien «Kopf». Damit meint man also das, was
dem hellseherischen Bück vorzugsweise als Kopf erscheint. Dasjenige
aber, was physisch im Menschen bewirkt wird durch irgendein
Glied des Ätherleibes, das nennt man ein «[[Horn]]». Ein «Horn»
ist in der Sprache der Mysterien also eine sehr geheimnisvolle Sache.
Dasjenige, was zum Beispiel im Menschen physisch bewirkt worden
ist dadurch, daß er einmal durchgegangen ist durch diejenige
Rasse der atlantischen Zeit, in welcher typisch der Löwe als Gruppenseele
da war, das nennt man ein Horn. Also das Physische, das
von irgendeinem Glied des Ätherleibes herkommt, nennt man ein
«Horn». Ein Horn ist zum Beispiel das Organ, welches der äußere
physische Ausdruck für irgend etwas Ätherisches ist.


* ''Der Auftrag an die Jünger''. 6 Vorträge, Manu, Augsburg 1954
Nun will ich Ihnen konkret sprechen. Alle physischen Organe
* ''Aufgaben auf dem Wege der inneren Schulung'', Augsburg 1957
des Menschen sind eigentlich verdichtete Ätherorgane, sind aus dem
** neu aufgelegt als: ''Wege zum Dasein. Aufgaben auf dem Weg einer inneren Schulung'', Goldmann, München 1988
verdichteten Ätherleib hervorgegangen. Betrachten wir das menschliche
* ''Einführung in die Meditation'', Augsburg 1958
Herz. Es ist heute ein physisches Organ, aber es ist aus einem
** neu aufgelegt als: ''Abendländische Meditationen. Einführung in die Meditation'', Goldmann, München 1986
Ätherorgan heraus verdichtet. Dieses heutige menschliche Herz hat
* ''Ergebnisse meditativer Arbeit'', Augsburg 1959
seine Anlage erhalten damals, als der Mensch durch die Gruppenseelenhaftigkeit
* ''Das Licht des Gebetes'', Augsburg 1963
hindurchgegangen ist, die mit dem Löwen bezeichnet
* ''Die Götter in uns. Lebenserkenntnis durch die Bilder der Mythen'', Goldmann, München 1987
wird. Also ist das Herz das «Horn» des Löwenkopfes, denn
* ''Innere Weisheit. Abendländische Meditationen'', Goldmann, München 1989
als der Ätherleib so weit war, daß der Mensch erschien mit der
* ''Der Mythos von Parzival und dem Gral'', 6 Bände, Augsburg 1997ff
Gruppenseele, die im Löwenkopf symbolisiert wird, da hat sich die
* ''Was ist Geist?'', Augsburg 1998
Anlage gebildet, die später das physische Herz wurde. Aus dieser
* ''Lebensdeutungen aus der Weisheit der Sprache'', Augsburg 1999
Anlage des Löwenmenschen entstand die heutige menschliche physische
* ''Einheit als Lebenskunst'', Augsburg 2003
Herzanlage. Während wir also den Ätherleib zurückführen
* ''Das Spannungsfeld der Seele'', Augsburg 2004
in seiner Entstehung auf die Verwandlung eines «Kopfes» in den
* ''Der Mythos von der Entstehung des abendländischen Wesens. Homers Odyssee / Homers Ilias'', 4 Bände, Augsburg 2004ff
anderen, auf das Hinzufügen des einen Kopfes zum anderen, fassen
* ''Schöpferische Kräfte zur Bewältigung des Lebens'', Augsburg 2005
wir den menschlich physischen Leib auf als das Hinzufügen
* ''Mythologische Tragik'', Augsburg 2006
eines «Hornes» zum andern. Tatsächlich besteht der menschliche
Ätherleib aus «Köpfen», der menschliche physische Leib aus «Hörnern». Das ist die Sprache der Mysterien. Alle Organe des Menschen
sind aus dem Ätherleib herausgebildet, sind also lauter
«Hörner»." {{Lit|{{G|104|188f}}}}
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== Einzelnachweise ==
== Literatur ==
<references />
#Rudolf Steiner: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
#Rudolf Steiner: ''Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen'', [[GA 141]] (1997), ISBN 3-7274-1410-3 {{Vorträge|141}}


== Weblinks ==
{{GA}}
* [http://www.religionsphilosophie-weidelener.com Religionsphilosophische Arbeitsgemeinschaft]
* [http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=758 Biographischer Eintrag] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''


{{DEFAULTSORT:Weidelener, Herman}}
[[Kategorie:Körperteile]] [[kategorie:Kopf|!]] [[Kategorie:Die zwölf Körperteile|A]] [[Kategorie:Nerven-Sinnes-System]]
 
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Esoteriker]]
[[Kategorie:Priester]]
[[Kategorie:Geistlicher (Christengemeinschaft)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Geboren 1903]]
[[Kategorie:Gestorben 1972]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Weidelener, Herman
|ALTERNATIVNAMEN=Weide(h)lener, Herman(n)
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Religionsphilosoph, Pfarrer und Schriftsteller
|GEBURTSDATUM=21. April 1903
|GEBURTSORT=[[Wikipedia:Bartholomä|Bartholomä]]
|STERBEDATUM=17. November 1972
|STERBEORT=[[Wikipedia:München|München]]
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 14. Juni 2018, 15:59 Uhr

Kopfstudie von Leonardo da Vinci
Peter Paul Rubens: Haupt der Medusa (ca. 1617-1618)
Anatomie des menschlichen Kopfes

Der Kopf (lat. caput; griech. κεφαλή kephalē; hebr. רֹאשׁ Rosh), auch Haupt genannt, ist im dreigliedrigen menschlichen Organismus das Zentrum des Nerven-Sinnes-Systems. Seine äußere Gestalt, die durch die Form des knöchernen Schädels bestimmt wird, ist ein Ergebnis des vorigen irdischen Inkarnation. Die Bildung des Kopfes hängt nach Rudolf Steiner sehr wesentlich mit der Harnsäure zusammen.

Der Kopf als Medusenhaupt

Hauptartikel: Medusenhaupt

Dem hellsichtigen Schauen zeigt sich der Kopf als Medusenhaupt:

„Für das Hellsehertum ist aber ein Kopf etwas ganz anderes, als was er uns beim gewöhnlichen Menschen entgegentritt. Denn für den Hellseher ist das Gehirn etwas, was wie schlangenartig züngelnd aus dem Kopfe sich heraushebt. Jeder Kopf ist nämüch ein Medusenhaupt. Das ist etwas sehr Reales. Und das ist der Unterschied des menschlichen Hauptes gegenüber dem anderen Körper, daß der Mensch in bezug auf den anderen Körper erst durch eine weiterschreitende Evolution das erreichen wird, was beim Kopfe das gewöhnliche äußere Denken ist. Darin liegt sogar in gewisser Beziehung die Stärke des Denkens, daß der Mensch in die Lage kommt, möglichst bis in die feineren, unsichtbaren Bewegungen, die Nervenbewegungen, das Gehirn zur Ruhe bringen zu können, während er denkt. Dadurch, daß er das Gehirn ruhig haben kann, wenn er denkt, ruhig haben kann bis in die feineren Bewegungen, die sozusagen die Nervenbewegungen sind, werden die Gedanken feiner, ruhiger, logischer.“ (Lit.:GA 141, S. 113f)

Der Kopf als Symbol in der Apokalypse des Johannes

In der Apokalypse des Johannes ist der Kopf aber auch ein Symbol für das, was im Menschen ätherisch als Organ veranlagten ist:

"Das, was vom Ätherischen aus im Menschen veranlagt wird, nennt man in der Sprache der apokalyptischen Mysterien «Kopf». Damit meint man also das, was dem hellseherischen Bück vorzugsweise als Kopf erscheint. Dasjenige aber, was physisch im Menschen bewirkt wird durch irgendein Glied des Ätherleibes, das nennt man ein «Horn». Ein «Horn» ist in der Sprache der Mysterien also eine sehr geheimnisvolle Sache. Dasjenige, was zum Beispiel im Menschen physisch bewirkt worden ist dadurch, daß er einmal durchgegangen ist durch diejenige Rasse der atlantischen Zeit, in welcher typisch der Löwe als Gruppenseele da war, das nennt man ein Horn. Also das Physische, das von irgendeinem Glied des Ätherleibes herkommt, nennt man ein «Horn». Ein Horn ist zum Beispiel das Organ, welches der äußere physische Ausdruck für irgend etwas Ätherisches ist.

Nun will ich Ihnen konkret sprechen. Alle physischen Organe des Menschen sind eigentlich verdichtete Ätherorgane, sind aus dem verdichteten Ätherleib hervorgegangen. Betrachten wir das menschliche Herz. Es ist heute ein physisches Organ, aber es ist aus einem Ätherorgan heraus verdichtet. Dieses heutige menschliche Herz hat seine Anlage erhalten damals, als der Mensch durch die Gruppenseelenhaftigkeit hindurchgegangen ist, die mit dem Löwen bezeichnet wird. Also ist das Herz das «Horn» des Löwenkopfes, denn als der Ätherleib so weit war, daß der Mensch erschien mit der Gruppenseele, die im Löwenkopf symbolisiert wird, da hat sich die Anlage gebildet, die später das physische Herz wurde. Aus dieser Anlage des Löwenmenschen entstand die heutige menschliche physische Herzanlage. Während wir also den Ätherleib zurückführen in seiner Entstehung auf die Verwandlung eines «Kopfes» in den anderen, auf das Hinzufügen des einen Kopfes zum anderen, fassen wir den menschlich physischen Leib auf als das Hinzufügen eines «Hornes» zum andern. Tatsächlich besteht der menschliche Ätherleib aus «Köpfen», der menschliche physische Leib aus «Hörnern». Das ist die Sprache der Mysterien. Alle Organe des Menschen sind aus dem Ätherleib herausgebildet, sind also lauter «Hörner»." (Lit.: GA 104, S. 188f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen, GA 141 (1997), ISBN 3-7274-1410-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.