Hans Vaihinger und Schlangenträger: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Hans Vaihinger''' (* 25. September 1852 in Nehren bei Tübingen; † 18. Dezember 1933 in Halle (Saale)) war ein deutscher Philosoph und Kant-Forscher. Im ''Ueberweg'' wird Vaihingers Philosophie als „Idealistisch-pragmatischer Positivismus“ unter einer eigenen, vom [[Neukantianismus]] abgegrenzten Rubrik behandelt.<ref>Friedrich Ueberweg, Traugott Konstantin Oesterreich: ''Grundriss der Geschichte der Philosophie.'' 4. Teil. 12. Auflage, Mittler, Berlin 1923, S. 411–415, 712 {{IA|friedrichueberwe04uebe|410}}</ref>
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Der '''Schlangenträger''' ({{laS|Ophiuchus|de=der Schlangenträger [ein Gestirn]}};<ref>{{Literatur |Autor=[[Karl Ernst Georges]] |Titel=Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch |Auflage=8., verbesserte und vermehrte Auflage |Verlag=Hahnsche Buchhandlung |Ort=Hannover |Datum=1918 |Online=http://www.zeno.org/Georges-1913/A/Ophiuchus |Abruf=2019-10-17 }}</ref> von {{grcS|ὀφιοῦχος|ophiouchos|de=Schlangen haltend [insbesondere ein Sternbild]}},<ref>{{Literatur |Autor=[[Wilhelm Pape]], Max Sengebusch (Bearb.) |Titel=Handwörterbuch der griechischen Sprache |Auflage=3. Auflage, 6. Abdruck |Verlag=Vieweg & Sohn |Ort=Braunschweig |Datum=1914 |Online=http://images.zeno.org/Pape-1880/K/big/Pape-1880----02-0426.png |Abruf=2019-10-17 }}</ref> astronomisches Zeichen: &#9934;) ist ein [[Sternbild]] auf dem [[Himmelsäquator]].


== Leben und Wirken ==
== Beschreibung ==
Vaihinger war der Sohn des evangelischen Pfarrers Johann Georg Vaihinger und seiner Frau Sophie geb. Haug (auch Hauck), eine Urenkelin von [[Balthasar Haug]].<ref>Dt Wirtschaftsverlag (Hg):
[[Datei:OphiuchusCC.jpg|mini|links|256px|Das Sternbild Schlangenträger, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann]]
''Reichshandbuch der dt Gesellschaft.'', Bd. 2, Berlin 1931, vgl. Nachdruck in Gerd Simon et al: ''Chronologie Vaihinger, Hans'', Stand 2013 [https://homepages.uni-tuebingen.de//gerd.simon/chrvai.pdf online], S. 337.</ref>  Nach dem Besuch des Stuttgarter Gymnasiums studierte er zunächst Theologie, wechselte dann aber zur Philosophie. Studienorte waren Tübingen, wo er dem [[Corps Borussia Tübingen]] beitrat, dann Leipzig und Berlin. 1874 promovierte er in Tübingen und wurde Repetent am [[Tübinger Stift]]. 1877 konnte er sich bei [[Ernst Laas]] Straßburg mit ''Logischen Untersuchungen. 1. Teil: Die Lehre von der wissenschaftlichen Fiktion'' habilitieren. Die Schrift gilt heute als Verschollen, soll jedoch lt. Vaihinger selbst in sein Hauptwerk, die ''Philosophie des Als Ob'', eingegangen sein.<ref>Gerd Simon ''„Weiße Juden“ sind nach wie vor verfemt'', [https://homepages.uni-tuebingen.de//gerd.simon/weissejuden.pdf online]</ref> In Straßburg wurde Vaihinger 1883 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1884 folgte er einem Ruf nach Halle, wo er 1894 zum Ordinarius berufen wurde.


Verheiratet war Vaihinger seit 1889 mit der aus einer Gelehrtenfamilie stammenden Elisabeth Alwine Schweigger (geb. 1865), der Tochter des Berliner Hofbuchhändlers Ernst Schweigger. 1892 wurde der Sohn Richard geboren, 1895 die Tochter Erna.
Der Schlangenträger ist ein sehr ausgedehntes, aber wenig auffälliges Sternbild am Sommerhimmel. Da seine Sterne weit auseinandergezogen und wenig markant sind, ist es nicht ganz einfach, ihn zwischen dem [[Herkules (Sternbild)|Herkules]] und dem [[Skorpion (Sternbild)|Skorpion]] zu identifizieren.


Vaihinger litt an einer Augenkrankheit, die zur völligen Erblindung führte; ihretwegen ließ er sich 1906 emeritieren.
Der Schlangenträger besitzt eine ringförmige Gestalt, von der westlich und östlich die Sterne der [[Schlange (Sternbild)|Schlange]] ausgehen.


Im Mittelpunkt seiner Arbeit stand die Kantforschung. Vaihinger verfasste einen ''Kommentar zu Kants Kritik der reinen Vernunft'' (1881/92). Außerdem stellte er die Kantforschung auf einen sicheren organisatorischen Boden, indem er zum einen die [[Kant-Studien]] (seit 1897), zum anderen die [[Kant-Gesellschaft]] gründete, letztere 1904, im hundertsten Todesjahr Kants. Gemeinsam mit seinem Schüler [[Raymund Schmidt]] gab er von 1919 bis 1930 die ''Annalen der Philosophie'' und von 1922 bis 1932 die ''Bausteine zu einer Philosophie des Als Ob'' heraus.
Durch den westlichen Teil zieht sich das Band der [[Milchstraße]].


Vaihinger galt als Schüler und Fortführer des Werks des Kantianers [[F. A. Lange]], von dem er sich jedoch abgrenzte, in dem er bentonte, das der [[Kritizismus]] eher als Methode denn als Lehrgebäude zu verstehen sei.<ref>Vgl. Traugott Oesterreich, ''Friedrich Ueberwegs Grundriss der Geschichte der Philosophie'', 4. Teil, 12.Aufl, S. 411. Mittler&Sohn Berlin 1923.</ref>
Weil die [[Ekliptik]] teilweise durch dieses Sternbild verläuft, wandert die Sonne ca. vom 30. November bis 18. Dezember durch dieses Sternbild. Obwohl dies länger ist als die Durchwanderung des benachbarten Skorpion, wurde der Schlangenträger bei der antiken Kanonisierung der ekliptikalen Sternbilder, wie heute noch in der Astrologie, ignoriert, vielleicht auch um die in vieler Hinsicht attraktivere Zwölf-Teilung zu ermöglichen.<ref>[[w:Jürgen Hamel|Jürgen Hamel]]: ''Begriffe der Astrologie''. Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2010. S.&nbsp;509f., Stichwort ''Schlangenträger''.</ref> Erst 1928 wurde offiziell festgelegt, dass jene kleinen Sterne, die in der Antike noch dem Sternbild Skorpion zugeordnet wurden, zum Sternbild Schlangenträger gehören. Somit läuft die Sonne, kartographisch gesehen, derzeit vom 30. November bis zum 18. Dezember durch das Sternbild Schlangenträger – ein 30° großer Abschnitt auf der Ekliptik direkt vor dem Punkt der Wintersonnenwende.
Vaihinger war auch einer der ersten akademischen Philosophen, die sich mit der Philosophie [[Friedrich Nietzsche]]s auseinandersetzten. Er war seit deren Gründung bis zu seinem Tode Vorstandsmitglied der [[Nietzsche-Archiv|Stiftung Nietzsche-Archiv]].


Von der [[Technische Universität Dresden|Technischen Hochschule Dresden]] erhielt er die Ehrendoktorwürde.<ref>{{Internetquelle |hrsg=Technische Universität Dresden |url=http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/zentrale_einrichtungen/ua/navpoints/archiv/doku/ehrendok#V |titel=Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden |zugriff=2015-01-28}}</ref>
== Geschichte ==
Der Schlangenträger gehört zu den 48 Sternbildern der [[Antike]], die von [[Ptolemäus]] beschrieben wurden.


== Philosophie des Als-Ob ==
Im Schlangenträger leuchtete die helle [[Supernova 1604]] auf.
{{Hauptartikel|Die Philosophie des Als Ob}}
Seit Oktober 2010 ist der Schlangenträger in [[Unicode]] 6.0 unter dem Codepunkt: U+26CE, seit 2015 als [[Emoji]] aufgenommen worden.


Nicht nur in seinem 1876 bis 1878 entstandenen, aber erst 1911 veröffentlichten eigenständigen Hauptwerk, der ''Philosophie des Als Ob'', finden sich Tendenzen, die Lebenspraxis suchen. Gegen die vorherrschende Meinung sowohl der idealistischen wie der realistischen Flügel des [[Neukantianismus]], dass Wahrheit als Entsprechung zwischen Erkenntnis und Wirklichkeit zu verstehen sei, ist das Ziel der Erkenntnis bei Vaihinger die Bewältigung der Außenwelt durch das Subjekt. Dabei spielt eine Korrespondenz zwischen Gedanken und Überzeugungen und der Wirklichkeit eine dem Erfolg des Handelns untergeordnete Rolle. Vaihingers Haltung nährt sich dabei Positionen von [[Schopenhauer]] und [[Friedrich Nietzsche]] an, ein wichtiger Einfluss ist zudem [[Charles Darwin]].
Die Raumsonde [[Voyager 1]], das am weitesten von der Erde entfernte und menschengemachte Objekt, befindet sich in etwa gleichem Abstand zwischen α Herculis, α und κ Ophiuchi im Sternbild Schlangenträger bei Rektaszension 17h 14m und Deklination +12° 00’ (Januar 2019).<ref>Koordinaten verfügbar bei [https://theskylive.com/voyager1-info The Sky Live].</ref>


Ausgangsfrage seiner ''Philosophie des Als-Ob'' ist, wie sich Richtiges (erfolgreiches Handeln, Problemlösen) mit falschen Annahmen erreichen lässt. Erkennen heißt bei Vaihinger, Unbekanntes mit Bekanntem zu vergleichen; das Ende der Erkenntnis sieht Vaihinger darin, Unbekanntes nicht mehr auf Bekanntes reduzieren zu können.
== Mythologie ==
Zum [[Mythologie|mythologischen]] Ursprung des Schlangenträgers gibt es mehrere Deutungen, unter anderem wird er mit dem Helden [[Herakles]] (lat. Hercules) gleichgesetzt, auf Rhodos galt er als der verstirnte [[w:Phorbas (Lapithe)|Phorbas]].


Atome, ebenso wie Gott und Seele erklärt Vaihinger als [[nützliche Fiktion]]en. Sie erlangen Bedeutung, »als ob« sie wahr seien, auch wenn sie der Denkkonstruktion bewusst widersprechen. Nützliche Fiktionen erhalten ihre Legitimation durch den lebenspraktischen Zweck. Auf dem Umweg des Als-ob erreicht man "das Gegebene", so lange bis  durch ein neues Modell von Wirklichkeit ein kürzerer Weg gefunden wird. Dies ist jedoch ein unabschließbarer Prozess. In dieser Hinsicht ergibt sich eine Nähe oder Vergleichbarkeit zum zeitgleich entstehenden amerikanischen [[Pragmatismus]].
Der gängigsten Überlieferung nach stellt der Schlangenträger [[Asklepios]] (lat. Äskulap), Sohn des [[Apollon]] und seiner Geliebten [[Koronis (Mutter des Asklepios)|Koronis]], dar.


== Wirkungsgeschichte ==
Seine Geburt stand unter einem unguten Stern. Koronis hatte sich einen weiteren Geliebten genommen, worauf der eifersüchtige Apollon sie tötete. Noch im Sterben verriet sie ihm, dass sie ein Kind von ihm in sich trage. Apollon gelang es, das Kind zu retten. Er ließ den Knaben von [[Cheiron]], einem weisen [[Kentaur]]en, aufziehen. Dieser unterwies ihn in der Heilkunst und Asklepios wurde alsbald selbst ein großer Heiler und Wohltäter der Menschheit. Als er jedoch einen Toten erweckte, empfand [[Zeus]] dies als Anmaßung und erschlug ihn mit einem Blitz.


Das über achthundert Seiten starke Hauptwerk Vaihingers wurde in zwölf Sprachen, unter anderem auch ins Japanische, übersetzt und erschien auf deutsch bis 1928 in 10 Auflagen, darunter auch zwei gekürzte Volksausgaben und eine von Kultusminister Adolf Grimme in die Wege geleitete Schulausgabe für preußische Gymnasien.
Von Asklepios leitet sich der schlangenumrankte [[Äskulapstab]] ab, der zum Symbol der Heilkunst wurde.


== Schriften ==
== Siehe auch ==
=== „Philosophie des Als-Ob“ ===
;Ausgaben
* Hans Vaihinger: ''Die Philosophie des Als Ob. System der theoretischen, praktischen und religiösen Fiktionen der Menschheit auf Grund eines idealistischen Positivismus; mit einem Anhang über Kant und Nietzsche.'' Reuther & Reichard, Berlin 1911.
* 2. Aufl. ersch. bei Reuther & Reichard, Berlin 1913.
* 3. Aufl. ersch. bei Felix Meiner, Leipzig 1918.
* 4. Aufl. ersch. bei Felix Meiner, Leipzig 1920.
* 5. u. 6. Aufl. ersch. bei Felix Meiner, Leipzig 1920 (eingeschränkter elektronischer Zugang,
* 7. u. 8. Aufl. ersch. bei Felix Meiner, Leipzig 1922 ({{Digitalisat|IA=DiePhilosophieDesAlsOb}} im Internet Archive).
* 9. u. 10. Aufl. ersch. bei Felix Meiner, Leipzig 1927 (hiervon Neudr. bei Scientia, Aalen 1986).
* Volksausg. ersch. bei Felix Meiner, Leipzig 1923 (hiervon 2. Aufl. 1924, {{Digitalisat|IA=diephilosophiede00vaih}} im Internet Archive).
;Übersetzungen
* Englisch: ''The Philosophy of "As If". A System of the Theoretical, Practical and Religious Fictions of Mankind.'' Aus dem Deutschen von Charles Kay Ogden. Kegan Paul, Trench, Trubner & Co., London 1924; 2. Aufl. 1935 (hiervon Neudr. u. a. bei Routledge, London 2002, ISBN 0-415-22529-9).
* Italienisch: ''La filosofia del "come se". Sistema delle finzioni scientifiche, etico-pratiche e religiose del genere umano.'' Aus dem Deutschen von Franco Voltaggio. Ubaldini, Rom 1967.
* Französisch: ''La philosophie du comme si'' (= ''Philosophia scientiae.'' Band 8). Aus dem Deutschen von Christophe Bouriau. Éditions Kimé, Paris 2008, ISBN 978-2-84174-462-6.
* Portugiesisch: ''A filosofia do como se. Sistema das ficções teóricas, práticas e religiosas da humanidade, na base de um positivismo idealista; com um anexo sobre Kant e Nietzsche'' (= ''Grandes temas.'' Band 15). Aus dem Deutschen von Johannes Kretschmer. Argos, Chapecó 2011, ISBN 978-85-7897-036-9.
;Vaihinger zum Werk und zu seiner Person
* ''"Die Philosophie des Als Ob." Mitteilungen über ein unter diesem Titel soeben erschienenes neues Werk. Von dessen Herausgeber H. Vaihinger.'' In: ''Kant-Studien.'' Band 16, Heft 1–3, Januar 1911, {{ISSN|1613-1134}}, S. 108–115 ({{DOI|10.1515/kant-1911-0127}}).
* ''Erklärung betr. meine Autorschaft an der "Philosophie des Als Ob".'' In: ''Kant-Studien.'' Band 16, Heft 1–3, Januar 1911, {{ISSN|1613-1134}}, S. 522–523 ({{DOI|10.1515/kant-1911-01151}}).
* ''Wie die Philosophie des Als Ob entstand.'' In: Raymund Schmidt (Hrsg.): ''Die Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Band 2.'' Felix Meiner, Leipzig 1921, S. 175–203 (hiervon 2. verb. Aufl. ebd. 1923, dort S. 183–212).
* ''Mein Lebenslauf in fünf Etappen.'' In: ''Berliner Börsenzeitung.'' Ausgabe vom 8. August 1924, Nr. 369, S. 3 ({{Digitalisat|http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/kalender/auswahl/date/1924-08-08/2436020X/}} im Zeitungsinformationssystem ZEFYS der Staatsbibliothek zu Berlin; Nachdruck in: ''Besinnung. Illustrierte Monatsschrift für Deutsches Kulturgut.'' Band 1, 1925, S. 89–92).


=== Weitere Werke ===
* {{WikipediaDE|Schlangenträger}}
* ''Die neueren Bewußtseinstheorien.'' Diss. Tübingen 1874 (nicht im Druck erschienen).
* [http://books.google.com/books?id=tW1BAAAAYAAJ&pg=PA1 ''Goethe als Ideal universeller Bildung. Festrede''], gehalten in der ersten gemeinschaftlichen Sitzung der »Vereinigten wissenschaftlichen Vereine« der Universität Leipzig, 1875.
* ''Eduard von Hartmann, Eugen Dühring und Friedrich Albert Lange. Zur Geschichte der deutschen Philosophie im XIX. Jahrhundert. Ein kritischer Essay''. Julius Theodor Baedeker, Iserlohn 1876. [http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/urn/urn:nbn:de:hbz:6:1-74293 ULB Münster]
* ''Die drei Phasen des Czolbeschen Naturalismus.'' In: Philosophische Monatshefte, Band XII, 1876.
* ''Der Begriff des Absoluten (mit Rücksicht auf H. Spencer).'' In: ''Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Philosophie 2'' (1878), 188–221.
* ''Das Entwicklungsgesetz der Vorstellungen über das Reale, in: Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Philosophie 2'' (1878), 298–313, 415–448.
* ''Commentar zu Kants Kritik der reinen Vernunft. Zum 100jährigen Jubiläum desselben herausgegeben''. [http://books.google.com/books?id=JDMNAAAAYAAJ&printsec=frontcover Band I]: 1881 / Band 2: 1892 (Zweite Aufl. Band 1, 2 u. Ergänzungsband, hrsg. von Raymund. Schmidt, 1922; Neudruck der zweiten Auflage: 1970).
* ''Zu Kants Widerlegung des Idealismus.'' In: Straßburger Abhandlungen zur Philosophie. Eduard Zeller zu seinem 70. Geburtstag, 1884, 85–164.
* ''Mitteilungen aus dem kantischen Nachlaß.'' In: Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik N.F., Band 96 (1888), 1–26.
* * 1889 [http://books.google.com/books?id=Bqc_AAAAYAAJ&pg=PR1 ''Naturforschung und Schule. Eine Zurückweisung der Angriffe Preyers auf das Gymnasium vom Standpunkte der Entwicklungslehre. Vortrag''], 1889.
* ''Königin Luise als Erzieherin. Eine Gedächtnisrede'', 1894.
* ''Zur Einführung [der Kantstudien].'' In: Kant-Studien, Band 1 (1897), 1–8.
* ''Siebzig textkritische Randglossen zur Analytik [Kants].'' In: Kant-Studien, Band 4 (1900), 452–463.
* ''Kant - ein Metaphysiker?'' In: Philosophische Abhandlungen. Christoph Sigwart zu seinem 70. Geburtstag von einer Reihe von Fachgenossen gewidmet, 1900, 133–158.
* ''Nietzsche als Philosoph'', 1902 (Zweite Auflage 1902; Dritte Auflage 1905; Vierte Auflage 1916; Fünfte Auflage 1930 = Bausteine zu einer Philosophie des Als Ob. N.F. H. 1).
* ''Annalen der Philosophie.'' [zusammen mit Raymund Schmidt] Leipzig, Felix Meiner, 1919 ff; Bde. I-VIII.


== Siehe auch ==
== Weblinks ==
* {{WikipediaDE|Hans Vaihinger}}
{{Commonscat|Ophiuchus (constellation)|Sternbild Schlangenträger}}
* {{WikipediaDE|Fiktionalismus}}
* [http://www.astronomie.de/bibliothek/artikel/sternbilder/schlangentraeger.htm Astronomie.de: Der Schlangenträger]
 
== Literatur ==
* Klaus Ceynowa: ''Zwischen Pragmatismus und Fiktionalismus. Hans Vaihingers „Philosophie des Als Ob.“.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 1993, ISBN 3-88479-751-4.
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629070408/http://www.bautz.de/bbkl/v/vaihingen_h.shtml |band=12|autor=Werner Raupp|spalten=1018-1026}}
* Richard Remmy: ''Wird durch die Als-Ob-Betrachtung bei Kant die Realität Gottes in Frage gestellt?'' Dissertation. Erlangen 1920.
* Otto Ritschl: ''Die doppelte Wahrheit in der Philosophie des Als Ob. Mit einem freundschaftlichen Eingangsschreiben an Herrn Geheimrat Vaihinger.'' 1925.
* Heinrich Scholz: ''Die Religionsphilosophie des Als-ob. Eine Nachprüfung Kants und des idealistischen Positivismus.'' 1921.
* Johannes Sperl: ''Die Kulturbedeutung des Als-Ob-Problems. Bausteine zu einer Philosophie des Als-Ob.'' Heft 2, Langensalza 1922.
* August Seidel (Hrsg.): ''Die Philosophie des Als Ob und das Leben.'' Festschrift zu Hans Vaihingers 80. Geburtstag. Reuther & Reichard, Berlin 1932.
* August Seidel: ''Wie die Philosophie des Als Ob entstand.'' In: ''Die Deutsche Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen.'' Band 2, Meiner, Leipzig 1921, S. 175–203.
* Andrea Wels: ''Die Fiktion des Begreifens und das Begreifen der Fiktion. Dimensionen und Defizite der Theorie der Fiktionen in Hans Vaihingers Philosophie des Als Ob.'' Lang, Frankfurt u. a. 1997, ISBN 3-631-32103-1.
* Stephanie Willrodt: ''Semifiktionen und Vollfiktionen in Vaihingers Philosophie des Als Ob.'' Hirzel, Leipzig 1934.
* Yannik Behme: ''Die Korrespondenz Hans Vaihingers an Bahr.'' In: Martin Anton Müller, Claus Pias, Gottfried Schnödl (Hrsg.): ''Hermann Bahr – Österreichischer Kritiker europäischer Avantgarden.'' In: ''Jahrbuch für internationale Germanistik: Kongressberichte.'' Peter Lang, Bern u. a. 2014, S. 151–164.
* Traugott Konstantin Oesterreich: ''Friedrich Ueberwegs Grundriss der Geschichte der Philosophie.'' 4. Teil. 12. Auflage, Mittler, Berlin 1923, S. 411–415, 712. {{IA|friedrichueberwe04uebe||Typ=|Fragment=410|Blatt=|Ausgabe=}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


== Weblinks ==
[[Kategorie:Sternbild]]
{{Wikisource}}
* {{DNB-Portal|118625810}}
* [http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/chrvai.pdf Chronologie Hans Vaihinger] (PDF; 585 kB)
* [http://www.archive.org/details/DiePhilosophieDesAlsOb Die Philosophie des Als Ob - archive.org] (PDF; 28 MB)
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118625810|LCCN=n/84/803598|VIAF=56703773}}
 
{{SORTIERUNG:Vaihinger, Hans}}
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Kritischer Idealist]]
[[Kategorie:Neukantianer]]
[[Kategorie:Positivist]]
[[Kategorie:Vertreter des Pragmatismus]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1852]]
[[Kategorie:Gestorben 1933]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 24. Februar 2020, 09:47 Uhr

Vorlage:Infobox Sternbild Der Schlangenträger (lat. Ophiuchus, deutsch ‚der Schlangenträger [ein Gestirn]‘;[1] von altgriech. ὀφιοῦχος ophiouchos, deutsch ‚Schlangen haltend [insbesondere ein Sternbild]‘,[2] astronomisches Zeichen: ⛎) ist ein Sternbild auf dem Himmelsäquator.

Beschreibung

Das Sternbild Schlangenträger, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann

Der Schlangenträger ist ein sehr ausgedehntes, aber wenig auffälliges Sternbild am Sommerhimmel. Da seine Sterne weit auseinandergezogen und wenig markant sind, ist es nicht ganz einfach, ihn zwischen dem Herkules und dem Skorpion zu identifizieren.

Der Schlangenträger besitzt eine ringförmige Gestalt, von der westlich und östlich die Sterne der Schlange ausgehen.

Durch den westlichen Teil zieht sich das Band der Milchstraße.

Weil die Ekliptik teilweise durch dieses Sternbild verläuft, wandert die Sonne ca. vom 30. November bis 18. Dezember durch dieses Sternbild. Obwohl dies länger ist als die Durchwanderung des benachbarten Skorpion, wurde der Schlangenträger bei der antiken Kanonisierung der ekliptikalen Sternbilder, wie heute noch in der Astrologie, ignoriert, vielleicht auch um die in vieler Hinsicht attraktivere Zwölf-Teilung zu ermöglichen.[3] Erst 1928 wurde offiziell festgelegt, dass jene kleinen Sterne, die in der Antike noch dem Sternbild Skorpion zugeordnet wurden, zum Sternbild Schlangenträger gehören. Somit läuft die Sonne, kartographisch gesehen, derzeit vom 30. November bis zum 18. Dezember durch das Sternbild Schlangenträger – ein 30° großer Abschnitt auf der Ekliptik direkt vor dem Punkt der Wintersonnenwende.

Geschichte

Der Schlangenträger gehört zu den 48 Sternbildern der Antike, die von Ptolemäus beschrieben wurden.

Im Schlangenträger leuchtete die helle Supernova 1604 auf. Seit Oktober 2010 ist der Schlangenträger in Unicode 6.0 unter dem Codepunkt: U+26CE, seit 2015 als Emoji aufgenommen worden.

Die Raumsonde Voyager 1, das am weitesten von der Erde entfernte und menschengemachte Objekt, befindet sich in etwa gleichem Abstand zwischen α Herculis, α und κ Ophiuchi im Sternbild Schlangenträger bei Rektaszension 17h 14m und Deklination +12° 00’ (Januar 2019).[4]

Mythologie

Zum mythologischen Ursprung des Schlangenträgers gibt es mehrere Deutungen, unter anderem wird er mit dem Helden Herakles (lat. Hercules) gleichgesetzt, auf Rhodos galt er als der verstirnte Phorbas.

Der gängigsten Überlieferung nach stellt der Schlangenträger Asklepios (lat. Äskulap), Sohn des Apollon und seiner Geliebten Koronis, dar.

Seine Geburt stand unter einem unguten Stern. Koronis hatte sich einen weiteren Geliebten genommen, worauf der eifersüchtige Apollon sie tötete. Noch im Sterben verriet sie ihm, dass sie ein Kind von ihm in sich trage. Apollon gelang es, das Kind zu retten. Er ließ den Knaben von Cheiron, einem weisen Kentauren, aufziehen. Dieser unterwies ihn in der Heilkunst und Asklepios wurde alsbald selbst ein großer Heiler und Wohltäter der Menschheit. Als er jedoch einen Toten erweckte, empfand Zeus dies als Anmaßung und erschlug ihn mit einem Blitz.

Von Asklepios leitet sich der schlangenumrankte Äskulapstab ab, der zum Symbol der Heilkunst wurde.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Sternbild Schlangenträger - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1.  Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage Auflage. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918 (http://www.zeno.org/Georges-1913/A/Ophiuchus).
  2.  Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck Auflage. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (http://images.zeno.org/Pape-1880/K/big/Pape-1880----02-0426.png).
  3. Jürgen Hamel: Begriffe der Astrologie. Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2010. S. 509f., Stichwort Schlangenträger.
  4. Koordinaten verfügbar bei The Sky Live.


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