Zelle (Biologie) und Bernard Baars: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Bernard J. Baars''' (* [[Wikipedia:1946|1946]] in [[Wikipedia:Amsterdam|Amsterdam]], [[Wikipedia:Niederlande|Niederlande]]) ist ein US-amerikanischer [[Kognitionswissenschaft]]ler, der durch seine '''Global Workspace Theory''' (''Theorie des globalen Arbeitsraums'') des [[Bewusstsein]]s bekannt wurde.
[[Datei:Cholera bacteria SEM.jpg|mini|[[Wikipedia:Cholera|Cholera]]-Bakterien unter dem [[Wikipedia:Elektronenmikroskop|Elektronenmikroskop]] als Beispiel für einfache [[Wikipedia:Prokaryoten|prokaryotische]] Zellen.]]


Die '''Zelle''' (von [[lat.]] ''cellula''‚ „kleine Kammer, Zelle“; {{ELSalt|κύτος}} ''kytos'' „Zelle“) ist die kleinste [[Biologie|biologische]] Einheit der heute auf [[Erde (Planet)|Erden]] lebenden [[Organismus|Organismen]]. Die fast nur als [[Wikipedia:Einzeller|Einzeller]] auftretenden [[Wikipedia:Prokaryoten|Prokaryoten]], zu denen die [[Bakterien]] und [[Archaeen]] gehören, haben keinen echten [[Zellkern]] und sind einfacher aufgebaut als die [[Wikipedia:Eukryoten|Eukryoten]], die über einen Zellkern mit [[Wikipedia:Kernhülle|Kernhülle]] verfügen, der die in [[Wikipedia:Chromosom|Chromosom]]en organisierte Erbinformation, die [[Wikipedia:Desoxyribonukleinsäure|DNA]], enthält. '''Mehrzeller''' bzw. '''Vielzeller''' bilden verschiedenartig differenzierte Zellen, die sich nach ihrer [[Funktion]] und [[Morphologie]] in verschiedene '''Zelltypen''' einteilen lassen; im menschlichen Organismus gibt es mehr als 210 verschiedene Zelltypen (→ [[Wikipedia:Liste menschlicher Zelltypen|Liste menschlicher Zelltypen]]). Spezialisierte Zellen können sich bei Vielzellern auch zu funktionellen Einheiten in Form eines [[Gewebe (Biologie)|Gewebes]] zusammenschließen. Vielzellige [[Tiere]] mit Ausnahme der [[Wikipedia:Schwämme|Schwämme]] werden daher auch als '''Gewebetiere''' (''Eumetazoa'') bezeichnet. Die '''pluripotenten''' embryonalen '''Stammzellen''' können sich noch zu Zellen aller drei [[Keimblatt|Keimblätter]] differenzieren, während sich adulte Stammzellen nur mehr zu bestimmten Gewebetypen entwickeln.
== Leben ==
Bereits als Kind zog Baars in die USA, wo er 1970 seinen Bachelor in [[Psychologie]] an der [[Wikipedia:University of California, Los Angeles|University of California]] erwarb. Nach einem [[Wikipedia:PhD|PhD]] in [[Kognitionspsychologie]] an der gleichen Universität lehrte Baars an der [[Wikipedia:State University of New York|State University of New York]] und der [[Wikipedia:University of California, Berkeley|University of California]]. Seit 2001 ist er ''Senior Fellow'' für theoretische [[Neurobiologie]] am ''The Neurosciences Institute'' in [[Wikipedia:La Jolla|La Jolla]] bei San Diego. Von 1994 bis 1996 war Baars Gründungspräsident der [[Wikipedia:Association for the Scientific Study of Consciousness|Association for the Scientific Study of Consciousness]] (ASSC).<ref> {{Webarchiv|text=Curriculum vitae |url=http://nsi.edu/users/baars/cv.html |wayback=20060831080439 |archiv-bot=2018-04-01 06:44:32 InternetArchiveBot }}</ref>


Zellen bilden aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht allerdings nicht den Ursprung des irdischen Lebens, sondern sind erst in einer späteren Phase der [[Erdentwicklung]] entstanden. Ursprünglich, nach der Trennung von [[Sonne]] und Erde in der [[Hyperboräische Zeit|hyperboräischen Zeit]], war die Erde als Ganzes ein [[Lebewesen|lebendiges Wesen]], das sein [[Leben]] der [[Kosmos|kosmisch]]-[[ätherisch]]en Umgebung zu verdanken hat. Aus diesem Gesamtleben der Erde haben sich zunächst riesenhafte Einzellebewesen von noch sehr flüchtiger und wandelbarer [[Gestalt]] und zugleich auch die ersten toten, aber ebenfalls noch sehr weichen [[Stoff]]e abgesondert. Zu dieser Zeit bildeten [[Mond]] und Erde noch einen gemeinsamen Himmelskörper. Aus diesen Urlebewesen, die noch keine fossilen Spuren hinterlassen haben, sind erst allmählich die ersten [[Wikipedia:Einzeller|Einzeller]] und später auch [[Mehrzeller|mehrzellige]] [[Lebewesen]] entstanden.
== Werk ==
Bekannt wurde Baars durch seine ''Global Workspace Theory'' (Theorie des globalen Arbeitsraums), die er bereits 1986 in dem Buch ''A cognitive theory of consciousness'' mit dem Ziel formulierte, einen kognitionswissenschaftlichen Zugang zum Phänomen des Bewusstseins zu liefern.<ref>Bernard Baars: ''A cognitive theory of consciousness'', NY: Cambridge University Press 1988, ISBN 0-521-30133-5.</ref> Baars’ Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass weite Teile der menschlichen [[Kognition|Informationsverarbeitung]] unbewusst ablaufen und nur ein Bruchteil der aufgenommenen Informationen ins Bewusstsein gelangt. Dabei zeichnen sich nach Baars die bewusst gemachten Informationen dadurch aus, dass sie dem Menschen in einer besonderen Weise zur Verfügung stehen: Eine bewusst gewordene Information kann etwa mit Gedächtnis- oder Wahrnehmungsinhalten abgeglichen werden und als Grund für motorische oder sprachliche Aktionen dienen. Eine derart allgemeine Verfügbarkeit findet man bei unbewussten Informationen nicht, die etwa häufig unabhängig vom Wissen zu einer bestimmten Reaktion führen oder nicht sprachlich artikuliert werden können. Bewusstseinsinhalte sind nach Baars also wesentlich dadurch ausgezeichnet, dass sie anderen kognitiven Systemen zur Weiterverarbeitung in einem globalen Arbeitsraum präsentiert werden. In diesem Sinne erklärt Baars:


<div style="margin-left:20px">
{| align="center"
"Mit dem Heraustreten der feinsten Materien war eine Verdichtung
!
der zurückbleibenden Materie verbunden. Auf der einen Seite
! width="30px" |
tritt heraus der fein leuchtende Sonnenleib, auf der anderen Seite
!
wird die Materie der Erde viel dichter. Sie kommt in einen wässerigen
|-
Zustand, dichter als unser Meerwasser, denn es war in ihr
|bgcolor="#e7e7e7"|
auch alles enthalten, was heute fest ist. Mit dem Flüssigwerden tritt
The narrow limits of consciousness have a compensating advantage: consciousness seems to act
ein neues Element auf. In dem Maße, wie das Wasser auftritt, wirkt
as a gateway, creating access to essentially any part of the nervous system. Even single neurons
aus dem Kosmos und aus der Erde heraus die Sphärenmusik, die
can be controlled by way of conscious feedback. Conscious experience creates access to the
Weltentöne. Es ist nicht solche Musik wie heute, die durch die Luft
mental lexicon, to autobiographical memory, and to voluntary control over automatic action
fortgepflanzt wird. Die Entwickelung der Erde steht nun unter
routines.<ref>Bernard Baars: ''In the Theater of Consciousness.'' In: ''Journal of Consciousness Studies'', 4, No. 4, 1997, S. 292–309.</ref>
dem Einfluß der Weltenmusik. Die Materien heben sich als einzelne
|
Stoffe aus der undifferenzierten, großen Materie heraus. Es fangen
|
die Erdenstoffe an zu tanzen unter dem Einfluß der Weltenmusik.
Die engen Grenzen des Bewusstseins bieten einen ausgleichenden Vorteil: Das Bewusstsein scheint wie ein Tor zu funktionieren, das Zugang zu jedem Teil des Nervensystems bildet. Sogar einzelne Neurone können durch bewusstes Feedback kontrolliert werden. Bewusste Erfahrungen schaffen Zugang zum mentalen Lexikon, dem autobiographischen Gedächtnis und der willentlichen Kontrolle über automatisierte Handlungsroutinen.  
Das ist die Differenzierung der Stoffe in lauter organische Stoffe,
|}
zum Beispiel in Eiweiß. So entstand organische Materie, das Protoplasma,
unter dem Einfluß der Weltenmusik, ähnlich wie heute die
Chladnischen Klangfiguren. Diese Stoffe, eiweißartige, leimige Substanz,
werden hineingeschoben in die früheren Kraftlinien der
Menschenanlage. Die Zellen, die man heute als das erste in der
Entwickelungsgeschichte der Organismen ansieht, entstanden viel
später. Sie wurden erst geboren von gewissen Wesenheiten. Auch
das Atom ist nie das ursprüngliche, ist immer das, was aus dem
Ganzen herausfällt. Niemals setzt sich das Ganze aus den Zellen
zusammen. Gefördert wurde der ganze Vorgang dadurch, daß der
Mond noch in dem Erdenkörper darin war." {{Lit|{{G|98|215}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
== Wirkung ==
"Und dem Sonnenhaften
Baars’ Theorie hat auf verschiedene Weisen in die Kognitionswissenschaften gewirkt. Zum einen ergänzt sich sein Ansatz mit den [[Kognitive Architektur|kognitiven Architekturen]], die Ergebnisse der kognitiven Psychologie in einem umfassenden Computermodell zusammenzufassen. Solche Architekturen haben das Ziel, menschliche Informationsverarbeitungsprozesse zu simulieren. Dabei bestehen die Modelle häufig aus einer Reihe [[Modul (Kognitionswissenschaften)|Modulen]], die um eine zentrale Verarbeitungseinheit organisiert sind. Eine derartige zentrale Verarbeitungseinheit entspricht in etwa dem globalen Arbeitsraum im Sinne von Baars. Wirksam ist Baars’ Theorie in der kognitiven [[Neurowissenschaft]]. So hat etwa [[Stanislas Dehaene]] in den letzten Jahren versucht, Baars’ Ansatz durch Erkenntnisse aus der Hirnforschung zu stützen.<ref>Dehaene, S. and Naccache, L.: ''Towards a cognitive neuroscience of consciousness: Basic evidence and a workspace Framework.'' In: ''Cognition,'' 2001, S. 1–37.</ref>
entgegengestellt empfand man das Mondenhafte. Die Kräfte, die
dann im Monde konzentriert waren, waren einstmals mit der Erde
verbunden.


Aber sie sind nicht restlos fortgezogen, sie haben etwas zurückgelassen
Die Theorie des globalen Arbeitsraums hat auch in die [[Philosophie des Geistes]] gewirkt, so ist etwa [[Wikipedia:Ned Block|Ned Block]]s Unterscheidung zwischen ''access consciousness'' (Zugangsbewusstsein) und ''pheonomenal consciousness'' (phänomenales Bewusstsein) beeinflusst.<ref>Ned Block: ''On a Confusion about a Function of Consciousness.'' In: ''The Behavioral and Brain Sciences'', 1995.</ref> Das Zugangsbewusstsein ist durch die Merkmale charakterisiert, die Baars in seinem ''Global Workspace Model'' beschreibt. So ist sich eine Person ihrer Angst im Sinne des Zugangsbewusstseins bewusst, wenn sie etwa sagen kann „Ich habe Angst.“ oder auf ihre Angst als expliziten Gedächtnisinhalt zurückgreifen kann. Als phänomenales Bewusstsein gilt hingegen der Erlebnisgehalt des Bewusstseins, etwa das subjektive Erleben von Angst. Der Begriff des phänomenalen Bewusstseins deckt sich daher weitgehend mit dem Begriff der [[Qualia]]. Akzeptiert man Blocks Unterscheidung, so ergeben sich zugleich Erklärungsgrenzen von Baars’ Modell. Die ''Global Workspace Theory'' kann allenfalls eine Erklärung für das Zugangsbewusstsein bieten, ein Erklärungsansatz für das phänomenale Bewusstsein wird nicht geliefert.
in der Erde. Wenn es bloß Sonnenkräfte gäbe, so würden
allein wuchernde, wachsende Zellen zum Beispiel entstehen, Lebendiges
immer mit dem kleinen oder großen Zellencharakter entstehen.
Das Mannigfaltige, das Gestaltete, das rührt nicht von den Sonnenkräften,
sondern von den mit den Sonnenkräften zusammenwirkenden
Mondenkräften her." {{Lit|{{G|228|108}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
"Nun, ich habe schon früher und auch wieder gestern darauf
* Bernard Baars: ''The cognitive revolution in psychology'', NY: Guilford Press, 1986, ISBN 0-89862-912-8.
aufmerksam gemacht, daß man in der heutigen Wissenschaft vielfach
* Bernard Baars: ''A cognitive theory of consciousness'', NY: Cambridge University Press 1988, ISBN 0-521-30133-5.
erwartet, es werde sich einstmals ergeben, daß die Zellen eine sehr komplizierte
* Bernard Baars: ''The experimental psychology of human error: Implications for the architecture of voluntary control'', NY: Plenum Press, Series on Cognition and Language, 1992, ISBN 0-306-43866-6
chemische Struktur haben, so daß wir gewissermaßen die
* Bernard Baars: ''In the Theater of Consciousness: The Workspace of the Mind'', NY: Oxford University Press, 1997, ISBN 0-19-514703-0.
komplizierteste chemische Formel finden würden für das, was in der
* Bernard Baars and Nicole M. Gage: ''Cognition, Brain and Consciousness: An Introduction to Cognitive Neuroscience'', London: Elsevier/Academic Press, 2007, ISBN 978-0-12-373677-2.
Zelle sich darbietet. Das ist aber ein vollständig unrichtiger Gedanke.


[[Datei:GA207 127.gif|center|250px|Zeichnung aus GA 207, S. 127 (Tafel 14)]]
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|120265796}}
* [http://nsi.edu/users/baars/ Homepage am Neuroscience Institute]


In der Zelle, schon in der gewöhnlichen organischen Zelle ist es so
== Einzelnachweise ==
(siehe Zeichnung, hell), daß das chemische Zusammenhalten darinnen
<references/>
nicht etwa stärker ist als in einer gewöhnlichen komplizierten chemischen
Verbindung, sondern im Gegenteil: chaotisch werden die chemischen
Wahlverwandtschaften gerade, und am allerchaotischsten sind
sie in der befruchteten Keimzelle. Die befruchtete Keimzelle ist in bezug
auf das Materielle direkt Chaos, Chaos, das zerfällt, Chaos, das
wirklich zerfällt. In dieses verfallende Chaos ergießt sich das, was ich
Ihnen als den Menschen geschildert habe, der sich eben in der Weise,
wie ich es beschrieben habe, gebildet hat (lila). Und nicht durch den
Keim selber, sondern durch die Prozesse, die im mütterlichen Leibe
zwischen dem Embryo und der Umgebung vor sich gehen, bildet sich
dann das eigentlich Physische aus. Es wird also tatsächlich dasjenige,
was da aus der geistigen Welt herunterkommt, in das Leere hineingelegt
und nur durchtränkt mit mineralischer Substanz. Es ist, wie Sie
sehen können, ein durchaus durchsichtiger Vorgang, der hier geschildert
wird." {{Lit|{{G|207|127f}}}}
</div>


Auch die Zellen selbst haben sich durch den kosmischen Einfluss gebildet:
{{Normdaten|TYP=p|GND=120265796|LCCN=n/84/125937|VIAF=79068993}}


<div style="margin-left:20px">
{{SORTIERUNG:Baars, Bernard}}
"Diese Kräfte, die im Makrokosmos zu
[[Kategorie:Kognitionspsychologe]]
beobachten sind, wirken bis in das Zellige hinein. Und das, was in
[[Kategorie:Kognitionswissenschaftler]]
den Zellen wirkt, ist im Grunde genommen nichts anderes als ein
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
Abbild dieser makrokosmischen Wirkung." {{Lit|{{G|312|109}}}}
[[Kategorie:Geboren 1946]]
</div>
[[Kategorie:Mann]]


Insbesondere bildet die befruchtete '''Eizelle''' ([[Latein|lat.]] ''ovum'', Mehrzahl: ''ova''), die '''Zygote''', in ihrer inneren [[Struktur]] die kosmischen Verhältnisse im Kleinen ab:
{{Wikipedia}}
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn diese kleine Zelle im Leibe der Mutter
ist, dann wirkt eigentlich die ganze Welt auf diese Zelle ein - die ganze
Welt. Heute kann man natürlich auf diese Dinge noch nicht mit dem
nötigen Verständnis eingehen. Aber dennoch: Es wirkt die ganze Welt
auf eine solche Zelle ein. Es ist nicht einerlei, ob, sagen wir, dieses Ei sich
teilt, wenn da oben der Mond vor der Sonne steht; da ist es anders, als
wenn der Mond abseits von der Sonne steht und so weiter. Also dei
ganze Sternenhimmel hat auf diese Zelle einen Einfluß. Und unter
dem Einfluß dieses Sternenhimmels bildet sich auch das Innere der
Zelle aus.
 
Nun, sehen Sie, wenn das Kind in den ersten Monaten ist - ich habe
es Ihnen schon gesagt -, da ist ja eigentlich vom Kind nur der Kopf ausgebildet
(es wird gezeichnet). Der Kopf ist ausgebildet, und der übrige
Körper ist eigentlich nur solch ein Anhängsel; da sind dann kleine
Stummel, die Hände, und andere kleine Stummel, die Beine. Und immer
mehr und mehr wird dieses kleine Wesen eben so, daß es seine Hände
und Arme umbildet, und diese Stummel da zu Füßen umbildet und so
weiter.
 
Woher kommt das? Das müssen wir uns fragen: Woher kommt das?
Das kommt davon her, daß der Mensch, je früher er im Keimzustand
ist, desto mehr noch der Sternenwelt ausgesetzt ist, und je mehr er sich
entwickelt, je längere Monate er im Mutterleibe ist, desto mehr der
Schwerkraft der Erde ausgesetzt wird. Solange der Sternenhimmel auf
den Menschen wirkt, ordnet er alles so an, daß die Hauptsache der
Kopf ist. Erst die Schwerkraft treibt das andere da heraus. Und es ist
so, daß eigentlich, je weiter wir zurückgehen in den ersten, zweiten
Monat der Schwangerschaft, wir da um so mehr finden, daß alle diese
Zellen, die da entstehen - Millionen von solchen Zellen bilden sich nach
und nach -, dem Sterneneinfluß ausgesetzt sind und dann immer mehr
und mehr von der Erde abhängig werden." {{Lit|{{G|348|59f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Man studiert, wie
sich dieses innere Gefüge ändert, während die weibliche Keimzelle
zum Beispiel befruchtet wird. Man verfolgt die einzelnen Stadien,
wie die Zelle sich in ihrer inneren Struktur ändert, wie sie sich dann
teilt, wie sich der Teil, Zelle an Zelle, angliedert und aus der Zusammenfügung
eine kompliziert aufgebaute Gestalt entsteht. Das
studiert man. Aber es fällt einem nicht ein, sich zu fragen: Ja, womit
hängt denn eigentlich dieses ganze Leben in der Zelle zusammen?
Was liegt denn da eigentlich vor? - Es fällt einem nicht ein,
das zu fragen.
 
Was da vorliegt in der Zelle, das ist ja zunächst mehr abstrakt
so zu fassen: Ich habe die Zelle. Nehmen wir sie zunächst in ihrer
am häufigsten vorkommenden Form, in der kugeligen Form. Diese
kugelige Form wird ja mitbedingt von der dünnflüssigen Substanz.
Diese kugelige Form hat in sich eingeschlossen die Gerüstform. Und
die kugelige Form, was ist sie? Die dünnflüssige Masse ist noch ganz
sich selbst überlassen, sie folgt also denjenigen Impulsen, die um sie
herum sind. Was tut sie? Ja - sie bildet das Weltenall nach! Sie hat
deshalb ihre kugelige Form, weil sie den ganzen Kosmos, den wir
uns auch zunächst ideell als eine Kugelform, als eine Sphäre vorstellen,
weil sie den ganzen Kosmos in Kleinheit nachbildet. Jede
Zelle in ihrer Kugelform ist nichts anderes als eine Nachbildung der
Form des ganzen Kosmos. Und das Gerüst darin, jede Linie, die da
im Gerüst gezogen ist, ist abhängig von den Strukturverhältnissen
des ganzen Kosmos. - Wenn ich mich jetzt zunächst abstrakt ausdrücken
soll: Nehmen Sie an, Sie haben die Weltensphäre, ideell
begrenzt (Fig. 7). Darin meinetwillen haben Sie hier einen Planeten
und hier einen Planeten (a, ai). Die wirken so, daß die Impulse,
mit denen sie aufeinander wirken, in dieser Linie liegen. Hier (m)
bildet sich, natürlich schematisch gezeichnet, eine Zelle, sagen wir.
Ihre Umgrenzung bildet die Sphäre nach. Hier innerhalb ihres Gerüstes
(Fig. 8) hat sie ein Festes, welches von der Wirkung dieses
Planeten (a) auf diesen (ai) abhängt. Nehmen Sie an, hier wäre
eine andere Planetenkonstellation, die so aufeinander wirkt (b, bi).
 
[[Datei:GA323 032.gif|center|500px|Fig. 7 und Fig. 8 aus GA 323, S. 32]]
 
Hier wäre wiederum ein anderer Planet (c), der keinen Gegensatz
hat. Der verrenkt diese ganze Sache, die sonst vielleicht rechtwinkelig
stünde. Es entsteht die Bildung etwas anders. Sie haben in der
Gerüststruktur eine Nachbildung der ganzen Verhältnisse im Planetensystem,
überhaupt im Sternensystem. Sie können konkret hineingehen
in den Aufbau der Zelle, und Sie bekommen eine Erklärung
für diese konkrete Gestalt nur, wenn Sie in der Zelle sehen ein Abbild
des ganzen Kosmos.
 
Und nun nehmen Sie die weibliche Eizelle und stellen sich vor,
diese weibliche Eizelle hat die kosmischen Kräfte zu einem gewissen
inneren Gleichgewicht gebracht. Diese Kräfte haben Gerüstform angenommen
und sind in der Gerüstform in einer gewissen Weise zur
Ruhe gekommen, gestützt durch den weiblichen Organismus. Nun
geschieht die Einwirkung der männlichen Geschlechtszelle. Die hat
nicht den Makrokosmos in sich zur Ruhe gebracht, sondern sie wirkt
im Sinne irgendwelcher Spezialkraft. Sagen wir, es wirkt die männliche
Geschlechtszelle im Sinne gerade dieser Kraftlinie auf die
weibliche Eizelle, die zur Ruhe gekommen ist, ein. Dann geschieht
durch diese Spezialwirkung eine Unterbrechung der Ruheverhältnisse.
Es wird gewissermaßen die Zelle, die ein Abbild ist des ganzen
Makrokosmos, dazu veranlaßt, ihre ganze mikrokosmische Gestalt
wiederum hineinzustellen in das Wechselspiel der Kräfte. In der
weiblichen Eizelle ist zunächst in ruhiger Abbildung der ganze Makrokosmos
zur Ruhe gekommen. Durch die männliche Geschlechtszelle
wird die weibliche herausgerissen aus dieser Ruhe, wird wiederum
in ein Spezialwirkungsgebiet hineingezogen, wird wiederum zur
Bewegung gebracht, wird wiederum herausgezogen aus der Ruhe.
Sie hat sich zur Nachbildung des Kosmos in die ruhige Form zusammengezogen,
aber diese Nachbildung wird hineingezogen in die
Bewegung durch die männlichen Kräfte, die Bewegungsnachbildungen
sind. Es werden die weiblichen Kräfte, die Nachbildungen
der Gestalt des Kosmos und zur Ruhe gekommen sind, aus der
Ruhe, aus der Gleichgewichtslage gebracht.
 
Da bekommen Sie Anschauungen über die Form und Gestaltung
des Kleinsten, des Zellenhaften, von der Astronomie aus. Und Sie
können gar nicht Embryologie studieren, ohne daß Sie Astronomie
studieren. Denn das, was Ihnen die Embryologie zeigt, ist nur der
andere Pol desjenigen, was Ihnen die Astronomie zeigt. Wir müssen
gewissermaßen auf der einen Seite den Sternenhimmel verfolgen,
wie er aufeinanderfolgende Stadien zeigt, und wir müssen nachher
verfolgen, wie eine befruchtete Keimzelle sich entwickelt. Beides gehört
zusammen, denn das eine ist nur das Abbild des anderen.
Wenn Sie nichts von Astronomie verstehen, werden Sie niemals die
Kräfte verstehen, die im Embryo wirken. Und wenn Sie nichts von
Embryologie verstehen, so werden Sie niemals den Sinn verstehen
von den Wirkungen, die dem Astronomischen zugrunde liegen.
Denn diese Wirkungen zeigen sich im Kleinen in den Vorgängen
der Embryologie." {{Lit|{{G|323|31ff}}}}
</div>
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Zelle (Biologie)}}
* [[Embryo]]
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}
#Rudolf Steiner: ''Die Mission der neuen Geistesoffenbarung'', [[GA 127]] (1989), ISBN 3-7274-1270-4 {{Vorträge|127}}
#Rudolf Steiner: ''Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis'', [[GA 228]] (2002), ISBN 3-7274-2280-7 {{Vorträge|228}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
#Rudolf Steiner: ''Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie'', [[GA 323]] (1997), ISBN 3-7274-3230-6 {{Vorträge|323}}
#Rudolf Steiner: ''Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre'', [[GA 348]] (1997), ISBN 3-7274-3480-5 {{Vorträge|348}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Zellbiologie]]

Version vom 15. Mai 2018, 15:41 Uhr

Bernard J. Baars (* 1946 in Amsterdam, Niederlande) ist ein US-amerikanischer Kognitionswissenschaftler, der durch seine Global Workspace Theory (Theorie des globalen Arbeitsraums) des Bewusstseins bekannt wurde.

Leben

Bereits als Kind zog Baars in die USA, wo er 1970 seinen Bachelor in Psychologie an der University of California erwarb. Nach einem PhD in Kognitionspsychologie an der gleichen Universität lehrte Baars an der State University of New York und der University of California. Seit 2001 ist er Senior Fellow für theoretische Neurobiologie am The Neurosciences Institute in La Jolla bei San Diego. Von 1994 bis 1996 war Baars Gründungspräsident der Association for the Scientific Study of Consciousness (ASSC).[1]

Werk

Bekannt wurde Baars durch seine Global Workspace Theory (Theorie des globalen Arbeitsraums), die er bereits 1986 in dem Buch A cognitive theory of consciousness mit dem Ziel formulierte, einen kognitionswissenschaftlichen Zugang zum Phänomen des Bewusstseins zu liefern.[2] Baars’ Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass weite Teile der menschlichen Informationsverarbeitung unbewusst ablaufen und nur ein Bruchteil der aufgenommenen Informationen ins Bewusstsein gelangt. Dabei zeichnen sich nach Baars die bewusst gemachten Informationen dadurch aus, dass sie dem Menschen in einer besonderen Weise zur Verfügung stehen: Eine bewusst gewordene Information kann etwa mit Gedächtnis- oder Wahrnehmungsinhalten abgeglichen werden und als Grund für motorische oder sprachliche Aktionen dienen. Eine derart allgemeine Verfügbarkeit findet man bei unbewussten Informationen nicht, die etwa häufig unabhängig vom Wissen zu einer bestimmten Reaktion führen oder nicht sprachlich artikuliert werden können. Bewusstseinsinhalte sind nach Baars also wesentlich dadurch ausgezeichnet, dass sie anderen kognitiven Systemen zur Weiterverarbeitung in einem globalen Arbeitsraum präsentiert werden. In diesem Sinne erklärt Baars:

The narrow limits of consciousness have a compensating advantage: consciousness seems to act as a gateway, creating access to essentially any part of the nervous system. Even single neurons can be controlled by way of conscious feedback. Conscious experience creates access to the mental lexicon, to autobiographical memory, and to voluntary control over automatic action routines.[3]

Die engen Grenzen des Bewusstseins bieten einen ausgleichenden Vorteil: Das Bewusstsein scheint wie ein Tor zu funktionieren, das Zugang zu jedem Teil des Nervensystems bildet. Sogar einzelne Neurone können durch bewusstes Feedback kontrolliert werden. Bewusste Erfahrungen schaffen Zugang zum mentalen Lexikon, dem autobiographischen Gedächtnis und der willentlichen Kontrolle über automatisierte Handlungsroutinen.

Wirkung

Baars’ Theorie hat auf verschiedene Weisen in die Kognitionswissenschaften gewirkt. Zum einen ergänzt sich sein Ansatz mit den kognitiven Architekturen, die Ergebnisse der kognitiven Psychologie in einem umfassenden Computermodell zusammenzufassen. Solche Architekturen haben das Ziel, menschliche Informationsverarbeitungsprozesse zu simulieren. Dabei bestehen die Modelle häufig aus einer Reihe Modulen, die um eine zentrale Verarbeitungseinheit organisiert sind. Eine derartige zentrale Verarbeitungseinheit entspricht in etwa dem globalen Arbeitsraum im Sinne von Baars. Wirksam ist Baars’ Theorie in der kognitiven Neurowissenschaft. So hat etwa Stanislas Dehaene in den letzten Jahren versucht, Baars’ Ansatz durch Erkenntnisse aus der Hirnforschung zu stützen.[4]

Die Theorie des globalen Arbeitsraums hat auch in die Philosophie des Geistes gewirkt, so ist etwa Ned Blocks Unterscheidung zwischen access consciousness (Zugangsbewusstsein) und pheonomenal consciousness (phänomenales Bewusstsein) beeinflusst.[5] Das Zugangsbewusstsein ist durch die Merkmale charakterisiert, die Baars in seinem Global Workspace Model beschreibt. So ist sich eine Person ihrer Angst im Sinne des Zugangsbewusstseins bewusst, wenn sie etwa sagen kann „Ich habe Angst.“ oder auf ihre Angst als expliziten Gedächtnisinhalt zurückgreifen kann. Als phänomenales Bewusstsein gilt hingegen der Erlebnisgehalt des Bewusstseins, etwa das subjektive Erleben von Angst. Der Begriff des phänomenalen Bewusstseins deckt sich daher weitgehend mit dem Begriff der Qualia. Akzeptiert man Blocks Unterscheidung, so ergeben sich zugleich Erklärungsgrenzen von Baars’ Modell. Die Global Workspace Theory kann allenfalls eine Erklärung für das Zugangsbewusstsein bieten, ein Erklärungsansatz für das phänomenale Bewusstsein wird nicht geliefert.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Bernard Baars: The cognitive revolution in psychology, NY: Guilford Press, 1986, ISBN 0-89862-912-8.
  • Bernard Baars: A cognitive theory of consciousness, NY: Cambridge University Press 1988, ISBN 0-521-30133-5.
  • Bernard Baars: The experimental psychology of human error: Implications for the architecture of voluntary control, NY: Plenum Press, Series on Cognition and Language, 1992, ISBN 0-306-43866-6
  • Bernard Baars: In the Theater of Consciousness: The Workspace of the Mind, NY: Oxford University Press, 1997, ISBN 0-19-514703-0.
  • Bernard Baars and Nicole M. Gage: Cognition, Brain and Consciousness: An Introduction to Cognitive Neuroscience, London: Elsevier/Academic Press, 2007, ISBN 978-0-12-373677-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Curriculum vitae (Memento vom 31. August 2006 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)
  2. Bernard Baars: A cognitive theory of consciousness, NY: Cambridge University Press 1988, ISBN 0-521-30133-5.
  3. Bernard Baars: In the Theater of Consciousness. In: Journal of Consciousness Studies, 4, No. 4, 1997, S. 292–309.
  4. Dehaene, S. and Naccache, L.: Towards a cognitive neuroscience of consciousness: Basic evidence and a workspace Framework. In: Cognition, 2001, S. 1–37.
  5. Ned Block: On a Confusion about a Function of Consciousness. In: The Behavioral and Brain Sciences, 1995.


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