Merkmal und Funktionelle Gruppe: Unterschied zwischen den Seiten

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Ein '''Merkmal''' (auch '''Charakteristikum''') ist allgemein eine erkennbare [[Eigenschaft]], die eine [[Person]], eine [[Sache]] oder einen abstrakten Zusammenhang von anderen [[Unterscheidung|unterscheidet]].
Als '''funktionelle Gruppe''' wird in der [[Chemie]] eine [[Atom]]gruppe bezeichnet, die [[Heteroatom]]e enthält und einer [[Organische Verbindung|organischen Verbindung]] charakteristische Eigenschaften verleiht.


Der Begriff „Merkmal“ ist in der [[Deutsche Sprache|deutschen Sprache]] seit dem 17.&nbsp;Jahrhundert belegt.<ref name="Hermann569">Hermann Paul: ''Deutsches Wörterbuch.'' 9., vollständig neu bearbeitete Auflage von [[Helmut Henne]] und [[Georg Objartel]] unter Mitarbeit von [[Heidrun Kämper|Heidrun Kämper-Jensen]], Tübingen 1992, S. 569, ISBN 3-484-10679-4.</ref>
== Beispiele ==
 
{| class="wikitable"
Eine besondere Rolle spielte das Merkmal beim [[Klassifikation|Klassifizieren]] von [[Gegenstand|Gegenständen]] in der [[Taxonomie]] seit dem 17.&nbsp;Jahrhundert, z.&nbsp;B. bei [[Carl von Linné]] (siehe [[Merkmal#Biologie]])
|-
 
! Funktionelle Gruppe !! Strukturformel !! Stoffklasse !! Präfix !! Suffix !! Beispiele
Der Merkmalsbegriff wird auch in [[Deutsches Institut für Normung|DIN]]&nbsp;55350 sowie DIN&nbsp;EN&nbsp;ISO&nbsp;9000:2005 Abs.&nbsp;3.5.1 definiert.
|-
 
| -OH || [[Datei:Alkohol - Alcohol.svg|50px]] || [[Alkohole]] || - || -ol || [[Datei:Ethanol V1.svg|70px|]] [[w:Ethanol|Ethanol]]  
== Linguistik ==
|-
In der [[Allgemeine Linguistik|Allgemeinen Linguistik]] sind Merkmale Eigenschaften von sprachlichen Objekten, siehe [[distinktives Merkmal]], [[Merkmalstruktur]], [[semantisches Merkmal]].
| -NH<sub>2</sub> || [[Datei:FunktionelleGruppen Amine.svg|50px]] || [[w:Amine|Amine]] || Amino- || -amin || [[Datei:CH3-NH2.svg|70px|]] [[w:Methylamin|Methylamin]] (Aminomethan)
 
|-
== Logik, Begriffstheorie ==
| -O- || [[Datei:FunktionelleGruppen Ether.svg|50px]] || [[w:Ether|Ether]] || Ethoxy || -ether || [[Datei:Ethoxyethane 200.svg|90px]] [[w:Diethylether|Diethylether]] (Ethoxyethan)
In der modernen Logik unterscheidet man seit und mit [[Gottlob Frege|Frege]] vielfach zwischen den Eigenschaften und den Merkmalen eines Begriffs.
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{{Siehe auch|Eigenschaft#Abgrenzungen|titel1=„Abgrenzungen“ im Artikel Eigenschaft}}
| -CHO || [[Datei:Aldehyde Structural Formulae V.1.png|50px]] || [[w:Aldehyde|Aldehyde]] || Formyl-<br />Oxo- || -aldehyd<br />-al || [[Datei:Acetaldehyde 200.svg|50px]] [[w:Acetaldehyd|Acetaldehyd]] (Ethanal)
 
|-
== Schriftvergleichung ==
| -CO- || [[Datei:FunktionelleGruppen Ketone.svg|50px]] || [[w:Ketone|Ketone]] || Oxo- || -keton<br />-on || [[Datei:Aceton Strukturformel.svg|70px]] [[w:Aceton|Aceton]] (Dimethylketon, Propanon)
In der [[Schriftvergleichung]] sind Merkmale Eigenschaften von graphischen Objekten, wie z.&nbsp;B. Besonderheiten der Druckgebung, der Strichbeschaffenheit, der Formgebung und Bewegungsführung, des Bewegungsflusses, der Bewegungsrichtung sowie der horizontalen und vertikalen Ausdehnung und Flächengliederung.
|-
 
| -COOH || [[Datei:Carboxylic Acid General Structure V.1.svg|60px]] || [[w:Carbonsäuren|Carbonsäuren]] || Carboxy- || -carbonsäure <br />-säure || [[Datei:Kyselina octová.svg|60px]] [[w:Essigsäure|Essigsäure]] (Ethansäure)
== Biologie ==
|}
{{Hauptartikel|Apomorphie|Plesiomorphie}}
In der [[Botanik]] war es [[Carl von Linné]] (1707–1778), der zur Unterscheidung der verschiedenen Pflanzenarten das ''wesentliche'' Merkmal ins Blickfeld seiner Einteilungen nahm. Nach ihm ergab sich das ''wesentliche Merkmal'' aus „der sorgfältigsten [[Deskription|Beschreibung]] der Entwicklung der Blüte und Frucht der ersten Art. Alle anderen Arten der Gattung werden mit der ersten [[Vergleich (Philosophie)|verglichen]], wobei alle ungleichförmigen Merkmale ausgeschlossen werden. Nach dieser Arbeit erhält man das wesentliche Merkmal“.<ref>[[Michel Foucault]]: ''Die Ordnung der Dinge: Eine Archäologie der Humanwissenschaften''. 14. Aufl., Frankfurt a.&nbsp;M. 1997, S. 182 f., ISBN 3-518-27696-4.</ref> Sowohl Linné als auch der Botaniker [[Joseph Pitton de Tournefort]] (1656–1798) definierten mit dem ''wesentlichen Merkmal'' eine [[Gattung (Biologie)|botanische Gattung]].<ref>Michel Foucault: ''Die Ordnung der Dinge: Eine Archäologie der Humanwissenschaften.'' 14. Aufl., Frankfurt am Main 1997, S. 188.</ref> Mit Ausnahme des etwas problematischen Begriffs „Wesen“ (der für viele heutige Leser, wenn auch nicht unbedingt für Linné selbst,<ref>Staffan Müller-Wille (2007): ''Collection and collation: theory and practice of Linnaean botany. Studies in History and Philosophy of Biological and Biomedical Sciences 38'': 541–562.</ref><ref>Mary P. Winsor (2006): ''Linnaeus’s biology was not essentialist.Annals of the Missouri Botanical Garden 93'': 2–7.</ref> einen [[Essentialismus|essentialistischen]] Beiklang hat) entspricht dies bis heute der Arbeit der Biologen mit Differentialmerkmalen.
 
Heute versteht man in der Biologie unter Merkmalen alle Eigenschaften von Arten (und anderen Gruppen) bzw. Individuen, die zu deren Unterscheidung verwendet werden können. Als Artmerkmale dienen meist in erster Linie [[Morphologie (Biologie)|morphologische]] Merkmale, andere wie [[Physiologie|physiologische]], [[Ethologie|ethologische]] oder [[Genetik|genetische]] Merkmale können aber, je nach Fragestellung, wichtiger sein. Individuelle Merkmale sind zum Beispiel Alter, Erfahrung oder Status (bei [[sozial]]en Arten).
 
Einige Merkmale sind nicht eindeutig zuzuordnen: beispielsweise ist die Körpergröße ein Artmerkmal, das oft zur Unterscheidung verwandter Arten herangezogen wird, sie ist aber, innerhalb einer [[Reaktionsnorm]], auch individuell variabel. Die Ausprägung eines Merkmals hängt oft sowohl von den Erbanlagen als auch von äußeren Umwelteinflüssen ab. Dabei legen die [[Gen]]e in ihrer Gesamtheit den Toleranzbereich fest, in dem Merkmale auf Grund der Umwelteinflüsse variieren können. Dabei spielen auch Mechanismen der [[Selbstorganisation]] eine Rolle (Beispiele: frühembryonale Vernetzung der Nervenzellen des Gehirns, Ausbildung der Knochenbälkchen).
Die umweltgesteuerte Ausprägung wird als [[Modifikation (Biologie)|Modifikation]] bezeichnet. Zeigen einzelne Tierarten oder -gruppen eine besondere Eigenschaft, die bei allen übrigen Lebewesen nicht auftaucht, so wird von einem ''Exklusivmerkmal'' gesprochen (Beispiel: [[Behaarung]] bis hin zum [[Fell]] tritt lediglich bei [[Säugetier]]en auf).
 
Eine große Rolle spielen Umwelteinflüsse zum Beispiel in der Ethologie, wenn Verhaltensmerkmale in der Entwicklung des Individuums durch [[Prägung (Verhalten)|Prägung]] oder andere [[Lernen|Lernformen]] individuell verschieden ausgebildet werden.
 
Das Merkmal wird von [[Jakob Johann von Uexküll]] als [[Regelgröße]] innerhalb des [[Funktionskreis]]es angesehen.<ref>Johann Jakob von Uexküll: ''Theoretische Biologie''. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1920</ref>
 
In der phylogenetischen Systematik oder [[Kladistik]] wird der Begriff „Merkmal“ teilweise mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. So wird er einerseits in der Bedeutung „eine Struktur eines [[Organismus]]“ benutzt. Andererseits wird der Zustand, in dem sich eine Struktur befindet, ebenso als Merkmal bezeichnet. Nach dem ersten Ansatz wäre zum Beispiel „rote Blütenfarbe“ ein Merkmal einer Pflanze, nach dem zweiten wäre „rot“ eine Ausprägung des Merkmals „Blütenfarbe“. Der zweite [[Ansatz (Theorie)|Ansatz]] wird meist bevorzugt, weil er aufgrund der Unterscheidung zwischen ,Merkmal’ ([[Englische Sprache|engl.]] ''character'') und ,Merkmalszustand‘ (engl. ''character state'') eine genauere Beschreibung ermöglicht. Einige Biologen verwenden den Begriff aber weiterhin im Sinne von „individuelle Eigenschaften“.<ref name="Henke60">[[Winfried Henke]], Bernhard Wiesmüller, Hartmut Rothe: ''Phylogenetische Systematik: Eine Einführung.'' Berlin/Heidelberg u.&#x2009;a. 2002, S. 60, ISBN 3-540-43643-X. [https://books.google.de/books?id=N3T1BQAAQBAJ&pg=PA60#v=onepage&q&f=false Google Books]</ref>
 
== Statistik und Empirik ==
In der Statistik spricht man von einem Merkmal im Sinne einer erhobenen Größe bzw. einer [[Statistische Variable|statistischen Variable]].
 
== Betriebswirtschaft ==
In der Betriebswirtschaft, insbesondere im Vertrieb und der Produktion, werden variantenreiche Produkte aufgrund ihrer hohen Anzahl an unterschiedlichen Varianten durch eine Vielzahl von Merkmalen beschrieben. Bei den Merkmalen handelt es sich um Produkteigenschaften, die für das jeweilige Erzeugnis typisch sind und die das Produkt sowohl aus Kunden- als auch aus Herstellersicht eindeutig charakterisieren. Der Kunde kann sich die Merkmale seines Produktes mit Hilfe eines Produktkonfigurators selber zusammenstellen. Die Merkmale können entweder lose nebeneinanderstehen oder logisch miteinander verbunden sein und einen idealen [[Boolesche Algebra|booleschen Verband]] bilden.<ref>Herlyn: ''PPS im Automobilbau'', Hanser Verlag, München, 2012, S. 79–88.</ref> Dadurch ist es einfacher, eine konsistente Auswahl der Produktmerkmale zu erreichen.
 
== Angewandte Informatik ==
In der angewandten Informatik benutzt man Merkmale von Daten in Signalform (Bilder, Sprachdaten), um die Daten besser verarbeiten zu können (Beispiele sind die Energie eines Sprachsignals oder eines Bildes, [[MFCC]]s oder [[Linear Predictive Coding|LPCs]] in der [[Spracherkennung]]). Verschiedene Merkmale werden oft zu [[Merkmalsvektor]]en zusammengefasst, welche die [[Mustererkennung]] erleichtern.
 
== Philosophie ==
In der [[Philosophie]] wird der Begriff Merkmal auf die traditionelle Lehre vom [[Begriff (Philosophie)|Begriff]] bezogen, in der unterschieden wird zwischen einem [[Das Seiende|Seienden]], von dem der Begriff aussagbar ist (Materialobjekt), und dem Inhalt (Formalobjekt), der in diesem Begriff erfasst ist (→ [[Materialobjekt und Formalobjekt]]). Als [[Begriffsinhalt]] gilt das Merkmal oder die Gesamtheit der Merkmale.<ref name="Prechtl320">Peter Prechtl, Franz-Peter Burkard: ''Metzler Philosophielexikon''. Begriffe und Definitionen. Stuttgart / Weimar 1996, S. 320 f., ISBN 3-476-01257-3.</ref> Verwendet wird der Begriff sowohl in der [[Semantik|semantischen]] Bedeutung von ''Kennzeichen'' (→ [[Zeichen]]; ''[[Genus proximum et differentia specifica|differentia specifica]]'') als auch im Sinne von ''[[Eigenschaft]]''.<ref name="Prechtl320" />Für den [[Philosoph]]en [[Immanuel Kant]] (1724–1804) war ein Merkmal „dasjenige an einem [[Gegenstand|dinge]], was einen theil des [[erkenntnis]] desselben ausmacht“.<ref name="Hermann569" /> Der Philosoph [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel]] (1770–1831) schrieb hingegen: „Nichts ist so sehr selbst das Merkmahl der Aeußerlichkeit und des Verkommens der [[Logik]], als die beliebte Kategorie des Merkmahls.“<ref>[[Georg Wilhelm Friedrich Hegel]]: ''Vorlesungen über die Logik.'' Nachgeschr. von Karl Hegel. Hrsg. von Udo Rameil unter Mitarb. von Hans-Christian Lucas. Berlin 2001, S. 327, ISBN 3-7873-0783-4. [http://books.google.de/books?id=LfISckb7l58C&pg=PA328&lpg=PA328&dq=%22begriff+merkmal%22&source=web&ots=sBt6jiJaTW&sig=bK7nYjO8caLs-nx0xviNmVwUHOQ&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=5&ct=result#PPA328,M1 Google Books]</ref>
 
== Psychologie ==
Der Begriff des Merkmals wird im Rahmen der [[Differentielle Psychologie|Differentiellen Psychologie]] bzw. [[Psychologische Diagnostik|Psychologischen Diagnostik]] auch als Oberbegriff für alle psychischen „Attribute“ einer Person, hinsichtlich der sich die Person von anderen unterscheiden kann, verwendet. Eine Ursache ist, dass der [[Eigenschaft]]sbegriff im engeren Sinne für überdauernde [[Persönlichkeitseigenschaft]]en (engl. trait) verwendet wird, von denen die Zustände (engl. state) oder Verhaltensgewohnheiten (engl. habit) zu unterscheiden sind.<ref>Amelang, M.: ''Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung''. Stuttgart: Kohlhammer, Kap. 6, S. 51 ff.</ref>
 
== Diskrete und stetige Merkmale ==
'''Diskrete Merkmale'''
 
„Diskret sind solche Merkmale, die nur endlich viele oder abzählbar unendlich viele Ausprägungen annehmen können. Insbesondere sind alle Merkmale diskret, deren Werte man durch Zählen ermittelt.“<ref name="Statistik verstehen">{{Literatur | Autor=Jörg-D. Meißner | Titel=Statistik verstehen und sinnvoll nutzen. Anwendungsorientierte Einführung für Wirtschaftler | Verlag=Oldenbourg Wissenschaftsverlag | Ort=München | Jahr=2004 | Seiten=19-20 | ISBN=3-486-20035-6 | Online= {{Google Buch | BuchID = c6CT0PcsDykC | Seite = 19 | KeinText=X}} }}</ref> „Statt von diskreten Merkmalen spricht man auch von ''diskontinuierlichen'' Merkmalen.“<ref name="Gehring">{{Literatur | Autor= Uwe W. Gehring, Cornelia Weins| Titel= Grundkurs Statistik für Politologen| Auflage= 4| Verlag= VS Verlag für Sozialwissenschaften| Ort= Wiesbaden| Jahr= 2004| Seiten=36 | ISBN=978-3531531939 | Online= {{Google Buch | BuchID = b6SmrsfSAfsC | Seite = 36}} }}</ref>
 
'''Stetige Merkmale'''
 
„Stetig sind solche Merkmale, die jeden beliebigen reellen Wert zumindest in einem Zahlenintervall annehmen und damit überabzählbar viele Ausprägungen aufweisen können. […] Typische stetige Merkmale sind Zeit, Länge, Gewicht, Volumen etc.“<ref name="Statistik verstehen" />
 
'''Quasistetige Merkmale'''
 
Diskrete Merkmale, die eine extrem hohe Anzahl möglicher Ausprägungen annehmen können, werden gelegentlich als quasistetig bezeichnet. Dies trifft beispielsweise auf Geldbeträge zu, die auf zwei Nachkommastellen genau erfasst werden können. Aus Vereinfachungs- und Kostengründen werden diese teils durch Klassierung „ganz klar diskretisiert“, wie bei Einkommenensgrenzen. Umgekehrt können sie auch bei besonderer Bedeutung „verstetigt“ werden, was beispielsweise der Fall ist, wenn Wechselkurse auf 5 Nachkommastellen genau angegeben werden.<ref name="Statistik verstehen" />
 
== Quantitative und Qualitative Merkmale ==
* ''Quantitative Merkmale'' werden gemessen oder gezählt. Die Merkmalsausprägungen werden als Zahlenwerte plus Einheit angegeben. Mögliche Werte sind zum Beispiel: 30&nbsp;cm für das Merkmal „Länge“ und 5&nbsp;kg für das Merkmal „Gewicht“. Quantitative Merkmale können diskrete oder stetige Merkmale sein.<ref name="Arbeitsbuch deskriptive Statistik">{{Literatur | Autor=Helge Toutenburg, Michael Schomaker, Malte Wißmann, Christian Heumann | Titel=Arbeitsbuch zur Deskriptiven Und Induktiven Statistik | Verlag=Springer Verlag | Ort=Berlin | Jahr=2009 | Seiten=2 | ISBN=978-3-540-89035-5 | Online= {{Google Buch | BuchID = l0M4bKSO5GYC | Seite = 2 | KeinText=X}} }}</ref>
* ''Qualitative Merkmale'' sind Merkmale, die in Worten oder in Zahlen beschrieben werden können (Beispielsweise 0=rot, 1=grün). „Qualitative Merkmale sind immer diskret, da sie von Natur aus nur eine abzählbare Menge möglicher Merkmalswerte (Kategorien) haben.“<ref name="Statistik verstehen" />
 
== Häufbare und nicht häufbare Merkmale ==
Je nachdem ob ein Merkmalsträger bezüglich einer Merkmalsdimension nur eine oder mehrere Merkmalsausprägungen tragen kann unterscheidet man:
* nicht häufbares Merkmal: Jedem Merkmalsträger kann eindeutlig nur eine Merkmalsausprägung zugeordnet werden. Beispielsweise hat jeder Mensch nur eine Körpergröße.<ref name=":0">{{Literatur|Autor=Georg Bol|Titel=Deskriptive Statistik: Lehr- und Arbeitsbuch|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=Oldenbourg|Ort=|Datum=2004|Seiten=17|ISBN=9783486599510|Online={{Google Buch| BuchID=QStJAAAAQBAJ| Seite=20}}}}</ref>
* häufbares Merkmal: Ein Merkmalsträger kann mehrere Merkmalsausprägungen tragen. Beispielsweise kann ein Mensch zwei Berufe haben.<ref name=":0" />
Indem für alle möglichen Kombinationen eines häufbaren Merkmals eineindeutig ein neuer Merkmalswert zugeordnet wird, kann ein häufbares Merkmal in ein nicht häufbares zurückgeführt werden.<ref name=":0" />


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Merkmal}}
* {{WikipediaDE|Funktionelle Gruppe}}
* {{WikipediaDE|Attribut (Philosophie)|Attribut}}
* {{WikipediaDE|Interpretationsschlüssel}}
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Charakteristikum}}
{{Wiktionary|Merkmal}}
{{wikiquote}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4253132-9}}
 
[[Kategorie:Taxonomie]]
[[Kategorie:Morphologie]]
[[Kategorie:Genetik]]
[[Kategorie:Allgemeine Linguistik]]
[[Kategorie:Wissenschaftstheorie]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Chemie]] [[Kategorie:Liste (Chemie)]]

Version vom 27. Dezember 2018, 15:15 Uhr

Als funktionelle Gruppe wird in der Chemie eine Atomgruppe bezeichnet, die Heteroatome enthält und einer organischen Verbindung charakteristische Eigenschaften verleiht.

Beispiele

Funktionelle Gruppe Strukturformel Stoffklasse Präfix Suffix Beispiele
-OH Alkohole - -ol Ethanol
-NH2 Amine Amino- -amin Methylamin (Aminomethan)
-O- Ether Ethoxy -ether Diethylether (Ethoxyethan)
-CHO Aldehyde Formyl-
Oxo-
-aldehyd
-al
Acetaldehyd (Ethanal)
-CO- Ketone Oxo- -keton
-on
Aceton (Dimethylketon, Propanon)
-COOH Carbonsäuren Carboxy- -carbonsäure
-säure
Essigsäure (Ethansäure)

Siehe auch