Wolf Singer: Unterschied zwischen den Versionen

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Wolf Singer studierte ab 1962 an der [[Wikipedia:Ludwig-Maximilians-Universität München|Ludwig-Maximilians-Universität München]] [[Medizin]],  wo er 1968 mit der Arbeit ''Die Funktion der telencephalen Kommissuren für bilaterale Synchronisierung des EEG'' promovierte. 1975 [[Wikipedia:Habilitation|habilitierte]] er sich an der [[Wikipedia:Technische Universität München|Technischen Universität München]] für das Fach [[Physiologie]].  
Wolf Singer studierte ab 1962 an der [[Wikipedia:Ludwig-Maximilians-Universität München|Ludwig-Maximilians-Universität München]] [[Medizin]],  wo er 1968 mit der Arbeit ''Die Funktion der telencephalen Kommissuren für bilaterale Synchronisierung des EEG'' promovierte. 1975 [[Wikipedia:Habilitation|habilitierte]] er sich an der [[Wikipedia:Technische Universität München|Technischen Universität München]] für das Fach [[Physiologie]].  


1981 wurde Singer zum Direktor der ''Abteilung für Neurophysiologie'' am [[Wikipedia:Max-Planck-Institut für Hirnforschung|Max-Planck-Institut für Hirnforschung]] in [[Wikipedia:Frankfurt am Main|Frankfurt am Main]] berufen. Zusammen mit [[Wikipedia:Walter Greiner|Walter Greiner]] und [[Wikipedia:Horst Stöcker|Horst Stöcker]] begründete er 2004 das ''[[Wikipedia:Frankfurt Institute for Advanced Studies]]'' (FIAS) und das ''Brain Imaging Center'' (BIC) sowie 2006 das [[Wikipedia:Ernst-Strüngmann-Forum|Ernst-Strüngmann-Wissenschaftsforum]] und das [[Wikipedia:Ernst Strüngmann Institut|Ernst Strüngmann Institut]] (ESI).
1981 wurde Singer zum Direktor der ''Abteilung für Neurophysiologie'' am [[Wikipedia:Max-Planck-Institut für Hirnforschung|Max-Planck-Institut für Hirnforschung]] in [[Wikipedia:Frankfurt am Main|Frankfurt am Main]] berufen. Zusammen mit [[Wikipedia:Walter Greiner|Walter Greiner]] und [[Wikipedia:Horst Stöcker|Horst Stöcker]] begründete er 2004 das ''[[Wikipedia:Frankfurt Institute for Advanced Studies|Frankfurt Institute for Advanced Studies]]'' (FIAS) und das ''Brain Imaging Center'' (BIC) sowie 2006 das [[Wikipedia:Ernst-Strüngmann-Forum|Ernst-Strüngmann-Wissenschaftsforum]] und das [[Wikipedia:Ernst Strüngmann Institut|Ernst Strüngmann Institut]] (ESI).


Als [[Neurowissenschaften|Neurowissenschaftler]] vertritt Singer einen kompromisslosen [[Naturalismus]] und dem [[Mensch]]en dezidiert die [[Willensfreiheit]] ab. Bekannt wurde er in der Öffentlichkeit vor allem durch seine Aussage: „''Verschaltungen legen uns fest: Wir sollten aufhören, von Freiheit zu sprechen''“<ref>Wolf Singer in:  Christian Geyer (Hrsg.): ''Hirnforschung und Willensfreiheit'', 2004, S. 30ff.</ref> Singer fordert entsprechende [[Ethik|ethische]] und [[Rechtsleben|juristische]] Konsequenzen bezüglich der [[Schuld]]fähigkeit des Menschen.
Als [[Neurowissenschaften|Neurowissenschaftler]] vertritt Singer einen kompromisslosen [[Naturalismus]] und dem [[Mensch]]en dezidiert die [[Willensfreiheit]] ab. Bekannt wurde er in der Öffentlichkeit vor allem durch seine Aussage: „''Verschaltungen legen uns fest: Wir sollten aufhören, von Freiheit zu sprechen''“<ref>Wolf Singer in:  Christian Geyer (Hrsg.): ''Hirnforschung und Willensfreiheit'', 2004, S. 30ff.</ref> Singer fordert entsprechende [[Ethik|ethische]] und [[Rechtsleben|juristische]] Konsequenzen bezüglich der [[Schuld]]fähigkeit des Menschen.

Version vom 27. Juni 2018, 21:28 Uhr

Wolf Singer (Oktober 2008)

Wolf Joachim Singer (* 9. März 1943 in München) ist ein deutscher Neurophysiologe.

Leben

Wolf Singer studierte ab 1962 an der Ludwig-Maximilians-Universität München Medizin, wo er 1968 mit der Arbeit Die Funktion der telencephalen Kommissuren für bilaterale Synchronisierung des EEG promovierte. 1975 habilitierte er sich an der Technischen Universität München für das Fach Physiologie.

1981 wurde Singer zum Direktor der Abteilung für Neurophysiologie am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main berufen. Zusammen mit Walter Greiner und Horst Stöcker begründete er 2004 das Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) und das Brain Imaging Center (BIC) sowie 2006 das Ernst-Strüngmann-Wissenschaftsforum und das Ernst Strüngmann Institut (ESI).

Als Neurowissenschaftler vertritt Singer einen kompromisslosen Naturalismus und dem Menschen dezidiert die Willensfreiheit ab. Bekannt wurde er in der Öffentlichkeit vor allem durch seine Aussage: „Verschaltungen legen uns fest: Wir sollten aufhören, von Freiheit zu sprechen[1] Singer fordert entsprechende ethische und juristische Konsequenzen bezüglich der Schuldfähigkeit des Menschen.

Zur Kritik

Das Gehirn ist nicht kausal geschlossen, so der Philosoph und Anthroposoph Joachim Stiller. Wäre der Mensch vollständig determinert, würde er sich niemals als Subjekt erleben, sondern immer nur als passiver Beobachter fremder Mechanismen. Und das sei tatsächlich nicht der Fall. Der Mensch "erlebt" sich grundsätzlich als Subjekt und damit als frei. Diesen Widerspruch kann Wolf Singer aber nicht auflösen, ohne dass es zu einem unendlichen Regress kommt. Das kann nur mindestens ein Dualismus.

Werke (Auswahl)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wolf Singer in: Christian Geyer (Hrsg.): Hirnforschung und Willensfreiheit, 2004, S. 30ff.
  2. ein Artikel, der wie oben erwähnt in der gedruckten Fassung mit dem programmatischen Untertitel erschien Verschaltungen legen uns fest. Wir sollten aufhören, von Freiheit zu reden. Real handelt es sich dabei um einen Ausschnitt aus diesem Teil () eines wesentlich umfangreicheren Artikels, der kurz darauf m. d. T. Selbsterfahrung und neurobiologische Fremdbeschreibung () in der DZPhil 52, 2, 2004: 235–255, publiziert wurde. Dieser Fachartikel wiederum wurde komplett und noch im selben Jahr auch der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich gemacht, jedoch nicht unter seinem Originaltitel, sondern unter dem Titel: Verschaltungen legen uns fest. Wir sollten aufhören, von Freiheit zu sprechen. (s. nä. Eintrag)
  3. ein TB der Reihe Edition Suhrkamp (Nr. 2387), in dem dieser FAZ-Redakteur die – nach dem Prinzip der paradoxen Interventionen – trotzdem zustandegekommene und ausgesprochen umfangreiche Debatte in der FAZ (unter Einschluss einiger unabhängig davon anderenorts publizierten Artikel) dokumentiert. Singer lässt die Vermarktung seiner Arbeit hier dokumentieren; s. dazu auch die Einleitenden Bemerkungen zu einem Offenen Brief auf den ursprünglichen F.A.Z.-Artikel.
  4. Rez. hier (a. hier); Singers Reaktion darauf samt Entgegnung des Rezensenten hier und dessen Schlusswort zu einer daraufhin massiv eingesetzten Diskussion mit Links zu den Beiträgen weiterer Diskussionspartner hier.