Bethanien und Adler: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Bethany3.jpg|thumb|350px|Bethanien am Osthang des Ölbergs, Heimatort des [[Lazarus]].]]
[[Datei:Aquila chrysaetos large drawing.jpg|thumb|200px|[[Wikipedia:Steinadler|Steinadler]] (''Aquila chrysaetos'')]]
[[Datei:Bethany (5).JPG|mini|350px|Taufstätte [[Wikipedia:al-Maghtas|al-Maghtas]], April 2009]]
'''Adler''' ist [[Wikipedia:Umgangssprache|umgangssprachlich]] eine zusammenfassende Bezeichnung für eine Vielzahl großer [[Wikipedia:Greifvögel|Greifvögel]], im engeren Sinn ist damit der [[Wikipedia:Echte Adler|Echte Adler]] ([[Latein|lat.]] ''aquila'') gemeint.  
[[Datei:Lazarus Bethany.JPG|thumb|350px|Das vermutliche [[WikipediaEN:Tomb of Lazarus (al-Eizariya)|Grab des Lazarus]] in [[WikipediaEN:Al-Eizariya|Al-Eizariya]].]]


'''Bethanien''' (auch ''Betanien''; {{heS|בית עניה|bait 'oni}} „Haus der Armut“; von ({{HeS|עֹנִי|'oni}} „Armut“) oder auch ''Haus des Todes'') ist der Name zweier ''verschiedener'' Orte in [[Wikipedia:Palästina|Palästina]], die im [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testament]] erwähnt werden.  
Wie bei allen Vertretern der [[Wikipedia:Klasse (Biologie)|Klasse]] der [[Vögel]] ist beim Adler das [[Kopf]]prinzip besonders stark ausgebildet. Er ist daher auch ein treffendes [[imaginativ]]es [[Bild]] für das [[Nerven-Sinnes-System]] im [[Dreigliederung des menschlichen Organismus|dreigliedrigen menschlichen Organismus]]. Als [[Symbol]]figur repräsentiert er die [[Macht]] und den Aufschwung des siegreichen [[Geist]]es und darum auch das [[Evangelistensymbol]] des [[Evangelist]]en [[Johannes (Evangelist)|Johannes]]. Das Gegenbild dazu ist der [[Skorpion]], der mit seinem Stachel ein Sinnbild für den abtötenden [[Verstand]] ist. Nach dem [[Löwe]]n ist der [[Wikipedia:Adler (Wappentier)|Adler]] das beliebteste [[Wikipedia:Wappentier|Wappentier]]. In der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechische Mythologie]] galt er als Vogel des [[Zeus]] bzw. des [[Wikipedia:Griechisch-Lateinische Kultur|römischen]] [[Wikipedia:Jupiter (Mythologie)|Jupiter]]. Der [[Wikipedia:Mythologie|mythische]] Vogel [[Greif]], ein [[imaginativ]] zu schauendes [[Mischwesen]], trägt den Kopf und Hals des Adlers und oft auch dessen Flügel, so wie auch die geflügelte [[Sphinx]] ([[Tetramorph]]) Adlerflügel trägt.  


== Der Ort der Jordan-Taufe ==
<div style="margin-left:20px">
Das in den [[Evangelien]] zuerst erwähnte, am östlichen Ufer des [[Wikipedia:Jordan|Jordan]]s im heutigen [[Wikipedia:Jordanien|Jordanien]] am beinahe tiefsten Punkt der festen [[Erde (Planet)|Erde]] gelegene<ref>Der tiefste Punkt der festen Erde mit 420 m unter dem Meeresspiegel liegt dort, wo der [[Wikipedia:Jordan|Jordan]] in das [[Wikipedia:Totes Meer|Tote Meer]] mündet. Der [[Wikipedia:Jordangraben|Jordangraben]] ist Teil des [[Wikipedia:Großer Afrikanischer Grabenbruch|Großen Afrikanischen Grabenbruchs]], der die „tiefste und auffälligste Schramme im Antlitz der Erde“ ist.</ref> Bethanien ist nach {{B|Joh|1|28|LUT}} jener Ort gewesen, an dem die [[Jordan-Taufe]] des [[Jesus von Nazareth]] stattgefunden hat, durch die dieser den Sonnengeist des [[Christus]] in seine [[Leibeshülle]] aufgenommen hat.
"Wenn wir nun die Organisation des Adlers ins Auge fassen, dann
haben wir vor allen Dingen darauf zu sehen, inwiefern die Sonnenkräfte
modifiziert werden, verstärkt oder geschwächt werden durch das Zusammenwirken
der Sonne mit Saturn, Jupiter, Mars. Nicht umsonst
spricht die Legende davon, daß der Adler eigentlich Jupiters Vogel ist.
Der Jupiter steht überhaupt da als Repräsentant für die äußeren Planeten.
Wenn wir uns schematisch das hinzeichnen, um was es sich dabei
handelt, dann müssen wir uns hinzeichnen die Sphäre, die im Weltenraum,
im Kosmos der Saturn hat, die Sphäre, die der Jupiter hat, die
Sphäre, die der Mars hat (Tafel I / Zeichnung S. 30).
Stellen wir das einmal vor unser Auge hin: die Saturnsphäre, die
Jupitersphäre, die Marssphäre; dann finden wir den Übergang zur
Sonnensphäre, und wir haben sozusagen im Äußersten unseres Planetensystems
ein Zusammenwirken von Sonne, Mars, Jupiter, Saturn.


{{Zitat|vor=|nach=|19 Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?,
Und wenn wir den Adler in den Lüften kreisen sehen, dann sprechen
20 bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias.
wir durchaus eine Realität aus, wenn wir sagen: Diejenigen Kräfte,
21 Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.
die von der Sonne aus die Luft durchströmen, so daß sie zusammengesetzt
22 Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst?
sind aus dem Zusammenwirken von Sonne mit Mars, Jupiter
23 Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
und Saturn, die sind es, die in der ganzen Gestalt, in der Wesenheit
24 Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.
des Adlers leben. Sie leben aber zugleich in dem Gebilde des menschlichen
25 Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet?
Hauptes. Und wenn wir den Menschen hineinstellen in bezug auf
26 Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt
sein wirkliches Dasein - man möchte sagen, auf Erden ist er ja nur in
27 und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.
seinem Miniaturbilde - in das Weltenall, dann müssen wir ihn hineinstellen
28 Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.<br><br>
in die Adlersphäre seinem Haupte nach. Wir müssen uns also den
29 Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.
30 Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war.
31 Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm bekanntzumachen.
32 Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb.
33 Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.
34 Das habe ich gesehen und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes.|[[Johannes-Evangelium]]|{{BB|Joh|1|19-34}}}}


An der Stelle, wo das biblische Bethanien vermutet wird, befindet sich heute die archäologische Fundstätte [[Wikipedia:Al-Maghtas|Al-Maghtas]] ({{arS|المغطس|d=al-maġṭas|b=die Taufstätte}}), die 2015 in das [[Wikipedia:UNESCO|UNESCO]]-[[Wikipedia:Welterbe in Jordanien|Weltkulturerbe in Jordanien]] aufgenommen wurde.
[[Bild:GA230_030.gif|center|300px|Tafel I / Zeichnung S. 30]]


== Heimatort des Lazarus ==
Menschen seinem Haupte nach hineingestellt vorstellen in die Adlersphäre,
[[Datei:RaisingofLazarusBloch.jpg|thumb|left|250px|''Erweckung des Lazarus'', Öl auf Kupferplatte, 1875, [[Wikipedia:Carl Heinrich Bloch|Carl Heinrich Bloch]] (Hope Gallery, [[Wikipedia:Salt Lake City|Salt Lake City]])]]
und haben damit dasjenige im Menschen gegeben, was mit den
[[Datei:Lazarus tomb 1906.jpg|thumb|250px|left|[[WikipediaEN:Tomb of Lazarus (al-Eizariya)|Das Grab des Lazarus]] um 1906]]
Kräften nach oben zusammenhängt." {{Lit|{{G|230|29f|27}}}}
</div>


Das ''zweite'' Bethanien lag etwa 15 Stadien<ref name="Stadium">1 [[Wikipedia:Alte Maße und Gewichte (Römische Antike)|Stadium]] hat eine Länge von 185,22 m und entspricht 1/8 einer [[Wikipedia:Meile|römischen Meile]] (mille passus) bzw. 625 [[Wikipedia:Fuß (Einheit)|Fuß]]</ref> (knapp 2,8 km) südöstlich des damaligen [[Jerusalem]]s am Osthang des [[Wikipedia:Ölberg (Jerusalem)|Ölberg]]s. Nach {{B|Joh|11|18|LUT}} war es der Heimatort der drei Geschwister [[Maria von Bethanien|Maria]], [[Martha von Bethanien|Martha]] und [[Lazarus]] und hier fand auch die [[Auferweckung]] des Lazarus statt. In diesem Bethanien, das später Lazarion genannt wurde und vermutlich dem heutigen [[WikipediaEN:Al-Eizariya|Al-Eizariya]] ({{ArS|العيزريه}}; {{HeS|אלעיזריה}}) entspricht, wurde ein Lazarus-Grab, in dem die Auferweckung erfolgt sein soll, schon seit dem 4. Jahrhundert benannt, über dem nach [[Wikipedia:Hieronymus (Kirchenvater)|Hieronymus]] schon zu dieser Zeit eine Kirche errichtet wurde. Nach {{B|Mt|26|6|LUT}} befand sich in Bethanien auch das Haus [[Simon von Bethanien|Simons des Aussätzigen]].
Die [[Sonne]]nkräfte, die das [[Gefieder]] des Adlers und auch jedes anderen Vogels bilden, sind dieselben, die das [[mensch]]liche [[Gehirn]] zum [[Denken|Denkorgan]] formen:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Die Stelle am Jordan, wo Johannes der Täufer taufte und wo auch
"Dann, wenn wir uns so richtig versenken in diese Adlernatur, wenn
die Taufe Jesu durch den Täufer stattgefunden hat, heißt im Johannes-
wir verstehen, inneres künstlerisches Naturverständnis zu entwickeln,
Evangelium Bethanien {{Bibel|Joh|1|28|LUT}}, so wie auch der Ort nahe bei Jerusalem,
welches das Geistige mitenthält, wenn wir hinschauen können, wie
wo sich das zentrale Ereignis des Evangeliums, die Auferweckung des
künstlerisch herausgebildet wird aus den Sonnenimpulsen, die verstärkt
Lazarus, abgespielt hat. Bethanien heißt das »Haus der Armut«. Eigentlich
sind durch andere Impulse, die ich nachher nennen werde, wenn wir
ist ganz Judäa ein großes Bethanien, wenn man es mit der
das sehen, wie gleichsam diese Sonnenimpulse hinfluten über den Adler,
ätherisch-reichen Landschaft von Galiläa vergleicht. Das eine Bethanien
schon bevor er aus dem Ei gekrochen ist, wie sie das Gefieder herauszaubern
liegt oben am Rande der Wüste Juda, wenn man vom Ölberg aus
oder eigentlich, besser gesagt, hineinzaubern in seine Fleischesgestalt,
den Weg nach Jericho hinab antritt. Das andere Bethanien muß unten
und uns dann fragen: Was bedeutet denn das für den Menschen?
am Rande der Wüste am Jordan gelegen haben. Eingerahmt ist die
- Ja, das bedeutet für den Menschen dasjenige, was sein Gehirn
ganze Wüste Juda durch den Namen »Haus der Armut«. Und das Johannes-
zum Träger der Gedanken macht. Und Sie sehen richtig hin in den
Evangelium deutet wie mit ausgestrecktem Finger auf diese
Makrokosmos, in die große Natur, wenn Sie den Adler so ansehen, daß
Zusammenhänge hin. Das ist vor allem da der Fall, wo Jesus vor dem
Sie sagen: Der Adler hat sein Gefieder, seine vielfarbigen, bunten Federn;
letzten entscheidenden Osterfest noch einmal an die Stätte der Taufe
in denen lebt dieselbe Kraft, die in dir lebt, indem sie dein Gehirn
hinabsteigt, wo Johannes der Täufer gewirkt hatte {{Bibel|Joh|10|40|LUT}}. Dort trifft ihn die
zum Gedankenträger macht. Dasjenige, was dein Gehirn faltet, was
Nachricht von der Krankheit des Lazarus {{Bibel|Joh|11|3|LUT}}. Und so ist der Weg Jesu,
dein Gehirn fähig macht, jene innere Salzkraft aufzunehmen, die die
der am Anfang des 11. Kapitels beschrieben wird, der Weg von dem
Grundlage des Denkens ist, was dein Gehirn überhaupt dazu macht,
einen Bethanien zu dem andern Bethanien hin. Man ist so recht im
dich zu einem Denker zu bilden, das ist dieselbe Kraft, die dem Adler
Zentrum des Sinnes, den Judäa und die Menschwerdung des Christus
in den Lüften sein Gefieder gibt. - So fühlen wir uns verwandt, indem
in Judäa hat." {{Lit|Bock, S 746}}
wir denken, gewissermaßen den menschlichen Ersatz in uns fühlend für
das Adlergefieder; unsere Gedanken strömen von dem Gehirn so aus,
wie ausfluten von dem Adler die Federn." {{Lit|{{G|230|14|12}}}}
</div>
</div>


== [[Bethphage]] ==
Ganz real hängt der Adler auch zusammen mit der [[Vergeistigung]] der [[Materie]] überhaupt:
[[Datei:Bethpage2.jpg|thumb|250px|Das Innere der franziskanischen [[WikipediaEN:Church of Bethphage|Kirche in Bethphage]], die 1883 auf den Ruinen einer Kreuzfahrerkapelle aus dem 12. Jh. errichtet wurde.]]
 
Auf dem Ölberg in unmittelbarer Nähe des zweiten Bethaniens, etwa auf halbem Weg nach Jerusalem, liegt [[Bethphage]] ([[Wikipedia:Biblisches Aramäisch|aramäisch]] {{He|בית פגי|Haus der (unreifen) Feigen}}). Von hier holten die Jünger das [[Esel]]füllen bzw. die [[Esel]]in, auf der der [[Christus]] am [[Wikipedia:Palmsonntag|Palmsonntag]] unter dem Jubel der Menge in Jerusalem einzog ({{B|Mt|21|1-11|LUT}}, {{B|Mk|11|1-11|LUT}}, {{B|Lk|19|28-40|LUT}}, {{B|Joh|12|12-19|LUT}}). Der Esel ist ein [[Symbol]] für den [[Physischer Leib|physischen Leib]] des [[Mensch]]en, das auch in den [[Märchen]] gerne verwendet wird (vgl. etwa [[Wikipedia:Die Bremer Stadtmusikanten|Die Bremer Stadtmusikanten]]). In Bethphage stand auch der [[Feigenbaum]], der am folgenden Tag auf das Wort des Christus für immer verdorrte ({{B|Mt|21|18-22|LUT}}, {{B|Mk|11|12-14|LUT}}). Die [[Feigen]] sind ein [[okkult]]er Hinweis auf die Kräfte des alten, naturhaften [[Hellsehen]]s, das nun versiegen sollte, um dem [[Glaube]]n Platz zu machen, mit dem der Keim eines erneuerten, nicht mehr [[traum]]bewussten, sondern ganz [[Selbstbewusstsein|selbstbewussten]] Sehens in die [[Seele]] gepflanzt wird; dann werden die Feigenbäume wieder neu ausschlagen und davon künden, dass das Reich Gottes nahe ist {{Bibel|Lk|21|29-30|LUT}}.
<div style="margin-left:20px">
"Der Adler
verdaut wie jeder Vogel oberflächlich. Es wird alles nur angefangen
sozusagen, das Verdauungsgeschäft nur angefangen. Und ich möchte
sagen, es ist im Adlersein dieses Verdauen, wenn wir auf das Ganze
sehen, eigentlich ein Nebengeschäft des Daseins; es wird überall im
Adler als ein Nebengeschäft behandelt. Dagegen verläuft gründlich im
Adler alles, was auf sein Gefieder verwendet wird. Bei anderen Vögeln
ist gerade das noch stärker. Da wird mit ungeheurer Sorgfalt alles in
den Federn ausgearbeitet. Und solch eine Vogelfeder ist eigentlich ein
wunderbares Gebilde. Da kommt nämlich am stärksten zustande dasjenige,
was man irdische Materie nennen möchte, die der Adler der Erde
entnimmt, und die von den oberen Kräften durchgeistigt wird, aber so,
daß es nicht angeeignet wird von dem Adler; denn der Adler macht
keinen Anspruch auf Reinkarnation. Ihn braucht es daher nicht zu
genieren, was dann geschieht durch das, was da durch die oberen geistigen
Kräfte an der irdischen Materie in seinem Gefieder bewirkt wird;
ihn braucht nicht zu genieren, wie das nun weiterwirkt in der geistigen
Welt.
 
So sehen wir denn, wenn der Adler stirbt und sein Gefieder nun auch
zugrunde geht - wie gesagt, es gilt das für jeden Vogel -, daß da die
vergeistigte irdische Materie in das Geisterland hinausgeht, zurückverwandelt
wird in geistige Substanz.


== Anmerkungen ==
Sie sehen, wir haben eine merkwürdige verwandtschaftliche Beziehung
in bezug auf unser Haupt zum Adler. Was wir nicht können,
der Adler kann es: Der Adler schafft fortwährend von der Erde fort
dasjenige, was in der Erde durch die geistigen Kräfte an physischer Substanz
vergeistigt wird.


<references/>
Das ist es auch, weshalb wir mit unserer Empfindung so merkwürdig
den Adler in seinem Flug betrachten. Wir empfinden ihn als etwas Erdenfremdes,
als etwas, was mit dem Himmel mehr zu tun hat als mit der
Erde, obwohl er ja von der Erde seine Substanz holt. Aber wie holt er
sie? Er holt sie so, daß er für die Erdensubstanz nur ein Räuber ist. Ich
möchte sagen, es ist nicht im gewöhnlichen banalen Gesetz des Erdendaseins
vorgesehen, daß der Adler auch noch etwas bekommt. Er stiehlt
sich, er raubt sich seine Materie, wie überhaupt das Vogelgeschlecht
vielfach die Materie raubt. Aber er gleicht aus, der Adler. Er raubt sich
seine Materie, aber er läßt sie vergeistigen von den Kräften, die als geistige
Kräfte in den oberen Regionen sind, und er entführt nach seinem
Tode diese vergeisteten Erdenkräfte, die er geraubt hat, ins Geisterland.
Mit den Adlern zieht die vergeistigte Erdenmaterie hinaus ins
Geisterland." {{Lit|{{G|230|52f|50}}}}
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993), ISBN 3-7274-2300-5 {{Vorträge|230}}


# Emil Bock: ''Das Evangelium. Betrachtungen zum Neuen Testament.'', Urachhaus Verlag, Stuttgart 1984
{{GA}}


[[Kategorie:Bibel]] [[Kategorie:Neues Testament]] [[Kategorie:Christologie]]
[[Kategorie:Tier]] [[Kategorie:Symbol]]

Version vom 25. April 2013, 16:00 Uhr

Steinadler (Aquila chrysaetos)

Adler ist umgangssprachlich eine zusammenfassende Bezeichnung für eine Vielzahl großer Greifvögel, im engeren Sinn ist damit der Echte Adler (lat. aquila) gemeint.

Wie bei allen Vertretern der Klasse der Vögel ist beim Adler das Kopfprinzip besonders stark ausgebildet. Er ist daher auch ein treffendes imaginatives Bild für das Nerven-Sinnes-System im dreigliedrigen menschlichen Organismus. Als Symbolfigur repräsentiert er die Macht und den Aufschwung des siegreichen Geistes und darum auch das Evangelistensymbol des Evangelisten Johannes. Das Gegenbild dazu ist der Skorpion, der mit seinem Stachel ein Sinnbild für den abtötenden Verstand ist. Nach dem Löwen ist der Adler das beliebteste Wappentier. In der griechische Mythologie galt er als Vogel des Zeus bzw. des römischen Jupiter. Der mythische Vogel Greif, ein imaginativ zu schauendes Mischwesen, trägt den Kopf und Hals des Adlers und oft auch dessen Flügel, so wie auch die geflügelte Sphinx (Tetramorph) Adlerflügel trägt.

"Wenn wir nun die Organisation des Adlers ins Auge fassen, dann haben wir vor allen Dingen darauf zu sehen, inwiefern die Sonnenkräfte modifiziert werden, verstärkt oder geschwächt werden durch das Zusammenwirken der Sonne mit Saturn, Jupiter, Mars. Nicht umsonst spricht die Legende davon, daß der Adler eigentlich Jupiters Vogel ist. Der Jupiter steht überhaupt da als Repräsentant für die äußeren Planeten. Wenn wir uns schematisch das hinzeichnen, um was es sich dabei handelt, dann müssen wir uns hinzeichnen die Sphäre, die im Weltenraum, im Kosmos der Saturn hat, die Sphäre, die der Jupiter hat, die Sphäre, die der Mars hat (Tafel I / Zeichnung S. 30). Stellen wir das einmal vor unser Auge hin: die Saturnsphäre, die Jupitersphäre, die Marssphäre; dann finden wir den Übergang zur Sonnensphäre, und wir haben sozusagen im Äußersten unseres Planetensystems ein Zusammenwirken von Sonne, Mars, Jupiter, Saturn.

Und wenn wir den Adler in den Lüften kreisen sehen, dann sprechen wir durchaus eine Realität aus, wenn wir sagen: Diejenigen Kräfte, die von der Sonne aus die Luft durchströmen, so daß sie zusammengesetzt sind aus dem Zusammenwirken von Sonne mit Mars, Jupiter und Saturn, die sind es, die in der ganzen Gestalt, in der Wesenheit des Adlers leben. Sie leben aber zugleich in dem Gebilde des menschlichen Hauptes. Und wenn wir den Menschen hineinstellen in bezug auf sein wirkliches Dasein - man möchte sagen, auf Erden ist er ja nur in seinem Miniaturbilde - in das Weltenall, dann müssen wir ihn hineinstellen in die Adlersphäre seinem Haupte nach. Wir müssen uns also den

Tafel I / Zeichnung S. 30
Tafel I / Zeichnung S. 30

Menschen seinem Haupte nach hineingestellt vorstellen in die Adlersphäre, und haben damit dasjenige im Menschen gegeben, was mit den Kräften nach oben zusammenhängt." (Lit.: GA 230, S. 29f)

Die Sonnenkräfte, die das Gefieder des Adlers und auch jedes anderen Vogels bilden, sind dieselben, die das menschliche Gehirn zum Denkorgan formen:

"Dann, wenn wir uns so richtig versenken in diese Adlernatur, wenn wir verstehen, inneres künstlerisches Naturverständnis zu entwickeln, welches das Geistige mitenthält, wenn wir hinschauen können, wie künstlerisch herausgebildet wird aus den Sonnenimpulsen, die verstärkt sind durch andere Impulse, die ich nachher nennen werde, wenn wir das sehen, wie gleichsam diese Sonnenimpulse hinfluten über den Adler, schon bevor er aus dem Ei gekrochen ist, wie sie das Gefieder herauszaubern oder eigentlich, besser gesagt, hineinzaubern in seine Fleischesgestalt, und uns dann fragen: Was bedeutet denn das für den Menschen? - Ja, das bedeutet für den Menschen dasjenige, was sein Gehirn zum Träger der Gedanken macht. Und Sie sehen richtig hin in den Makrokosmos, in die große Natur, wenn Sie den Adler so ansehen, daß Sie sagen: Der Adler hat sein Gefieder, seine vielfarbigen, bunten Federn; in denen lebt dieselbe Kraft, die in dir lebt, indem sie dein Gehirn zum Gedankenträger macht. Dasjenige, was dein Gehirn faltet, was dein Gehirn fähig macht, jene innere Salzkraft aufzunehmen, die die Grundlage des Denkens ist, was dein Gehirn überhaupt dazu macht, dich zu einem Denker zu bilden, das ist dieselbe Kraft, die dem Adler in den Lüften sein Gefieder gibt. - So fühlen wir uns verwandt, indem wir denken, gewissermaßen den menschlichen Ersatz in uns fühlend für das Adlergefieder; unsere Gedanken strömen von dem Gehirn so aus, wie ausfluten von dem Adler die Federn." (Lit.: GA 230, S. 14)

Ganz real hängt der Adler auch zusammen mit der Vergeistigung der Materie überhaupt:

"Der Adler verdaut wie jeder Vogel oberflächlich. Es wird alles nur angefangen sozusagen, das Verdauungsgeschäft nur angefangen. Und ich möchte sagen, es ist im Adlersein dieses Verdauen, wenn wir auf das Ganze sehen, eigentlich ein Nebengeschäft des Daseins; es wird überall im Adler als ein Nebengeschäft behandelt. Dagegen verläuft gründlich im Adler alles, was auf sein Gefieder verwendet wird. Bei anderen Vögeln ist gerade das noch stärker. Da wird mit ungeheurer Sorgfalt alles in den Federn ausgearbeitet. Und solch eine Vogelfeder ist eigentlich ein wunderbares Gebilde. Da kommt nämlich am stärksten zustande dasjenige, was man irdische Materie nennen möchte, die der Adler der Erde entnimmt, und die von den oberen Kräften durchgeistigt wird, aber so, daß es nicht angeeignet wird von dem Adler; denn der Adler macht keinen Anspruch auf Reinkarnation. Ihn braucht es daher nicht zu genieren, was dann geschieht durch das, was da durch die oberen geistigen Kräfte an der irdischen Materie in seinem Gefieder bewirkt wird; ihn braucht nicht zu genieren, wie das nun weiterwirkt in der geistigen Welt.

So sehen wir denn, wenn der Adler stirbt und sein Gefieder nun auch zugrunde geht - wie gesagt, es gilt das für jeden Vogel -, daß da die vergeistigte irdische Materie in das Geisterland hinausgeht, zurückverwandelt wird in geistige Substanz.

Sie sehen, wir haben eine merkwürdige verwandtschaftliche Beziehung in bezug auf unser Haupt zum Adler. Was wir nicht können, der Adler kann es: Der Adler schafft fortwährend von der Erde fort dasjenige, was in der Erde durch die geistigen Kräfte an physischer Substanz vergeistigt wird.

Das ist es auch, weshalb wir mit unserer Empfindung so merkwürdig den Adler in seinem Flug betrachten. Wir empfinden ihn als etwas Erdenfremdes, als etwas, was mit dem Himmel mehr zu tun hat als mit der Erde, obwohl er ja von der Erde seine Substanz holt. Aber wie holt er sie? Er holt sie so, daß er für die Erdensubstanz nur ein Räuber ist. Ich möchte sagen, es ist nicht im gewöhnlichen banalen Gesetz des Erdendaseins vorgesehen, daß der Adler auch noch etwas bekommt. Er stiehlt sich, er raubt sich seine Materie, wie überhaupt das Vogelgeschlecht vielfach die Materie raubt. Aber er gleicht aus, der Adler. Er raubt sich seine Materie, aber er läßt sie vergeistigen von den Kräften, die als geistige Kräfte in den oberen Regionen sind, und er entführt nach seinem Tode diese vergeisteten Erdenkräfte, die er geraubt hat, ins Geisterland. Mit den Adlern zieht die vergeistigte Erdenmaterie hinaus ins Geisterland." (Lit.: GA 230, S. 52f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes, GA 230 (1993), ISBN 3-7274-2300-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.