Philon von Alexandria und Legesysteme (Tarot): Unterschied zwischen den Seiten

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[[File:PhiloThevet.jpg|thumb|200px|Philon von Alexandria; André Thevet (1502-1509), 1584]]
Noch bevor man die Karten zieht, muss man sich klar darüber werden, welches '''Legesystem''' man zur Tarotbefragung heranzieht. Die Wahl des geeigneten Legesystems ist entscheidend, denn je bewusster das Legemuster ausgesucht wird, desto klarer kann auch die Antwort sein. Folgende Übersicht gibt Vorschläge, zu welchem Themenbereich sich welche Legebilder anbieten.
'''Philon von Alexandria''' ({{ELSalt|Φίλων}}, ''Phílōn'', [[Latein|latinisiert]] ''Philo Alexandrinus'' oder ''Philo Iudaeus''; * um 15/10 v. Chr.; † nach 40 n. Chr.) war ein [[Judentum|jüdisch]]-[[Hellenismus|hellenistischer]] [[Philosoph]] und [[Theologe]]. Er stammte aus einer angesehenen hellenistisch gebildeten jüdischen Familie und wurde vor allem für seine [[Wikipedia:Allegorie|allegorische]] [[Exegese]] des [[Pentateuch]] bekannt. Über sein Leben ist wenig überliefert, doch dürfte er eine hohe Stellung in der jüdischen Gemeinde von [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]] eingenommen haben.  


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== Die häufigsten Legesysteme im Tarot ==
"Wenn man zum Beispiel ins Auge faßt
die Auffassung der althebräischen Geschichte durch jenen
Philosophen, der in der Zeit der Begründung des Christentums
gelebt hat, Philo, dann sieht man, wie er die ganze
Geschichte des althebräischen Volkes als eine Allegorie darstellen
will. Eine symbolische Darstellung der Geschichtsauffassung
will er geben, so daß die ganze Geschichte eine
Art Symbolik der Seelenerlebnisse eines Volkes sein würde." {{Lit|{{G|60|414f}}}}
</div>


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=== Das keltische Kreuz ===
"Philo von Alexandrien faßt das ganze Alte Testament allegorisch
{{Hauptartikel|Das keltische Kreuz (Tarot)}}
auf, das heißt, er will das ganze Alte Testament, das in Form von
Erlebnissen dargestellt wird, zu Gedankenbildern machen. Das ist
sehr geistreich, und indem es zum erstenmal in der Menschheitsentwickelung
auftritt, kann man auch von dieser Geistreichigkeit sprechen.
Heute ist es weniger geistreich, wenn zum Beispiel Theosophen
den «Hamlet» so erklären, daß die eine Figur Manas, die andere
Buddhi ist und so weiter, wenn also die Sache ganz ins Allegorische
gezerrt wird. Das ist natürlich ein Unsinn. Aber Philo von Alexandrien
verwandelte gewissermaßen das ganze Testament in Gedankenbilder,
in Allegorien. Diese Allegorien sind eben nichts anderes als die
innere Offenbarung des ertöteten Seelenlebens, des gestorbenen und
in der Gedankenkraft als Leichnam vorliegenden Seelenlebens. Die
alttestamentliche Anschauung sah in ihrer Art noch zurück zu dem
Leben vor der Geburt oder vor der Empfängnis, und aus dieser Anschauung
stellte sie das Alte Testament her.


Als man nicht mehr zurückschauen konnte, und Philo von Alexandrien
Gelegt werden 10 Karten. Wohl das bekannteste System. Es eignet sich für Fragen nach Trendverläufen und zeigt die Angelegenheit dabei in einem größeren Zusammenhang.
konnte nicht zurückschauen, da wurde das alles zu den toten Gedankenbildern.
Und so haben wir in der geschichtlichen Entwickelung
der Menschheit diese zwei bedeutsamen Erscheinungen nebeneinander:
die alttestamentliche Entwickelung gipfelte in Philo von Alexandrien
zur Zeit des Mysteriums von Golgatha. Das ganze Alte Testament
macht Philo von Alexandrien zu einer Welt von strohernen Allegorien.
Und gleichzeitig damit erscheint in dem Mysterium von Golgatha die
Offenbarung, daß nicht das tote Erlebnis im Menschen zum Übersinnlichen
hinführen kann, sondern der ganze Mensch, der durch das
Mysterium von Golgatha geht, mit dem göttlichen Wesen in sich.
Es sind das die zwei großen polarischen Gegensätze: Die abstrakte
Welt, die in ahrimanischer Art vorausgenommen ist in Philo, und die
Welt, die mit dem Christentum in die Menschheitsentwickelung einziehen
soll. Man möchte sagen, von diesem Gesichtspunkte aus wird
die ganze Welt zu einer Frage. Der Abstraktling - und Philo von
Alexandrien ist vielleicht der genialste Abstraktling gewesen, weil er
die spätere Abstraktheit ahrimanisch vorausgenommen hat -, er will
die Antwort für das Weltengeheimnis finden, indem er irgendwelche
Gedanken faßt, die das Weltenrätsel lösen sollen. Dagegen ist das
Mysterium von Golgatha der umfassende lebendige Protest. Niemals
lösen Gedanken das Weltenrätsel, sondern diese Lösung bleibt lebendig.
Der Mensch selber in seiner Totalität ist die Lösung des Weltenrätsels.
Da erscheinen die Sonnen, die Sterne, die Wolken, die Flüsse,
die Berge, die einzelnen Wesenheiten der verschiedenen Naturreiche,
indem sie von außen sich offenbaren, als eine große Frage. Und der
Mensch steht da, und in seiner ganzen Wesenheit ist er die Antwort." {{Lit|{{G|210|113f}}}}
</div>


== Weitere Inkarnationen ==
=== Das kleine Kreuz ===
{{Hauptartikel|Das Kreuz (Tarot)}}


Nach [[Rudolf Steiner]] war Philon später als [[Baruch de Spinoza]] (1632—1677) inkarniert und kam dann als [[Johann Gottlieb Fichte]] (1762-1814) wieder.
Gelegt werden 4 Karten. In gewissem Sinne das "universalste" der Legesysteme, weil es äußerst vielseitig anwendbar ist. Der große Vorteil des Systems ist, dass man hier mit wenig Karten zu einer klaren und auf den Punkt konzentierten Aussage gelangen kann.
Das kleine Kreuz gibt Auskunft über Fragen, die nach Handlungsvorschlägen suchen; mit seiner Hilfe kann man auch Situationen klären und "den roten Faden" wiederfinden.


<div style="margin-left:20px">
=== Das Entscheidungsspiel ===
"Als Beispiel für eine regelmäßige Entwicklung einer Individualität
Gelegt werden 7 Karten. Dieses System hilft dabei, Entscheidungen zwischen zwei Alternativen zu treffen. Das gilt sowohl für Fragen danach, was eintritt, wenn ich A tue (=Alternative 1) bzw. nicht tue (=Alternative 2), als auch für Fragen nach zwei ganz verschiedenen Anliegen A und B (z.B. den Lover in Köln besuchen oder in München ein Tarotseminar belegen ...).
können wir betrachten einen Zeitgenossen von Jesus, Philo
von Alexandrien. Seine Individualität kam wieder als Spinoza und
dann als Johann Gottlieb Fichte. Wir haben hier also eine durchgehende
Individualität in drei Persönlichkeiten. Liest man Fichte
ohne Kenntnis dieser Vorgänge, so versteht man ihn nur wenig.
Mit dieser Kenntnis aber findet man, daß seine Worte mit Feuerschrift
geschrieben sind. Alle diese großen Geister haben eine
regelmäßige Entwicklung durchgemacht." {{Lit|{{G|88|184}}}}
</div>


=== Werkübersicht ===
=== Das Liebesorakel ===
Die alphabetisch geordnete Übersicht listet die lateinischen, deutschen und englischen Werktitel sowie die Abkürzungen nach gängigen Abkürzungsverzeichnissen auf.
Gelegt werden 4 Karten. Dieses System ist bestens geeignet, wenn ich jemanden kennengelernt habe und wissen möchte, wie es denn so aussieht zwischen mir und ihm/ihr, und vor allem: wie er/sie zu mir steht.


{| class="wikitable"
=== Das Beziehungsspiel ===
|-
Gelegt werden 7 Karten. Dieses Legesystem gibt Auskunft über die Art, wie zwei Menschen zueinander stehen. Aufgezeigt werden Aspekte der bewussten Einschätzung, des seelischen Bereichs und des Verhaltens der beiden beteiligten Personen. Es kann sich dabei um eine Liebesbeziehung, aber auch um familiäre oder berufliche Beziehungen handeln - unabhängig davon, ob diese schon länger bestehen oder noch jung sind.
!Lateinischer Titel!! Deutscher Titel || Englischer Titel || [[Wikipedia:Religion in Geschichte und Gegenwart|RGG⁴]] || [[Wikipedia:Bibellexikon#Aufbau und Unterschiede|ThWNT]] || Studia Philonica Annual
|-
| Apologia pro Judaeis || Die Anklage der Juden || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book37.html Hypothetica: Apology for the Jews] || apol. ||? || Hypoth
|-
| De Abrahamo || Über Abraham || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book22.html On Abraham] || Abr. || Abr || Abr
|-
| De aeternitate mundi || Über die Ewigkeit der Welt || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book35.html On the Eternity of the World] || aet. || Aet Mund || Aet
|-
| De acricultura || Über die Landwirtschaft || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book11.html On Husbandry] || agr. || Agric || Agr
|-
| De animalibus || Über die Tiere || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book18.html On Mating] || anim. ||? ||?
|-
| De Cherubim || [[s:Ueber die Cherubim|Über die Cherubim]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book5.html On the Cherubim] || Cher. || Cher || Cher
|-
| De confusione linguarum || Über die Verwirrung der Sprachen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book15.html On the Confusion of Tongues] || conf. || Conf Ling || Conf
|-
| De congressu eruditionis gratia || Über das Zusammenleben der Allgemeinbildung wegen ||? || congr. || Congr || Congr
|-
| De decalogo || [[s:Ueber den Dekalog|Über den Dekalog]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book26.html The Decalogue] || decal. || Decal || Decal
|-
| De ebrietate || Über den Rausch || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book13.html On Drunkenness] || ebr. || Ebr || Ebr
|-
| De fuga et inventione || Über Flucht und Erfindung || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book19.html On Flight and Finding] ||? || Fug || Fug
|-
| De gigantibus || Über die Riesen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book9.html On the Giants] || gig. || Gig || Gig
|-
| De Josepho || [[s:Ueber Joseph|Über Joseph]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book23.html On Joseph] || Jos. || Jos || Ios
|-
| De migratione Abrahami ||Über die Wanderung Abrahams || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book16.html On the Migration of Abraham] || migr. || Migr Abr || Migr
|-
| De mutatione nominum || Über den Wandel der Namen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book20.html On the Change of Names] || mut. || Mut Nom || Mut
|-
| De opificio mundi || Über die Schöpfung der Welt || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book1.html On the creation] || opif. || Op Mund || Opif
|-
| De plantatione || Über die Pflanzung (Noahs) || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book12.html Concerning Noah's Work as a Planter] || plant. || Plant || Plant
|-
| De posteritate Caini || Über die Nachkommen Kains || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book8.html On the Posterity of Cain and His Exile] || post. || Poster C || Post
|-
| De praemiis et poenis || [[s:Ueber Belohnungen und Strafen|Über Belohnungen und Strafen]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book32.html On Rewards and Punishments] || praem. || Praem Poen || Praem
|-
| De providentia || Über Vorsehung || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book38.html On Providence I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book39.html II] || prov. ||? || Prov
|-
| De sacrificiis Abelis et Caini || Über die Opfer Abels und Kains || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book6.html On the Birth of Abel] || sacr. || Sacr AC || Sacr
|-
| De sobrietate || Über die Nüchternheit || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book14.html On Sobriety] || sobr. || Sobr || Sobr
|-
| De somniis || Über Träume || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book21.html On Dreams I-II] || somn. || Som || Somn
|-
| De specialibus legibus || Über die Einzelgesetze || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book27.html The Special Laws I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book28.html II] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book29.html III] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book30.html IV] || spec. || Spec Leg || Spec
|-
| De virtutibus || [[s:Ueber die Tugenden|Über die Tugenden]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book31.html On the Virtues] ||  virt. || Virt || Virt
|-
| De vita contemplativa || Über das [[Kontemplation|kontemplative]] Leben || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book34.html On the Contemplative Life] || cont. || Vit Cont || Contempl
|-
| De vita Mosis || Über das Leben Moses || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book24.html On the Life of Moses I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book25.html II] || Mos. || Vit Mos || Mos
|-
| In Flaccum || Gegen Flaccus || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book36.html Flaccus] || Flacc. || Flacc || Flacc
|-
| Legatio ad Gajum || Gesandtschaft an Gajus || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book40.html On the Embassy to Gaius] || legat. || Leg Gaj || Legat
|-
| Legum allegoriae || Allegorische Erklärung der Gesetze || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book2.html Allegorical Interpretation I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book3.html II] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book4.html III] || LA || Leg All || Leg
|-
| Quaestiones in Exodum || Fragen zu Exodus ||? || QE || Quaest in Ex || QE
|-
| Quaestiones in Genesim || Fragen zur Genesis || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book41.html Questions and Answers on Genesis I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book42.html II] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book43.html III] || QG || Quaest in Gn || QG
|-
| Quis rerum divinarum heres sit || Über den Erben des Göttlichen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book17.html Who is the Heir of Divine Things] || her. || Rer Div Her || Her
|-
| Quod deterius potiori insidiari soleat || Über die Nachstellungen die das Schlechtere dem Besseren bereitet || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book7.html Worse is Wont to Attack Better] || det. || Det Pot Ins || Det
|-
| Quod Deus sit immutabilis || Über die Unveränderlichkeit Gottes || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book10.html On the Unchangableness of God] || Deus || Deus Imm || Deus
|-
| Quod omnis probus liber sit || Über die Freiheit des Tüchtigen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book33.html Every Good Man is Free] || prob. || Omn Prob Lib || Prob
|}


== Literatur ==
=== Die Lemniskate ===
Gelegt werden 8 Karten. Auch hier kann man sich Klarheit über die Beziehung zu einem anderen Menschen verschaffen. Im Unterschied zum Beziehungsspiel und zum Liebesorakel gibt die Lemniskate jedoch in erster Linie Auskunft darüber, aus welchen Gründen zwei Menschen miteinander harmonieren oder nicht harmonieren, bzw. wo die Konfliktherde sind.
 
=== Das Fegefeuer ===
Gelegt werden 4 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, welches Thema derzeit im täglichen Leben nach Aufmerksamkeit verlangt und angegangen werden will. Meist ist dieses Thema verschlüsselt in einem bestimmten Problem, das in immer kürzeren Abständen wieder und wieder auftaucht und hartnäckig bestehen bleibt. Überdies können die Karten Hinweise geben, wie mit diesem Thema umzugehen ist und welchem Ziel es dient.
 
=== Der Blinde Fleck ===
Gelegt werden 4 Karten. Zu diesem Legesystem bedarf es keiner besonderen Fragestellung. Der Blinde Fleck ist ein Selbsterfahrungsspiel, das mitunter sehr eindrucksvoll beleuchtet, wie unterschiedlich Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung meiner Person bzw. meines Verhaltens sein können.
 
=== Der Weg ===
Gelegt werden 7 Karten. Der Weg eignet sich bei Fragen nach dem Umgang mit einer Angelegenheit bzw. bei Fragen nach der geeigneten Einstellung zu einem Thema/Problem oder einer Unternehmung. Er gibt in Gegenüberstellung mit dem bisherigen Umgang bezüglich der Angelegenheit Vorschläge, wie man weiter vorgehen kann. Dabei werden die rationale, die emotionale und die Verhaltensebene beleuchtet.
 
=== Die Chance ===
Gelegt werden 6 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, wie die Chancen für ein Vorhaben oder in einer Beziehungssituation stehen. Es zeigt auf, was getan werden kann. Ohne ein klares Ja oder Nein kann hier dennoch abgelesen werdne, ob sich das Zusammenwirken der Kräfte eher förderlich oder hinderlich auswirkt.
 
=== Das Geheimnis der Hohepriesterin ===
Gelegt werden 9 Karten. ähnlich wie das keltische Kreuz eignet sich auch dieses Legesystem besonders zu Fragen nach der Entwicklung bestimmter Angelegenheiten; mit dem Unterschied aber, daß hier die Betonung auf dem allmählichen Verlauf der Einflüsse von der jungen Vergangenheit über das Jetzt bis hin in die Zukunft liegt, und weniger auf einer fixierten zukünfigen Aussicht. Außerdem kann dieses System Hinweise zu tieferen Beweggründen der Angelegenheit geben.
 
== Fragen und Antworten zum Kartenauslegen und Kartenziehen ==
Welche Fragen sind möglich, welche nicht? Wie muss die Frage gestellt werden?
Die Frage sollte so offen und vorbehaltlos wie möglich gestellt werden. Möglich sind alle Fragen, sofern der Fragende bereit ist, über "Ja" oder "Nein" hinausgehende Aspekte in sein Anliegen mit einzubeziehen. Das heißt, Aspekte, die Haltungen, Glaubenssätze und eigens geschaffene Erlebenswelten beleuchten. Grundsätzlich gilt: Wie man fragt, so ist auch die Antwort: auf eine ehrliche und ernstgemeinte Frage kann man eine hilfreiche und fundierte Antwort erwarten.
 
Was können die Tarotkarten nicht beantworten?
Aus den Karten sind keine konkreten Namen, Orte, Nummern oder Zeitangaben zu erfahren. Der Tarot dient auch nicht für medizinische Diagnosen. Er kann Themen nur bildhalft darstellen. Für eine Frage, auf die nur ein klares Ja oder Nein erwartet wird, wirft man besser eine Münze oder benutzt das Orakel, das hier angeboten wird. Dennoch kann der Tarot sehr gut bei Entscheidungsfindungen helfen, wobei die letzte Verantwortung für die Entscheidung beim Fragesteller bleibt.
 
Kann jemand anders die Karten für mich ziehen?
Ja. Bei zuviel Befangenheit oder emotionaler Beeinträchtigung ist es sogar besonders sinnvoll, wenn eine unbeteiligte Person die Karten zieht. Das lässt mehr Raum im gesamten Prozess des Kartenziehens und Kartenlegens. Wenn man sich sehr mit Wunschdenken, Emotionen, Sorgen und Ängsten an die Kartenbefragung macht, verschleiert bzw. engt dies den Raum der kreativen Lösungsfindung von vornherein ein. Hier ist es gut, die Karten von einer neutralen, vertrauenswürdigen Person ziehen zu lassen.
 
Muss man sich auf die Frage konzentrieren, während man die Karten mischt, zieht und auslegt?
Nein. Das wäre sogar eher hinderlich. Wenn Sie befürchten, die Frage während des Kartenziehens zu vergessen, schreiben Sie sie vorher auf. Beim Karten mischen und Ziehen jedoch denken Sie nicht an ihre Frage, am besten denken sie grundsätzlich so wenig wie möglich. Machen Sie sich leer und ziehen Sie die Karten mit innerer Stille und Gleichmut.


* [[Rudolf Steiner]]: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}}
Was ist beim Mischen der Karten zu beachten?
* [[Rudolf Steiner]]: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
* [[Rudolf Steiner]]: ''Alte und neue Einweihungsmethoden. Drama und Dichtung im Bewußtseins-Umschwung der Neuzeit'', [[GA 210]] (2001), ISBN 3-7274-2102-9 {{Vorträge|210}}
a) Sie Mischen die Karten in der Hand, breiten sie dann fächerförmig vor sich aus, und ziehen im Anschluss mit der linken Hand der Reihe nach die Anzahl Karten aus dem Fächer, die das gewählte Legesystem erfordert. Dann ordnen Sie die Karten in der Zieh-Reihenfolge gemäß dem Legemuster an.
b) Wenn Sie einfach die Karten auslegen wollen, die zuoberst auf dem gemischten Stoß liegen, dann sollten Sie die Mischrituale einhalten, die in vielen Büchern beschreiben werden.
c) Wenn Sie auch umgekehrte Karten in der Deutung mitberücksichtigen wollen, dann mischen Sie die Karten großflächig auf dem Tisch, damit überhaupt eine Chance besteht, dass Karten sich auf den Kopf drehen können.


{{GA}}
Warum werden die Karten mit der linken Hand gezogen?
Weil sie bildlich gesprochen vom Herzen kommt und die linke Körperhälfte seit alter Zeit als die intuitive Seite gilt. Ein Wissen, das von der neueren Gehirnforschung bestätigt wurde. Auch Linkshänder sollten ihre Karten mit der linken Hand ziehen.


== Weblinks ==
Ist die Legung hinfällig, nur weil die Karten spontan mit der rechten Hand gezogen wurden?
Nein. Beim Tarot ist Spontaneität immer wichtiger als die Regel. Wer also spontan gegen die Regeln verstößt, macht dadurch nichts falsch.


* [http://www.earlychristianwritings.com/yonge/ The Works of Philo] - englische Übersetzung von Charles Duke Yonge auf [http://www.earlychristianwritings.com www.earlychristianwritings.com]
Wie deutet man umgekehrte Karten?
Auch hier gibt es drei Möglichkeiten:
a) Man berücksichtigt die Umkehrung nicht und dreht sie Karte einfach richtig herum.
b) Man deutet die Karte so, als läge sie richtig herum, bezieht in die Deutung aber mit ein, dass der Zugang zum Thema erschwert sein könnte.
c) Man deutet die Karte in ihrem Risiko- oder Extremaspekt.
Die Entscheidung darüber, wie man mit auf dem Kopf stehenden Karten umgeht, liegt im Ermessensspielraum des Deutenden.


[[Kategorie:Philosoph]]
== Literatur ==
[[Kategorie:Hermeneutiker]]
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Das Tarot-Handbuch''. Hugendubel, München 1986; Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-21503-X.
[[Kategorie:Geboren im 1. Jahrhundert v. Chr.]]
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Schlüsselworte zum Tarot''. Goldmann, München 1990, ISBN 3-442-12077-2, ISBN 3-442-12126-4 (inkl. Kartenset)
[[Kategorie:Gestorben im 1. Jahrhundert]]
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Das Arbeitsbuch zum Tarot''. Diederichs, München 1988; Hugendubel, München 2003, ISBN 3-7205-2424-8, ISBN 978-3-7205-2846-7 (inkl. Kartenset)
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Legesysteme (Tarot)|!]]

Version vom 22. August 2019, 17:16 Uhr

Noch bevor man die Karten zieht, muss man sich klar darüber werden, welches Legesystem man zur Tarotbefragung heranzieht. Die Wahl des geeigneten Legesystems ist entscheidend, denn je bewusster das Legemuster ausgesucht wird, desto klarer kann auch die Antwort sein. Folgende Übersicht gibt Vorschläge, zu welchem Themenbereich sich welche Legebilder anbieten.

Die häufigsten Legesysteme im Tarot

Das keltische Kreuz

Hauptartikel: Das keltische Kreuz (Tarot)

Gelegt werden 10 Karten. Wohl das bekannteste System. Es eignet sich für Fragen nach Trendverläufen und zeigt die Angelegenheit dabei in einem größeren Zusammenhang.

Das kleine Kreuz

Hauptartikel: Das Kreuz (Tarot)

Gelegt werden 4 Karten. In gewissem Sinne das "universalste" der Legesysteme, weil es äußerst vielseitig anwendbar ist. Der große Vorteil des Systems ist, dass man hier mit wenig Karten zu einer klaren und auf den Punkt konzentierten Aussage gelangen kann. Das kleine Kreuz gibt Auskunft über Fragen, die nach Handlungsvorschlägen suchen; mit seiner Hilfe kann man auch Situationen klären und "den roten Faden" wiederfinden.

Das Entscheidungsspiel

Gelegt werden 7 Karten. Dieses System hilft dabei, Entscheidungen zwischen zwei Alternativen zu treffen. Das gilt sowohl für Fragen danach, was eintritt, wenn ich A tue (=Alternative 1) bzw. nicht tue (=Alternative 2), als auch für Fragen nach zwei ganz verschiedenen Anliegen A und B (z.B. den Lover in Köln besuchen oder in München ein Tarotseminar belegen ...).

Das Liebesorakel

Gelegt werden 4 Karten. Dieses System ist bestens geeignet, wenn ich jemanden kennengelernt habe und wissen möchte, wie es denn so aussieht zwischen mir und ihm/ihr, und vor allem: wie er/sie zu mir steht.

Das Beziehungsspiel

Gelegt werden 7 Karten. Dieses Legesystem gibt Auskunft über die Art, wie zwei Menschen zueinander stehen. Aufgezeigt werden Aspekte der bewussten Einschätzung, des seelischen Bereichs und des Verhaltens der beiden beteiligten Personen. Es kann sich dabei um eine Liebesbeziehung, aber auch um familiäre oder berufliche Beziehungen handeln - unabhängig davon, ob diese schon länger bestehen oder noch jung sind.

Die Lemniskate

Gelegt werden 8 Karten. Auch hier kann man sich Klarheit über die Beziehung zu einem anderen Menschen verschaffen. Im Unterschied zum Beziehungsspiel und zum Liebesorakel gibt die Lemniskate jedoch in erster Linie Auskunft darüber, aus welchen Gründen zwei Menschen miteinander harmonieren oder nicht harmonieren, bzw. wo die Konfliktherde sind.

Das Fegefeuer

Gelegt werden 4 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, welches Thema derzeit im täglichen Leben nach Aufmerksamkeit verlangt und angegangen werden will. Meist ist dieses Thema verschlüsselt in einem bestimmten Problem, das in immer kürzeren Abständen wieder und wieder auftaucht und hartnäckig bestehen bleibt. Überdies können die Karten Hinweise geben, wie mit diesem Thema umzugehen ist und welchem Ziel es dient.

Der Blinde Fleck

Gelegt werden 4 Karten. Zu diesem Legesystem bedarf es keiner besonderen Fragestellung. Der Blinde Fleck ist ein Selbsterfahrungsspiel, das mitunter sehr eindrucksvoll beleuchtet, wie unterschiedlich Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung meiner Person bzw. meines Verhaltens sein können.

Der Weg

Gelegt werden 7 Karten. Der Weg eignet sich bei Fragen nach dem Umgang mit einer Angelegenheit bzw. bei Fragen nach der geeigneten Einstellung zu einem Thema/Problem oder einer Unternehmung. Er gibt in Gegenüberstellung mit dem bisherigen Umgang bezüglich der Angelegenheit Vorschläge, wie man weiter vorgehen kann. Dabei werden die rationale, die emotionale und die Verhaltensebene beleuchtet.

Die Chance

Gelegt werden 6 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, wie die Chancen für ein Vorhaben oder in einer Beziehungssituation stehen. Es zeigt auf, was getan werden kann. Ohne ein klares Ja oder Nein kann hier dennoch abgelesen werdne, ob sich das Zusammenwirken der Kräfte eher förderlich oder hinderlich auswirkt.

Das Geheimnis der Hohepriesterin

Gelegt werden 9 Karten. ähnlich wie das keltische Kreuz eignet sich auch dieses Legesystem besonders zu Fragen nach der Entwicklung bestimmter Angelegenheiten; mit dem Unterschied aber, daß hier die Betonung auf dem allmählichen Verlauf der Einflüsse von der jungen Vergangenheit über das Jetzt bis hin in die Zukunft liegt, und weniger auf einer fixierten zukünfigen Aussicht. Außerdem kann dieses System Hinweise zu tieferen Beweggründen der Angelegenheit geben.

Fragen und Antworten zum Kartenauslegen und Kartenziehen

Welche Fragen sind möglich, welche nicht? Wie muss die Frage gestellt werden? Die Frage sollte so offen und vorbehaltlos wie möglich gestellt werden. Möglich sind alle Fragen, sofern der Fragende bereit ist, über "Ja" oder "Nein" hinausgehende Aspekte in sein Anliegen mit einzubeziehen. Das heißt, Aspekte, die Haltungen, Glaubenssätze und eigens geschaffene Erlebenswelten beleuchten. Grundsätzlich gilt: Wie man fragt, so ist auch die Antwort: auf eine ehrliche und ernstgemeinte Frage kann man eine hilfreiche und fundierte Antwort erwarten.

Was können die Tarotkarten nicht beantworten? Aus den Karten sind keine konkreten Namen, Orte, Nummern oder Zeitangaben zu erfahren. Der Tarot dient auch nicht für medizinische Diagnosen. Er kann Themen nur bildhalft darstellen. Für eine Frage, auf die nur ein klares Ja oder Nein erwartet wird, wirft man besser eine Münze oder benutzt das Orakel, das hier angeboten wird. Dennoch kann der Tarot sehr gut bei Entscheidungsfindungen helfen, wobei die letzte Verantwortung für die Entscheidung beim Fragesteller bleibt.

Kann jemand anders die Karten für mich ziehen? Ja. Bei zuviel Befangenheit oder emotionaler Beeinträchtigung ist es sogar besonders sinnvoll, wenn eine unbeteiligte Person die Karten zieht. Das lässt mehr Raum im gesamten Prozess des Kartenziehens und Kartenlegens. Wenn man sich sehr mit Wunschdenken, Emotionen, Sorgen und Ängsten an die Kartenbefragung macht, verschleiert bzw. engt dies den Raum der kreativen Lösungsfindung von vornherein ein. Hier ist es gut, die Karten von einer neutralen, vertrauenswürdigen Person ziehen zu lassen.

Muss man sich auf die Frage konzentrieren, während man die Karten mischt, zieht und auslegt? Nein. Das wäre sogar eher hinderlich. Wenn Sie befürchten, die Frage während des Kartenziehens zu vergessen, schreiben Sie sie vorher auf. Beim Karten mischen und Ziehen jedoch denken Sie nicht an ihre Frage, am besten denken sie grundsätzlich so wenig wie möglich. Machen Sie sich leer und ziehen Sie die Karten mit innerer Stille und Gleichmut.

Was ist beim Mischen der Karten zu beachten? Es gibt mehrere Möglichkeiten: a) Sie Mischen die Karten in der Hand, breiten sie dann fächerförmig vor sich aus, und ziehen im Anschluss mit der linken Hand der Reihe nach die Anzahl Karten aus dem Fächer, die das gewählte Legesystem erfordert. Dann ordnen Sie die Karten in der Zieh-Reihenfolge gemäß dem Legemuster an. b) Wenn Sie einfach die Karten auslegen wollen, die zuoberst auf dem gemischten Stoß liegen, dann sollten Sie die Mischrituale einhalten, die in vielen Büchern beschreiben werden. c) Wenn Sie auch umgekehrte Karten in der Deutung mitberücksichtigen wollen, dann mischen Sie die Karten großflächig auf dem Tisch, damit überhaupt eine Chance besteht, dass Karten sich auf den Kopf drehen können.

Warum werden die Karten mit der linken Hand gezogen? Weil sie bildlich gesprochen vom Herzen kommt und die linke Körperhälfte seit alter Zeit als die intuitive Seite gilt. Ein Wissen, das von der neueren Gehirnforschung bestätigt wurde. Auch Linkshänder sollten ihre Karten mit der linken Hand ziehen.

Ist die Legung hinfällig, nur weil die Karten spontan mit der rechten Hand gezogen wurden? Nein. Beim Tarot ist Spontaneität immer wichtiger als die Regel. Wer also spontan gegen die Regeln verstößt, macht dadurch nichts falsch.

Wie deutet man umgekehrte Karten? Auch hier gibt es drei Möglichkeiten: a) Man berücksichtigt die Umkehrung nicht und dreht sie Karte einfach richtig herum. b) Man deutet die Karte so, als läge sie richtig herum, bezieht in die Deutung aber mit ein, dass der Zugang zum Thema erschwert sein könnte. c) Man deutet die Karte in ihrem Risiko- oder Extremaspekt. Die Entscheidung darüber, wie man mit auf dem Kopf stehenden Karten umgeht, liegt im Ermessensspielraum des Deutenden.

Literatur