Judas Ischariot und Legesysteme (Tarot): Unterschied zwischen den Seiten

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Noch bevor man die Karten zieht, muss man sich klar darüber werden, welches '''Legesystem''' man zur Tarotbefragung heranzieht. Die Wahl des geeigneten Legesystems ist entscheidend, denn je bewusster das Legemuster ausgesucht wird, desto klarer kann auch die Antwort sein. Folgende Übersicht gibt Vorschläge, zu welchem Themenbereich sich welche Legebilder anbieten.


'''Judas Ischariot''' ({{ELSalt|Ἰούδας Ἰσκαριώθ}} bzw. {{polytonisch|Ἰσκαριώτης}}; {{HeS|יהודה איש־קריות|Yəhûḏāh ʾΚ-qəriyyôt}}) war einer der 12 direkt von dem [[Christus]] berufenen [[Apostel]]. Nach dem Bericht aller vier [[Evangelium|Evangelien]] führte sein Verrat zur Verhaftung und in Folge zur [[Kreuzigung]] des [[Jesus Christus]].
== Die häufigsten Legesysteme im Tarot ==


{{Zitat|16 Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus - diesen Beinamen gab er dem Simon -,
=== Das keltische Kreuz ===
17 Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus - ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne -,
{{Hauptartikel|Das keltische Kreuz (Tarot)}}
18 dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus3
19 und Judas Iskariot, der ihn dann verraten hat.|Markus-Evangelium|{{B|Mk|3|16-19}}}}


Das vermutlich Mitte des [[Wikipedia:2. Jahrhundert|2. Jahrhundert]]s entstandene [[Gnosis|gnostische]] [[Judasevangelium]] wurde nicht von Judas Ischariot verfasst, sondern ist eine [[Wikipedia:Pseudepigraphie|pseudepigraphische]] Schrift.
Gelegt werden 10 Karten. Wohl das bekannteste System. Es eignet sich für Fragen nach Trendverläufen und zeigt die Angelegenheit dabei in einem größeren Zusammenhang.


== Judas Makkabäus - eine frühere Inkarnation des Judas Ischariot ==
=== Das kleine Kreuz ===
Nach [[Rudolf Steiner]] war Judas Ischariot der [[Reinkarnation|wiederverkörperte]] [[Judas Makkabäus]].
{{Hauptartikel|Das Kreuz (Tarot)}}


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Gelegt werden 4 Karten. In gewissem Sinne das "universalste" der Legesysteme, weil es äußerst vielseitig anwendbar ist. Der große Vorteil des Systems ist, dass man hier mit wenig Karten zu einer klaren und auf den Punkt konzentierten Aussage gelangen kann.
"Unter den fünf Söhnen des Mattathias ist einer, der schon im Alten
Das kleine Kreuz gibt Auskunft über Fragen, die nach Handlungsvorschlägen suchen; mit seiner Hilfe kann man auch Situationen klären und "den roten Faden" wiederfinden.
Testament Judas heißt. Er ist damals derjenige, welcher am kräftigsten
kämpft für sein Volk, der ganz und gar mit seiner Seele seinem
Volkstum hingegeben ist, und dem es auch gelingt, einen Bund mit
den Römern zu schließen gegen den König Antiochus von Syrien {{Bibel|1 Makk|8|1-32}}. Dieser Judas ist derselbe, welcher später die Prüfung
durchzumachen hat, den Verrat zu begehen, weil er, der am
allerinnigsten verbunden ist mit dem spezifisch althebräischen Element,
nicht gleich den Übergang zu dem christlichen Element finden
kann und erst die harte Prüfung braucht durch den Verrat. Es
steht, wenn man wieder das rein Künstlerisch-Kompositionelle betrachtet,
ganz wunderbar da die, man möchte sagen, grandiose Gestalt
des Judas in den letzten Kapiteln des Alten Testamentes und die Gestalt
des Judas im Neuen Testament. Und merkwürdig ist in diesem
symptomatischen Vorgang, daß der Judas des Alten Testamentes einen
Bund mit den Römern schließt, alles das vorbildet, was später geschehen
ist, nämlich den Weg, den das Christentum genommen hat
durch das Römertum, um in die Welt einzutreten. Das ist, möchte man
sagen, die weitere Ausgestaltung." {{Lit|{{G|139|44f}}}}
</div>


== Judas und Ahriman ==
=== Das Entscheidungsspiel ===
Gelegt werden 7 Karten. Dieses System hilft dabei, Entscheidungen zwischen zwei Alternativen zu treffen. Das gilt sowohl für Fragen danach, was eintritt, wenn ich A tue (=Alternative 1) bzw. nicht tue (=Alternative 2), als auch für Fragen nach zwei ganz verschiedenen Anliegen A und B (z.B. den Lover in Köln besuchen oder in München ein Tarotseminar belegen ...).


Nach der [[Jordan-Taufe]] sah sich der [[Christus]] einer dreifachen [[Versuchung]] ausgesetzt: durch [[Luzifer]], durch Luzifer und [[Ahriman]] gemeinsam und durch [[Ahriman]] allein. Diesen Angriff Ahrimans, der in der Aufforderung lag, aus Steinen Brot zu machen, konnte der Christus nur teilweise abwehren (siehe {{B|Mt|4|1-11}} und {{B|Lk|4|1-13}}), denn die Bindung an das materielle Dasein kann für die Menschheit gegenwärtig noch nicht völlig überwunden werden. Dadurch aber erlangte Ahriman die Macht, Judas - der von den 12 Aposteln den [[Materialismus]] repräsentiert - zu seinem Werkzeug zu machen.  
=== Das Liebesorakel ===
Gelegt werden 4 Karten. Dieses System ist bestens geeignet, wenn ich jemanden kennengelernt habe und wissen möchte, wie es denn so aussieht zwischen mir und ihm/ihr, und vor allem: wie er/sie zu mir steht.


<div style="margin-left:20px">
=== Das Beziehungsspiel ===
"Ahriman, Mephisto, Mammon - es decken sich ja diese Begriffe —,
Gelegt werden 7 Karten. Dieses Legesystem gibt Auskunft über die Art, wie zwei Menschen zueinander stehen. Aufgezeigt werden Aspekte der bewussten Einschätzung, des seelischen Bereichs und des Verhaltens der beiden beteiligten Personen. Es kann sich dabei um eine Liebesbeziehung, aber auch um familiäre oder berufliche Beziehungen handeln - unabhängig davon, ob diese schon länger bestehen oder noch jung sind.
sie stecken im Gelde, in alledem, was mit dem äußeren natürlichen
Egoismus zusammenhängt. Indem immer notwendig ist, daß sich dem
Menschenleben etwas von dem beimischt, was äußerlich materialistisch
ist, muß der Mensch mit Ahriman rechnen. Sollte der Christus
den Menschen auf Erden so recht helfen, so mußte er Ahriman wirksam
sein lassen. Ahriman, das Materielle, muß mitwirken bis zum
Schluß der Erdenevolution. Durch den Christus mußte die Wirksamkeit
des Ahriman unbesiegt bleiben. Ahriman wurde nicht vollständig
besiegt. Der Christus muß sich herbeilassen, bis zum Ende der Erdenentwickelung
mit Ahriman zu kämpfen. Ahriman mußte dableiben.


Dasjenige, was wir im Inneren an Angriffen des Luzifer, an Angriffen
=== Die Lemniskate ===
von Luzifer und Ahriman zugleich haben, können wir als Menschen
Gelegt werden 8 Karten. Auch hier kann man sich Klarheit über die Beziehung zu einem anderen Menschen verschaffen. Im Unterschied zum Beziehungsspiel und zum Liebesorakel gibt die Lemniskate jedoch in erster Linie Auskunft darüber, aus welchen Gründen zwei Menschen miteinander harmonieren oder nicht harmonieren, bzw. wo die Konfliktherde sind.
besiegen. Die Kämpfe in der materiellen Außenwelt müssen ausgekämpft
werden bis zum Schlüsse der Erdenentwickelung. Daher
mußte der Christus den Ahriman zwar in Schach halten, aber ihn neben
sich bestehen lassen. Daher konnte es geschehen, daß Ahriman auch
neben dem Christus auf Erden wirksam blieb während der drei Jahre,
die Christus im Leibe des Jesus von Nazareth wirkte, und daß er dann
in die Seele des Judas hineinfuhr und tätig war in dieser Seele zum
Verrat des Christus, Was durch Judas geschah, hängt zusammen mit
dem, was die nicht ganz gelöste Frage der Versuchung ist nach dem
Ereignis am Jordan." {{Lit|{{G|148|320}}}}
</div>


== Das Judasevangelium ==
=== Das Fegefeuer ===
In einem höheren Sinn wurde durch den Verrat des Judas erst die Erlösungstat des Christus durch das [[Mysterium von Golgatha]] möglich. Darauf nimmt auch das [[Gnosis|gnostische]] [[Judasevangelium]] Bezug. Der Christus hält darin den Jüngern vor, dass sie sein wahres Wesen noch nicht erkannt hätten. Judas ist der einzige, der ihn erkennt: „Ich weiß wer du bist und woher du gekommen bist. Du kommst aus dem ewigen Reich [[Barbelo]], und ich bin es nicht wert, den Namen dessen zu nennen, der dich gesandt hat.“ [http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/geschichte/judasevangelium.html] Danach belehrt ihn der Christus über Kosmos, Chaos und Unterwelt, über die Engel und Herrscher, über die Erschaffung der Menschheit, das Schicksal Adams und die Vernichtung des Bösen - und sagt ihm auch den Verrat voraus: „Doch du wirst sie alle übertreffen; denn du wirst den Mann opfern, der mich kleidet.“ - Wie bei den Gnostikern üblich, erscheint der Christus hier nicht als voll [[Inkarnation|inkarnierter]] Mensch, sondern nur mit einem menschlichen Leib umkleidet.
Gelegt werden 4 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, welches Thema derzeit im täglichen Leben nach Aufmerksamkeit verlangt und angegangen werden will. Meist ist dieses Thema verschlüsselt in einem bestimmten Problem, das in immer kürzeren Abständen wieder und wieder auftaucht und hartnäckig bestehen bleibt. Überdies können die Karten Hinweise geben, wie mit diesem Thema umzugehen ist und welchem Ziel es dient.
 
=== Der Blinde Fleck ===
Gelegt werden 4 Karten. Zu diesem Legesystem bedarf es keiner besonderen Fragestellung. Der Blinde Fleck ist ein Selbsterfahrungsspiel, das mitunter sehr eindrucksvoll beleuchtet, wie unterschiedlich Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung meiner Person bzw. meines Verhaltens sein können.
 
=== Der Weg ===
Gelegt werden 7 Karten. Der Weg eignet sich bei Fragen nach dem Umgang mit einer Angelegenheit bzw. bei Fragen nach der geeigneten Einstellung zu einem Thema/Problem oder einer Unternehmung. Er gibt in Gegenüberstellung mit dem bisherigen Umgang bezüglich der Angelegenheit Vorschläge, wie man weiter vorgehen kann. Dabei werden die rationale, die emotionale und die Verhaltensebene beleuchtet.
 
=== Die Chance ===
Gelegt werden 6 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, wie die Chancen für ein Vorhaben oder in einer Beziehungssituation stehen. Es zeigt auf, was getan werden kann. Ohne ein klares Ja oder Nein kann hier dennoch abgelesen werdne, ob sich das Zusammenwirken der Kräfte eher förderlich oder hinderlich auswirkt.
 
=== Das Geheimnis der Hohepriesterin ===
Gelegt werden 9 Karten. ähnlich wie das keltische Kreuz eignet sich auch dieses Legesystem besonders zu Fragen nach der Entwicklung bestimmter Angelegenheiten; mit dem Unterschied aber, daß hier die Betonung auf dem allmählichen Verlauf der Einflüsse von der jungen Vergangenheit über das Jetzt bis hin in die Zukunft liegt, und weniger auf einer fixierten zukünfigen Aussicht. Außerdem kann dieses System Hinweise zu tieferen Beweggründen der Angelegenheit geben.
 
== Fragen und Antworten zum Kartenauslegen und Kartenziehen ==
Welche Fragen sind möglich, welche nicht? Wie muss die Frage gestellt werden?
Die Frage sollte so offen und vorbehaltlos wie möglich gestellt werden. Möglich sind alle Fragen, sofern der Fragende bereit ist, über "Ja" oder "Nein" hinausgehende Aspekte in sein Anliegen mit einzubeziehen. Das heißt, Aspekte, die Haltungen, Glaubenssätze und eigens geschaffene Erlebenswelten beleuchten. Grundsätzlich gilt: Wie man fragt, so ist auch die Antwort: auf eine ehrliche und ernstgemeinte Frage kann man eine hilfreiche und fundierte Antwort erwarten.
 
Was können die Tarotkarten nicht beantworten?
Aus den Karten sind keine konkreten Namen, Orte, Nummern oder Zeitangaben zu erfahren. Der Tarot dient auch nicht für medizinische Diagnosen. Er kann Themen nur bildhalft darstellen. Für eine Frage, auf die nur ein klares Ja oder Nein erwartet wird, wirft man besser eine Münze oder benutzt das Orakel, das hier angeboten wird. Dennoch kann der Tarot sehr gut bei Entscheidungsfindungen helfen, wobei die letzte Verantwortung für die Entscheidung beim Fragesteller bleibt.
 
Kann jemand anders die Karten für mich ziehen?
Ja. Bei zuviel Befangenheit oder emotionaler Beeinträchtigung ist es sogar besonders sinnvoll, wenn eine unbeteiligte Person die Karten zieht. Das lässt mehr Raum im gesamten Prozess des Kartenziehens und Kartenlegens. Wenn man sich sehr mit Wunschdenken, Emotionen, Sorgen und Ängsten an die Kartenbefragung macht, verschleiert bzw. engt dies den Raum der kreativen Lösungsfindung von vornherein ein. Hier ist es gut, die Karten von einer neutralen, vertrauenswürdigen Person ziehen zu lassen.
 
Muss man sich auf die Frage konzentrieren, während man die Karten mischt, zieht und auslegt?
Nein. Das wäre sogar eher hinderlich. Wenn Sie befürchten, die Frage während des Kartenziehens zu vergessen, schreiben Sie sie vorher auf. Beim Karten mischen und Ziehen jedoch denken Sie nicht an ihre Frage, am besten denken sie grundsätzlich so wenig wie möglich. Machen Sie sich leer und ziehen Sie die Karten mit innerer Stille und Gleichmut.
 
Was ist beim Mischen der Karten zu beachten?
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
a) Sie Mischen die Karten in der Hand, breiten sie dann fächerförmig vor sich aus, und ziehen im Anschluss mit der linken Hand der Reihe nach die Anzahl Karten aus dem Fächer, die das gewählte Legesystem erfordert. Dann ordnen Sie die Karten in der Zieh-Reihenfolge gemäß dem Legemuster an.
b) Wenn Sie einfach die Karten auslegen wollen, die zuoberst auf dem gemischten Stoß liegen, dann sollten Sie die Mischrituale einhalten, die in vielen Büchern beschreiben werden.
c) Wenn Sie auch umgekehrte Karten in der Deutung mitberücksichtigen wollen, dann mischen Sie die Karten großflächig auf dem Tisch, damit überhaupt eine Chance besteht, dass Karten sich auf den Kopf drehen können.
 
Warum werden die Karten mit der linken Hand gezogen?
Weil sie bildlich gesprochen vom Herzen kommt und die linke Körperhälfte seit alter Zeit als die intuitive Seite gilt. Ein Wissen, das von der neueren Gehirnforschung bestätigt wurde. Auch Linkshänder sollten ihre Karten mit der linken Hand ziehen.
 
Ist die Legung hinfällig, nur weil die Karten spontan mit der rechten Hand gezogen wurden?
Nein. Beim Tarot ist Spontaneität immer wichtiger als die Regel. Wer also spontan gegen die Regeln verstößt, macht dadurch nichts falsch.
 
Wie deutet man umgekehrte Karten?
Auch hier gibt es drei Möglichkeiten:
a) Man berücksichtigt die Umkehrung nicht und dreht sie Karte einfach richtig herum.
b) Man deutet die Karte so, als läge sie richtig herum, bezieht in die Deutung aber mit ein, dass der Zugang zum Thema erschwert sein könnte.
c) Man deutet die Karte in ihrem Risiko- oder Extremaspekt.
Die Entscheidung darüber, wie man mit auf dem Kopf stehenden Karten umgeht, liegt im Ermessensspielraum des Deutenden.


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Das Tarot-Handbuch''. Hugendubel, München 1986; Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-21503-X.
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Schlüsselworte zum Tarot''. Goldmann, München 1990, ISBN 3-442-12077-2, ISBN 3-442-12126-4 (inkl. Kartenset)
 
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Das Arbeitsbuch zum Tarot''. Diederichs, München 1988; Hugendubel, München 2003, ISBN 3-7205-2424-8, ISBN 978-3-7205-2846-7 (inkl. Kartenset)
{{GA}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Legesysteme (Tarot)|!]]
{{Commonscat|Judas Iscariot|Judas Ischariot}}
* [http://www.nationalgeographic.com/lostgospel/_pdf/CopticGospelOfJudas.pdf Judas-Evangelium in koptischer Sprache (Originaltext)]
* [http://www.nationalgeographic.com/lostgospel/_pdf/GospelofJudas.pdf ''The Gospel of Judas''], englische Übersetzung von Rodolphe Kasser, Marvin Meyer und Gregor Wurst
* [http://bsiebert.bs.ohost.de/Judas/GermanGospelOfJudas.pdf Das Evangelium nach Judas Iskariot], deutsche Übersetzung von Bernhard Siebert aufgrund der englischen Übersetzung von R. Kasser et al.
* [http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/geschichte/judasevangelium.html Das Judas-Evangelium], deutsche Übersetzung von Hartmut Angermüller und Lutz-Rainer Bettin (unter Hinzuziehung einer Übersetzung von Bernhard Siebert) aufgrund der englischen Übersetzung durch R. Kasser et al. ([http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/geschichte/Resources/Judas-Evangelium.pdf auch als PDF])
*[http://www.coptica.ch/5801/816601.html CHERIX, P., ''Évangile de Judas''], 2007-2012, sur Coptica.ch - texte, index et traduction française
[[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Apostel]]

Version vom 22. August 2019, 18:16 Uhr

Noch bevor man die Karten zieht, muss man sich klar darüber werden, welches Legesystem man zur Tarotbefragung heranzieht. Die Wahl des geeigneten Legesystems ist entscheidend, denn je bewusster das Legemuster ausgesucht wird, desto klarer kann auch die Antwort sein. Folgende Übersicht gibt Vorschläge, zu welchem Themenbereich sich welche Legebilder anbieten.

Die häufigsten Legesysteme im Tarot

Das keltische Kreuz

Hauptartikel: Das keltische Kreuz (Tarot)

Gelegt werden 10 Karten. Wohl das bekannteste System. Es eignet sich für Fragen nach Trendverläufen und zeigt die Angelegenheit dabei in einem größeren Zusammenhang.

Das kleine Kreuz

Hauptartikel: Das Kreuz (Tarot)

Gelegt werden 4 Karten. In gewissem Sinne das "universalste" der Legesysteme, weil es äußerst vielseitig anwendbar ist. Der große Vorteil des Systems ist, dass man hier mit wenig Karten zu einer klaren und auf den Punkt konzentierten Aussage gelangen kann. Das kleine Kreuz gibt Auskunft über Fragen, die nach Handlungsvorschlägen suchen; mit seiner Hilfe kann man auch Situationen klären und "den roten Faden" wiederfinden.

Das Entscheidungsspiel

Gelegt werden 7 Karten. Dieses System hilft dabei, Entscheidungen zwischen zwei Alternativen zu treffen. Das gilt sowohl für Fragen danach, was eintritt, wenn ich A tue (=Alternative 1) bzw. nicht tue (=Alternative 2), als auch für Fragen nach zwei ganz verschiedenen Anliegen A und B (z.B. den Lover in Köln besuchen oder in München ein Tarotseminar belegen ...).

Das Liebesorakel

Gelegt werden 4 Karten. Dieses System ist bestens geeignet, wenn ich jemanden kennengelernt habe und wissen möchte, wie es denn so aussieht zwischen mir und ihm/ihr, und vor allem: wie er/sie zu mir steht.

Das Beziehungsspiel

Gelegt werden 7 Karten. Dieses Legesystem gibt Auskunft über die Art, wie zwei Menschen zueinander stehen. Aufgezeigt werden Aspekte der bewussten Einschätzung, des seelischen Bereichs und des Verhaltens der beiden beteiligten Personen. Es kann sich dabei um eine Liebesbeziehung, aber auch um familiäre oder berufliche Beziehungen handeln - unabhängig davon, ob diese schon länger bestehen oder noch jung sind.

Die Lemniskate

Gelegt werden 8 Karten. Auch hier kann man sich Klarheit über die Beziehung zu einem anderen Menschen verschaffen. Im Unterschied zum Beziehungsspiel und zum Liebesorakel gibt die Lemniskate jedoch in erster Linie Auskunft darüber, aus welchen Gründen zwei Menschen miteinander harmonieren oder nicht harmonieren, bzw. wo die Konfliktherde sind.

Das Fegefeuer

Gelegt werden 4 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, welches Thema derzeit im täglichen Leben nach Aufmerksamkeit verlangt und angegangen werden will. Meist ist dieses Thema verschlüsselt in einem bestimmten Problem, das in immer kürzeren Abständen wieder und wieder auftaucht und hartnäckig bestehen bleibt. Überdies können die Karten Hinweise geben, wie mit diesem Thema umzugehen ist und welchem Ziel es dient.

Der Blinde Fleck

Gelegt werden 4 Karten. Zu diesem Legesystem bedarf es keiner besonderen Fragestellung. Der Blinde Fleck ist ein Selbsterfahrungsspiel, das mitunter sehr eindrucksvoll beleuchtet, wie unterschiedlich Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung meiner Person bzw. meines Verhaltens sein können.

Der Weg

Gelegt werden 7 Karten. Der Weg eignet sich bei Fragen nach dem Umgang mit einer Angelegenheit bzw. bei Fragen nach der geeigneten Einstellung zu einem Thema/Problem oder einer Unternehmung. Er gibt in Gegenüberstellung mit dem bisherigen Umgang bezüglich der Angelegenheit Vorschläge, wie man weiter vorgehen kann. Dabei werden die rationale, die emotionale und die Verhaltensebene beleuchtet.

Die Chance

Gelegt werden 6 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, wie die Chancen für ein Vorhaben oder in einer Beziehungssituation stehen. Es zeigt auf, was getan werden kann. Ohne ein klares Ja oder Nein kann hier dennoch abgelesen werdne, ob sich das Zusammenwirken der Kräfte eher förderlich oder hinderlich auswirkt.

Das Geheimnis der Hohepriesterin

Gelegt werden 9 Karten. ähnlich wie das keltische Kreuz eignet sich auch dieses Legesystem besonders zu Fragen nach der Entwicklung bestimmter Angelegenheiten; mit dem Unterschied aber, daß hier die Betonung auf dem allmählichen Verlauf der Einflüsse von der jungen Vergangenheit über das Jetzt bis hin in die Zukunft liegt, und weniger auf einer fixierten zukünfigen Aussicht. Außerdem kann dieses System Hinweise zu tieferen Beweggründen der Angelegenheit geben.

Fragen und Antworten zum Kartenauslegen und Kartenziehen

Welche Fragen sind möglich, welche nicht? Wie muss die Frage gestellt werden? Die Frage sollte so offen und vorbehaltlos wie möglich gestellt werden. Möglich sind alle Fragen, sofern der Fragende bereit ist, über "Ja" oder "Nein" hinausgehende Aspekte in sein Anliegen mit einzubeziehen. Das heißt, Aspekte, die Haltungen, Glaubenssätze und eigens geschaffene Erlebenswelten beleuchten. Grundsätzlich gilt: Wie man fragt, so ist auch die Antwort: auf eine ehrliche und ernstgemeinte Frage kann man eine hilfreiche und fundierte Antwort erwarten.

Was können die Tarotkarten nicht beantworten? Aus den Karten sind keine konkreten Namen, Orte, Nummern oder Zeitangaben zu erfahren. Der Tarot dient auch nicht für medizinische Diagnosen. Er kann Themen nur bildhalft darstellen. Für eine Frage, auf die nur ein klares Ja oder Nein erwartet wird, wirft man besser eine Münze oder benutzt das Orakel, das hier angeboten wird. Dennoch kann der Tarot sehr gut bei Entscheidungsfindungen helfen, wobei die letzte Verantwortung für die Entscheidung beim Fragesteller bleibt.

Kann jemand anders die Karten für mich ziehen? Ja. Bei zuviel Befangenheit oder emotionaler Beeinträchtigung ist es sogar besonders sinnvoll, wenn eine unbeteiligte Person die Karten zieht. Das lässt mehr Raum im gesamten Prozess des Kartenziehens und Kartenlegens. Wenn man sich sehr mit Wunschdenken, Emotionen, Sorgen und Ängsten an die Kartenbefragung macht, verschleiert bzw. engt dies den Raum der kreativen Lösungsfindung von vornherein ein. Hier ist es gut, die Karten von einer neutralen, vertrauenswürdigen Person ziehen zu lassen.

Muss man sich auf die Frage konzentrieren, während man die Karten mischt, zieht und auslegt? Nein. Das wäre sogar eher hinderlich. Wenn Sie befürchten, die Frage während des Kartenziehens zu vergessen, schreiben Sie sie vorher auf. Beim Karten mischen und Ziehen jedoch denken Sie nicht an ihre Frage, am besten denken sie grundsätzlich so wenig wie möglich. Machen Sie sich leer und ziehen Sie die Karten mit innerer Stille und Gleichmut.

Was ist beim Mischen der Karten zu beachten? Es gibt mehrere Möglichkeiten: a) Sie Mischen die Karten in der Hand, breiten sie dann fächerförmig vor sich aus, und ziehen im Anschluss mit der linken Hand der Reihe nach die Anzahl Karten aus dem Fächer, die das gewählte Legesystem erfordert. Dann ordnen Sie die Karten in der Zieh-Reihenfolge gemäß dem Legemuster an. b) Wenn Sie einfach die Karten auslegen wollen, die zuoberst auf dem gemischten Stoß liegen, dann sollten Sie die Mischrituale einhalten, die in vielen Büchern beschreiben werden. c) Wenn Sie auch umgekehrte Karten in der Deutung mitberücksichtigen wollen, dann mischen Sie die Karten großflächig auf dem Tisch, damit überhaupt eine Chance besteht, dass Karten sich auf den Kopf drehen können.

Warum werden die Karten mit der linken Hand gezogen? Weil sie bildlich gesprochen vom Herzen kommt und die linke Körperhälfte seit alter Zeit als die intuitive Seite gilt. Ein Wissen, das von der neueren Gehirnforschung bestätigt wurde. Auch Linkshänder sollten ihre Karten mit der linken Hand ziehen.

Ist die Legung hinfällig, nur weil die Karten spontan mit der rechten Hand gezogen wurden? Nein. Beim Tarot ist Spontaneität immer wichtiger als die Regel. Wer also spontan gegen die Regeln verstößt, macht dadurch nichts falsch.

Wie deutet man umgekehrte Karten? Auch hier gibt es drei Möglichkeiten: a) Man berücksichtigt die Umkehrung nicht und dreht sie Karte einfach richtig herum. b) Man deutet die Karte so, als läge sie richtig herum, bezieht in die Deutung aber mit ein, dass der Zugang zum Thema erschwert sein könnte. c) Man deutet die Karte in ihrem Risiko- oder Extremaspekt. Die Entscheidung darüber, wie man mit auf dem Kopf stehenden Karten umgeht, liegt im Ermessensspielraum des Deutenden.

Literatur