Kirsche und Legesysteme (Tarot): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Vogel-Kirsche''' (''Prunus avium'') ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Prunus]]'' in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Rosengewächse]] (Rosaceae). Der [[Epitheton#Biologie|Namenszusatz]] ''avium'' leitet sich vom lateinischen Wort ''avis'' für Vogel ab und bezieht sich auf die Früchte, die gern von Vögeln gefressen werden. Doch auch der Mensch isst gerne die Früchte der Vogel-Kirsche, insbesondere die von Zuchtformen.
Noch bevor man die Karten zieht, muss man sich klar darüber werden, welches '''Legesystem''' man zur Tarotbefragung heranzieht. Die Wahl des geeigneten Legesystems ist entscheidend, denn je bewusster das Legemuster ausgesucht wird, desto klarer kann auch die Antwort sein. Folgende Übersicht gibt Vorschläge, zu welchem Themenbereich sich welche Legebilder anbieten.


Von der Wildform '''Wilde Vogel-Kirsche''' (''Prunus avium'' subsp. ''avium'') sind die Zuchtformen '''Knorpel-Kirsche''' (''Prunus avium'' subsp. ''duracina'') und '''Herz-Kirsche''' (''Prunus avium'' subsp. ''juliana'') abgeleitet. Diese kultivierten Formen sind vor allem durch größere Blätter sowie größere und süßere Früchte ausgezeichnet und werden im Allgemeinen als '''Süßkirsche''' bezeichnet.
== Die häufigsten Legesysteme im Tarot ==


== Beschreibung ==
=== Das keltische Kreuz ===
[[Datei:Gean lenticels.JPG|mini|[[Borke]] mit [[Lentizelle]]n]]
{{Hauptartikel|Das keltische Kreuz (Tarot)}}


=== Vegetative Merkmale ===
Gelegt werden 10 Karten. Wohl das bekannteste System. Es eignet sich für Fragen nach Trendverläufen und zeigt die Angelegenheit dabei in einem größeren Zusammenhang.
Die Vogel-Kirsche ist ein sommergrüner [[Baum]], der Wuchshöhen von 15 bis 20, selten bis zu 30 Metern erreicht.


[[Datei:Kirscheknospen.jpg|mini|Endknospen der Langtriebe]]
=== Das kleine Kreuz ===
{{Hauptartikel|Das Kreuz (Tarot)}}


Die [[Rinde]] junger Zweige ist anfangs grün, kahl, glatt, lederartig, glänzend und später rötlich-grau gefärbt. Sie enthält breite, rostfarbene [[Lentizelle]]n und es sind Querstreifen erkennbar. Die schwärzliche [[Borke]] löst sich waagrecht langsam ab und wird „Ringelborke“ genannt.
Gelegt werden 4 Karten. In gewissem Sinne das "universalste" der Legesysteme, weil es äußerst vielseitig anwendbar ist. Der große Vorteil des Systems ist, dass man hier mit wenig Karten zu einer klaren und auf den Punkt konzentierten Aussage gelangen kann.
Das kleine Kreuz gibt Auskunft über Fragen, die nach Handlungsvorschlägen suchen; mit seiner Hilfe kann man auch Situationen klären und "den roten Faden" wiederfinden.


Ihre Krone ist breit kegelförmig. Die [[Zweig]]e sind dick und reichlich mit Kurztrieben versehen. An Langtrieben befindet sich eine Endknospe. Die Winterknospen sind eiförmig-ellipsoid.
=== Das Entscheidungsspiel ===
Gelegt werden 7 Karten. Dieses System hilft dabei, Entscheidungen zwischen zwei Alternativen zu treffen. Das gilt sowohl für Fragen danach, was eintritt, wenn ich A tue (=Alternative 1) bzw. nicht tue (=Alternative 2), als auch für Fragen nach zwei ganz verschiedenen Anliegen A und B (z.B. den Lover in Köln besuchen oder in München ein Tarotseminar belegen ...).


[[Datei:Young Cherry leaf.JPG|mini|Junges Laubblatt mit doppelt gesägtem Blattrand mit drüsigen Spitzen und den zwei Drüsen am Blattstiel]]
=== Das Liebesorakel ===
Gelegt werden 4 Karten. Dieses System ist bestens geeignet, wenn ich jemanden kennengelernt habe und wissen möchte, wie es denn so aussieht zwischen mir und ihm/ihr, und vor allem: wie er/sie zu mir steht.


Die wechselständig an den Zweigen angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der 2 bis 7 Zentimeter lange, unbehaarte Blattstiel besitzt an seinem oberen Ende zwei rötliche Nektardrüsen. In der Knospenlage ist die Blattspreite gefaltet. Die einfache Blattspreite ist mit einer Länge von 3 bis 15 Zentimetern und einer Breite 2 bis 7 Zentimetern verkehrteiförmig-elliptisch bis elliptisch-eiförmig und am oberen Ende mehr oder weniger lang zugespitzt. Die Basis der Blattspreite ist keilförmig bis gerundet. Der Blattrand ist unregelmäßig und grob doppelt gesägt mit drüsigen Spitzen. Die Blattoberseite ist kahl und frischgrün, auf der dunkler grünen Blattunterseite sind die Nerven anfangs leicht behaart. Es sind sieben bis zwölf Seitennerven auf jeder Seite der Hauptnerves vorhanden. Die Herbstfärbung des Laubes ist intensiv rot und gelb. Die zwei linealen [[Nebenblätter]] sind etwa 1 Zentimeter lang mit drüsig gesägten Rändern.
=== Das Beziehungsspiel ===
Gelegt werden 7 Karten. Dieses Legesystem gibt Auskunft über die Art, wie zwei Menschen zueinander stehen. Aufgezeigt werden Aspekte der bewussten Einschätzung, des seelischen Bereichs und des Verhaltens der beiden beteiligten Personen. Es kann sich dabei um eine Liebesbeziehung, aber auch um familiäre oder berufliche Beziehungen handeln - unabhängig davon, ob diese schon länger bestehen oder noch jung sind.


=== Generative Merkmale ===
=== Die Lemniskate ===
An Kurztrieben wird ein kleiner, fast sitzender, [[Dolde|doldiger]] [[Blütenstand]] gebildet, der nur meist drei bis vier (zwei bis sechs) Blüten enthält. Dieser weist am Grund kleine, nicht laubblattartige [[Knospenschuppe]]n auf. Während der Blütezeit sind die inneren Knospenschuppen zurückgeschlagen. Die Blüten erscheinen zusammen mit den Blättern etwa von April bis Mai. Der abstehende [[Blütenstiel]] ist kahl und 2 bis 6 Zentimeter lang.
Gelegt werden 8 Karten. Auch hier kann man sich Klarheit über die Beziehung zu einem anderen Menschen verschaffen. Im Unterschied zum Beziehungsspiel und zum Liebesorakel gibt die Lemniskate jedoch in erster Linie Auskunft darüber, aus welchen Gründen zwei Menschen miteinander harmonieren oder nicht harmonieren, bzw. wo die Konfliktherde sind.


[[Datei:Kirschblüte mit Hummel.jpg|mini|Eine [[Hummeln|Hummel]] an Kirschblüten]]
=== Das Fegefeuer ===
Gelegt werden 4 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, welches Thema derzeit im täglichen Leben nach Aufmerksamkeit verlangt und angegangen werden will. Meist ist dieses Thema verschlüsselt in einem bestimmten Problem, das in immer kürzeren Abständen wieder und wieder auftaucht und hartnäckig bestehen bleibt. Überdies können die Karten Hinweise geben, wie mit diesem Thema umzugehen ist und welchem Ziel es dient.


Die zwittrige [[Blüte]] ist bei einem Durchmesser von 2,5 bis 3,5 Zentimetern [[radiärsymmetrisch]] und fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Der kahle [[Blütenbecher]] (Hypanthium) ist kelchförmig und etwa 5 Millimeter × 4 Millimeter groß. Die fünf ganzrandigen, lang elliptischen, kahlen und rötlich gefärbten [[Kelchblatt|Kelchblätter]] sind etwa so lang wie der Blütenbecher und nach dem Abblühen zurückgekrümmt. Die fünf freien, weißen [[Kronblatt|Kronblätter]] sind ganzrandig, verkehrt-eiförmig und 9 bis 15 Millimeter lang. Die ungefähr 20 bis 34 [[Staubblatt|Staubblätter]] sind kürzer als die Kronblätter. Die [[Staubbeutel]] sind gelb. Der einkammerige [[Fruchtknoten]] ist mittelständig, also nicht mit dem Blütenbecher verwachsen. Der kahle Griffel ist etwa so lang wie die Staubblätter.
=== Der Blinde Fleck ===
Gelegt werden 4 Karten. Zu diesem Legesystem bedarf es keiner besonderen Fragestellung. Der Blinde Fleck ist ein Selbsterfahrungsspiel, das mitunter sehr eindrucksvoll beleuchtet, wie unterschiedlich Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung meiner Person bzw. meines Verhaltens sein können.


Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Bei einer älteren, frei stehenden Vogel-Kirschen können gleichzeitig bis zu einer Million Blüten blühen.
=== Der Weg ===
Gelegt werden 7 Karten. Der Weg eignet sich bei Fragen nach dem Umgang mit einer Angelegenheit bzw. bei Fragen nach der geeigneten Einstellung zu einem Thema/Problem oder einer Unternehmung. Er gibt in Gegenüberstellung mit dem bisherigen Umgang bezüglich der Angelegenheit Vorschläge, wie man weiter vorgehen kann. Dabei werden die rationale, die emotionale und die Verhaltensebene beleuchtet.


Der Fruchtstiel ist nickend. Die [[Steinfrucht|Steinfrüchte]] sind bei einem Durchmesser von 6 bis 25 Millimetern fast kugelig bis ellipsoid oder eiförmig. Das „[[Fruchtfleisch]]“ ist süß, bei den Wildformen leicht bittersüß. Beim länglich-eiförmigen und glatten Steinkern reicht die Länge von 7 bis 9 Millimeter bei den Wildformen bis zu 9 bis 16 Millimeter bei den kultivierten Formen. Das [[Endokarp]] ist glatt. Die Früchte reifen etwa von Juni bis Juli und färben sich dann in schwarzrot.
=== Die Chance ===
Gelegt werden 6 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, wie die Chancen für ein Vorhaben oder in einer Beziehungssituation stehen. Es zeigt auf, was getan werden kann. Ohne ein klares Ja oder Nein kann hier dennoch abgelesen werdne, ob sich das Zusammenwirken der Kräfte eher förderlich oder hinderlich auswirkt.


Die [[Chromosomenzahl]] beträgt meist 2n = 16 (es kommen auch 17, 18, 19, 24, 32 und 36 vor).
=== Das Geheimnis der Hohepriesterin ===
Gelegt werden 9 Karten. ähnlich wie das keltische Kreuz eignet sich auch dieses Legesystem besonders zu Fragen nach der Entwicklung bestimmter Angelegenheiten; mit dem Unterschied aber, daß hier die Betonung auf dem allmählichen Verlauf der Einflüsse von der jungen Vergangenheit über das Jetzt bis hin in die Zukunft liegt, und weniger auf einer fixierten zukünfigen Aussicht. Außerdem kann dieses System Hinweise zu tieferen Beweggründen der Angelegenheit geben.


== Ökologie ==
== Fragen und Antworten zum Kartenauslegen und Kartenziehen ==
Die Vogel-Kirsche ist ein anfänglich schnell wachsender, winterkahler Laubbaum, der ein Lebensalter von 80 bis 90 Jahren erreicht.
Welche Fragen sind möglich, welche nicht? Wie muss die Frage gestellt werden?
Die Frage sollte so offen und vorbehaltlos wie möglich gestellt werden. Möglich sind alle Fragen, sofern der Fragende bereit ist, über "Ja" oder "Nein" hinausgehende Aspekte in sein Anliegen mit einzubeziehen. Das heißt, Aspekte, die Haltungen, Glaubenssätze und eigens geschaffene Erlebenswelten beleuchten. Grundsätzlich gilt: Wie man fragt, so ist auch die Antwort: auf eine ehrliche und ernstgemeinte Frage kann man eine hilfreiche und fundierte Antwort erwarten.


Die Herzwurzel der Vogel-Kirsche ist kräftig und weitläufig, sie bildet eine VA-[[Mykorrhiza]] aus. [[Vegetative Vermehrung]] erfolgt sehr reichlich durch Wurzelsprosse, die oft meterweit von der Ausgangspflanze entfernt sind.
Was können die Tarotkarten nicht beantworten?
Aus den Karten sind keine konkreten Namen, Orte, Nummern oder Zeitangaben zu erfahren. Der Tarot dient auch nicht für medizinische Diagnosen. Er kann Themen nur bildhalft darstellen. Für eine Frage, auf die nur ein klares Ja oder Nein erwartet wird, wirft man besser eine Münze oder benutzt das Orakel, das hier angeboten wird. Dennoch kann der Tarot sehr gut bei Entscheidungsfindungen helfen, wobei die letzte Verantwortung für die Entscheidung beim Fragesteller bleibt.


Die Rinde ist mit einem lang ausdauernden [[Periderm]] ausgestattet, bei dem sich der glänzende rotbraune [[Kork]] später in bandförmigen Lappen als [[Borke]] ablöst. Die Korkwarzen sind bis über 1 Zentimeter breit ausgezogen.
Kann jemand anders die Karten für mich ziehen?
Ja. Bei zuviel Befangenheit oder emotionaler Beeinträchtigung ist es sogar besonders sinnvoll, wenn eine unbeteiligte Person die Karten zieht. Das lässt mehr Raum im gesamten Prozess des Kartenziehens und Kartenlegens. Wenn man sich sehr mit Wunschdenken, Emotionen, Sorgen und Ängsten an die Kartenbefragung macht, verschleiert bzw. engt dies den Raum der kreativen Lösungsfindung von vornherein ein. Hier ist es gut, die Karten von einer neutralen, vertrauenswürdigen Person ziehen zu lassen.


Die Knospenschuppen entsprechen dem Blattgrund; besonders an Blütenknospen findet man, durch Übergänge verbunden, an den innersten Schuppen Spreitenreste.
Muss man sich auf die Frage konzentrieren, während man die Karten mischt, zieht und auslegt?
Nein. Das wäre sogar eher hinderlich. Wenn Sie befürchten, die Frage während des Kartenziehens zu vergessen, schreiben Sie sie vorher auf. Beim Karten mischen und Ziehen jedoch denken Sie nicht an ihre Frage, am besten denken sie grundsätzlich so wenig wie möglich. Machen Sie sich leer und ziehen Sie die Karten mit innerer Stille und Gleichmut.


Das Herbstlaub ist leuchtend rot. Am oberen Ende des Blattstiels sitzen meist zwei, selten drei, rote, [[extraflorale Nektarien]], an denen Zuckersaft abgegeben wird. Wie schon seit längerem vermutet, handelt es sich dabei um „[[Mutualismus (Biologie)|Polizistenfutter]]“ für [[Ameisen]]. Die Nektarproduktion in den Drüsen ist in den ersten Wochen nach dem Knospenaustrieb besonders groß und zieht größere Mengen der Ameise ''[[Formica obscuripes]]'' an, die die jetzt noch kleinen Larven („Raupen“) verschiedener Schmetterlinge und anderer Schadinsekten angreifen.
Was ist beim Mischen der Karten zu beachten?
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
a) Sie Mischen die Karten in der Hand, breiten sie dann fächerförmig vor sich aus, und ziehen im Anschluss mit der linken Hand der Reihe nach die Anzahl Karten aus dem Fächer, die das gewählte Legesystem erfordert. Dann ordnen Sie die Karten in der Zieh-Reihenfolge gemäß dem Legemuster an.
b) Wenn Sie einfach die Karten auslegen wollen, die zuoberst auf dem gemischten Stoß liegen, dann sollten Sie die Mischrituale einhalten, die in vielen Büchern beschreiben werden.
c) Wenn Sie auch umgekehrte Karten in der Deutung mitberücksichtigen wollen, dann mischen Sie die Karten großflächig auf dem Tisch, damit überhaupt eine Chance besteht, dass Karten sich auf den Kopf drehen können.


Blütenökologisch handelt es sich um homogame „Nektarführende Scheibenblumen“. Die Blüten duften schwach nach [[Honig]]. Der [[Nektar (Botanik)|Nektar]] wird vom Blütenbecher abgesondert; deshalb duftet dieser stärker als die Kronblätter. Für Blütenbesucher, vor allem Bienenverwandte, ist der Nektar leicht zugänglich. Honigbienen sammeln auch reichlich [[Pollen]]; auf dem Körper einer Biene fand man bis zu einer Million Pollenkörner. Die Narbe ist erst 36 Stunden nach der Blütenöffnung empfängnisfähig. [[Selbstbestäubung]] ist zum Teil erfolgreich. Nach dem Abblühen wird der Blütenbecher aufgrund eines ringförmigen Abtrennungsgewebes abgeworfen. Die Vogel-Kirsche ist nach 20 bis 25 Jahren blühfähig.
Warum werden die Karten mit der linken Hand gezogen?
Weil sie bildlich gesprochen vom Herzen kommt und die linke Körperhälfte seit alter Zeit als die intuitive Seite gilt. Ein Wissen, das von der neueren Gehirnforschung bestätigt wurde. Auch Linkshänder sollten ihre Karten mit der linken Hand ziehen.


Ausbreitungsmechanismen der [[Diaspore]]n, hier die einsamigen Steinfrüchte, sind: Verdauungsausbreitung durch [[Säugetiere|Säuger]], Mundausbreitung beim Abschälen des Fruchtfleischs durch [[Vögel]] sowie Versteckausbreitung durch [[Eichhörnchen]] und [[Mäuse]]. [[Kernbeißer (Art)|Kernbeißer]] können die Steinkerne knacken.
Ist die Legung hinfällig, nur weil die Karten spontan mit der rechten Hand gezogen wurden?
Nein. Beim Tarot ist Spontaneität immer wichtiger als die Regel. Wer also spontan gegen die Regeln verstößt, macht dadurch nichts falsch.


Die [[Keimblätter]] ergrünen nach der Keimung oberhalb des Bodens (epigäische Keimung).
Wie deutet man umgekehrte Karten?
== Verbreitung ==
Auch hier gibt es drei Möglichkeiten:
Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst das [[Florenelement|submeridionale]] bis gemäßigte [[Europa]], die nördliche [[Türkei]], [[Kaukasien]], [[Transkaukasien]] und den nördlichen [[Iran]]. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt im Westen Europas bei ungefähr 54° nördlicher Breite, im Osten auf einer Linie von [[Minsk]] über [[Kursk]] und [[Woronesch]] bis [[Rostow am Don|Rostow]] und im südlichen Mittelasien. In Skandinavien ist die Nordgrenze aufgrund der Schwierigkeit, Wild- und Kulturformen zu unterscheiden, unklar. Eingebürgert wurde die Vogel-Kirsche in Nordafrika, im südlichen Turkestan, [[Vorderindien]] und im östlichen Nordamerika.
a) Man berücksichtigt die Umkehrung nicht und dreht sie Karte einfach richtig herum.
 
b) Man deutet die Karte so, als läge sie richtig herum, bezieht in die Deutung aber mit ein, dass der Zugang zum Thema erschwert sein könnte.
[[Datei:314 Prunus avium.jpg|mini|Illustration]]
c) Man deutet die Karte in ihrem Risiko- oder Extremaspekt.
 
Die Entscheidung darüber, wie man mit auf dem Kopf stehenden Karten umgeht, liegt im Ermessensspielraum des Deutenden.
== Lebensraum ==
Die Wilde Vogel-Kirsche wächst in krautreichen Laub- und Nadelmischwaldgesellschaften wie Eichen-Hainbuchen-, Buchen-, Ahorn-Linden-Steilhang- oder Erlen-Ulmen-Wäldern. Sie ist eine Charakterart des [[Carpinion betuli|Carpinion]]-Verbandes, in dem sich auch ihr Schwerpunkt befindet. In anderen Waldgesellschaften kommt sie meist nur beigemischt vor. Die Art kann allerdings aufgrund ihrer starken Eigenverjüngung dominant regelrechte Vogel-Kirschen-Wälder bilden, welche zur Umwandlung in terminale Eichen-Buchen-Wälder sehr lange benötigen.
 
Die Vogel-Kirsche ist als wärmeliebendes Halbschattengewächs außerdem an Waldrändern, in Hecken, auf Steinrücken, in Holunder-Kirschen-, Schneeball-Hartriegel- und Schlehen-Gebüschen sowie in höheren Lagen auch in den Vorwaldgesellschaften von Rotbuchenwäldern zu finden. Die bevorzugten Böden sind frische (sickerfeuchte), mittel- bis tiefgründige, nährstoff- bis basenreiche Lehm- oder Mullböden. In den Alpen erreicht die Vogel-Kirsche Höhenlagen bis 1700 Meter, im Kaukasus bis 2000 Meter. Die Standortansprüche der beiden Kulturformen sind ähnlich.
 
== Systematik ==
Die Vogel-Kirsche wird innerhalb der Gattung ''[[Prunus]]'' zusammen mit der [[Sauer-Kirsche]] (''Prunus cerasus'') und der [[Steppen-Kirsche]] (''Prunus fruticosa'') in die Sektion ''Cerasus'' der Untergattung ''Cerasus'' gestellt.<ref name="Fischer2008" />
 
Von ''Prunus avium'' werden drei Unterarten unterschieden:
 
* Die '''Wilde Vogel-Kirsche''' oder Waldkirsche (''Prunus avium'' {{Person|L.}} subsp. ''avium'') ist die Wildsippe. Ihre Blätter sind klein. Die Früchte sind schwarz, klein und haben einen Durchmesser von weniger als einem Zentimeter. Das Fruchtfleisch schmeckt bittersüß und ist nur wenig saftig.
*{{Anker|Knorpelkirsche}} Die '''Knorpelkirsche''' (''Prunus avium'' subsp. ''duracina'' {{Person|(L.) Schübler et G. Martens}}), regional auch Krachkirsche, Knubber oder Knupper, hat sehr große Blätter. Die Früchte sind meist schwarzrot, manchmal auch weiß, groß und haben einen Durchmesser von mehr als einem Zentimeter. Das Fruchtfleisch ist gelb oder rot, knorpelig und fest.
*{{Anker|Herzkirsche}} Die '''Herzkirsche''' oder Weichkirsche (''Prunus avium'' subsp. ''juliana'' {{Person|(L.) Schübler et G. Martens}}) hat größere Blätter als die Wildsippe. Die Früchte sind meist schwarzrot, gelb oder weiß und sehr groß, ihr Durchmesser beträgt mehr als einen Zentimeter. Das Fruchtfleisch ist rot oder schwarzrot, weich und sehr saftig.
 
== Wirtschaftliche Nutzung ==
[[Datei:Cherry.JPG|mini|Reife Süßkirschen an einem Kurztrieb am Baum]]
 
Der Anbau von Süßkirschen ist in Deutschland nach dem von [[Kulturapfel|Äpfeln]] der Fläche nach bedeutendste Baumobstanbau (2009: 5.440&nbsp;ha). Die Erträge sind niedriger als bei den anderen Baumobstarten (Durchschnitt 2005–2009: 5,8&nbsp;t/ha), so dass die Erntemengen nach [[Birnen]] und [[Pflaume|Pflaumen/Zwetschgen]] an vierter Stelle liegen (Durchschnitt 2005–2009: 31.700&nbsp;t). Die Erträge je Baum schwankten im Zeitraum 1997–2008 zwischen 11,3&nbsp;kg (1997) und 26,7&nbsp;kg (2000), 2007 wurden 2,15 Millionen Süßkirschbäume im [[Obstbau]] genutzt. Langfristig nehmen die genutzten Flächen ab (1992: 5.875&nbsp;ha). Die Besatzdichten nehmen etwas stärker zu (1972: 194&nbsp;1/ha; 2007: 392&nbsp;1/ha), liegen aber deutlich unter dem noch stärker zunehmenden Durchschnitt aller Obstbäume (2007: 1.626&nbsp;1/ha). Süßkirschen sind daher die größten Bäume im Obstbau. Dies gilt besonders für Süddeutschland. Die höchste Besatzdichte mit 998 Bäumen je Hektar wurde 2007 in Nordrhein-Westfalen angewandt, die niedrigste mit 279 Bäumen je Hektar in Baden-Württemberg. In Baden-Württemberg, wo mit 2.125&nbsp;ha 40 Prozent der Anbauflächen liegen, ist auch der Schwerpunkt des Süßkirschanbaus in Deutschland. Hier ist langfristig eine Zunahme der Fläche und des Anteils zu verzeichnen (1972: 1.098&nbsp;ha, 25 %, nur alte Länder), obgleich die Gesamtfläche des Kirschenanbaus tendenziell rückläufig ist.
 
Das im Kern rötliche [[Kirschbaumholz]] wird vor allem als [[Furnier]]holz für den Innenausbau sowie insbesondere als Möbelholz verwendet. Als Brennholz spielt Kirschbaumholz dagegen keine wirtschaftliche Rolle.
 
In der [[Imkerei]] ist die Süßkirsche aufgrund des hohen Zuckergehalts ihres [[Nektar (Botanik)|Nektars]] (21–58 %) und ihres hohen Zuckerwerts (bis zu 1,5&nbsp;mg Zucker je Tag je Blüte) eine geschätzte [[Tracht (Imkerei)|Tracht]].
 
Die Wildform der Vogelkirsche (''Prunus avium'') wird oft als [[Unterlage (Pflanzen)|Unterlage]] für die Veredelung der [[Japanische Blütenkirsche|Japanischen Blütenkirsche]] verwendet. Für die Veredelung der Kulturform der Süß- und [[Sauerkirsche]] wurden im 19. Jahrhundert ebenfalls Wildformen der Vogelkirsche benutzt. Seit dem 20. Jahrhundert benutzt man speziell, beispielsweise von der [[East Malling Research Station]], selektierte Formen der Vogelkirsche.
 
Eine alte Kulturfrucht ist die Kirsche im österreichischen [[Burgenland]], wo sie ursprünglich in den Weinbergen zwischen den Rebreihen angebaut wurde. Die Sorte ''Horitschoner Herzkirsche'' dürfte aufgrund von Fruchtform, Farbe und Reifezeit der aus [[Schlesien]] stammenden ''Germersdorfer'' Sorte ähnlich sein. Der Verkauf der Kirschen nach Wien brachte den Weinbauern ein Zusatzeinkommen. Der ebenfalls aus der Herzkirsche hergestellte ''Horitschoner Herzkirschenbrand'' wurde aufgrund der langjährigen Verarbeitung in dieser Region auch in das [[Register der Traditionellen Lebensmittel]] aufgenommen.
 
Ähnlich ist die Situation im Gebiet zwischen den Südosthängen des [[Leithagebirge]]s und dem nordwestlichen Ufer des [[Neusiedler See]]s, wo sowohl die ''Leithaberger Edelkirsche'' in das Register aufgenommen wie auch die Region als [[Genussregion Österreich]] registriert wurde.
 
== Brauchtum ==
Die Vogelkirsche gehört zu den Obstbäumen, die als [[Barbarazweig]] verwendet werden können. An Zweigen, die am 4. Dezember ([[Barbara von Nikomedien#Brauchtum|Barbaratag]]) im warmen Zimmer in die Vase gestellt werden, erscheinen noch vor Weihnachten Blüten.
 
== Siehe auch ==
* [[WikipediaDE|Vogelkirsche]]
* [[WikipediaDE|Sauerkirsche]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Li Chaoluan, Jiang Shunyuan, Bruce Bartholomew: ''Cerasus.'': [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200010640 ''Prunus avium'', S. 409 – textgleich online wie gedrucktes Werk], In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): ''Flora of China.'' Volume 9: ''Pittosporaceae through Connaraceae'', Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003. ISBN 1-930723-14-8 (Abschnitt Beschreibung)
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Das Tarot-Handbuch''. Hugendubel, München 1986; Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-21503-X.
* Hildemar Scholz, Ilse Scholz: ''Prunoideae.'' In: Hildemar Scholz (Hrsg.): ''Illustrierte Flora von Mitteleuropa.'' Begründet von Gustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage. Band IV Teil 2B: ''Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2 (3) (Rosaceae, 2. Teil)'', Blackwell, Berlin/Wien u.&nbsp;a. 1995, ISBN 3-8263-2533-8.
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Schlüsselworte zum Tarot''. Goldmann, München 1990, ISBN 3-442-12077-2, ISBN 3-442-12126-4 (inkl. Kartenset)
 
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Das Arbeitsbuch zum Tarot''. Diederichs, München 1988; Hugendubel, München 2003, ISBN 3-7205-2424-8, ISBN 978-3-7205-2846-7 (inkl. Kartenset)
== Weblinks ==
{{Commons|Prunus avium|Vogel-Kirsche}}
* [http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/lwf-wissen/65-vogelkirsche/index.php Kompendium zur Vogelkirsche – LWF-Wissen 65] ''Informationen zu Waldforschung und Forstpraxis der [[Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft|LWF]]''
* [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/rosa/prunu/prunaviv.jpg Verbreitung auf der Nordhalbkugel] nach: [[Eric Hultén]], Magnus Fries: ''Atlas of North European vascular plants'' 1986, ISBN 3-87429-263-0
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Rosengewaechse/kirsch_heim.htm#Vogelkirsche Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]
* [http://www.waldwissen.net/dossiers/fva_vogelkirsche/index_DE ''waldwissen.net'': Dossier Vogelkirsche]
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4277177-8}}
 
[[Kategorie:Pflanzenreich]]
[[Kategorie:Pflanze]]
[[Kategorie:Bäume]]
[[Kategorie:Laubbäume]]
[[Kategorie:Die sieben Plantenbäume|108]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Legesysteme (Tarot)|!]]

Version vom 22. August 2019, 18:16 Uhr

Noch bevor man die Karten zieht, muss man sich klar darüber werden, welches Legesystem man zur Tarotbefragung heranzieht. Die Wahl des geeigneten Legesystems ist entscheidend, denn je bewusster das Legemuster ausgesucht wird, desto klarer kann auch die Antwort sein. Folgende Übersicht gibt Vorschläge, zu welchem Themenbereich sich welche Legebilder anbieten.

Die häufigsten Legesysteme im Tarot

Das keltische Kreuz

Hauptartikel: Das keltische Kreuz (Tarot)

Gelegt werden 10 Karten. Wohl das bekannteste System. Es eignet sich für Fragen nach Trendverläufen und zeigt die Angelegenheit dabei in einem größeren Zusammenhang.

Das kleine Kreuz

Hauptartikel: Das Kreuz (Tarot)

Gelegt werden 4 Karten. In gewissem Sinne das "universalste" der Legesysteme, weil es äußerst vielseitig anwendbar ist. Der große Vorteil des Systems ist, dass man hier mit wenig Karten zu einer klaren und auf den Punkt konzentierten Aussage gelangen kann. Das kleine Kreuz gibt Auskunft über Fragen, die nach Handlungsvorschlägen suchen; mit seiner Hilfe kann man auch Situationen klären und "den roten Faden" wiederfinden.

Das Entscheidungsspiel

Gelegt werden 7 Karten. Dieses System hilft dabei, Entscheidungen zwischen zwei Alternativen zu treffen. Das gilt sowohl für Fragen danach, was eintritt, wenn ich A tue (=Alternative 1) bzw. nicht tue (=Alternative 2), als auch für Fragen nach zwei ganz verschiedenen Anliegen A und B (z.B. den Lover in Köln besuchen oder in München ein Tarotseminar belegen ...).

Das Liebesorakel

Gelegt werden 4 Karten. Dieses System ist bestens geeignet, wenn ich jemanden kennengelernt habe und wissen möchte, wie es denn so aussieht zwischen mir und ihm/ihr, und vor allem: wie er/sie zu mir steht.

Das Beziehungsspiel

Gelegt werden 7 Karten. Dieses Legesystem gibt Auskunft über die Art, wie zwei Menschen zueinander stehen. Aufgezeigt werden Aspekte der bewussten Einschätzung, des seelischen Bereichs und des Verhaltens der beiden beteiligten Personen. Es kann sich dabei um eine Liebesbeziehung, aber auch um familiäre oder berufliche Beziehungen handeln - unabhängig davon, ob diese schon länger bestehen oder noch jung sind.

Die Lemniskate

Gelegt werden 8 Karten. Auch hier kann man sich Klarheit über die Beziehung zu einem anderen Menschen verschaffen. Im Unterschied zum Beziehungsspiel und zum Liebesorakel gibt die Lemniskate jedoch in erster Linie Auskunft darüber, aus welchen Gründen zwei Menschen miteinander harmonieren oder nicht harmonieren, bzw. wo die Konfliktherde sind.

Das Fegefeuer

Gelegt werden 4 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, welches Thema derzeit im täglichen Leben nach Aufmerksamkeit verlangt und angegangen werden will. Meist ist dieses Thema verschlüsselt in einem bestimmten Problem, das in immer kürzeren Abständen wieder und wieder auftaucht und hartnäckig bestehen bleibt. Überdies können die Karten Hinweise geben, wie mit diesem Thema umzugehen ist und welchem Ziel es dient.

Der Blinde Fleck

Gelegt werden 4 Karten. Zu diesem Legesystem bedarf es keiner besonderen Fragestellung. Der Blinde Fleck ist ein Selbsterfahrungsspiel, das mitunter sehr eindrucksvoll beleuchtet, wie unterschiedlich Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung meiner Person bzw. meines Verhaltens sein können.

Der Weg

Gelegt werden 7 Karten. Der Weg eignet sich bei Fragen nach dem Umgang mit einer Angelegenheit bzw. bei Fragen nach der geeigneten Einstellung zu einem Thema/Problem oder einer Unternehmung. Er gibt in Gegenüberstellung mit dem bisherigen Umgang bezüglich der Angelegenheit Vorschläge, wie man weiter vorgehen kann. Dabei werden die rationale, die emotionale und die Verhaltensebene beleuchtet.

Die Chance

Gelegt werden 6 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, wie die Chancen für ein Vorhaben oder in einer Beziehungssituation stehen. Es zeigt auf, was getan werden kann. Ohne ein klares Ja oder Nein kann hier dennoch abgelesen werdne, ob sich das Zusammenwirken der Kräfte eher förderlich oder hinderlich auswirkt.

Das Geheimnis der Hohepriesterin

Gelegt werden 9 Karten. ähnlich wie das keltische Kreuz eignet sich auch dieses Legesystem besonders zu Fragen nach der Entwicklung bestimmter Angelegenheiten; mit dem Unterschied aber, daß hier die Betonung auf dem allmählichen Verlauf der Einflüsse von der jungen Vergangenheit über das Jetzt bis hin in die Zukunft liegt, und weniger auf einer fixierten zukünfigen Aussicht. Außerdem kann dieses System Hinweise zu tieferen Beweggründen der Angelegenheit geben.

Fragen und Antworten zum Kartenauslegen und Kartenziehen

Welche Fragen sind möglich, welche nicht? Wie muss die Frage gestellt werden? Die Frage sollte so offen und vorbehaltlos wie möglich gestellt werden. Möglich sind alle Fragen, sofern der Fragende bereit ist, über "Ja" oder "Nein" hinausgehende Aspekte in sein Anliegen mit einzubeziehen. Das heißt, Aspekte, die Haltungen, Glaubenssätze und eigens geschaffene Erlebenswelten beleuchten. Grundsätzlich gilt: Wie man fragt, so ist auch die Antwort: auf eine ehrliche und ernstgemeinte Frage kann man eine hilfreiche und fundierte Antwort erwarten.

Was können die Tarotkarten nicht beantworten? Aus den Karten sind keine konkreten Namen, Orte, Nummern oder Zeitangaben zu erfahren. Der Tarot dient auch nicht für medizinische Diagnosen. Er kann Themen nur bildhalft darstellen. Für eine Frage, auf die nur ein klares Ja oder Nein erwartet wird, wirft man besser eine Münze oder benutzt das Orakel, das hier angeboten wird. Dennoch kann der Tarot sehr gut bei Entscheidungsfindungen helfen, wobei die letzte Verantwortung für die Entscheidung beim Fragesteller bleibt.

Kann jemand anders die Karten für mich ziehen? Ja. Bei zuviel Befangenheit oder emotionaler Beeinträchtigung ist es sogar besonders sinnvoll, wenn eine unbeteiligte Person die Karten zieht. Das lässt mehr Raum im gesamten Prozess des Kartenziehens und Kartenlegens. Wenn man sich sehr mit Wunschdenken, Emotionen, Sorgen und Ängsten an die Kartenbefragung macht, verschleiert bzw. engt dies den Raum der kreativen Lösungsfindung von vornherein ein. Hier ist es gut, die Karten von einer neutralen, vertrauenswürdigen Person ziehen zu lassen.

Muss man sich auf die Frage konzentrieren, während man die Karten mischt, zieht und auslegt? Nein. Das wäre sogar eher hinderlich. Wenn Sie befürchten, die Frage während des Kartenziehens zu vergessen, schreiben Sie sie vorher auf. Beim Karten mischen und Ziehen jedoch denken Sie nicht an ihre Frage, am besten denken sie grundsätzlich so wenig wie möglich. Machen Sie sich leer und ziehen Sie die Karten mit innerer Stille und Gleichmut.

Was ist beim Mischen der Karten zu beachten? Es gibt mehrere Möglichkeiten: a) Sie Mischen die Karten in der Hand, breiten sie dann fächerförmig vor sich aus, und ziehen im Anschluss mit der linken Hand der Reihe nach die Anzahl Karten aus dem Fächer, die das gewählte Legesystem erfordert. Dann ordnen Sie die Karten in der Zieh-Reihenfolge gemäß dem Legemuster an. b) Wenn Sie einfach die Karten auslegen wollen, die zuoberst auf dem gemischten Stoß liegen, dann sollten Sie die Mischrituale einhalten, die in vielen Büchern beschreiben werden. c) Wenn Sie auch umgekehrte Karten in der Deutung mitberücksichtigen wollen, dann mischen Sie die Karten großflächig auf dem Tisch, damit überhaupt eine Chance besteht, dass Karten sich auf den Kopf drehen können.

Warum werden die Karten mit der linken Hand gezogen? Weil sie bildlich gesprochen vom Herzen kommt und die linke Körperhälfte seit alter Zeit als die intuitive Seite gilt. Ein Wissen, das von der neueren Gehirnforschung bestätigt wurde. Auch Linkshänder sollten ihre Karten mit der linken Hand ziehen.

Ist die Legung hinfällig, nur weil die Karten spontan mit der rechten Hand gezogen wurden? Nein. Beim Tarot ist Spontaneität immer wichtiger als die Regel. Wer also spontan gegen die Regeln verstößt, macht dadurch nichts falsch.

Wie deutet man umgekehrte Karten? Auch hier gibt es drei Möglichkeiten: a) Man berücksichtigt die Umkehrung nicht und dreht sie Karte einfach richtig herum. b) Man deutet die Karte so, als läge sie richtig herum, bezieht in die Deutung aber mit ein, dass der Zugang zum Thema erschwert sein könnte. c) Man deutet die Karte in ihrem Risiko- oder Extremaspekt. Die Entscheidung darüber, wie man mit auf dem Kopf stehenden Karten umgeht, liegt im Ermessensspielraum des Deutenden.

Literatur