Hermann Keimeyer und Chloroplast: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Hermann Keimeyer''' (* 6.10.1933 in [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]], † 22.10.2016 in [[Wikipedia:Überlingen|Überlingen]]) war ein deutscher [[Esoterik]]er und [[Anthroposophie|Anthroposoph]]. Er begründete, nachdem er mit 16 Jahren die [[Anthroposophie]] als seinen spirituellen Weg kennengelernt hatte, in Stuttgart ab seinem 40. Lebensjahre, -  ab dem man erst für die weiße Loge arbeiten darf, nach einem Brief von Rudolf Steiner an seine Frau Marie Steiner ([[GA 262]], S 22), -  einen ''Arbeitskreis Meditationsschulung'', und veröffentlichte später mehrere Werke zur Meditationsschulung und ähnlich wie sein Duzfreund [[Willi Seiß]] auch die Ergebnisse seiner eigenständigen esoterischen Forschungen.
[[Datei:Plagiomnium affine laminazellen.jpeg|mini|Chloroplasten in der [[Blattspreite]] des [[w:Laubmoos|Laubmoos]]es ''[[w:Plagiomnium affine|Plagiomnium affine]]'']]
Einer seiner geistigen Lehrer war [[Paul Schofer]].<ref>Gemäß Biographie auf der Homepage Keimeyers: http://www.hermannkeimeyer.de/biographie?task=view&id=15</ref>
[[Datei:Chloroplast.svg|350px|mini|'''Aufbau eines Chloroplasten:'''<br />
'''1''': äußere Hüllmembran<br />
'''2''': [[Intermembranraum]]<br />
'''3''': innere Hüllmembran (1+2+3: Hülle)<br />
'''4''': Stroma (Matrix)<br />
'''5''': Thylakoidlumen (im Inneren des Thylakoids)<br />
'''6''': Thylakoidmembran<br />
'''7''': [[w:Granum|Granum]] (Granalamelle)<br />
'''8''': [[w:Thylakoid|Thylakoid]] (Stromalamelle)<br />
'''9''': [[Stärke]]<nowiki />körper<br />
'''10''': plastidäres [[Ribosom]] ([[w:Plastoribosom|Plastoribosom]])<br />
'''11''': plastidäre [[DNA]] ([[w:cpDNA|cpDNA]] syn. ctDNA)<br />
'''12''': Plastoglobulus (kugelförmige Struktur aus Lipiden; pl.: Plastoglobuli)<br />
Die Thylakoidmembranen liegen entweder in gestapelter ('''7''') oder in ungestapelter ('''8''') Form vor.]]
[[Datei:Thylakoid membrane.svg|mini|350px|Schema des Photosynthese-Apparats in einer Thylakoid-Membran<br />PS I, PS II: Photosystem I und II,<br />Cyt b<sub>6</sub>f: Cytochrom-b<sub>6</sub>f-Komplex,<br  />ADP: [[Adenosindiphosphat]], ATP: [[Adenosintriphosphat]]]]


== Leben ==
Die '''Chloroplasten''' (von {{grcS|χλωρός}} ''chlōrós'' „grün“ und {{lang|grc|πλαστός}} ''plastós'' „geformt“) sind [[Organell]]en der [[Zelle (Biologie)|Zellen]] von [[w:Grünalge]]n und [[Landpflanzen]], die [[Photosynthese]] betreiben. Bei höheren [[Pflanze]]n können aus den photosynthetisch aktiven Chloroplasten durch Differenzierung [[w:Chromoplast|Chromoplast]]en, [[w:Leukoplasten|Leukoplasten]] ([[w:Amyloplast|Amyloplast]]en, [[w:Elaioplast|Elaioplast]]en), [[w:Etioplast|Etioplast]]en und [[w:Gerontoplast|Gerontoplast]]en entstehen, die zusammenfassend als [[Plastid]]e bezeichnet werden.
Hermann Keimeyer wurde zuerst im elterlichen Schuhgeschäft tätig, bevor er 2 Jahre als Verlagsvertreter der Tageszeitung „Stuttgarter Nachrichten“ beschäftigt war. Anschließend
war er für 23 Jahre Operator im Rechenzentrum bei Raiffeisen, WLZ, Zentralverwaltung in Stuttgart, bevor er seit 1976 als Hausmann und Schriftsteller tätig wurde. Er hat 8 Kinder mit zwei Ehefrauen großgezogen.  


Zuletzt wohnte Hermann Keimeyer in Überlingen-Bambergen. Zu seinem 75. Geburtstag erschien eine Würdigung seiner Tätigkeiten in einer örtlichen Tageszeitung.<ref>http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ueberlingen/Keimeyer-ist-75-geworden;art372495,3454759</ref> Sein Werk wird in der anthroposophischen Öffentlichkeit nicht nur mit Sympathie betrachtet, vor allem, da Hermann Keimeyer selten ein Blatt vor den Mund nahm, wenn ihm Kritik an der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]] und ihrer Akteure, angebracht zu sein schien.
== Aufbau der Chloroplasten ==


Hermann Keimeyer selbst war nicht mehr Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft, er trat seinerzeit nach heftiger Kritik an seinen esoterischen Forschungen dort freiwillig aus: "Es war vor Jahrzehnten, daß der damalige Generalsekretär der AAG in  Deutschland [[Heten Wilkens]] mich in einem öffentlichen Vortrag , "als pathologischen Fall bezeichnete ", "der, wenn er, (Hermann Keimeyer ) nicht selber gehen würde, dann würde man ihn ausschließen", - daraufhin trat ich aus ......später traf ich Herrn Wilkens nachmittags vor dem Rudolf Steiner Haus in Stuttgart und sprach ihn, - er  ist inzwischen verstorben  , - so an, "Hallo Herr Generalsekretär, ich werde bald an den Bodensee (Lake of Constanz) umziehen mit meiner Frau der Oberstudienrätin, und mit 5 Kindern, das 6. bleibt bei ihrer Tante in Stuttgart,- und ich möchte mich mit ihnen aussöhnen, bei mir sagte ich, -  verkehren ihre größten Redner vom Rudolf Steiner Haus und wollen meine Rundbriefe und suchen das Gespräch mit mir und halten mich nicht für einen pathologischen Fall", wie Dr. [[Walter Bühler]] und Chr. Lindenberg, (nach diesem Gespräch mit Wilkens besuchte mich auch [[Rudolf Grosse]], der 18 Jahre der 1. Vorsitzender der AAG. war , mit seiner Frau für 2 Stunden, aber erst als er 84 war ), - darauf antwortete Herr Wilkens:"Also gut Herr Keimeyer und dabei gab er mir die Hand.-"<ref>http://www.hermannkeimeyer.de/index.php?option=com_content&task=view&id=15&Itemid=30</ref> In der [[Christengemeinschaft]], blieb Hermann Keimeyer aber fest verwurzelt.
Die Chloroplasten der Landpflanzen haben Durchmesser von etwa 4 bis 8&nbsp;[[Meter#Mikrometer|µm]]. Bei vielen Algen mit nur einem einzigen Chloroplasten pro Zelle kann dieser jedoch einen großen Teil der Zelle einnehmen.  


Zuweilen wurde Hermann Keimeyer beschuldigt ein spiritistisches Channel-[[Medium]] zu sein. Dieser Vorwurf wurde jedoch von seinen Anhängern und Freunden energisch zurückgewiesen.<ref>Vgl. [[Michael Heinen-Anders]]: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt Dezember 2010, S. 44 ISBN 978-3-8391-3032-2</ref>
Der strukturelle Aufbau der Chloroplasten gleicht dem der [[w:Cyanobakterien|Cyanobakterien]] (Blaugrünbakterien, früher Blaualgen genannt). Das hatte schon der deutsche Botaniker [[w:Andreas Franz Wilhelm Schimper|Andreas Franz Wilhelm Schimper]] 1883 festgestellt und damit bereits eine [[Symbiose|symbiotische]] Entstehung der Chloroplasten angedeutet, so dass er als Wegbereiter der später formulierten [[Endosymbiontentheorie]] gelten darf.<ref name="Schimper">{{cite journal
|author=[[w:Andreas Franz Wilhelm Schimper|Andreas Franz Wilhelm Schimper]]
|title=Über die Entwicklung der Chlorophyllkörner und Farbkörper |<!--trans-title=About the development of the chlorophyll grains and stains |language=German |-->journal=Bot. Zeitung |year=1883 |volume=41 |pages=105–114, 121–131, 137–146, 153–162 |url=<!--http://publikationen.stub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/19551 |deadurl=yes |archivedate=2013-10-19 |df=dmy-all|archiveurl=-->https://web.archive.org/web/20131019121025/http://publikationen.stub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/19551}} (via WebArchiv)</ref>
Diese Idee hatte der russische Biologe [[w:Konstantin Sergejewitsch Mereschkowski|Konstantin Sergejewitsch Mereschkowski]] 1905<ref>{{cite journal |author=Constantin S. Mereschkowsky
|title=Über Natur und Ursprung der Chromatophoren im Pflanzenreiche<!-- |trans-title=About the nature and origin of chromatophores in the vegetable kingdom |language=German--> |journal= Biologosches Centralblatt|year=15. September 1905|volume=25|pages=593–604 |url=https://archive.org/details/cbarchive_51353_bernaturundursprungderchromato1881}} (via WebArchiv)</ref>
und [[w:Ivan Wallin|Ivan Wallin]] 1922<ref>{{cite journal |last1=Wallin |first1=Ivan E. |title=On the nature of mitochondria. I. Observations on mitochondria staining methods applied to bacteria. II. Reactions of bacteria to chemical treatment |journal=American Journal of Anatomy |date=1922 |volume=30 |issue=2 |pages=203–229 |doi=10.1002/aja.1000300203}}</ref><ref>{{cite journal|last1=Wallin|first1=Ivan E. |title=On the nature of mitochondria. III. The demonstration of mitochondria by bacteriological methods. IV. A comparative study of the morphogenesis of root-nodule bacteria and chloroplasts|journal=American Journal of Anatomy |date=1922 |volume=30 |issue=4 |pages=451–471 |doi=10.1002/aja.1000300404}}</ref>
aufgegriffen und weiter konkretisiert.


Hermann Keimeyer vertrat eine Variante der sogenannten [[Vergiftungsthese]]: Rudolf Steiner sei seit 1924 Gegenstand mehrerer Vergiftungsanschläge gewesen, die das Ziel gehabt hätten, ihn an das Bett zu fesseln und ihn unter pflegerische Kontrolle seiner Ärztin [[Ita Wegman]] zu halten, die große Ambitionen gehabt hätte, Rudolf Steiners Ehefrau, [[Marie Steiner]]-von Sivers, in der Gunst Rudolf Steiners zu übertrumpfen und auszustechen. Ein Mitglied einer amerikanischen [[Freimaurer]]loge soll Ita Wegmann zu ihren Giftattacken angestachelt haben.<ref>Aargauer Zeitung vom 27.12.2002, S. 5. Vgl. auch: Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt Dezember 2010, S. 34 - 35 ISBN 978-3-8391-3032-2</ref><ref>Die Vergiftungsthese generell ist nicht mit einer Beschuldigung Ita Wegmans zu verwechseln, daß ''sie'' es gewesen sein soll.</ref>
Chloroplasten sind umhüllt von zwei [[Biomembran]]en, in deren Inneren sich das [[w:Plastid#Bau|Stroma]] als [[Zytoplasma|plasmatische Phase]] befindet.
Das Stroma wiederum wird von [[w:Thylakoid|Thylakoid]]membranen durchzogen, Abkömmlingen der Innenmembran.
Mit Ausnahme vieler [[phototroph]]er [[Protisten]] sind in den Chloroplasten der höheren Phototrophen an etlichen Stellen flache, runde Ausstülpungen dieser Membranen „geldrollenartig“ übereinandergelagert – einen solchen Thylakoidstapel nennt man [[w:Granum|Granum]] (pl. Grana).
In den Membranen der Thylakoide sind die [[w:Lichtsammelkomplex|Lichtsammelkomplex]]e PS und verschiedene [[Pigment (Biologie)|Pigmente]] eingelagert, vor allem der grüne Farbstoff [[Chlorophyll]]. Besonders viel davon findet sich in den Membranen der Grana, weshalb diese intensiv grün gefärbt erscheinen.


== Kritik ==
Die Pigmente können [[Licht]] bestimmter [[Wellenlänge]]n absorbieren und die aufgenommene [[Energie]] wird zur Produktion von [[Adenosintriphosphat|ATP]] aus [[Adenosindiphosphat|ADP]] und [[Phosphat]] genutzt. ATP dient als Energieüberträger zum Aufbau von [[Glucose]] bzw. [[Stärke]] aus CO<sub>2</sub> und Wasser.
Keimeyer empfängt nach eigener Aussage Botschaften aus der geistigen Welt, die er dann aufschreibt. Es ist fraglich, inwiefern man die so zustande kommenden Aussagen als [[Geisteswissenschaft]] bezeichnen kann, da Keimeyer als Schreiber ([[Medium]]) nicht sicher wissen kann, wer ihm die Feder [[Diktat|diktiert]]<ref>Einer Behauptung, daß so oder auf andere Art zustande gekommene Aussagen schon deshalb unwahr wären, weil Kriterien der "Wissenschaft" nicht genügt wird, muß widersprochen werden. Sie können sehr wohl wahr sein. Steiner selbst fordert auch immer wieder dazu auf, seine Forschungsergebnisse zu prüfen.</ref>.  


Zudem veröffentlicht Keimeyer angebliche frühere Inkarnationen von heute noch lebenden Personen. Um ein unverfängliches Beispiel zu nennen:
== Chloroplasten-DNA ==


"Hermann Keimeyer hat aus der geistigen Welt erfahren, dass die gegenwärtige Kanzlerin Angela Merkel die wiederinkarnierte Kaiserin Maria Theresia aus Östereich ist." Mitgeteilt auf der Homepage von Keimeyer am 1.11.2013.  
Chloroplasten besitzen (fast immer) eine eigene, plastidäre, [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] ([[w:Chloroplasten-DNA|Chloroplasten-DNA]], abgekürzt cpDNA oder ctDNA) zusammen mit eigenen [[Ribosom]]en (plastidären Ribosomen oder Plastoribosomen) und [[Analogie (Biologie)|ähneln]] darin [[Mitochondrien]].<ref>C. Cleveland (Hrsg.); C. Michael Hogan, S. Draggan: [https://web.archive.org/web/20121225093839/http://www.eoearth.org/articles/view/158858/?topic=49496 DNA], The Encyclopedia of Earth, [https://web.archive.org/web/20121225093839/http://www.ncseonline.org/ National Council for Science and the Environment]. Washington DC, 18. Juli 2012 (via WebArchiv)</ref><ref>{{cite book|title=The Oxford Dictionary of Abbreviations|year=1998|location=ctDNA—Dictionary definition|url=https://www.encyclopedia.com/humanities/dictionaries-thesauruses-pictures-and-press-releases/ctdna}}</ref> Das [[Genom]] der Chloroplasten und der anderen Plastiden wird auch als [[w:Plastom|Plastom]] bezeichnet.


Welchen Sinn, Zweck oder Wert können solche Mitteilungen haben? Es ist in diesem Fall vergleichsweise unproblematisch, da der Kanzlerin bzw. ihrer Politik damit kaum geschadet werden kann. In anderen Fällen kann die Veröffentlichung von früheren Inkarnationen sehr wohl Schaden anrichten, und es fragt sich, welche Motivation steckt hinter solchen Veröffentlichungen?<ref>Vgl. GA 266b, S 201f.</ref> Etwas anderes ist es, wenn Keimeyer z.B. mitteilt, [[Daskalos]] sei eine Inkarnation des Meister [[Hilarion]] gewesen. Solche Mitteilung kann eine günstige Auswirkung haben, wenn sie andere Menschen aufgeschlossen oder positiv eingestellt für diese Person und ihre Lehre macht.
== Siehe auch ==


== Werke ==
* {{WikipediaDE|Chloroplast}}
* "Rudolf Steiners Martyrium und Auferstehung", Selbstverlag, Owingen 1994
* "Ist die Radioaktivität eine Keimkraft des Mineralischen? Ja oder Nein?" Aus den: AVS*-Mitteilungen in Nr. 115, Michaeli 2003 (*AVS = Anthroposophische Vereinigung der Schweiz)
* "Wie kann die Arbeit des `Esoterischen Jugendkreises´ vertieft werden?", Überlingen o.J., 40 S.
* "Christian Rosenkreuz und seine Mission", Überlingen o.J. 30 S.
* "Okkulte Gefangenschaft der Anthroposophischen Gesellschaft?! Ja oder Nein?", Überlingen o.J. 37 S.
* "Wie findet man die Meister in höheren Welten? 2 Bände, DCS, Überlingen 2004/2005, 1400 S., ISBN 3-980-6206-4-6
* "Übersichtstafel zum anthroposophischen Schulungsweg", Überlingen o.J.


== Einzelnachweise ==
== Literatur ==
<references/>
* D. von Wettstein (1959): ''The effect of genetic factors on the submicroscopic structures of the chloroplast'', J. Ultrastruct. Res. 3, S.&nbsp;235–239.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ueberlingen/Keimeyer-ist-75-geworden;art372495,3454759 Kurzporträit von Hermann Keimeyer zu seinem 75. im ''Südkurier'']
{{Wiktionary}}
* [http://www.hermannkeimeyer.de Webseite von Hermann Keimeyer]
{{Commonscat|Chloroplasts}}
* [http://www.lukashensel.de/chloropl.html Aufbau von Chloroplasten – Schaubild]
* [http://www.zytologie-online.net/photosynthese.php Chloroplast und Photosynthese / Energiegewinnung bei Pflanzen] – Grafik / Animation
* [http://www1.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d04/04a.htm Botanik online (Uni Hamburg): Zellen und Gewebe – Pflanzenzelle] – Abschnitt „Cloroplasten“
* [http://www.pflanzenforschung.de/journal/aktuelles/chloroplasten-auf-wanderschaft Chloroplasten schmuggeln Gene über Artgrenzen]
* Wilfried Probst: [http://www.wilfried-probst.de/site/tag/exosymbiose/ Frühe Evolution und Symbiose],  Europa-Universität Flensburg, Institut für Biologie und Sachunterricht und ihre Didaktik: §Plastiden, abgerufen am 19. April 2019
 
== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Autor]]


[[Kategorie:Zellbestandteil]]


{{Personendaten
{{Wikipedia}}
|NAME=Keimeyer, Hermann
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Esoteriker und Anthroposoph
|GEBURTSDATUM=1933
|GEBURTSORT=[[Stuttgart]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
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Version vom 7. August 2019, 15:06 Uhr

Chloroplasten in der Blattspreite des Laubmooses Plagiomnium affine
Aufbau eines Chloroplasten:
1: äußere Hüllmembran
2: Intermembranraum
3: innere Hüllmembran (1+2+3: Hülle)
4: Stroma (Matrix)
5: Thylakoidlumen (im Inneren des Thylakoids)
6: Thylakoidmembran
7: Granum (Granalamelle)
8: Thylakoid (Stromalamelle)
9: Stärkekörper
10: plastidäres Ribosom (Plastoribosom)
11: plastidäre DNA (cpDNA syn. ctDNA)
12: Plastoglobulus (kugelförmige Struktur aus Lipiden; pl.: Plastoglobuli)
Die Thylakoidmembranen liegen entweder in gestapelter (7) oder in ungestapelter (8) Form vor.
Schema des Photosynthese-Apparats in einer Thylakoid-Membran
PS I, PS II: Photosystem I und II,
Cyt b6f: Cytochrom-b6f-Komplex,
ADP: Adenosindiphosphat, ATP: Adenosintriphosphat

Die Chloroplasten (von altgriech. χλωρός chlōrós „grün“ und πλαστός plastós „geformt“) sind Organellen der Zellen von w:Grünalgen und Landpflanzen, die Photosynthese betreiben. Bei höheren Pflanzen können aus den photosynthetisch aktiven Chloroplasten durch Differenzierung Chromoplasten, Leukoplasten (Amyloplasten, Elaioplasten), Etioplasten und Gerontoplasten entstehen, die zusammenfassend als Plastide bezeichnet werden.

Aufbau der Chloroplasten

Die Chloroplasten der Landpflanzen haben Durchmesser von etwa 4 bis 8 µm. Bei vielen Algen mit nur einem einzigen Chloroplasten pro Zelle kann dieser jedoch einen großen Teil der Zelle einnehmen.

Der strukturelle Aufbau der Chloroplasten gleicht dem der Cyanobakterien (Blaugrünbakterien, früher Blaualgen genannt). Das hatte schon der deutsche Botaniker Andreas Franz Wilhelm Schimper 1883 festgestellt und damit bereits eine symbiotische Entstehung der Chloroplasten angedeutet, so dass er als Wegbereiter der später formulierten Endosymbiontentheorie gelten darf.[1] Diese Idee hatte der russische Biologe Konstantin Sergejewitsch Mereschkowski 1905[2] und Ivan Wallin 1922[3][4] aufgegriffen und weiter konkretisiert.

Chloroplasten sind umhüllt von zwei Biomembranen, in deren Inneren sich das Stroma als plasmatische Phase befindet. Das Stroma wiederum wird von Thylakoidmembranen durchzogen, Abkömmlingen der Innenmembran. Mit Ausnahme vieler phototropher Protisten sind in den Chloroplasten der höheren Phototrophen an etlichen Stellen flache, runde Ausstülpungen dieser Membranen „geldrollenartig“ übereinandergelagert – einen solchen Thylakoidstapel nennt man Granum (pl. Grana). In den Membranen der Thylakoide sind die Lichtsammelkomplexe PS und verschiedene Pigmente eingelagert, vor allem der grüne Farbstoff Chlorophyll. Besonders viel davon findet sich in den Membranen der Grana, weshalb diese intensiv grün gefärbt erscheinen.

Die Pigmente können Licht bestimmter Wellenlängen absorbieren und die aufgenommene Energie wird zur Produktion von ATP aus ADP und Phosphat genutzt. ATP dient als Energieüberträger zum Aufbau von Glucose bzw. Stärke aus CO2 und Wasser.

Chloroplasten-DNA

Chloroplasten besitzen (fast immer) eine eigene, plastidäre, DNA (Chloroplasten-DNA, abgekürzt cpDNA oder ctDNA) zusammen mit eigenen Ribosomen (plastidären Ribosomen oder Plastoribosomen) und ähneln darin Mitochondrien.[5][6] Das Genom der Chloroplasten und der anderen Plastiden wird auch als Plastom bezeichnet.

Siehe auch

Literatur

  • D. von Wettstein (1959): The effect of genetic factors on the submicroscopic structures of the chloroplast, J. Ultrastruct. Res. 3, S. 235–239.

Weblinks

 Wiktionary: Chloroplast – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Chloroplasts - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Andreas Franz Wilhelm Schimper: Über die Entwicklung der Chlorophyllkörner und Farbkörper. In: Bot. Zeitung. 41, 1883, S. 105–114, 121–131, 137–146, 153–162. (via WebArchiv)
  2. Constantin S. Mereschkowsky: Über Natur und Ursprung der Chromatophoren im Pflanzenreiche. In: Biologosches Centralblatt. 25, 15. September 1905, S. 593–604. (via WebArchiv)
  3. Ivan E. Wallin: On the nature of mitochondria. I. Observations on mitochondria staining methods applied to bacteria. II. Reactions of bacteria to chemical treatment. In: American Journal of Anatomy. 30, Nr. 2, 1922, S. 203–229. doi:10.1002/aja.1000300203.
  4. Ivan E. Wallin: On the nature of mitochondria. III. The demonstration of mitochondria by bacteriological methods. IV. A comparative study of the morphogenesis of root-nodule bacteria and chloroplasts. In: American Journal of Anatomy. 30, Nr. 4, 1922, S. 451–471. doi:10.1002/aja.1000300404.
  5. C. Cleveland (Hrsg.); C. Michael Hogan, S. Draggan: DNA, The Encyclopedia of Earth, National Council for Science and the Environment. Washington DC, 18. Juli 2012 (via WebArchiv)
  6. The Oxford Dictionary of Abbreviations 1998.


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