Zentrales Dogma der Molekularbiologie: Unterschied zwischen den Versionen

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{{LZ|Das heißt, dass Informationen, die einmal in das Protein gelangt sind, nicht mehr aus diesem herausgelangen können. Im Einzelnen kann die Übertragung der Informationen von der Nukleinsäure zur Nukleinsäure, oder von der Nukleinsäure zum Protein möglich sein, aber der Transfer von Protein zu Protein oder von Protein zu Nukleinsäure ist unmöglich. Information bedeutet hier die genaue Bestimmung der Reihenfolge, entweder von Basen in der Nukleinsäure oder von Aminosäureresten im Protein.|F. Crick: ''On Protein Synthesis'', S. 153<ref>Francis Crick: ''On Protein Synthesis''. Symp. Soc. Exp. Biol. XII (1958). PMID 13580867. [http://profiles.nlm.nih.gov/ps/access/SCBBZY.pdf pdf]</ref>}}
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In seinem Artikel aus dem Jahr [[1970]] beschrieb Crick die möglichen Wege der Informationsübertragung ausführlicher und gliederte sie in allgemeine, spezielle und unbekannte Transferarten (siehe Zeichnung).<ref>Francis Crick: ''Central Dogma of Molecular Biology''. [[w:Nature|Nature]] 227, 561–563 (1970). PMID 4913914. {{DOI|10.1038/227561a0}} [https://profiles.nlm.nih.gov/ps/access/scbcch.pdf pdf]</ref>. Die allgemeinen Übertragunsarten finden in allen [[Zelle (Biologie)|Zellen]] statt, die speziellen Transfers nur unter besonderen Bedingungen und die unbekannten sollten nach dem zentralen Dogma ausgeschlossen sein (tatsächlich gibt es dafür auch keine empirischen Hinweise).
 
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! allgemein !! speziell !! unbekannt
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Der genetische Informationsfluss ist damit allerdings nicht erschöpfend beschrieben, da Proteine wesentlich an der Regulation der [[Genexpression]] beteiligt sind.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 18. Januar 2019, 00:26 Uhr

Das zentrale Dogma der Molekularbiologie. Für den Informationstransfer entlang der gestrichelten Pfeile gab es zunächst noch keine empirischen Belege.

Das Zentrale Dogma der Molekularbiologie ist eine 1958 von Francis Crick aufgestellte Hypothese, wonach genetische Information nur von Nukleinsäure zu Nukleinsäure oder von Nukleinsäure zu Protein übertragen werden kann, aber nicht umgekehrt vom Protein zur Nukleinsäure.

„Das heißt, dass Informationen, die einmal in das Protein gelangt sind, nicht mehr aus diesem herausgelangen können. Im Einzelnen kann die Übertragung der Informationen von der Nukleinsäure zur Nukleinsäure, oder von der Nukleinsäure zum Protein möglich sein, aber der Transfer von Protein zu Protein oder von Protein zu Nukleinsäure ist unmöglich. Information bedeutet hier die genaue Bestimmung der Reihenfolge, entweder von Basen in der Nukleinsäure oder von Aminosäureresten im Protein.“ (Lit.: F. Crick: On Protein Synthesis, S. 153[1])

In seinem Artikel aus dem Jahr 1970 beschrieb Crick die möglichen Wege der Informationsübertragung ausführlicher und gliederte sie in allgemeine, spezielle und unbekannte Transferarten (siehe Zeichnung).[2]. Die allgemeinen Übertragunsarten finden in allen Zellen statt, die speziellen Transfers nur unter besonderen Bedingungen und die unbekannten sollten nach dem zentralen Dogma ausgeschlossen sein (tatsächlich gibt es dafür auch keine empirischen Hinweise).

allgemein speziell unbekannt
DNA → DNA: Replikation RNA → RNA: RNA-Replikation (z.B. in RNA-Viren) Protein → DNA
DNA → RNA: Transkription RNA → DNA: Reverse Transkription Protein → RNA
RNA → Protein: Translation DNA → Protein: nur in vitro nachgewiesen Protein → Protein

Der genetische Informationsfluss ist damit allerdings nicht erschöpfend beschrieben, da Proteine wesentlich an der Regulation der Genexpression beteiligt sind.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Francis Crick: On Protein Synthesis. Symp. Soc. Exp. Biol. XII (1958). PMID 13580867. pdf
  2. Francis Crick: Central Dogma of Molecular Biology. Nature 227, 561–563 (1970). PMID 4913914. doi:10.1038/227561a0 pdf