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'''Karl der Große''' ([[latein]]isch '''Carolus Magnus''' oder '''Karolus Magnus''', französisch und englisch '''Charlemagne'''; * wahrscheinlich 2. April 747 oder 748;<ref>In der älteren Forschung wurde als Geburtsjahr oft 742 angenommen, doch tendiert die neuere Forschung mehrheitlich zu 747/48, vgl. Rosamond McKitterick: ''Charlemagne.'' Cambridge 2008, S. 72. Siehe auch die Ausführungen im Lebensabschnitt.</ref> † [[28. Januar]] [[814]] in [[Aachen]]) war von 768 bis 814 König des [[Fränkisches Reich|Fränkischen Reichs]] (bis 771 gemeinsam mit seinem Bruder [[Karlmann I.|Karlmann]]). Er erlangte am 25. Dezember 800 als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die [[Kaiser]]würde, die mit ihm erneuert wurde. Der Enkel des [[Hausmeier]]s [[Karl Martell]] war der bedeutendste Herrscher aus dem [[Adel|Geschlecht]] der [[Karolinger]]. Das Frankenreich gelangte unter ihm zu seiner größten Ausdehnung und Machtentfaltung.
 
Karl gelang es, seine Macht im Frankenreich zu sichern und es in einer Reihe von Feldzügen nach außen erheblich zu erweitern. Besonders verlustreich und erbittert geführt waren die mit Unterbrechungen von 772 bis 804 andauernden [[Sachsenkriege Karls des Großen|Sachsenkriege]]. Deren Ziel war die Unterwerfung und erzwungene [[Christianisierung]] der [[Sachsen (Volk)|Sachsen]]. Karl griff auch in Italien ein und [[Langobardenfeldzug|eroberte 774]] das [[Langobarden]]reich. Ein gegen die [[Mauren]] in Nordspanien gerichteter Feldzug im Jahr 778 scheiterte dagegen. Im Osten seines Reiches beendete er 788 die Selbstständigkeit des [[Geschichte Bayerns#Das baierische Stammesherzogtum|Stammesherzogtums Bayern]] und eroberte in den 790er Jahren das Restreich der [[Awaren]]. Die Grenzen im Osten gegen die [[Dänen]] und [[Slawen]]stämme sowie im Südwesten gegen die Mauren wurden durch die Einrichtung von [[Mark (Territorium)|Marken]] gesichert. Das Frankenreich stieg zur neuen Großmacht neben [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] und dem [[Abbasiden]]kalifat auf. Es umfasste den Kernteil der [[frühmittelalter]]lichen lateinischen Christenheit und war das bis dahin bedeutendste staatliche Gebilde im Westen seit dem Fall [[Weströmisches Reich|Westroms]].
 
Karl sorgte für eine effektive Verwaltung und bemühte sich um eine umfassende Bildungsreform, die eine [[karolingische Renaissance|kulturelle Neubelebung des Frankenreichs]] zur Folge hatte. Politischer Höhepunkt seines Lebens war die Kaiserkrönung durch Papst [[Leo III. (Papst)|Leo III.]] zu Weihnachten des Jahres 800. Sie schuf die Grundlage für das [[Heiliges Römisches Reich|westliche mittelalterliche Kaisertum]]. Sowohl in der Reihe der römisch-deutschen Kaiser als auch der französischen Könige wird er als '''Karl I.''' gezählt. Seine Hauptresidenz Aachen blieb bis ins 16. Jahrhundert [[Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser|Krönungsort der römisch-deutschen Könige]].
 
1165 wurde er von [[Gegenpapst]] [[Paschalis III. (Gegenpapst)|Paschalis III.]] [[Heiligsprechung|heiliggesprochen]]; der Gedenktag in der katholischen und evangelischen Kirche ist der 28. Januar. Karl gilt als einer der bedeutendsten [[mittelalter]]lichen Herrscher und als einer der wichtigsten Herrscher im europäischen [[Geschichtsbewusstsein]]; bereits zu Lebzeiten wurde er ''Pater Europae'' („Vater Europas“) genannt. In Belletristik und Kunst wurde sein Leben wiederholt thematisiert, wobei das jeweils zeitgenössische Geschichtsbild den Ausgangspunkt bildete.
 
== Rudolf Steiner über Karl den Großen ==
 
"Karl der Große, der aus dem Orient herkam - er war die Wiederverkörperung eines hohen indischen Adepten -, war ein Werkzeug der geistigen Individualität, die durch den Namen Titurel symbolisiert wird. Flore und Blanscheflur, Rose und Lilie genannt, werden in geistiger Beziehung Eltern Karls des Großen genannt. Sie standen wirkend über diesem Mysterium." {{Lit|{{G|266a|506f}}}}
 
== Einzelnachweise ==
 
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Version vom 22. August 2017, 13:02 Uhr

Karl der Große (lateinisch Carolus Magnus oder Karolus Magnus, französisch und englisch Charlemagne; * wahrscheinlich 2. April 747 oder 748;[1]28. Januar 814 in Aachen) war von 768 bis 814 König des Fränkischen Reichs (bis 771 gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann). Er erlangte am 25. Dezember 800 als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die Kaiserwürde, die mit ihm erneuert wurde. Der Enkel des Hausmeiers Karl Martell war der bedeutendste Herrscher aus dem Geschlecht der Karolinger. Das Frankenreich gelangte unter ihm zu seiner größten Ausdehnung und Machtentfaltung.

Karl gelang es, seine Macht im Frankenreich zu sichern und es in einer Reihe von Feldzügen nach außen erheblich zu erweitern. Besonders verlustreich und erbittert geführt waren die mit Unterbrechungen von 772 bis 804 andauernden Sachsenkriege. Deren Ziel war die Unterwerfung und erzwungene Christianisierung der Sachsen. Karl griff auch in Italien ein und eroberte 774 das Langobardenreich. Ein gegen die Mauren in Nordspanien gerichteter Feldzug im Jahr 778 scheiterte dagegen. Im Osten seines Reiches beendete er 788 die Selbstständigkeit des Stammesherzogtums Bayern und eroberte in den 790er Jahren das Restreich der Awaren. Die Grenzen im Osten gegen die Dänen und Slawenstämme sowie im Südwesten gegen die Mauren wurden durch die Einrichtung von Marken gesichert. Das Frankenreich stieg zur neuen Großmacht neben Byzanz und dem Abbasidenkalifat auf. Es umfasste den Kernteil der frühmittelalterlichen lateinischen Christenheit und war das bis dahin bedeutendste staatliche Gebilde im Westen seit dem Fall Westroms.

Karl sorgte für eine effektive Verwaltung und bemühte sich um eine umfassende Bildungsreform, die eine kulturelle Neubelebung des Frankenreichs zur Folge hatte. Politischer Höhepunkt seines Lebens war die Kaiserkrönung durch Papst Leo III. zu Weihnachten des Jahres 800. Sie schuf die Grundlage für das westliche mittelalterliche Kaisertum. Sowohl in der Reihe der römisch-deutschen Kaiser als auch der französischen Könige wird er als Karl I. gezählt. Seine Hauptresidenz Aachen blieb bis ins 16. Jahrhundert Krönungsort der römisch-deutschen Könige.

1165 wurde er von Gegenpapst Paschalis III. heiliggesprochen; der Gedenktag in der katholischen und evangelischen Kirche ist der 28. Januar. Karl gilt als einer der bedeutendsten mittelalterlichen Herrscher und als einer der wichtigsten Herrscher im europäischen Geschichtsbewusstsein; bereits zu Lebzeiten wurde er Pater Europae („Vater Europas“) genannt. In Belletristik und Kunst wurde sein Leben wiederholt thematisiert, wobei das jeweils zeitgenössische Geschichtsbild den Ausgangspunkt bildete.

Rudolf Steiner über Karl den Großen

"Karl der Große, der aus dem Orient herkam - er war die Wiederverkörperung eines hohen indischen Adepten -, war ein Werkzeug der geistigen Individualität, die durch den Namen Titurel symbolisiert wird. Flore und Blanscheflur, Rose und Lilie genannt, werden in geistiger Beziehung Eltern Karls des Großen genannt. Sie standen wirkend über diesem Mysterium." (Lit.: GA 266a, S. 506f)

Einzelnachweise

  1. In der älteren Forschung wurde als Geburtsjahr oft 742 angenommen, doch tendiert die neuere Forschung mehrheitlich zu 747/48, vgl. Rosamond McKitterick: Charlemagne. Cambridge 2008, S. 72. Siehe auch die Ausführungen im Lebensabschnitt.