Organisation und Kategorie:Templerorden: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Organisation''' bzw. '''Organisieren''' ({{ELSneu|ὄργανον}} ''órganon'' ‚ Werkzeug‘) lässt sich am zutreffendsten mit ‚Bewerkstelligung‘ übersetzen, eindeutige Definitionen bestehen jedoch nicht.<ref name="GablerWiLe" /><ref name="Friedmanetal08" /> Etymologisch ist „Organisation“ gem. Duden<ref name="Duden" /> vom Verb „organisieren“ abgeleitet („planmäßig ordnen, gestalten, einrichten, aufbauen“), das auf französisch ''{{lang|fr|organe}}'' ‚Werkzeug‘; ‚mit Organen versehen‘; zu einem lebensfähigen Ganzen zusammenfügen‘ zurückgeht.
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[[Kategorie:Ritterorden]]
Organisation steht auch für den Prozess des Organisierens, durch den {{"|fortlaufende unabhängige Handlungen zu vernünftigen Folgen}} zusammengefügt werden, {{"|so dass vernünftige Ergebnisse erzielt werden}}<ref name="Weick85" /> bzw. so zusammengefügt werden, dass sie zu gewünschten Zielen bzw. Ergebnissen führen.
[[Kategorie:Templerorden|!]]
 
[[Kategorie:Esoterische Bewegung]]
Eine Organisation kann eine [[wikipedia:Struktur (Soziologie)|soziale Struktur]] sein, die aus dem planmäßigen und zielorientierten Zusammenwirken von Menschen entsteht, sich zur Umwelt abgrenzt und – als korporativer [[wikipedia:Akteur|Akteur]] ([[wikipedia:James Samuel Coleman|Coleman]]) – mit anderen Akteuren [[wikipedia:Interaktion|interagieren]] kann.
[[Kategorie:Christentum]]
 
In der [[Biologie]] kennt man Organisationen in Form von Gemeinschaftsbildung, Teambildung (z.&nbsp;B. [[wikipedia:Herde|Horde]]) oder Staatenbildung (z.&nbsp;B. [[Ameisen]]staat, auch als [[wikipedia:Superorganismus|Superorganismus]] bezeichnet).
 
== Bestimmung von Organisationen ==
 
Alltagssprachlich – teilweise aber auch in einzelnen der Strängen der Organisationsforschung - werden die Worte „Organisation“ und „Organisieren“ verwendet, um eine auf einen Zweck ausgerichtete planmäßige Regelung von Vorgängen zu beschreiben.<ref>Karl E. Weick: ''Der Prozeß des Organisierens.'' Suhrkamp, Frankfurt 1985, S. 11.</ref> Nach diesem breiten Verständnis von Organisation muss man dann jedoch feststellen, dass fast immer und überall organisiert wird. Denn schließlich „organisieren“ nicht nur Organisationen ihre Entscheidungsprozesse, sondern auch Familien ihr Zusammenleben, Protestbewegungen ihre Demonstrationen und Freundesgruppen ihre Partys.
 
In Abgrenzung zu dieser breiten Verwendung des Begriffs Organisation hat sich ein engeres Verständnis von Organisationen durchgesetzt. In der Organisationssoziologie wird mit „Organisation“ eine besondere Form von sozialem Gebilde zu bezeichnen, die sich von anderen sozialen Gebilden wie beispielsweise Familien, Gruppen, Bewegungen oder Netzwerke unterscheiden lassen. Dabei lassen sich besonders drei Merkmale von Organisationen hervorheben.<ref>Stefan Kühl: ''Organisationen. Eine sehr kurze Einführung.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, S. 11.</ref>
 
Erstens können Organisationen über den Eintritt und Austritt von Personen entscheiden und können deswegen Bedingungen für Mitgliedschaft definieren, denen sich die Mitglieder (und eben nur die Mitglieder) zu unterwerfen haben. Mitgliedern ist bewusst, dass sie die Organisation zu verlassen haben, wenn sie offen zu verstehen geben, dass sie Programme der Organisation nicht befolgen, Kommunikationswege missachten oder andere Personen in der Organisation nicht als Kommunikationspartner akzeptieren.<ref>Niklas Luhmann: ''Funktionen und Folgen formaler Organisation.'' Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 44 f.</ref>
 
Zweitens geben sich Organisationen Zwecke, mit denen sie Entscheidungen ausrichten. Auch wenn die noch in der Tradition von Max Weber vertretene zweckrationale Annahme, dass Organisationen sich von ihren Zwecken aus verstehen lassen, nicht durchsetzen konnte, so spielen Zwecke zur Strukturierung von Organisationen eine wichtige Rolle. Sie konzentrieren wie Scheuklappen die Perspektive der Organisation auf einige wenige wichtig erscheinende Aspekte und blenden alles andere aus.<ref>Niklas Luhmann: ''Zweckbegriff und Systemrationalität.'' Suhrkamp, Frankfurt 1973, S. 46.</ref>
 
Drittens sind Organisationen durch Hierarchien gekennzeichnet, die Über-, Unterordnungsverhältnisse der Mitglieder festlegen. Zwar ist besonders durch die mikropolitisch orientierte Organisationssoziologie überzeugend herausgearbeitet worden, dass hierarchisch weit unten angesiedelte Mitglieder über erhebliche Machtquellen verfügen können,<ref>Michel Crozier, Erhard Friedberg: ''Macht und Organisation. Die Zwänge kollektiven Handelns.'' Äthenäum, Berlin 1979.</ref> wobei aber die Befolgung hierarchischer Anweisungen zur Mitgliedschaftsbedingung gemacht werden kann und so auch unpopuläre Entscheidungen durchgesetzt werden können.
 
== Siehe auch ==
*{{wikipediaDE|Organisation}}
*[[Organisationsgesellschaft]]
*[[Niklas_Luhmann#Organisationssysteme]]
*[[Verwaltung]]
 
== Nachweise, Anmerkungen ==
<references>
<ref name="Duden">Der Duden, 12 Bde., Bd.7, Duden Etymologie Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, neue Rechtschreibung: 7 – ''Das Herkunftsworterbuch'', ISBN 3-411-20907-0.</ref>
<ref name="Friedmanetal08">Friedemann, W. Nerdinger, Gerhard Blickle, Niclas Schaper: ''Arbeits- und Organisationspsychologie'', Springer, 1. Auflage 2008, ISBN 3-540-74704-4, S. 48.</ref>
<ref name="GablerWiLe">[http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/organisation.html Organisation] – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon.</ref>
<!--<ref name="Mayntz65">Renate Mayntz: ''Soziologie der Organisation'', Rowohlt, Reinbek 1965; dies. (Hrsg.): ''Bürokratische Organisation'', 2. Aufl., Kiepenheuer & Witsch, Köln 1971.</ref>
<ref name="Müller-Jentsch03">Walther Müller-Jentsch: ''Organisationssoziologie. Eine Einführung''. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 19.</ref>-->
<!--<ref name="Parsons60">Talcott Parsons: ''Structure and Process in Modern Society'', Glencoe 1960, zit. nach Walther Müller-Jentsch ''Organisationssoziologie. Eine Einführung''. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 17.</ref>-->
<!--<ref name="Schreyögg08">Georg Schreyögg: ''Organisation: Grundlagen moderner Organisationsgestaltung. Mit Fallstudien'', Gabler, 5. Aufl. 2008, ISBN 3-8349-0703-0, S. 3.</ref>-->
<!--<ref name="Weick01">Karl E. Weick (2001) ''Sensemaking in Organisations: Small Structures with Large Consequences'' in Karl E. Weick (2001) ''Making Sense of the Organization'', Blackwell Publishing, ISBN 978-0-631-22319-1, S. 5; im Original lautet das Zitat: {{"-en|''Thus, I view organizations as collections of people trying to make sense of what is happening around them.''}}</ref>-->
<ref name="Weick85">[[wikipedia:Karl E. Weick|Karl E. Weick]]: ''Der Prozess des Organisierens''. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 11.</ref>
 
</references>
 
== Literatur ==
*[[wikipedia:Renate Mayntz|Renate Mayntz]]: ''Soziologie der Organisation'', Rowohlt, Reinbek 1965
*Renate Mayntz: ''Soziologie der öffentlichen Verwaltung'', C. F. Müller  Juristischer  Verlag Heidelberg, 4. Aufl. 1997 (1978)
*[[Niklas Luhmann]]: ''Zweckbegriff und Systemrationalität'', 1968
{{wikipedia}}
[[Kategorie:Soziales Leben]]

Version vom 26. Februar 2019, 02:25 Uhr