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Als '''Paarungsverhalten''' bezeichnet man die Gesamtheit des speziellen artspezifischen Verhaltens von Tieren während der unterscheidbaren Phasen der [[Paarungszeit]].


== Definition, Unterteilung ==
Paarungsverhalten ist das artspezifische Verhalten von Tieren während der Paarungszeit. Grob eingeteilt umfasst es die drei Phasen
* Partnerwerbung (Umwerbung, Paarungseinleitung),
* die eigentliche – einfache oder mehrfache – Paarung (Kopulation, [[Begattung]]) und
* die Phase direkt nach der Paarung (Postkopula, Postkopulation, postkopulative Phase<ref name="Eichhorn1999">{{cite book|author=Manfred Eichhorn|title=German Dictionary of Biology: German-English|url=http://books.google.com/books?id=hvw0JUrCNS8C&pg=PA630|year=1999|publisher=Psychology Press|isbn=978-0-415-17129-8|pages=630}}</ref>).<ref>{{cite book|title=Zeitschrift für angewandte Zoologie|url=http://books.google.com/books?id=YBZOAAAAYAAJ|year=1993|publisher=Duncker & Humblot|pages=325}}</ref>
Je nach der Detailliertheit der Beobachtung können diese drei Phasen weiter unterteilt werden.
== Parameter ==
Die Art und Komplexität des Paarungsverhaltens hängt von der jeweiligen [[Art (Biologie)|Tierart]] ab. Sie kann rein [[Instinkt|instinktiv]] ablaufen, d.&nbsp;h. komplexe, aus einfachen Verhaltenselementen zusammengesetzte Verhaltensweisen zeigen, die in ihrem Grundschema artkonstant (d.&nbsp;h. angeboren) sind, und die sich gegen andere Verhaltenskomplexe formal und physiologisch abgrenzen lassen.<ref>{{cite book|title=Praktikum der Verhaltenskunde|url=http://books.google.com/books?id=JI-TBwAAQBAJ&pg=PA75|date=17 April 2013|publisher=Springer-Verlag|isbn=978-3-322-96709-1|pages=75–76}}</ref> Bei höheren Säugetieren mit komplexer Sozialstruktur enthält das Paarungsverhalten auch erlernte Verhaltensweisen.<ref name="HollerSchäfers2013">{{cite book|author=Stephan Holler, Christoph Schäfers, Joachim Sonnenberg|title=Umweltanalytik und Ökotoxikologie|url=http://books.google.com/books?id=XJehBgAAQBAJ&pg=PA116|date=7. März 2013|publisher=Springer-Verlag|isbn=978-3-642-60952-7|pages=116}}</ref>
Weiterhin gehören zur Beschreibung des Paarungsverhaltens Untersuchungen, welche Parameter das eigentliche Paarungsverhalten auslösen, wann und wie oft es im Jahreszyklus auftritt (oder ob es nur ein einmaliges Ereignis ist), ob es eine spezielle geographische Umgebung erfordert, ob die betreffende Spezies ein [[Monogamie|monogames]] oder [[Polygamie|polygames]] Verhalten zeigt<ref name="HickmanLarson2008">{{cite book|author=Cleveland P. Hickman, Allan Larson, Larry S. Roberts und David J. Eisenhour|title=Zoologie|url=http://books.google.com/books?id=xVAoo2Nt5oUC&pg=PA1177|year=2008|publisher=Pearson Deutschland GmbH|isbn=978-3-8273-7265-9|pages=1177}}</ref> und ob es sich um Massen- oder Einzelverhalten handelt, welche Rolle dabei dem Männchen und welche dem Weibchen zukommt, und wie lange (Sekunden bis Wochen) das gesamte Paarungsverhalten dauert.
== Abgrenzungen ==
Die Abgrenzung von Paarungsverhalten zu anderen Verhaltensweisen von Tieren, beispielsweise vorangehendes [[Territorialverhalten]] oder nachfolgendes [[Brutpflege|Brutpflegeverhalten]], wird in der [[Verhaltensbiologie]] untersucht und beschrieben.
Im Zusammenhang mit [[Mensch]]en wird der Begriff „Paarungsverhalten“ nur dann verwendet, wenn Verhaltensweisen von Mensch und Tier verglichen und nur die rein biologischen Aspekte betrachtet werden, oder – auf literarischer Ebene – wenn man einen Aspekt des menschlichen Sexualverhaltens [[Ironie|ironisch]]-[[humor]]voll auf ein Schlagwort reduzieren möchte.<ref>Janet Binde: [http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/paarungsverhalten-wenn-frauen-auf-die-balz-gehen/1118524.html ''Paarungsverhalten – Wenn Frauen auf die Balz gehen''], Der Tagesspiegel, 10. Dezember 2007; abgerufen am 5. Mai 2016.</ref><ref>Lena Schipper: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/ungleichheit-ueber-das-paarungsverhalten-betuchter-grossstaedter-12791617.html ''Ungleichheit – Über das Paarungsverhalten betuchter Großstädter''], Frankfurter Allgemeine (faz.net), 8. Februar 2014; abgerufen am 5. Mai 2016.</ref>
Die Gesamtheit der Lebensäußerungen, Verhaltensweisen, [[Emotion]]en und [[Interaktion]]en von Menschen in Bezug auf ihr Geschlecht werden nicht „Paarungsverhalten“, sondern Sexualverhalten bzw. [[Sexualität des Menschen]] genannt.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Paarungsverhalten}}
== Literatur ==
* {{cite book|author=Wilfried Buetzler|title=Kampf- und Paarungsverhalten, Soziale Rangordnung und Aktivitätsperiodik beim Rothirsch|url=http://books.google.com/books?id=fp57mgEACAAJ|year=1974|publisher=Parey|isbn=978-3-489-60936-0}}
* {{cite book|author=Markus Bennemann|title=Die Evolution im Liebesrausch: das bizarre Paarungsverhalten der Tiere|url=http://books.google.com/books?id=G3jjQgAACAAJ|year=2010|publisher=Eichborn|isbn=978-3-8218-6507-2}}
== Einzelnachweise ==
<references />
[[Kategorie:Fortpflanzung]]
[[Kategorie:Paarungsverhalten|!]]
{{Wikipedia}}

Version vom 13. Mai 2018, 20:36 Uhr

Die Balz als eine Phase im Paarungsverhalten von Höckerschwänen

Als Paarungsverhalten bezeichnet man die Gesamtheit des speziellen artspezifischen Verhaltens von Tieren während der unterscheidbaren Phasen der Paarungszeit.

Definition, Unterteilung

Paarungsverhalten ist das artspezifische Verhalten von Tieren während der Paarungszeit. Grob eingeteilt umfasst es die drei Phasen

  • Partnerwerbung (Umwerbung, Paarungseinleitung),
  • die eigentliche – einfache oder mehrfache – Paarung (Kopulation, Begattung) und
  • die Phase direkt nach der Paarung (Postkopula, Postkopulation, postkopulative Phase[1]).[2]

Je nach der Detailliertheit der Beobachtung können diese drei Phasen weiter unterteilt werden.

Parameter

Die Art und Komplexität des Paarungsverhaltens hängt von der jeweiligen Tierart ab. Sie kann rein instinktiv ablaufen, d. h. komplexe, aus einfachen Verhaltenselementen zusammengesetzte Verhaltensweisen zeigen, die in ihrem Grundschema artkonstant (d. h. angeboren) sind, und die sich gegen andere Verhaltenskomplexe formal und physiologisch abgrenzen lassen.[3] Bei höheren Säugetieren mit komplexer Sozialstruktur enthält das Paarungsverhalten auch erlernte Verhaltensweisen.[4]

Weiterhin gehören zur Beschreibung des Paarungsverhaltens Untersuchungen, welche Parameter das eigentliche Paarungsverhalten auslösen, wann und wie oft es im Jahreszyklus auftritt (oder ob es nur ein einmaliges Ereignis ist), ob es eine spezielle geographische Umgebung erfordert, ob die betreffende Spezies ein monogames oder polygames Verhalten zeigt[5] und ob es sich um Massen- oder Einzelverhalten handelt, welche Rolle dabei dem Männchen und welche dem Weibchen zukommt, und wie lange (Sekunden bis Wochen) das gesamte Paarungsverhalten dauert.

Abgrenzungen

Die Abgrenzung von Paarungsverhalten zu anderen Verhaltensweisen von Tieren, beispielsweise vorangehendes Territorialverhalten oder nachfolgendes Brutpflegeverhalten, wird in der Verhaltensbiologie untersucht und beschrieben.

Im Zusammenhang mit Menschen wird der Begriff „Paarungsverhalten“ nur dann verwendet, wenn Verhaltensweisen von Mensch und Tier verglichen und nur die rein biologischen Aspekte betrachtet werden, oder – auf literarischer Ebene – wenn man einen Aspekt des menschlichen Sexualverhaltens ironisch-humorvoll auf ein Schlagwort reduzieren möchte.[6][7]

Die Gesamtheit der Lebensäußerungen, Verhaltensweisen, Emotionen und Interaktionen von Menschen in Bezug auf ihr Geschlecht werden nicht „Paarungsverhalten“, sondern Sexualverhalten bzw. Sexualität des Menschen genannt.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Manfred Eichhorn: German Dictionary of Biology: German-English. Psychology Press, 1999, ISBN 978-0-415-17129-8, S. 630.
  2. Zeitschrift für angewandte Zoologie. Duncker & Humblot, 1993, S. 325.
  3. Praktikum der Verhaltenskunde. Springer-Verlag, 17 April 2013, ISBN 978-3-322-96709-1, S. 75–76.
  4. Stephan Holler, Christoph Schäfers, Joachim Sonnenberg: Umweltanalytik und Ökotoxikologie. Springer-Verlag, 7. März 2013, ISBN 978-3-642-60952-7, S. 116.
  5. Cleveland P. Hickman, Allan Larson, Larry S. Roberts und David J. Eisenhour: Zoologie. Pearson Deutschland GmbH, 2008, ISBN 978-3-8273-7265-9, S. 1177.
  6. Janet Binde: Paarungsverhalten – Wenn Frauen auf die Balz gehen, Der Tagesspiegel, 10. Dezember 2007; abgerufen am 5. Mai 2016.
  7. Lena Schipper: Ungleichheit – Über das Paarungsverhalten betuchter Großstädter, Frankfurter Allgemeine (faz.net), 8. Februar 2014; abgerufen am 5. Mai 2016.


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