Logik und Differenz (Philosophie): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Logik''' ({{ELSalt|ἡ λογική (τέχνη)}} ''he logiké téchne'' „die denkende [Kunst, Vorgehensweise]“) ist die Lehre von den Gesetzen des schrittweise durch [[Schlussfolgerung|Schlussfolgerung]]en, also [[diskursiv]] voranschreitenden [[verstand]]esmäßigen [[Denken]]s.  
'''Differenz''' ({{ELSalt|διαφορά}} ''diaphorá'', [[lat.]] ''differentia'' „Unterschied, Verschiedenheit“) ist ein [[Begriff]], der in der [[Philosophie]] unterschiedlich, meist aber als [[Gegenbegriff]] zu [[Identität]] verwendet wird und dadurch festlegt, wodurch sich Dinge voneinander unterscheiden. [[Aristoteles]] bezeichnete in diesem Sinn mit dem Wort ''diaphorá'' das „Anderssein von Dingen“<ref>Aristoteles [[Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]] Δ9 1018a12</ref> und zählt die Differenz zu den sog. [[Prädikabilien]], die die Art und Weise angeben, wie über die Dinge gesprochen werden kann.


Das logische Denken ist an das Werkzeug des [[Gehirn]]s gebunden und ''unmittelbar'' nur auf die [[physische Welt]] anwendbar. Es wurde schrittweise in der [[Nachatlantische Zeit|nachatlantischen Zeit]] herausgebildet, mit einem ersten Höhepunkt bei [[Aristoteles]], und schließlich durch den [[Arabismus]] zur Reife gebracht.
== Anmerkungen ==


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<references />
"Wir haben gesehen, daß ein kleines Häuflein von Menschen in der Gegend des heutigen Irland am meisten vorgeschritten war, wie sie diejenigen Fähigkeiten gehabt haben, die nach und nach in aufeinan derfolgenden Kulturepochen heraustraten. Die Ich-Anlage hat sich ja, wie wir wissen, seit der lemurischen Zeit her entwickelt, aber jene Stufe der Ichheit, die in diesem kleinen Häuflein Menschen lebte, das sozu sagen die Kulturströmung von Westen nach Osten geschickt hat, be stand in der Anlage zum logischen Erwägen, zur Urteilskraft. Vorher gab es so etwas nicht; wenn ein Gedanke da war, war er auch schon bewiesen. Ein urteilendes Denken war bei diesem Völkchen veranlagt, und sie brachten diese Keimanlage hinüber vom Westen nach dem Osten, und bei jenen Kolonisationszügen, von denen einer nach Süden hinunterging, nach Indien, da wurde die erste Anlage zur Gedanken bildung gemacht. Dann wurde der persischen Kultur der kombinie­rende Gedanke eingeflößt, und in der dritten, in der chaldäischen, wurde dieser kombinierende Gedanke noch intensiver; die Griechen aber brachten es so weit, daß sie das herrliche Denkmal der aristote lischen Philosophie hinterließen. So geht es immer weiter, das kom binierende Denken entwickelt sich immer mehr und mehr, es geht aber immer auf einen Mittelpunkt zurück, und es finden Nachschübe statt. Wir müssen uns das so vorstellen: Als die Kultur von jenem Punkte hinübergezogen ist nach einem Punkte in Asien, da wandte sich ein Zug nach Indien, der noch am schwächsten durchtränkt war vom reinen logischen Denken. Der zweite Zug, der nach Persien ging, war schon mehr durchdrungen davon, der ägyptische noch mehr, und in nerhalb dieses Zuges hat sich das Volk des Alten Testaments abgeson dert, welches gerade diejenige Anlage zur Kombination hatte, die ent wickelt werden mußte, um wiederum einen Schritt vorwärts zu ma chen in dieser reinen logischen Erkenntnisform des Menschen. Nun ist aber auch das andere damit verknüpft, was wir betrachtet haben: das Heruntersteigen auf den physischen Plan. Je mehr wir heruntersteigen, desto mehr wird der Gedanke bloß logisch und auf die äußere Urteilskraft angewiesen. Denn logisches Denken, reine bloße mensch liche Logik, die von Begriff zu Begriff geht, die braucht zu ihrem In strument das Gehirn; das ausgebildete Gehirn vermittelt bloß das lo­gische Denken. Daher kann dies äußerliche Denken, selbst da, wo es eine erstaunliche Höhe erreicht, niemals zum Beispiel die Reinkarnation durch sich selbst erfassen, weil dieses logische Denken zunächst nur anwendbar ist auf das Äußerliche, Sinnliche um uns herum.


Die Logik ist zwar für alle Welten anwendbar, aber unmittelbar angewendet kann sie nur in bezug auf die physische Weit werden. Also an ihr Instrument, an das physische Gehirn ist die Logik unbe dingt gebunden, wenn sie als menschliche Logik auftritt; nie hätte das rein begriffsmäßige Denken in die Welt kommen können ohne das Wejterheruntersteigen in die sinnliche Welt. Sie sehen, die Ausbildung des logischen Denkens ist verknüpft mit dem Verlust der alten hellseherischen Anschauung; wirklich hat der Mensch das logische Denken erkaufen müssen mit diesem Verlust. Er muß sich die hellseherische Anschauung wiederum iheinzuerwerben zu dem logischen Denken. In späteren Zeiten wird der Mensch die Imagination dazu erhalten, aber das logische Denken wird ihm bleiben. Erst mußte das menschliche Gehirn erschaffen werden heraustreten mußte der Mensch in die physische Welt. Der Kopf mußte erst ganz ausgestaltet werden, dem Ätherkopfe gleich, damit dieses Gehirn im Menschen sei. Da erst war es möglich, daß der Mensch in die physische Welt herabsteigen konnte. Zur Rettung des Spirituellen aber mußte der Zeitpunkt gewählt werden, wo noch nicht der letzte Impuls zum rein mechanischen, zum rein äußerlichen Denken gegeben war. Wenn der Christus einige Jahrhunderte später erschienen wäre, dann wäre er sozusagen zu spät gekommen, dann wäre die Menschheit zu weit heruntergestiegen gewesen, sie hätte sich mit dem Denken zu weit verstrickt gehabt, sie hätte den Christus nicht mehr verstehen können. Vor dem letzten Impulse mußte der Christus erscheinen da noch konnte die religiös spirituelle Strömung als eine Glaubensströmung gerettet werden. Und dann konnte der letzte Impuls gegeben werden der das Denken des Menschen herunterstieß in den tiefsten Punkt, so daß die Gedanken ganz gefesselt, gebannt wurden an das physische Leben. Das wurde durch die Araber und Mohammedaner gegeben. Der Mohammedanismus ist nichts an deres als eine besondere Episode in diesem Arabertum, denn in seinem Herüberziehen nach Europa gibt er den letzten Einfluß in das rein logische Denken, das sich nicht erheben kann zu Höherem, Geistigem.
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Ontologie]] [[Kategorie:Semantik]]
 
Der Mensch wird durch das was man eine geistige Weltenführung, eine Vorsehung nennen kann so geführt: Erst wird das spirituelle Leben gerettet im Christentum, dann zieht um den Süden herum der Arabismus nach Europa, das der Schauplatz für die äußere Kultur werden soll. Der Arabismus ist nur imstande, das Äußere zu erfassen. Sehen wir nicht, wie die Arabeske selbst sich nicht zum Lebendigen erheben kann, wie sie bei der Form stehenbleibt? Wir können es an der Moschee sehen, wie der Geist sozusagen herausgesogen ist. Die Menschheit mußte erst herabgeführt werden in die Materie. Und auf dem Umwege durch die Araber, durch die Invasion der Araber, durch das, was man nennen kann den Zusammenstoß des Arabismus mit dem Europäertum, das aber schon in sich das Christentum aufgenommen hat, sehen wir, wie die moderne Wissenschaft erst veranlagt wird." {{Lit|GA 105, S 191ff}}
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== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983), ISBN 3-7274-1050-7
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Denken]] [[Kategorie:Logik]]

Version vom 21. September 2016, 13:57 Uhr

Differenz (griech. διαφορά diaphorá, lat. differentia „Unterschied, Verschiedenheit“) ist ein Begriff, der in der Philosophie unterschiedlich, meist aber als Gegenbegriff zu Identität verwendet wird und dadurch festlegt, wodurch sich Dinge voneinander unterscheiden. Aristoteles bezeichnete in diesem Sinn mit dem Wort diaphorá das „Anderssein von Dingen“[1] und zählt die Differenz zu den sog. Prädikabilien, die die Art und Weise angeben, wie über die Dinge gesprochen werden kann.

Anmerkungen

  1. Aristoteles Metaphysik Δ9 1018a12