Afrikanische Union und Dissoziation (Chemie): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Organisation of African unity.svg|mini|Farbe entspricht dem jeweiligen Beitrittsjahr zur OAU, der Vorgängerorganisation der AU, bzw. zur AU]]
Als '''Disoziation''' (von [[lat.]] ''dissociare'' „trennen“) wird ein [[Chemie|chemischer]] oder [[physik]]alischer Prozess bezeichnet, durch den eine [[chemische Verbindung]] in zwei oder mehrere [[Atom]]e, [[Molekül]]e oder [[ion]]en aufgespalten wird. So dissoziieren etwa [[Ionenkristall]]e wie [[Kochsalz]] (NaCl) in wässriger Lösung praktisch vollständig in Ionen:


Die '''Afrikanische Union''' ({{arS|الاتحاد الأفريقي&lrm;|d=al-Ittiḥād al-Ifrīqī}}, {{enS|African Union}}, {{frS|Union africaine}}, {{ptS|União Africana}})<ref>{{Webarchiv |url=http://www.au.int/en/about/constitutive_act |wayback=20110205085521 |text=Constitutive Act of the African Union}}.</ref> ist eine [[Internationale Organisation (Völkerrecht)|Internationale Organisation]], die 2002 die Nachfolge der [[Organisation für Afrikanische Einheit]] (OAU) angetreten hat und sich für [[Regionale Integration|Kooperation auf allen Gebieten]] einsetzen soll. Sie ist ein Zusammenschluss von anfangs 53&nbsp;[[afrika]]nischen Staaten ([[Demokratische Arabische Republik Sahara|Westsahara]] ist Mitglied der Afrikanischen Union, sein [[Völkerrechtssubjekt|völkerrechtlicher]] Status allerdings umstritten).
:<math>\mathrm{NaCl} \xrightarrow\mathrm{H_2 O} \mathrm{Na^{+} + Cl^{-}}</math>
 
== allgemeines ==
 
Der Hauptsitz der Organisation befindet sich im [[Äthiopien|äthiopischen]] [[Addis Abeba]], das [[Panafrikanisches Parlament|Panafrikanische Parlament]] im [[südafrika]]nischen [[Midrand]]. Mitgliedstaaten der AU sind alle international allgemein anerkannten afrikanischen Staaten, einschließlich Westsaharas. Geplant ist in der AU unter anderem ein Afrikanischer Gerichtshof. [[Marokko]] wurde am 30. Januar 2017 nach 33 Jahren Abwesenheit wieder in die Afrikanische Staatengemeinschaft aufgenommen.<ref name="Marokko_wieder_aufgenommen">[https://www.welt.de/newsticker/news1/article161672658/Marokko-nach-33-Jahren-wieder-in-die-Afrikanische-Union-aufgenommen.html ''Marokko nach 33 Jahren wieder in der Afrikanischen Union.''] In: ''Die WELT.'' 30. Januar 2017.</ref>
 
== Geschichte und Entwicklung ==
Die Organisation wurde durch die förmliche Verabschiedung einer Gründungsabsichtserklärung auf der 4.&nbsp;OAU-Sondersitzung am 9.&nbsp;September 1999 im [[Libyen|libyschen]] [[Sirte]] geschaffen. Das diesem Beschluss zugrundeliegende Dokument wird ''[[Sirte-Deklaration]]'' genannt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.au2002.gov.za/docs/key_oau/sirte.htm |wayback=20150428121831 |text=''Sirte declaration''}}. In: ''au2002.gov.za''.</ref> In [[Lomé]] ([[Togo]]) beschlossen die Vertreter des 36.&nbsp;turnusgemäßen Gipfeltreffens am 11.&nbsp;Juli 2000 das Gründungsstatut ''(Constitutive Act of the African Union)'' der Afrikanischen Union.<ref name="AU transition">{{Internetquelle |url=http://www.africanconstitution.org/home/constitutive-act |titel=African Union: Establishment |werk=africanconstitution.org |datum=2002-05 |zugriff=2019-04-14 |sprache=en}}</ref>
 
Der Maßnahmeplan des Übergangs zur neuen Organisation, definiert für den Zeitraum vom 11.&nbsp;Juli 2001 bis zum 10.&nbsp;Juli 2002, war ein Beschluss des Gipfeltreffens vom Juli 2001 in [[Lusaka]] ([[Sambia]]).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.au2002.gov.za/docs/key_oau/sirte_au.pdf |wayback=20140304103510 |text=''Lusaka Summit,'' Juli 2001: ''Decision on the Implementation of the Sirte Summit Decision on the AU''}} (PDF; 286&nbsp;kB).</ref> Mit dem gemeinsamen Gipfeltreffen ''(First Ordinary Session of the Assembly of Heads of State and Government of the AU)'' der Staatsoberhäupter in der Afrikanischen Union und der [[Afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft|Afrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft]] zwischen dem 9. und 11.&nbsp;Juli 2002 im südafrikanischen [[Durban]] nahm die Afrikanische Union ihre reguläre Arbeit auf.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.au.int/en/about/nutshell |wayback=20110129055921 |text=African Union: ''AU in a Nutshell''}}. In: ''au.int,'' abgerufen am 22. September 2013.</ref><ref name="AU transition" />
 
Die Afrikanische Union löste nach Willen der Unterzeichnerstaaten die [[Organisation für Afrikanische Einheit]] (OAU) ab und wurde mit mehr Kompetenzen als diese ausgestattet. Die Verträge, die die Auflösung der am 25.&nbsp;Mai 1963 gegründeten OAU beinhalten, waren zuvor schon von 45 der 54&nbsp;Staaten ratifiziert worden. [[Marokko]], das wegen des [[Westsaharakonflikt|Konfliktes]] um die [[Demokratische Arabische Republik Sahara]] 1984 aus der Vorgängerorganisation OAU ausgetreten war, ist nach drei Jahrzehnten im Januar 2017 als Mitglied in die Afrikanische Union aufgenommen worden.
 
Die Initiative zur Gründung der neuen Afrikanischen Union geht auf den [[Libyen|libyschen]] Revolutionsführer [[Muammar al-Gaddafi]] zurück. Er war vehement für die Idee einer Union eingetreten und hatte mit großem finanziellen Aufwand bei den afrikanischen Staatschefs dafür geworben. Der Gründungsvertrag der Afrikanischen Union ''(Constitutive Act)'' orientiert sich vor allem am Vorbild der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU).<ref>Magliveras/Naldi (siehe unter [[#Literatur|Literatur]], ICLQ 2002, S. 415).</ref> Weitere Gründungsakte enthalten unter anderem Erklärungen zur Achtung der [[Menschenrechte]] und zur [[Souveränität]] der Mitgliedstaaten, aber auch einen Absatz zum Eingreifen der Union in Mitgliedstaaten unter bestimmten Voraussetzungen. Artikel&nbsp;30 des Gründungsvertrags knüpft an die innerstaatliche Legitimität der Staatsgewalt der Mitgliedstaaten an. Demnach sollen Regierungen, die verfassungswidrig an die Macht gekommen sind, von der Teilnahme an Aktivitäten der Afrikanischen Union ausgeschlossen werden. Gemäß Art. 33 Abs.&nbsp;1 des Gründungsvertrags ging zudem die [[Afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft]] in der AU auf.
 
[[Barack Obama]] sprach am 28. Juli 2015 als erster US-Präsident vor der Afrikanischen Union in [[Addis Abeba]].<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/barack-obamas-rede-vor-afrikanischer-union-in-addis-abeda-13723803.html Rede vor Afrikanischer Union: Obama kritisiert afrikanische Staatsführer.] In: ''[[FAZ.net]].'' 28. Juli 2015.</ref>
 
== Zu vielen weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Afrikansiche Union}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Afrikansiche Union}}
* {{WikipediaDE|Afrikas Grüne Mauer im Sahel}}
* {{WikipediaDE|Libysch-Arabisch-Afrikanische Vereinigungsprojekte}}
* {{WikipediaDE|Nordafrika}}
* {{WikipediaDE|Union des Arabischen Maghreb}}
* {{WikipediaDE|Gemeinschaft der Sahel-Sahara-Staaten}}
* {{WikipediaDE|Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft}}
* {{WikipediaDE|Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion}}
* {{WikipediaDE|Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft}}
* {{WikipediaDE|Zentralafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft}}
* {{WikipediaDE|Union Zentralafrikanischer Staaten}}
* {{WikipediaDE|Intergovernmental Authority on Development}}
* {{WikipediaDE|Afro-Madegassische Union}}
* {{WikipediaDE|Ostafrikanische Gemeinschaft}}
* {{WikipediaDE|Gemeinsamer Markt für das Östliche und Südliche Afrika}}
* {{WikipediaDE|Zollunion des Südlichen Afrika}}
* {{WikipediaDE|Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft}}
* {{WikipediaDE|Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur}}
== Literatur ==
* Yassin El-Ayouty (Hrsg.): ''The Organization of African Unity After Thirty Years.'' Westport/New York 1994.
* Christof Hartmann: ''Demokratie als Leitbild der afrikanischen Staatengemeinschaft? Zur Theorie und Praxis demokratischer Schutzklauseln in der Afrikanischen Union.'' In: ''Verfassung und Recht in Übersee (VRÜ).'' 38. Jg., 2005, {{ISSN|0506-7286}}, S. 201–220.
* Christof Heyns, Evarist Baimu, Magnus Killander: ''The African Union.'' In: ''German Yearbook of International Law.'' Band 46, 2004, S. 252–283.
* Konstantinos D. Magliveras, Gino J. Naldi: ''The African Union – A New Dawn for Africa?'' In: ''International and Comparative Law Quarterly.'' Band 51, 2002, S. 415–425.
* Peter Meyns: ''Von der OAU zur „Afrikanischen Union“. Khadafis Engagement für die afrikanische Einheit.'' In: ''Internationale Politik.'' Heft 11/2001, S. 45–52.
* Désiré Nzisabira: ''Von der Organisation der Afrikanischen Einheit zur Afrikanischen Union.'' Hamburg 2006.
* Corinne A. A. Packer, Donald Rukare: ''The New African Union and Its Constitutive Act.'' In: ''American Journal of International Law.'' Band 96. 2002, S. 365–379.
== Weblinks ==
{{Commonscat|African Union|Afrikanische Union}}
{{Wikinews|Kategorie:Afrikanische Union|Afrikanische Union}}
* Webpräsenz der AU auf [http://au.int/ar/ arabisch], [http://au.int/en/ englisch] und [http://au.int/fr/ französisch]
* [http://www.au.int/en/about/constitutive_act Gründungsdokument: ''Constitutive Act of the African Union''] (englisch)
* [http://www.humanrights.ch/de/Instrumente/Regionale/Afrika/AU/index.html Beschreibung der AU auf der Informationsplattform humanrights.ch]
* Christian von Soest: [http://www.giga-hamburg.de/dl/download.php?d=/content/publikationen/pdf/gf_afrika_0804.pdf ''Wacklige „Bausteine“ und schwache „Maurer“: Die Afrikanische Union hat ein Integrationsproblem.''] [[GIGA]]. Nr. 4, 2008 (PDF; 570&nbsp;kB)
* [http://pw-portal.de/auswahlbibliografien/114-afrika-zukunftsfaehig-durch-regionale-kooperationen Politikwissenschaftliche Literatur zum Thema AU und regionale Kooperation in Afrika] in der [[Annotierte Bibliografie der Politikwissenschaft|Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft]]
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Normdaten|TYP=k|GND=10042911-7|LCCN=no/2001/48790|VIAF=155382974}}


[[Kategorie:Afrikanische Union|!]]
* {{WikipediaDE|Dissoziation (Chemie)}}
[[Kategorie:Staatswesen}}
[[Kategorie:Afrika]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Chemie]]

Version vom 26. Mai 2019, 22:33 Uhr

Als Disoziation (von lat. dissociare „trennen“) wird ein chemischer oder physikalischer Prozess bezeichnet, durch den eine chemische Verbindung in zwei oder mehrere Atome, Moleküle oder ionen aufgespalten wird. So dissoziieren etwa Ionenkristalle wie Kochsalz (NaCl) in wässriger Lösung praktisch vollständig in Ionen:

Siehe auch