Der Meisterdieb

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Der Meisterdieb ist ein Märchen aus der Sammlung der Wikipedia:Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. In der Erstausgabe vom 20. Dezember 1812 trägt es die Nummer 192. Ludwig Bechstein übernahm es nach derselben Vorlage in sein Deutsches Märchenbuch als Die Probestücke des Meisterdiebes (1845 Nr. 5, 1853 Nr. 4). Das Märchen handelt von einem Meisterdieb, der durch Klugheit und List zu großem Reichtum gekommen ist. Durch diese wird es ihm schließlich auch möglich, seiner gerechten Strafe zu entgehen.

Inhalt

Ein Meisterdieb ist durch Ausübung seines Handwerks in der ganzen Welt ein reicher Mann geworden. Schließlich zieht es ihn jedoch in seine Heimat zurück, und er erzählt seinem Paten, dem Grafen im Schloss nahe seinem Vaterhaus, von seinen Fähigkeiten. Der ist zunächst erbost und möchte den Meisterdieb sofort hängen lassen. Dann gibt er ihm aber noch die Chance, mit drei Aufgaben sein Können zu beweisen.

Als erstes muss der Meisterdieb das beste Pferd aus dem Stall des Grafen stehlen, das von Soldaten bewacht wird. Der Dieb verkleidet sich als altes Mütterchen und verkauft den Wachen einschläfernden Wein. Dann geht er in den Stall zu den drei Leibwächtern, die inzwischen narkotisiert sind: Einer hält die Zügel des Pferdes in der Hand, der andere den Schwanz und der dritte schnarcht im Sattel vornübergeneigt. Dem ersten gibt er ein Seil in die Hand, dem zweiten ein Bündel Stroh, den Reiter lässt er im Sattel sitzen, hebt aber den Sattel mit mehreren Stricken vom Gebälk herab so weit in die Höhe, dass er das Pferd unbemerkt unter ihm wegziehen kann. Er umwickelt die Hufe des Pferdes mit Lumpen und leitet es geräuschlos zum Stall und aus dem Schloss hinaus.

Die zweite Aufgabe lautet: Der Meisterdieb soll dem Grafen in der Nacht das Bettlaken unterm Leib weg und der Gräfin den Trauring vom Finger stehlen. Er löst diese Aufgabe, indem er vom Galgenhügel eine Leiche holt und sich diese auf die Schultern setzt. Er stellt eine Leiter vor das Schlafzimmer des Grafen und steigt mit der geschulterten Leiche so weit hinauf, bis der Kopf der Leiche am Fenster erscheint. Der Graf, der darauf gewartet hat, schießt mit seiner Pistole den Leichnam „tot“. Weil es aber immerhin sein Patenkind war, geht der Graf in den Garten, um den Erschossenen zu begraben. Unterdessen steigt der Meisterdieb in das Schlafzimmer, gaukelt der Gräfin vor, er sei ihr Mann und brauche das Bettlaken zum Einwickeln des Erschossenen. Überdies bittet er sie, dem Patenkind den Trauring mit ins Grab zu geben, und verschwindet damit.

Die dritte Aufgabe: Er soll den Pfarrer und den Küster aus der Kirche stehlen. Diese Aufgabe löst der Meisterdieb, indem er Krebse, denen er brennende Kerzen auf den Rücken geklebt hat, nachts auf dem Kirchhof aussetzt und laut verkündet, dies seien die Seelen der Toten, die aus den Gräbern gestiegen seien; der Jüngste Tag sei gekommen und er sei Petrus, der die Menschen ins Himmelreich bringe. Der Pfarrer und der Küster wollen als erste in den Himmel kommen und kriechen bereitwillig in einen Sack. Der Meisterdieb schleppt den Sack durchs Dorf bis zum Schloss hinauf und in den Taubenschlag. Er lässt die beiden liegen und macht ihnen weis, sie hörten die Engel mit den Flügeln schlagen.

Planetenanalogie zum Rosenkreuzermärchen

Das Rosenkreuzermärchen Der Meisterdieb findet seine Analogien und Entsprechungen in a) dem Planeten Merkur, b) dem Planetenmetall Quecksilber, c) dem inneren Organ Lunge und d) in dem Lebensprozess Atmung.

Siehe auch

Literaturhiwneise


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