Quelltext der Seite Magnus Carlsen

[[Datei:Carlsen Magnus (30238051906).jpg|thumb|hochkant|Magnus Carlsen (2016)]]

'''Sven Magnus Øen Carlsen''' (* [[30. November]] [[1990]] in Tønsberg<ref>[https://snl.no/Magnus_Carlsen snl.no] Det store norske leksikon (norwegisch); abgerufen am 6. August 2019.</ref>) ist ein [[w:Norwegen|norwegischer]] [[Schach]]spieler. Er ist seit 2013 [[Schachweltmeister]] und aktuell auch Weltmeister im [[Schnellschach]] und [[Blitzschach]].

Im Jahre 2004 errang Carlsen den Titel eines [[Großmeister (Schach)|Großmeisters]] (GM) als damals zweitjüngster Spieler – im Alter von 13 Jahren, 4 Monaten und 27 Tagen. Erstmals im Januar 2010 erreichte er als bislang jüngster Spieler die Spitzenposition der [[FIDE]]-Weltrangliste und hat sie durchgehend seit Juli 2011 bis heute inne.<ref>[http://ratings.fide.com/top_files.phtml?id=1503014 ''Top list records of Magnus Carlsen.''] In: ''fide.com''.</ref> Seine [[Elo-Zahl]] vom Mai 2014 und August 2019 ist mit 2882&nbsp;Punkten die [[Rekorde im Schach#Elo-Rekorde|höchste]] seit Einführung der Liste im Jahr 1970. Eine höhere, rückwirkend berechnete [[historische Elo-Zahl]] hatten nur [[Bobby Fischer]] und [[Michail Moissejewitsch Botwinnik]].

2014, 2015, 2019 und 2022 war Carlsen [[Weltmeister im Schnellschach]], 2009, 2014, 2017, 2018, 2019 und 2022 [[Weltmeister im Blitzschach]]. In der Variante [[Chess960|Fischer-Random-Schach]] wurde er 2019 Vize-Weltmeister hinter [[Weltmeister im Fischer-Random-Schach|Weltmeister]] [[Wesley So]].<ref>{{Internetquelle |autor=Jonathan Tisdall |url=https://www.chess.com/news/view/wesley-so-first-world-official-fischer-random-chess-champion |titel=Wesley So Wins Fischer Random World Championship |werk=Chess.com |datum=2019-11-03 |sprache=en |abruf=2022-12-31}}</ref>

== Familie ==
Carlsen ist der Sohn des [[Ingenieur]]&shy;paares Sigrun Øen und Henrik Albert Carlsen. Seine Mutter ist [[Chemiker]]in in einer Umweltbehörde, sein Vater war [[Manager (Wirtschaft)|Manager]] bei [[ExxonMobil|Exxon]] und [[SAP]], bevor er nach den ersten Erfolgen seines Sohnes diese Arbeit beendete und sich um dessen Karriere kümmerte.<ref name="Stern 45">Thomas Schumann: ''„Am Ende seid ihr alle matt“.'' In: ''Stern.'' Nr.&nbsp;45 vom 31.&nbsp;Oktober 2013, S.&nbsp;65.</ref> Die Familie wohnte ein Jahr in [[Espoo]] und danach in [[Brüssel]]; 1997 zog sie nach [[Lommedalen]] ([[Bærum]]) in Norwegen. Von dort zog sie später nach [[Haslum (Norwegen)|Haslum]] (Bærum).<ref>Arne Danielsen: ''Mesteren. Magnus Carlsen og sjakkspillet.'' Oslo: Cappelen Damm 2010, ISBN 978-82-02-33754-4, S.&nbsp;27.</ref> Carlsen war schon als Zweijähriger in der Lage, ein [[Puzzle]]spiel aus 50&nbsp;Teilen zusammenzusetzen.<ref>Simen Agdestein: ''Wonderboy.'' Alkmaar 2004, ISBN 90-5691-131-7, S.&nbsp;10.</ref> Er lernte die Schachregeln im Alter von fünf Jahren von seinem Vater, interessierte sich aber zunächst nicht sonderlich für das Spiel.<ref>Maik Großekathöfer und Detlef Hacke: [http://www.spiegel.de/spiegel/a-683764.html '' SPIEGEL-Gespräch: „Ich bin chaotisch und faul“''] spiegel.de vom 19.&nbsp;März 2010, abgerufen am 3.&nbsp;Juni 2016.</ref><ref>D. T. Tau: ''The prince’s gambit: A chess star emerges for the post-computer age.'' In: The New Yorker, 21.&nbsp;März 2011, S.&nbsp;43.</ref> Bereits als Kind fiel er durch sein ausgezeichnetes Gedächtnis auf. Das erste Schachbuch, das er las, war [[Bent Larsen (Schachspieler)|Bent Larsens]] ''Finn planen''.<ref>''Just checking.'' In: New In Chess, Nr.&nbsp;7 (2006), S.&nbsp;106.</ref>

Carlsens eineinhalb Jahre ältere Schwester Ellen Øen Carlsen spielte ebenfalls Schach. Sie gewann 2007 als Siebzehnjährige die Nordische Meisterschaft in ihrer Altersklasse. Im Jahr 2014 belegte sie Platz&nbsp;10 der norwegischen Frauenrangliste. Anfang März 2014 trat sie beim Schachländerkampf zwischen Norwegen und Deutschland in Berlin an.<ref>René Gralla: [http://www.neues-deutschland.de/artikel/926004.ohne-rat-des-weltmeisters.html?sstr=ellen|carlsen ''Ohne Rat des Weltmeisters. Beim Schach-Länderkampf ist Ellen Carlsen der Star.''] Bei: ''neues-deutschland.de.'' 5.&nbsp;März 2014, abgerufen am 6.&nbsp;März 2014.</ref> Vom Weltverband FIDE wird sie mittlerweile als „inaktiv“ geführt. Außerdem hat Carlsen zwei jüngere Schwestern.<ref name="Stern 45" />

== Frühe Erfolge ==
Sein erstes Schachturnier spielte Magnus Carlsen im Juli 1999. Ein Jahr später gewann er die norwegische Meisterschaft der Unter-Elfjährigen. Sein erstes internationales Turnier spielte er im Oktober 2000 beim Open in [[Bad Wiessee]], wo er 4,5&nbsp;Punkte aus neun Partien errang. Im September 2001 spielte er für seinen Verein Asker&nbsp;SK bei der Europäischen Mannschaftsmeisterschaft in [[Panormos (Kreta)|Panormos]]. Bei der Weltmeisterschaft U12 in [[Iraklio]] 2002 kam er mit neun Punkten aus elf Partien auf Platz zwei. Die erste Norm für den Titel eines [[Internationaler Meister|Internationalen Meisters]] erzielte er im Januar 2003 beim Turnier in [[Gausdal]]; der Titel wurde ihm im August desselben Jahres verliehen. Im selben Jahr belegte er Platz&nbsp;3 bei der Jugendeuropameisterschaft und Platz&nbsp;9 bei der Jugendweltmeisterschaft.

== Erreichen des Großmeistertitels ==
[[Datei:Carlsen Magnus.jpg|mini|Magnus Carlsen (2005)]]
Alle drei Großmeisternormen sicherte sich Magnus Carlsen innerhalb von vier Monaten Anfang 2004 in einer Serie hervorragender Turnierergebnisse. Seine erste GM-Norm erzielte er mit einem überragenden Sieg und 10,5/13&nbsp;Punkten in der Gruppe&nbsp;C des renommierten [[Tata-Steel-Schachturnier|Corus-Schachturniers]] in Wijk aan Zee. Es war der erste aufsehenerregende Auftritt des jungen Schachtalentes. Seine beiden weiteren GM-Normen erzielte Magnus Carlsen beim [[Aeroflot Open]] in [[Moskau]] im Februar sowie bei den Dubai-Open im April 2004.

Bei einem [[Blitzschach|Blitzturnier]] in [[Reykjavík]] im März 2004 sorgte er auch durch einen Sieg gegen Exweltmeister [[Anatoli Jewgenjewitsch Karpow|Anatoli Karpow]] für Schlagzeilen. Durch diese Leistung qualifizierte er sich für das anschließende [[Schnellschach]]-Turnier, das im [[K.-o.-System]] ausgetragen wurde. In der ersten Runde traf der dreizehnjährige Carlsen auf Kasparow, der mit einer Elo-Bewertung von 2831 überlegen die Weltrangliste anführte. In der ersten Partie mit Weiß hatte Carlsen einen [[Bauer (Schach)|Mehrbauern]] und erzielte ein [[Remis]], verlor aber danach mit Schwarz in 32&nbsp;Zügen.<ref>„[http://en.chessbase.com/post/boy-meets-beast-in-reykjavik ''Boy meets Beast in Reykjavik.'']“ Auf: ''ChessBase.com.'' 19.&nbsp;März 2004.</ref><ref>Carlsen hatte bei dieser Begegnung eine Elo-Zahl von 2484 gegenüber 2831 von Kasparow.</ref>

Im Juni 2004 nahm Carlsen an der [[FIDE-Schachweltmeisterschaft 2004|FIDE-Weltmeisterschaft]] in [[Tripolis]] teil, verlor dort jedoch in der ersten Runde 1,5:2,5 gegen [[Lewon Aronjan]]. Im Juli 2005 teilte er in [[Sandnes]] den ersten Platz bei der norwegischen Landesmeisterschaft mit seinem Trainer [[Simen Agdestein]], verlor jedoch den Stichkampf um den Titel. Beim nach K.-o.-System ausgespielten [[Schach-Weltpokal 2005]] im Dezember in [[Chanty-Mansijsk]] wurde er nach einem Platzierungskampf gegen [[Gata Kamsky]], den er mit 1:3 (1:1 nach Turnierpartien, 0:2 nach Schnellschachpartien) verlor, Zehnter und qualifizierte sich mit diesem Resultat für das von der FIDE wieder eingeführte [[Kandidatenturnier]] zur [[Schachweltmeisterschaft 2007]]. Carlsen traf in der ersten Runde der Kandidatenkämpfe in [[Elista]] auf Lewon Aronjan und verlor mit 5:7 nach Stichkampf.

Im Februar 2006 gewann er zusammen mit [[Alexander Anatoljewitsch Motyljow|Alexander Motyljow]] das B-Turnier in [[Wijk aan Zee]]. Einen Monat später gewann er ein sehr stark besetztes Blitzturnier in Reykjavík, bei dem er unter anderen [[Viswanathan Anand]] ausschaltete. Bei der [[Schacholympiade]] in [[Turin]] spielte er am Spitzenbrett für Norwegen und erzielte sechs Punkte aus acht Partien. Im August erzielte er beim [[NH Chess Tournament]] in [[Amsterdam]], bei dem junge Talente gegen erfahrene Großmeister antraten, mit 6,5 Punkten aus zehn Partien das beste Ergebnis der Junioren und erhielt dafür eine Einladung zum hochdotierten Turnier [[Melody Amber]] in Monaco. Im September kam er bei der norwegischen Landesmeisterschaft in [[Moss]] wie im Vorjahr punktgleich mit Agdestein auf Platz&nbsp;1. Carlsen, der zu diesem Zeitpunkt schon vor Agdestein in der Weltrangliste stand, revanchierte sich für 2005 und gewann den Stichkampf. Es war Carlsens bisher letzte Teilnahme an norwegischen Meisterschaften. Im April 2007 gewann er die ''Gausdal Chess Classics'' mit sieben Punkten aus neun Partien.

== Zugehörigkeit zur Weltspitze ==
=== 2007 ===
Im August 2007 gewann Magnus Carlsen das GM-Turnier in [[Biel/Bienne|Biel]] nach einem Stichkampf um den ersten Platz gegen [[Alexander Onischuk]]. Im Dezember 2007 erreichte er das Halbfinale im [[Schach-Weltpokal 2007|FIDE-Weltpokal]], schied dann aber gegen [[Gata Kamsky]] aus. Mit dem Erreichen des Halbfinals qualifizierte er sich für den [[FIDE Grand Prix 2008–2010]].

=== 2008 ===
[[Datei:Carlsen magnus 20081119 olympiade dresden.jpg|mini|hochkant|Carlsen 2008 bei der [[Schacholympiade]] in Dresden]]
Im Januar 2008 gewann Carlsen zusammen mit dem Armenier [[Lewon Aronjan]] das Corus-Turnier in [[Wijk aan Zee]]. Beide erzielten unter den 14&nbsp;Teilnehmern mit einem Elo-Schnitt von 2742 ([[Turnierkategorie (Schach)|Kategorie]]&nbsp;20) acht Punkte aus 13&nbsp;Partien. Beim Schachturnier in [[Linares]] belegte Carlsen mit einer Elo-Leistung von über 2800 hinter [[Schachweltmeister|Weltmeister]] Anand den zweiten Platz. Im Juni 2008 gewann Carlsen das Aerosvit-Turnier in Foros (Elo-Durchschnitt 2711, Kategorie&nbsp;19) mit einem ganzen Punkt Vorsprung vor seinen elf Wettbewerbern.

Carlsen beendete das ''Chess Masters Bilbao 2008'' in Spanien (2. bis 13.&nbsp;September) mit drei Siegen, zwei Niederlagen und vier Remis auf dem zweiten Platz hinter [[Wesselin Topalow]]. Während dieses Turniers war Carlsen nach inoffiziellen Berechnungen fünf Tage lang vor Anand die Nummer&nbsp;1 der Weltrangliste, was in zahlreichen Presseberichten thematisiert wurde.

=== 2009 ===
[[Datei:MagnusCarlsen.jpg|mini|hochkant|links|Magnus Carlsen (2009)]]
Zwischen Anfang 2009 und März 2010 wurde der junge Norweger von Ex-Weltmeister [[Garri Kimowitsch Kasparow|Garri Kasparow]] trainiert und beraten.<ref>[http://www.chessvibes.com/?q=reports/magnus-carlsen-my-job-is-to-improve-my-chess ''„My job is to improve my chess.“''] Interview mit Magnus Carlsen. Auf: ''Chessvibes.com.'' 7.&nbsp;September 2009.</ref><ref>[http://en.chessbase.com/post/goals-met-kasparov-and-carlsen-s-new-strategy ''Goals met&nbsp;– Kasparov and Carlsen’s new strategy.''] Pressemitteilung vom 4.&nbsp;März 2010. Auf: ''chessbase.com.'' Aufgerufen am 25.&nbsp;Juni 2010.</ref>

Im Oktober 2009 gewann Carlsen das Superturnier in [[Nanjing]] (Kategorie&nbsp;21) mit acht Punkten aus zehn Partien ungeschlagen mit 2,5&nbsp;Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Topalow und mit einer Elo-Leistung von 3002. Im November belegte er beim [[Tal Memorial]] in [[Moskau]] den geteilten 2.&nbsp;Platz und gewann die im Anschluss ausgetragene [[Weltmeister im Blitzschach|Blitzschach-Weltmeisterschaft]]. Im Dezember belegte er beim [[London Chess Classic#Turnier 2009|London Chess Classic]] (Kategorie&nbsp;18) mit fünf Punkten aus sieben Partien (+3 =4) den ersten Platz.<ref name="londonchessclassics">Beim London Chess Classic werden die Partien nach der Drei-Punkte-Regel wie im Fußball bewertet. Carlsen hätte das Turnier sowohl 2009 als auch 2010 auch nach der üblichen Punkteregel gewonnen.</ref>

=== 2010 ===
Die FIDE-Weltrangliste von Januar 2010 führte Carlsen mit einem Rating von 2810 auf Platz&nbsp;1 an, damit ist er der jüngste Spieler seit Einführung der Weltrangliste, dem dies gelang. Im Januar 2010 gewann er das Corus-Turnier in Wijk aan Zee (Kategorie&nbsp;19) mit 8,5&nbsp;Punkten aus 13&nbsp;Partien. Im Juni 2010 siegte er beim Kings Tournament (Kategorie&nbsp;20) im rumänischen [[Bazna]] mit 7,5&nbsp;Punkten aus zehn Partien.

Unter seinen Erwartungen schnitt Carlsen kurz darauf bei der [[Schacholympiade 2010|Schacholympiade]] in [[Chanty-Mansijsk]] ab, wo er für Norwegen am ersten Brett spielte und 4,5 Punkte aus acht Partien erreichte. Auch bei den Grand Slam Final Masters in [[Bilbao]] im Oktober 2010 blieb seine Leistung deutlich hinter seiner Einstufung zurück, er erreichte bei vier Teilnehmern hinter dem Sieger [[Wladimir Borissowitsch Kramnik|Wladimir Kramnik]] und Anand den dritten Platz. Beim Turnier in Nanjing überwand er seine kurzfristige Formkrise, blieb ungeschlagen und siegte mit sieben Punkten aus zehn Partien vor Anand.

Anfang November 2010 gab Carlsen seinen Verzicht auf die Teilnahme am [[Schachweltmeisterschaft 2012#Kandidatenturnier|Kandidatenturnier 2011]] bekannt.<ref>[http://en.chessbase.com/post/magnus-carlsen-drops-out-of-world-championship-cycle ''Magnus Carlsen drops out of World Championship cycle.''] Auf: ''Chessbase.com.'' 5.&nbsp;November 2010.</ref><ref>Steffan Löffler: [http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/magnus-carlsen-das-schach-wunderkind-wird-erwachsen-1576426.html ''Das Schach-Wunderkind wird erwachsen.''] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]].'' 17. November 2010. Abgerufen am 22. August 2014.</ref>

Carlsen gewann das vom 8. bis 15.&nbsp;Dezember 2010 dauernde [[London Chess Classic#Turnier 2010|London Chess Classic]]<ref name="londonchessclassics" /> mit vier Siegen, zwei Niederlagen und einem Remis nach Wertung vor Anand und [[Luke McShane|McShane]]. Nachdem er in der ersten Runde gegen McShane und in der dritten gegen Anand, jeweils mit Schwarz, verloren hatte, steigerte er sich und befreite sich in der vorletzten Runde im Spiel gegen Kramnik&nbsp;– wieder mit Schwarz&nbsp;– noch aus einer äußerst schwierigen Lage, sodass diese Partie remis endete.<ref>[http://www.chessblog.com/2010/12/carlsen-wins-london-chess-classic-2010.html Alexandra Kostenjuks Chessblog]</ref>

=== 2011 ===
Auf der FIDE-Weltrangliste vom Januar 2011 belegte Carlsen mit 2814&nbsp;Elo-Punkten erneut den ersten Platz.

Bei der letzten Auflage des Turniers [[Melody Amber]] in Monaco 2011 erreichte Carlsen den zweiten Platz in der Gesamtwertung (hinter Aronjan) und gewann den Schnellschachteil. Im Juni 2011 gewann er mit 6,5&nbsp;Punkten aus zehn Partien erneut das Turnier in Bazna, aufgrund besserer Wertung vor dem punktgleichen [[Sergei Alexandrowitsch Karjakin|Sergei Karjakin]]. Dadurch verdrängte er im Juli 2011 Viswanathan Anand wieder von der Spitze der Weltrangliste, die jener von März bis Juni angeführt hatte.

Im Juli 2011 gewann er das Turnier in Biel mit sieben Punkten aus zehn Partien. Im Oktober 2011 siegte er beim 4.&nbsp;Final-Masters, das in São Paulo und Bilbao ausgetragen wurde, nach Stichkampf gegen [[Wassyl Iwantschuk]].

Auch das 6.&nbsp;[[Tal Memorial]] 2011, das vom 16. bis 25.&nbsp;November 2011 in Moskau stattfand, gewann Magnus Carlsen auf Grund der [[Tie-Break#Schach|Tie-Break-Regelung]] (der Spieler mit den meisten Schwarzpartien wird bevorzugt) vor dem punktgleichen Aronjan mit jeweils zwei Siegen und sieben Remisen; Carlsen spielte fünfmal mit den schwarzen Steinen, während Aronjan vier Schwarzpartien bestritt. Nach den meisten anderen Kriterien hätte Aronjan knapp vorne gelegen.<ref>''[http://www.theweekinchess.com/chessnews/events/tal-memorial-2011 Tal Memorial 2011.]'' „Carlsen […] edged out Levon Aronian who finished level with him on 5.5/9 due to the fact he had played more games with black, most other tie-breaks favoured the Armenian.“</ref>

Beim 3.&nbsp;[[London Chess Classic#Turnier 2011|London Chess Classic 2011]] belegte Magnus Carlsen hinter Kramnik und [[Hikaru Nakamura|Nakamura]], gegen den er gewann, mit fünf Remisen und drei Siegen den 3.&nbsp;Platz.

=== 2012 ===
[[Datei:MagnusCarlsen12b.jpg|mini|hochkant|Magnus Carlsen (2012)]]
Das 74.&nbsp;[[Tata-Steel-Schachturnier]] 2012, das vom 13. bis 29.&nbsp;Januar in Wijk aan Zee ausgetragen wurde, beendete Magnus Carlsen&nbsp;– punktgleich mit Caruana und Radjabov (je acht Punkte aus 13&nbsp;Partien)&nbsp;– auf dem geteilten zweiten Platz; nachdem er in der neunten Runde mit den weißen Steinen gegen Karjakin eine Niederlage hatte hinnehmen müssen, war es ihm in den folgenden vier Runden nicht mehr möglich, den späteren Turniersieger Lewon Aronjan, den Carlsen in der 3.&nbsp;Runde mit den weißen Steinen bezwungen hatte, zu gefährden. Im Juni 2012 gewann Carlsen das 7.&nbsp;Tal Memorial in Moskau. Er kam in diesem Turnier auf 5,5&nbsp;Punkte aus neun Partien und blieb als einziger Spieler ohne Niederlage. Bei der vom 1. bis 11.&nbsp;Juli 2012 im kasachischen [[Astana]] ausgetragenen Schnell- und Blitzschachweltmeisterschaft wurde Magnus Carlsen sowohl im Schnellschach als auch im Blitzschach Vize-Weltmeister. Ebenfalls Zweiter wurde Carlsen beim 45.&nbsp;Internationalen Schachfestival in Biel, das vom 21.&nbsp;Juli bis 3.&nbsp;August 2012 stattfand. Obwohl Carlsen den Turniersieger [[Wang Hao (Schachspieler)|Wang Hao]] im Verlauf des Turniers zweimal besiegte und selbst ohne Niederlage blieb, lag er am Ende aufgrund der Drei-[[Punkteregel|Punkte-Regel]] hinter Wang, da dieser mehr Partien gewonnen hatte. Das Grand-Slam-Finale 2012, das in São Paulo und Bilbao ausgetragen wurde, gewann Carlsen nach Blitzschach-Stichkampf gegen Caruana. Im Dezember 2012 gewann er auch die vierte Auflage der [[London Chess Classic#Turnier 2012|London Chess Classic]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.londonchessclassic.com/press_releases.htm |titel=London Chess Classic 2012 |titelerg=Pressemitteilung |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130501171905/http://www.londonchessclassic.com/press_releases.htm |archiv-datum=2013-05-01 |offline=1 |abruf=2013-01-27}}</ref>

=== 2013 ===
[[Datei:MagnusCarlsen13a.jpg|mini|hochkant|Magnus Carlsen (2013)]]
Im Januar gewann Magnus Carlsen das Tata-Steel-Schachturnier,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tatasteelchess.com/history/recent/year/2013/standings/1 |titel=TATA Steel Chess Tournament 2013 |titelerg=Standings of grandmaster group A |abruf=2016-08-07}}</ref> das er zuletzt 2008 und 2010 gewonnen hatte (damals noch unter dem Namen „Corus-Turnier“). Im April siegte er in London beim [[Kandidatenturnier London 2013|Kandidatenturnier]] für die [[Schachweltmeisterschaft 2013]]. Zwar beendete er das Turnier mit einer Niederlage gegen [[Pjotr Weniaminowitsch Swidler|Peter Swidler]], da der punktgleiche Wladimir Kramnik aber ebenfalls seine letzte Partie verlor, war Carlsen wegen der größeren Anzahl gewonnener Partien als Herausforderer von Titelverteidiger [[Viswanathan Anand]] qualifiziert.<ref>[[Martin Breutigam]]: [http://www.tagesspiegel.de/sport/kandidatenturnier-carlsen-fordert-schachweltmeister-anand/8011144.html ''Carlsen fordert Schachweltmeister Anand.''] Auf: ''Tagesspiegel.de.'' 2.&nbsp;April 2013, abgerufen am 8.&nbsp;November 2013.</ref>

Im November 2013 trat Carlsen in [[Chennai]], der Heimatstadt Anands, zum [[Schachweltmeisterschaft 2013|Weltmeisterschaftskampf]] gegen ihn an. In der fünften Runde ging er in Führung und baute diese durch weitere Siege in Runde sechs und neun auf 6:3 aus. Mit einem Remis in der zehnten Partie wurde Carlsen wenige Tage vor seinem 23.&nbsp;Geburtstag am 22.&nbsp;November 2013 [[Schachweltmeister|Weltmeister]].<ref>[http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/schach-wm-carlsen-ist-neuer-weltmeister-12676510.html ''Carlsen löst Anand als Weltmeister ab.''] Auf: ''FAZ.net.'' 22.&nbsp;November 2013, abgerufen am 22.&nbsp;November 2013.</ref> Er ist damit der zweitjüngste Schachweltmeister. Nur Garri Kasparow war bei seinem  [[Schachweltmeisterschaft 1985|Titelgewinn 1985]] mit 22 Jahren und knapp 7 Monaten noch jünger (unberücksichtigt [[Ruslan Ponomarjow]] als jüngster [[FIDE-Schachweltmeisterschaften 1993–2005|FIDE-Weltmeister]] mit 18 Jahren und 3 Monaten).

=== 2014 ===
Bei der [[Zürich Chess Challenge]] vom 29. Januar bis 4. Februar gewann er das Hauptturnier im klassischen Schach. Im anschließenden Schnellschachteil des Turniers, der von Fabiano Caruana gewonnen wurde, spielte er schwächer und erreichte nur den vierten von sechs Plätzen. Dieses Ergebnis reichte jedoch, um auch im Gesamtturnier den ersten Platz zu erreichen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zurich-cc.com/pairings.html |titel=Einzelergebnisse der Zürich Chess Challenge 2014 |hrsg=Turnierwebsite |datum=2014-02-04 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140504140511/http://www.zurich-cc.com/pairings.html |archiv-datum=2014-05-04 |offline=1 |abruf=2015-07-01}}</ref>

Im April gewann er das als Gedenkturnier für den im Januar verstorbenen aserbaidschanischen Großmeister [[Vüqar Həşimov]] ausgetragene [[Shamkir Chess]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.chessvibes.com/?q=carlsen-beats-caruana-in-final-round-wins-shamkir-chess-2014 |titel=Carlsen Beats Caruana in Final Round, Wins Shamkir Chess 2014 |hrsg=chessvibes |datum=2014-04-30 |sprache=en |abruf=2014-04-30}}</ref> Im Juni gewann er in [[Dubai]] sowohl die Weltmeisterschaft im [[Schnellschach]] (11 Punkte aus 15 Partien)<ref>{{Webarchiv |url=http://dubai2014wrb.com/en/news/detail/39 |text=''Magnus Carlsen became the World Rapid Chess Champion!'' |wayback=20140716101146}} Bei: ''dubai2014wrb.com.'' Abgerufen am 1. Juli 2015.</ref> als auch die Weltmeisterschaft im [[Blitzschach]] (17 Punkte aus 21 Partien).<ref>{{Webarchiv |url=http://dubai2014wrb.com/en/news/detail/41 |text=''Magnus won the World Blitz Championship 2014.'' |wayback=20140716135034}} Bei: ''dubai2014wrb.com.'' Abgerufen am 1. Juli 2015.</ref> Bei der [[Schacholympiade 2014|Schacholympiade]] in [[Tromsø]] in seinem Heimatland spielte Carlsen für Norwegen am ersten Brett. In neun Partien erzielte er sechs Punkte, dabei verlor er gegen den Deutschen [[Arkadij Naiditsch]] und den Kroaten [[Ivan Šarić (Schachspieler)|Ivan Šarić]], zum letzten Spiel trat er nicht mehr an.<ref>Dennes Abel: [http://blog.zeit.de/schach/magnus-carlsen-auf-dem-egotrip/ ''Magnus Carlsen auf dem Egotrip?''] In: [[Die Zeit#Zeit Online|Zeit Online]], 15. August 2014. Abgerufen am 22. August 2014.</ref>

Beim [[Schachweltmeisterschaft 2014|Weltmeisterschaftskampf]] in [[Sotschi]] vom 7. bis zum 23. November verteidigte Carlsen seinen Titel. Sein Gegner war wiederum [[Viswanathan Anand]], der im März 2014 das [[Kandidatenturnier Chanty-Mansijsk 2014|Kandidatenturnier]] gewonnen hatte. Carlsen gewann drei Partien, Anand eine, sieben endeten remis.

=== 2015 ===
Im Januar gewann Carlsen zum vierten Mal das Tata-Steel-Schachturnier in [[Wijk aan Zee]] (Niederlande). Im Februar siegte er beim [[Grenke Chess Classic]] in [[Baden-Baden]], nach Stichkampf gegen Arkadij Naiditsch.<ref>Ulrich Stock: ''[http://www.zeit.de/sport/2015-02/schach-baden-baden-carlsen-naidittsch Armageddon in Baden-Baden.]'' In: ''[[Die Zeit#Zeit Online|Zeit.de.]]'' 10. Februar 2015, abgerufen am 26. Juni 2015.</ref> Im Juni wurde Carlsen Siebenter beim ''Norway Chess 2015.''<ref>Ilja Schneider: ''[http://blog.zeit.de/schach/ein-weltmeister-in-schwierigkeiten/ Ein Weltmeister in Schwierigkeiten.]'' In: ''[[Die Zeit#Zeit Online|Zeit.de.]]'' 26. Juni 2015, abgerufen am 26. Juni 2015.</ref> Im September erreichte Carlsen mit 5 Punkten aus neun Runden den zweiten Platz beim ''Sinquefield Cup'' in [[St.&nbsp;Louis]].<ref>''{{Webarchiv|url=http://grandchesstour.com/2015-sinquefield-cup/pairings-results |wayback=20160106011424 |text=Pairings & Results. Final Standings. |archiv-bot=2022-12-10 05:53:08 InternetArchiveBot }}'' Bei: ''grandchesstour.com.''</ref>

[[Datei:15-10-10-Magnus Carlsen-RalfR-N3S 2391.jpg|mini|hochkant=1.5|Carlsen auf dem Weg zur Titelverteidigung als [[Schnellschachweltmeister]] 2015&nbsp;–<br />in der 2. Runde gegen [[Dennis Wagner]]]]
Zu den [[Schnell- und Blitzschachweltmeisterschaften 2015]] in Berlin vom 10. bis 14.&nbsp;Oktober reiste Carlsen nach seinen Erfolgen des Vorjahres als dreifacher Titelträger bzw. „Großmeister aller Klassen“ an.<ref>Fernando Offermann: [http://www.tagesspiegel.de/sport/schach-weltmeister-magnus-carlsen-der-grossmeister-aller-klassen/12434416.html ''Schach-Weltmeister Magnus Carlsen. Der Großmeister aller Klassen.''] In: ''Tagesspiegel.de'', 12. Oktober 2015, S. 17.</ref> In der dreitägigen Schnellschach-WM über 15 Runden blieb er bei acht Gewinnpartien und sieben Remisen ohne Partieverlust, lag nach dem ersten Tag auf Rang&nbsp;8, nach dem zweiten Tag mit 8&nbsp;Zählern punktgleich mit [[Sjarhej Schyhalka|Sergei Zhigalko]] bereits an erster Stelle und hatte nach der 15. und letzten Runde am dritten Tag mit 11,5&nbsp;Zählern einen ganzen Punkt Vorsprung auf [[Jan Alexandrowitsch Nepomnjaschtschi|Jan Nepomnjaschtschi]] und [[Teymur Rəcəbov|Teimour Radjabov]]. Als eine spannend verlaufene Schlüsselpartie auf dem Weg zur Titelverteidigung ist Carlsens Sieg in der 12.&nbsp;Runde gegen Iwantschuk anzusehen.<ref>Ulrich Stock: ''[http://www.zeit.de/sport/2015-10/magnus-carlsen-weltmeister-schnellschach-wm Magnus Carlsen. Der Meister der gerunzelten Stirn.]'' Bei: ''Zeit.de.'' 13. Oktober 2015, abgerufen am 24. November 2015.</ref>

Bei der zweitägigen Blitzschach-WM über 21 Runden lag Carlsen nach der zehnten Partie mit 9&nbsp;Punkten auf Rang&nbsp;1 vor dem punktgleichen [[Maxime Vachier-Lagrave]], verlor aber die elfte und letzte Partie des Tages gegen [[Sergei Alexandrowitsch Karjakin|Sergei Karjakin]]. Nach drei weiteren Partieverlusten am Folgetag, darunter die 15. gegen den späteren Weltmeister [[Alexander Igorewitsch Grischtschuk|Alexander Grischuk]], wurde Carlsen am Ende Sechster.

Im Dezember nahm Carlsen am Qatar Masters Open in [[Doha]] teil, seinem ersten offenen Turnier seit der Arctic Chess Challenge im August 2007. Er kam auf 7 Punkte aus 9 Partien und gewann den Stichkampf um den Turniersieg gegen den punktgleichen Vorjahressieger [[Yu Yangyi]] mit 2:0.

=== 2016 ===
Im Januar gewann Carlsen zum fünften Mal das Tata-Steel-Schachturnier. Er erzielte neun Punkte aus 13 Partien (+5 =8 −0) und hatte damit einen Punkt Vorsprung vor Fabiano Caruana und [[Ding Liren]]. Im September war Carlsen Teil der norwegischen Mannschaft bei der [[Schacholympiade 2016|Schacholympiade]]. Er erzielte 7,5 Punkte aus zehn Partien<ref>{{Internetquelle |url=http://www.chessgames.com/perl/chess.pl?tid=88008&pid=52948 |titel=Chess Olympiad (2016) (games of Magnus Carlsen) |abruf=2017-09-10}}</ref> und hatte damit einen großen Anteil am fünften Platz der norwegischen Mannschaft.<ref>{{Internetquelle |autor=Heinz Herzog – http://chess-results.com/ |url=http://www.chess-results.com/tnr232875.aspx?lan=0 |titel=Schachturnier-Ergebnisserver Chess-results.com – 42nd Olympiad Baku 2016 Open |abruf=2017-09-10}}</ref> Vom 11. bis 30. November 2016 spielte er um die [[Schachweltmeisterschaft 2016]] gegen den Herausforderer Sergei Karjakin. Am 30. November 2016, seinem 26. Geburtstag, gewann Carlsen den Tie-Break mit +2 =2 −0, nachdem die zwölf regulären Partien mit einem Gleichstand (+1 =10 −1) geendet hatten.

=== 2017 ===
In der zweiten Januarhälfte nahm Carlsen am Tata-Steel-Schachturnier teil. Er wurde hinter [[Wesley So]] aus den USA zweiter mit acht Punkten aus 13 Partien (+4 =8 −1). Im April nahm Carlsen als Titelverteidiger nach seinem Sieg im Jahr 2015 am Grenke Chess Open teil. Dabei erreichte er vier Punkte aus sechs Partien (+1 =5 −0) und belegte Rang zwei hinter [[Lewon Aronjan]]. In der ersten Junihälfte nahm Carlsen am Altibox [[Norway Chess]] Turnier in [[Stavanger]] teil. Im zehnköpfigen Starterfeld belegte er beim Sieg von Lewon Aronjan mit vier Punkten aus neun Partien (+1 =6 −2) den neunten Rang.<ref>{{Internetquelle |url=http://norwaychess.no/en/players/results |titel=Altibox Norway Chess – Pictures from the 2017 tournament |sprache=en-US |abruf=2017-09-10}}</ref>
Im Juli gewann er das Schnellschach/Blitzturnier der [[Grand Chess Tour]] in Leuven, Belgien, mit 3 Punkten Vorsprung vor Wesley So (25,5/36). Im August 2017 nahm Carlsen am stark besetzten [[Sinquefield Cup|Sinqufield Cup]] teil. Mit 5,5 Punkten aus neun Partien (+3 =5 −1) belegte er Rang zwei hinter [[Maxime Vachier-Lagrave]].<ref>{{Literatur |Titel=Sinquefield Cup: MVL WINS! |Sammelwerk=Chess News |Datum=2017-08-12 |Online=http://en.chessbase.com/post/grand-chess-tour-sinquefield-cup-live |Abruf=2017-09-10}}</ref> Im Dezember 2017 gewann er die Blitzschach-Weltmeisterschaft in [[Riad]] mit 1,5 Punkten Vorsprung vor [[Sergei Alexandrowitsch Karjakin|Sergey Karjakin]] und [[Viswanathan Anand]].

=== 2018 ===
Ende Januar gewann Carlsen das [[Tata-Steel-Schachturnier]] in [[Wijk aan Zee]]. Nach 13 gespielten Runden lag er mit 9,0/13 (+5 =8 −0) punktgleich mit [[Anish Giri]] auf Platz 1 und setzte sich gegen diesen in zwei Tie-Break-Partien ([[Blitzschach]] mit 5 min [[Bedenkzeit]] plus 3 Sekunden pro Zug) durch. Er gewann die erste Partie mit Weiß und akzeptierte in der zweiten Partie in klar besserer Position Giris Remisangebot. Im Februar gewann er die inoffizielle Weltmeisterschaft im [[Chess960|Fischer-Random-Schach]] gegen [[Hikaru Nakamura]] mit 14:10 Punkten.<ref name="Fischer Random">Artikel von Peter Doggers auf [https://www.chess.com/news/view/carlsen-beats-nakamura-14-10-in-fischer-random-chess chess.com], abgerufen am 14. Februar 2018.</ref> Im April 2018 gewann Carlsen zum dritten Mal nach 2014 und 2015 das Turnier [[Shamkir Chess]] mit 6 Punkten aus neun Partien (+3 =6 −0). Ende August gewann er mit 5,5 Punkten aus neun Partien (+2 =7 −0) punktgleich mit [[Fabiano Caruana]] und [[Lewon Aronjan]] den Sinquefield Cup 2018.

Im November [[Schachweltmeisterschaft 2018|verteidigte]] Carlsen in London seinen Weltmeistertitel gegen den im [[Kandidatenturnier Berlin 2018|Kandidatenturnier 2018]] ermittelten Herausforderer [[Fabiano Caruana]]. Nachdem alle zwölf regulären Partien Remis geendet hatten, setzte sich Carlsen im Tiebreak im [[Schnellschach]] mit 3:0 durch. Im Dezember gewann er zum vierten Mal die [[Weltmeister im Blitzschach|Weltmeisterschaft im Blitzschach]].

=== 2019 ===
Im Jahr 2019 gewann Carlsen jedes Turnier mit klassischer Bedenkzeit ohne Niederlage:
* Januar: [[Tata-Steel-Schachturnier|Schachturnier in Wijk aan Zee]] (+5 =8 −0)
Mit insgesamt sieben Turniersiegen ist Carlsen nunmehr alleiniger Rekordsieger des Turniers.
* April: [[Shamkir Chess]] (+5 =4 −0) und [[Grenke Chess Classic]] (+6 =3 −0)
* Juni: [[Norway Chess|Altibox Norway Chess]] (+2 =7 −0)
* Juni/Juli: [[Croatia Grand Chess Tour]] (+5 =6 −0)

Mit den Punkten für seinen Turniersieg in Zagreb stellte er den von ihm selbst im Jahr 2014 aufgestellten Elo-Rekord von 2882 Punkten ein. Der Sinquefield Cup in St. Louis war das erste Turnier mit klassischer Bedenkzeit, welches er im Jahr 2019 nicht gewann. Zwar verlor er keine Partie mit klassischer Bedenkzeit, unterlag aber im Tie-Break [[Ding Liren]] und belegte Rang 2.

Im April gewann er das [[Cote d’Ivorie Rapid and Blitz]] in der [[Elfenbeinküste]], wo er als erster Schachweltmeister überhaupt an einem Schachturnier auf dem afrikanischen Kontinent teilnahm.

Bei der ersten [[Weltmeisterschaft im Fischer-Random-Schach 2019|Weltmeisterschaft]] im [[Chess960]] unterlag er im Finale [[Wesley So]] deutlich mit 2,5:13,5 und musste seinen (bis dahin nur inoffiziellen) Titel des [[Weltmeister im Chess960|Chess960-Weltmeisters]] abgeben.

Im November 2019 gewann Carlsen das Tata Steel Chess India Rapid & Blitz Turnier (Teil der Grand Chess Tour) mit 27 von 36 Punkten vor Vorjahressieger Nakamura (23/36).<ref>Johannes Fischer: [https://de.chessbase.com/post/tata-steel-india-nakamura-und-carlsen-siegen-im-blitz-carlsen-ist-gesamtsieger ''Tata Steel India: Nakamura und Carlsen siegen im Blitz, Carlsen ist Gesamtsieger.''] In: ''de.chessbase.com'', 26. November 2019, abgerufen am 27. November 2019.</ref>

Im Dezember 2019 errang er zum dritten Mal den Weltmeistertitel im Schnellschach ungeschlagen mit 11½ Punkten aus 15 Runden (+8 =7 −0) sowie zum fünften Mal den Weltmeistertitel im Blitzschach mit 16½ Punkten aus 21 Runden (+13 =7 −1). Am Ende war er gleichauf mit [[Hikaru Nakamura]]. So musste der Tiebreak entscheiden, den Carlsen mit 1½:½ gewann.

=== 2020 ===
Carlsen nahm auch 2020 wieder am [[Tata-Steel-Schachturnier|Schachturnier in Wijk aan Zee]] teil und wurde dort ungeschlagen Zweiter.

Seit er am 31. Juli 2018 gegen [[Şəhriyar Məmmədyarov]] in Biel verlor, war Carlsen in 125 Turnierpartien mit klassischer Bedenkzeit – das heißt ohne Schnell- oder Blitzschachpartien – ohne Niederlagen, bis die Serie am 10. Oktober 2020 von [[Jan-Krzysztof Duda]] beendet wurde. Damit hält Carlsen mit 44 Siegen und 81 Unentschieden den Rekord für die längste Serie eines Weltklassespielers ohne Niederlage.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/sport/rekordserie-gerissen-schach-weltmeister-magnus-carlsen-verliert-nach-125-partien-a-eeb38c4d-3d8b-43cc-915a-c87d90a65e8a |titel=Rekordserie gerissen: Schach-Weltmeister Carlsen verliert nach 125 Partien |werk=spiegel.de |datum=2020-10-11 |abruf=2020-10-12}}</ref>

Da während der [[COVID-19-Pandemie]] der Schachbetrieb weltweit praktisch zum Erliegen kam, organisierte Carlsen die [[Magnus Carlsen Chess Tour]], in der er drei der vier Online-Turniere und das abschließende [[Grand Final]] gewann. Insgesamt gewann er im Jahr 2020 bei Online-Turnieren 510.587 US-Dollar und war damit der erfolgreichste [[E-Sport]]ler weltweit.<ref>Matt Gardner: [https://www.forbes.com/sites/mattgardner1/2021/01/12/the-2020-esports-earnings-table-prizes-plummet-chess-wins-big/?sh=1c0fa3716af4 ''Esports’ Biggest Winners In 2020: Prizes Plummet, Chess Leads Pack.''] In: ''forbes.com'', 12. Januar 2021.</ref>

=== 2021 ===
[[Datei:World Chess Championship 2021, game 07, Magnus Carlsen (cropped).jpg|mini|hochkant|Magnus Carlsen (2021)]]
Die [[Schachweltmeisterschaft 2021]] zwischen Magnus Carlsen und [[Jan Nepomnjaschtschi]] fand vom 24. November bis zum 10. Dezember 2021 in [[Dubai]] statt.<ref>Ulrich Stock: ''[https://www.zeit.de/sport/2021-12/magnus-carlsen-sieg-partie-6-jan-nepomnjaschtschi-schach-wm-2021/komplettansicht Ein Jüngling, der Schach als Mühle versteht]'' In: [[Die Zeit]], 4. Dezember 2021.</ref> Dort konnte er seinen Titel mit einem Resultat von 7½:3½ nach 11 Partien erfolgreich verteidigen. Bei der Weltmeisterschaft im Schnellschach verlor Carlsen den Titel an [[Nodirbek Abdusattorov]].<ref>International Chess Federation: [https://www.fide.com/news/1504 ''Nodirbek Abdusattorov – the new World Rapid Chess Champion.'']. In: ''fide.com'', 28. Dezember 2021, abgerufen am 29. Dezember 2021.</ref> Ebenso verlor er den Weltmeistertitel im Blitzschach an [[Maxime Vachier-Lagrave]].<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/franzose-maxime-vachier-lagrave-neuer-weltmeister-100.html ''BlitzschachFranzose Maxime Vachier-Lagrave neuer Weltmeister.''] In: ''deutschlandfunk.de'' 30. Dezember 2021.</ref>

=== 2022 ===
Zu Jahresbeginn gewann Carlsen ohne Niederlage zum achten Mal das [[Tata-Steel-Schachturnier]].<ref>Peter Doggers: [https://www.chess.com/news/view/tata-steel-chess-2022-round-12 ''Tata Steel Chess 2022 R12: Carlsen Wins With Round To Spare'']. In: chess.com, 29. Januar 2022.</ref> Am 20. Juli erklärte Carlsen, seinen Weltmeistertitel bei der [[Schachweltmeisterschaft 2023]] nicht verteidigen zu wollen.<ref>{{Internetquelle |autor=Colin McGourty |url=https://new.chess24.com/wall/news/magnus-carlsen-will-not-defend-his-title |titel=Magnus Carlsen will NOT defend his title |hrsg=chess24 |datum=2022-07-20 |sprache=en |abruf=2022-07-20}}</ref> Im Dezember gewann er in [[Almaty]] (Kasachstan) sowohl den Weltmeistertitel im Schnellschach als auch im Blitzschach zurück.

==== Kontroverse mit Hans Moke Niemann ====
Im Sommer 2022 kam es zu einer Kontroverse zwischen Carlsen und [[Hans Moke Niemann]]. Beim [[Sinquefield Cup]] gewann Niemann gegen Carlsen seine Partie in der dritten Runde, der daraufhin ohne Angabe von Gründen die Turnierteilnahme abbrach. Dies löste Spekulationen über Manipulationsvorwürfe gegenüber Niemann aus. Beim nächsten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten beim Online-Turnier „Julius Baer Generation Cup“ gab Carlsen die Partie bereits nach dem ersten Zug auf, verzichtete aber erneut auf eine Begründung für sein Verhalten, das in der Schachwelt für viel Aufregung sorgte.<ref>[https://www.tagesschau.de/sport/sportschau/schachweltmeister-carlsen-gibt-auf-101.html Carlsen gibt nach nur einem Zug auf], Tagesschau.de, 20. September 2022</ref> 

Niemann gab daraufhin Täuschungen bei früheren Online-Schachpartien zu, bestritt aber, jemals bei physischen Partien betrogen zu haben. Im Oktober 2022 verklagte er Carlsen, dessen Firma Play Magnus, den Schach-Server [[chess.com]], dessen Verantwortlichen [[Daniel Rensch]] sowie den Schachgroßmeister und [[Webvideoproduzent#Streamer|Streamer]] [[Hikaru Nakamura]] auf 100 Millionen Dollar Schadensersatz; er wirft ihnen u.&nbsp;a. Verleumdung und üble Nachrede vor.<ref>[https://www.sportschau.de/schach/magnus-carlsen-hans-niemann-klage-cheating-schach-100.html ''Niemann verklagt Weltmeister Carlsen.''] In: ''sportschau.de'', 21. Oktober 2022.</ref><ref>Anklageschrift eingereicht beim Bezirksgericht des Eastern District im Staat [[Missouri]], USA, [https://storage.courtlistener.com/recap/gov.uscourts.moed.198608/gov.uscourts.moed.198608.1.0.pdf pdf], abgerufen am 1. November 2022</ref>

== Liste der Turnierergebnisse (ohne Schnellschach) ==

{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
 ! Turnier
 ! Ort
 ! Ergebnis/Punktezahl
 ! Rang
|-
 ! colspan="4" |2004
 |-
 |Smartfish Masters
 |[[Drammen]]
 |3/9
 |9.–10. Platz
 |-
|-
 ! colspan="4" |2005
 |-
 |
 |[[Gausdal]]
 |4/9
 |6.–8. Platz
 |-
 |
 |[[Biel/Bienne|Biel]]
 |4/10 (+0 =8 −2)
 |6. Platz
 |-
|-
 ! colspan="4" |2006
 |-
 |Jugend gegen Erfahrung
 |[[Amsterdam]]
 |6,5/10
 |1. Platz der Junioren
 |-
 |
 |[[Biel/Bienne|Biel]]
 |6/10 (+4 =4 −2)
 |2. Platz
 |-
 |Tal-Memorial
 |[[Moskau]]
 |3,5/9 (+0 =7 −2)
 |8.–9. Platz
 |-
|-
 ! colspan="4" |2007
|-
 |[[Tata-Steel-Schachturnier|Corus-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |4,5/13 (+0 =9 −4)
 |13.–14. Platz (geteilt mit [[Alexei Schirow]])
|-
 |Internationales Turnier
 |[[Linares]]
 |7,5/14 (+4 =7 −3)
 |2.–3. Platz (geteilt mit [[Alexander Sergejewitsch Morosewitsch|Alexander Morosewitsch]])
 |-
 |Internationales Turnier
 |[[Dortmund]]
 |3/7 (+0 =6 −1)
 |6. Platz
|-
 |
 |[[Biel/Bienne|Biel]]
 |5,5/9 (+4 =3 −2)
 |1.–2. Platz (geteilt mit [[Alexander Onischuk]])
 |-
 |[[Schach-Weltpokal 2007]]
 |[[Chanty-Mansijsk]]
 |10/14
 |3. Platz
|-
 ! colspan="4" |2008
|-
 |[[Tata-Steel-Schachturnier|Corus-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |8/13 (+5 =6 −2)
 |1.–2. Platz (geteilt mit [[Lewon Aronjan]])
 |-
 |Internationales Turnier
 |[[Linares]] und [[Morelia]]
 |8/14 (+5 =6 −3)
 |2. Platz
 |-
 |1. Runde des FIDE Grand Prix 2008–2010
 |[[Baku]]
 |8/13 (+4 =8 −1)
 |1.–3. Platz (geteilt mit [[Vüqar Həşimov]] und [[Wang Yue (Schachspieler)|Wang Yue]])
 |-
 |Aerosvisit-Turnier
 |[[Foros]]
 |8/11 (+5 =6 −0)
 |1. Platz
 |-
 |
 |[[Biel/Bienne|Biel]]
 |6/10 (+3 =6 −1)
 |3. Platz
 |-
 |Final Chess Masters
 |[[Bilbao]]
 |5/9 (+3 =4 −3)
 |2. Platz
|-
 ! colspan="4" |2009
|-
 |[[Tata-Steel-Schachturnier|Corus-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |7/13 (+2 =10 −1)
 |5.–6. Platz (geteilt mit [[Leinier Domínguez]])
 |-
 |Internationales Turnier
 |[[Linares]]
 |7,5/14 (+3 =9 −2)
 |3. Platz
 |-
 |[[M-Tel Masters]]
 |[[Sofia]]
 |6/10 (+3 =6 −1)
 |2.–3. Platz (geteilt mit [[Wesselin Topalow]])
 |-
 |Internationales Turnier
 |[[Dortmund]]
 |5,5/10
 |2.–4. Platz (geteilt mit [[Péter Lékó]] und [[Dmitri Olegowitsch Jakowenko|Dmitri Jakowenko]])
 |-
 |[[Pearl Spring Chess Tournament]]
 |[[Nanjing]]
 |8/10 (+6 =4 −0)
 |1. Platz
 |-
 |Tal-Memorial
 |[[Moskau]]
 |5,5/9 (+2 =7 −0)
 |2. Platz
 |-
 |[[London Chess Classic]]
 |[[London]]
 |5/7 (+3 =4 −0)
 |1. Platz
 |-
|-
 ! colspan="4" |2010
 |-
 |[[Tata-Steel-Schachturnier|Corus-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |8,5/13 (+5 =7 −1)
 |1. Platz
 |-
 |Kings Tournament
 |[[Bazna]]
 |7,5/10 (+5 =5 −0)
 |1. Platz
 |-
 |[[Schacholympiade 2010]]
 |[[Chanty-Mansijsk]]
 |4,5/8 (+4 =1 -3)
 |51. (Norwegen)
 |-
 |Final Chess Masters
 |[[Bilbao]]
 |2,5/6 (+1 =3 −2)
 |3. Platz
 |-
 |[[Pearl Spring Chess Tournament]]
 |[[Nanjing]]
 |7/10 (+4 =6 −0)
 |1. Platz
 |-
 |[[London Chess Classic]]
 |[[London]]
 |4,5/7 (+4 =1 −2)
 |1. Platz
 |-
|-
 ! colspan="4" |2011
 |-
 |[[Tata-Steel-Schachturnier|Corus-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |8/13 (+5 =6 −2)
 |3. Platz
 |-
 |Kings Tournament
 |[[Bazna]]
 |6,5/10 (+3 =7 −0)
 |1.–2. Platz (geteilt mit [[Sergei Alexandrowitsch Karjakin|Sergei Karjakin]])
 |-
 |
 |[[Biel/Bienne|Biel]]
 |7/10 (+5 =4 −1)
 |1. Platz
 |-
 |Final Chess Masters
 |[[Bilbao]]
 |6/10 (+3 =6 −1)
 |1.–2. Platz (geteilt mit [[Wassyl Iwantschuk]], Sieg im Tiebreak)
 |-
 |Tal-Memorial
 |[[Moskau]]
 |5,5/9 (+2 =7 −0)
 |1.–2. Platz (geteilt mit [[Lewon Aronjan]])
 |-
 |London Chess Classic
 |[[London]]
 |5,5/8 (+3 =5 −0)
 |2.–3. Platz (geteilt mit [[Hikaru Nakamura]])
 |-
|-
 ! colspan="4" |2012
 |-
 |[[Tata-Steel-Schachturnier|Corus-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |8/13 (+4 =8 −1)
 |2.–4. Platz (geteilt mit [[Teymur Rəcəbov]] und [[Fabiano Caruana]])
 |-
 |Tal-Memorial
 |[[Moskau]]
 |5,5/9 (+2 =7 −0)
 |1. Platz
 |-
 |
 |[[Biel/Bienne|Biel]]
 |7/10 (+4 =6 −0)
 |2. Platz
 |-
 |Final Chess Masters
 |[[Bilbao]]
 |6,5/10 (+4 =5 −1)
 |1.–2. Platz (geteilt mit [[Fabiano Caruana]], Sieg im Tie-Break)
 |-
 |London Chess Classic
 |[[London]]
 |6,5/8 (+5 =3 −0)
 |1. Platz
 |-
|-
 ! colspan="4" |2013
 |-
 |[[Tata-Steel-Schachturnier|Corus-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |10/13 (+7 =6 −0)
 |1. Platz
 |-
 |[[Kandidatenturnier London 2013|WM-Kandidatenturnier]]
 |[[London]]
 |8,5/14 (+5 =7 −2)
 |1. Platz (nach Wertung vor [[Wladimir Borissowitsch Kramnik|Wladimir Kramnik]])
 |-
 |Norway Chess
 |[[Stavanger]]
 |5,5/9 (+3 =5 −1)
 |2.–3. Platz (geteilt mit [[Hikaru Nakamura]])
 |-
 |Tal-Memorial
 |[[Moskau]]
 |5,5/9 (+3 =5 −1)
 |2. Platz
 |-
 |Sinquefield Cup
 |[[St. Louis]]
 |4,5/6 (+3 =3 −0)
 |1. Platz
 |-
 |[[Schachweltmeisterschaft 2013|Weltmeisterschaftskampf]] gegen [[Viswanathan Anand]]
 |[[Chennai]]
 |6,5/10 (+3 =7 −0)
 |Carlsen gewinnt 6,5:3,5 und wird 16. Weltmeister
 |-
|-
 ! colspan="4" |2014
 |-
 |[[Zurich Chess Challenge 2014]]
 |[[Zürich]]
 |4/5 (+3 =2 −0)
 |1. Platz
 |-
 |[[Shamkir Chess]] 2014
 |[[Şəmkir (Stadt)|Şəmkir]]
 |6,5/10 (+5 =3 −2)
 |1. Platz
 |-
 |[[Norway Chess]] 2014
 |[[Stavanger]]
 |5,5/9 (+2 =7 −0)
 |2. Platz
 |-
 |[[Sinquefield Cup 2014]]
 |[[St. Louis]]
 |5,5/10 (+2 =7 −1)
 |2. Platz
|-
|[[Schacholympiade 2014]]
|[[Tromsö]]
|6/9 (+5 =2 -1)
|29. Platz (Norwegen I)
 |-
|[[Schachweltmeisterschaft 2014|Weltmeisterschaftskampf]] gegen [[Viswanathan Anand]]
 |[[Sotschi]]
 |6,5/11 (+3 =7 −1)
 |Carlsen gewinnt das Match vorzeitig mit 6,5:4,5 und bleibt Weltmeister
 |-
|-
 ! colspan="4" |2015
|-
|[[Tata-Steel-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |9/13 (+6 =6 −1)
 |1. Platz
|-
|[[Shamkir Chess|Gashimov-Memorial-Turnier]]
 |[[Şəmkir (Stadt)|Şəmkir]]
 |7/9 (+5 =4 −0)
 |1. Platz
 |-
|[[Norway Chess]]
 |[[Stavanger]]
 |3,5/9 (+2 =3 −4)
 |8. Platz
 |-
|[[Sinquefield Cup]]
 |[[St. Louis]]
 |5/9 (+3 =4 −2)
 |2. Platz
 |-
|London Chess Classic
 |[[London]]
 |5,5/9 (+2 =7 −0)
 |1. Platz
 |-
|Qatar-Masters-Turnier
 |[[Doha]]
 |7/9 (+5 =4 −0)
 |1. Platz
 |-
|-
 ! colspan="4" |2016
|-
|[[Tata-Steel-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |9/13 (+5 =8 −0)
 |1. Platz
 |-
|[[Norway Chess]]
 |[[Stavanger]]
 |6/9 (+4 =4 −1)
 |1. Platz
 |-
|[[Bilbao Chess Masters]]
 |[[Bilbao]]
 |17/10 (+4 =5 −1)
 |1. Platz (spezielle Wertung: Sieger bekommt 3 Punkte)
|-
|[[Schacholympiade 2016]]
|[[Baku]]
|7,5/10 (+5 =5 -0)
|5. Platz (Norwegen)
 |-
|[[Schachweltmeisterschaft 2016|Weltmeisterschaftskampf]] gegen [[Sergei Alexandrowitsch Karjakin|Sergei Karjakin]]
 |[[New York City|New York]]
 |6/12 (+1 =10 −1)
 |Carlsen gewinnt den Tie-Break mit 3/4 (+2 =2 −0) und bleibt Weltmeister
 |-
 ! colspan="4" |2017
|-
|[[Tata-Steel-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |8/13 (+4 =8 −1)
 |2. Platz
|-
|[[Grenke Chess Classic]]s
|[[Baden-Baden]]
|4/6 (+1 =5 −0)
|3. Platz
|-
|Altibox [[Norway Chess]]
|[[Stavanger]]
|4/9 (+1 =6 −2)
|9. Platz
|-
|[[Sinquefield Cup]]
|[[St. Louis|Saint Louis]]
|5,5/9 (+3 =5 −1)
|2. Platz
|-
|[[Schach-Weltpokal 2017]]
|[[Tiflis]]
|4,5/6 (+4 =1 −1)
|17.–32. Platz
|-
|Isle of Man International
|[[Isle of Man]]
|7,5/9 (+6 =3 −0)
|1. Platz
|-
|-
 ! colspan="4" |2018
|-
|[[Tata-Steel-Schachturnier]]
 |[[Wijk aan Zee]]
 |9/13 (+5 =8 −0)
 |1. Platz nach Sieg im Tie-Break (+1 =1 −0) gegen [[Anish Giri]]
|-
|[[Grenke Chess Classic]]
|[[Karlsruhe]]/[[Baden-Baden]]
|5,5/9 (+2 =7 −0)
|2. Platz
|-
|[[Shamkir Chess]]
|[[Şəmkir (Stadt)|Şəmkir]]
|6/9 (+3 =6 −0)
|1. Platz
|-
|[[Norway Chess]]
|[[Oslo]]
|4,5/8 (+2 =5 −1)
|2. Platz
|-
|[[Sinquefield Cup]]
|[[St. Louis|Saint Louis]]
|5,5/9 (+2 =7 −0)
|1.–3. Platz (geteilt mit [[Fabiano Caruana]] und [[Lewon Aronjan]])
|-
|[[Biel International Chess Festival]]
|[[Biel/Bienne]]
|6/10 (+3 =6 −1)
|2. Platz
|-
|[[Schachweltmeisterschaft 2018|Weltmeisterschaftskampf]] gegen [[Fabiano Caruana]]
|[[London]]
|6/12 (+0 =12 −0)
|Carlsen gewinnt den Tie-Break mit 3/3 (+3 =0 −0) und bleibt Weltmeister
|-
! colspan="4" |2019
|-
|[[Tata-Steel-Schachturnier]]
|[[Wijk aan Zee]]
|9/13 (+5 =8 −0)
|1. Platz
|-
|[[Shamkir Chess]]
|[[Şəmkir (Stadt)|Şəmkir]]
|7/9 (+5 =4 −0)
|1. Platz
|-
|[[Grenke Chess Classic]]
|[[Karlsruhe]]/[[Baden-Baden]]
|7,5/9 (+6 =3 −0)
|1. Platz
|-
|[[Norway Chess]]
|[[Stavanger]]
|13,5 (+2 =7 −0 in klassischen Partien, +6 −1 im Armageddon)<ref group="Anm.">Bei diesem Turnier wurde nach jeder Remispartie unmittelbar anschließend eine [[Armageddon-Partie]] gespielt. Ein Sieg in der klassischen Turnierpartie wurde mit 2 Punkten gewertet, ein Remis – je nach Ausgang der Armageddon-Partie – mit 0,5 oder 1,5 Punkten.</ref>
|1. Platz
|-
|[[Croatia Grand Chess Tour]]
|[[Zagreb]]
|8/11 (+5 =6 −0)
|1. Platz
|-
|[[Sinquefield Cup]]
|[[St. Louis|Saint Louis]]
|6,5/11 (+2 =9 −0 in klassischen Partien, +0 =2 −0 im Schnellschach und +0 =0 −2 im Blitzschach)
|2. Platz
|-
|[[Grand Swiss Tournament 2019|Isle of Man International]]
|[[Isle of Man]]
|7,5/11 (+4 =7 −0)
|6. Platz
|-
! colspan="4" |2020
|-
|[[Tata-Steel-Schachturnier]]
|[[Wijk aan Zee]] und [[Eindhoven]]
|8/13 (+3 =10 −0)
|2. Platz
|-
|[[Norway Chess]]
|[[Stavanger]]
|19,5 (+5 =3 −2 in klassischen Partien, +3 −0 im Armageddon)<ref group="Anm.">Bei diesem Turnier wurde nach jeder Remispartie unmittelbar anschließend eine [[Armageddon-Partie]] gespielt. Ein Sieg in der klassischen Turnierpartie wurde mit 3 Punkten gewertet, ein Remis – je nach Ausgang der Armageddon-Partie – mit 1,0 oder 1,5 Punkten.</ref>
|1. Platz
|-
! colspan="4" |2021
|-
|[[Schachweltmeisterschaft 2021|Weltmeisterschaftskampf]] gegen [[Jan Nepomnjaschtschi]]
|[[Dubai]]
|7,5/11 (+4 =7 −0)
|Carlsen bleibt Weltmeister
|-
! colspan="4" |2022
|-
|[[Tata-Steel-Schachturnier]]
|[[Wijk aan Zee]] 
|9,5/13 (+6 =7 −0)
|1. Platz
|-
|[[Schacholympiade 2022]]
|[[Chennai]]
|7,5/9 (+6 =3 -0)
|59. Platz (Norwegen)
|-
! colspan="4" |2023
|-
|[[Tata-Steel-Schachturnier]]
|[[Wijk aan Zee]] 
|8/13 (+5 =6 −2)
|3. Platz
|-
|}
<references group="Anm." />

== Größte Erfolge ==
* [[Schachweltmeister]]: [[Schachweltmeisterschaft 2013|2013]], [[Schachweltmeisterschaft 2014|2014]], [[Schachweltmeisterschaft 2016|2016]], [[Schachweltmeisterschaft 2018|2018]], [[Schachweltmeisterschaft 2021|2021]]
* [[Weltmeister im Chess960]]: 2018<ref>{{Internetquelle |url=https://en.chessbase.com/post/chess960-day-5 |titel=Carlsen adds a new title: Chess960 champion |datum=2018-02-14 |sprache=en |abruf=2020-01-14}}</ref>
* [[Weltmeister im Schnellschach]]: 2014, 2015, 2019, 2022
* [[Weltmeister im Blitzschach]]: 2009, 2014, 2017, 2018, 2019, 2022
* Sieger [[London Chess Classic]]: 2009, 2010, 2012, 2015
* Sieger [[Shamkir Chess]] Cup: 2014<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Doggers |url=https://www.chess.com/news/view/carlsen-beats-caruana-in-final-round-wins-shamkir-chess-2014-6681 |titel=Carlsen Beats Caruana in Final Round, Wins Shamkir Chess 2014 |sprache=en-US |abruf=2020-01-14}}</ref>, 2015<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Doggers |url=https://www.chess.com/news/view/second-shamkir-victory-for-magnus-carlsen-1618 |titel=Second Shamkir Victory For Magnus Carlsen |sprache=en-US |abruf=2020-01-14}}</ref>, 2018, 2019
* Sieger [[Tata-Steel-Schachturnier]] (A-Turnier): 2008, 2010, 2013, 2015, 2016, 2018, 2019, 2022 (Rekordhalter für meiste Turniersiege)
* Sieger [[Tata-Steel-Schachturnier]] (B-Turnier): 2006
* Sieger des [[Tal Memorial]]s: 2011, 2012
* Sieger des [[Sinquefield Cup]]: 2013<ref>{{Internetquelle |url=https://uschesschamps.com/node/426 |titel=2013 Sinquefield Cup {{!}} www.uschesschamps.com |abruf=2020-01-14}}</ref>, 2018
* Sieger des [[Grenke Chess Classic]]: 2015, 2019
* Sieger des [[Norway Chess]]: 2016, 2019, 2020, 2021, 2022
* Sieger des Isle of Man International: 2017
* 2. Platz der [[Liste der Jugendweltmeister im Schach#Altersklasse U12|Jugendweltmeisterschaft U12 2002]]
* 3. Platz der [[Liste der Jugendeuropameister im Schach#Altersklasse U14|Jugendeuropameisterschaft U14 2003]]
* Norwegischer Meister: 2006<ref>{{Internetquelle |url=https://en.chessbase.com/post/magnus-carlsen-15-norwegian-che-champion |titel=Magnus Carlsen, 15, Norwegian Chess Champion |datum=2006-09-21 |sprache=en |abruf=2020-01-14}}</ref>
** 2. Platz 2005
* Norwegischer U11-Meister: 2000

== Spielstil ==
Carlsen verfügt über ein intuitives Spielverständnis und wird in dieser Hinsicht mit [[José Raúl Capablanca]] und [[Anatoli Jewgenjewitsch Karpow|Anatoli Karpow]] verglichen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.chessvibes.com/?q=reports/kasparov-on-coaching-carlsen |titel=Kasparov on coaching Carlsen |titelerg=Interview |abruf=2013-02-23}}</ref> Er kann daher viele verschiedene Stellungstypen gut behandeln. In der [[Eröffnung (Schach)|Eröffnung]] ist er nicht auf bestimmte Systeme festgelegt, was eine Vorbereitung auf ihn sehr erschwert. Oft vermeidet er weit [[Analyse (Schach)|ausanalysierte]] Theorievarianten und strebt Stellungen an, in denen er seine Gegner langfristig unter Druck setzen kann. Dabei zeichnet er sich durch großen Kampfgeist aus. Insbesondere im [[Endspiel (Schach)|Endspiel]] spielt er sehr stark und nutzt gegnerische Fehler effektiv aus.<ref>{{Internetquelle |url=http://en.chessbase.com/post/cbm-training-carlsen-in-capablanca-s-footsteps |titel=Carlsen in Capablanca’s footsteps |titelerg=CBM training |abruf=2013-02-23}}</ref> Oft gelingt es ihm, in scheinbar ausgeglichenen Endspielen kleinste Vorteile zu verwerten. Diese Fähigkeit wird von Kommentatoren [[Metapher|metaphorisch]] umschrieben, dass Carlsen „Wasser aus Fels quetschen“ könne.<ref>z. B. [[Zsuzsa Polgár]]: „It’s like trying to squeeze water out of a rock, but he has done it successfully before“ im Live-Kommentar zur ersten Partie der Schach-WM 2016.</ref> Nach Ansicht von Lewon Aronjan ist Carlsens größte Stärke seine Selbstbeherrschung, die es ihm erlaube, auch nach eigenen Fehlern weiterzukämpfen.<ref>[https://chess24.com/de/lesen/news/aronian-magnus-wichtigstes-geheimnis-ist-seine-selbstbeherrschung ''Aronian: “Magnus’ wichtigstes Geheimnis ist seine Selbstbeherrschung”.''] Bei: ''Chess24.com.'' 3.&nbsp;Februar 2015.</ref> Kritik an seinem Stil hat Carlsen selbst zurückgewiesen. Nachdem der deutsche Schach-Ehrenpräsident [[Robert K. von Weizsäcker|Robert von Weizsäcker]] gesagt hatte, Carlsen habe gegen Anand gewonnen, weil er „der bessere Sportler […] und nicht, weil er der bessere Schachspieler“ sei, meinte Carlsen, seine Spielweise verfolge eine durchdachte [[Strategie (Schach)|Strategie]].<ref>[http://www.spiegel.de/sport/sonst/schach-weltmeister-carlsen-verteidigt-seinen-spielstil-a-935932.html ''Schach-Streit: Weltmeister Carlsen weist Kritik am Spielstil zurück.''] [[Der Spiegel]], 27.&nbsp;November 2013, abgerufen am 19.&nbsp;Januar 2014.</ref> [[Radosław Wojtaszek]] lobte die ökonomische Spielweise Carlsens. Er versuche nicht, in jeder Stellung den besten Zug zu finden, was viel Zeit und Energie koste, sondern spiele Züge, die „gut genug“ seien.<ref>[https://chess24.com/en/read/news/wojtaszek-carlsen-s-moves-good-enough-rather-than-the-best Wojtaszek: Carlsen’s moves “good enough rather than best”], Chess24.com, 29. Juni 2016.</ref> [[Mark Israilewitsch Dworezki|Mark Dworezki]] verwies in einem Interview auf Aussagen von Carlsens ehemaligem Trainer [[Simen Agdestein]], wonach [[Intuition]] und Furchtlosigkeit die besonderen Merkmale von Carlsens Stil seien. Dessen Rechenfähigkeit sei nicht einzigartig, aber er habe ein vollendetes Stellungsgefühl.<ref>[http://en.chessbase.com/post/mark-dvoretsky-s-final-interview-part-ii Interview with Mark Dvoretsky, part II], Chessbase.com, 31. Oktober 2016.</ref> [[Grigory Serper]] vertritt die Auffassung, dass Carlsens besondere Stärke sein hervorragendes Gedächtnis und die darauf basierende Fähigkeit zur [[Mustererkennung]] seien.<ref>[https://www.chess.com/article/view/magnus-carlsen-s-biggest-secret Magnus Carlsen's Biggest Secret], Chess.com, 21. Januar 2018.</ref>

=== Beiträge zur Eröffnungstheorie ===
Beim Turnier in [[Shamkir Chess|Shamkir]] 2018 führte Carlsen gegen Radosław Wojtaszek eine neue Variante gegen die [[Sizilianische Verteidigung]] in die Meisterpraxis ein: ''1. e4 c5 2. Sc3 d6 3. d4 cxd4 4. Dxd4 Sc6 5. Dd2'' mit der Idee, mit b3, Lb2 nebst langer [[Rochade]] fortzusetzen. Wojtaszek wählte dagegen einen Aufbau mit Sf6 nebst e6 und verlor die Partie in 31 Zügen. Später wurde für Schwarz ein Aufbau mit 5. ... g6 populärer.<ref>Carsten Hansen: ''The Carlsen Variation. A New Anti-Sicilian to Rattle your Opponents''. CarstenChess, Bayonne 2020. ISBN  978-87-93812-44-4.</ref>

== Partiebeispiel ==
{{Schachbrett-klein
| Ausrichtung=rechts
| Titel='''Carlsen–Kasparow'''
<!-- a  b  c  d  e  f  g  h -->
| Z8=--/--/--/--/--/--/--/--/
| Z7=--/--/--/--/--/--/--/--/
| Z6=--/--/rl/--/--/pd/kd/--/
| Z5=pl/--/--/--/--/--/pd/--/
| Z4=--/--/--/--/--/--/--/--/
| Z3=--/--/--/--/--/pl/kl/--/
| Z2=rd/--/--/--/--/bl/pl/--/
| Z1=--/--/--/--/--/bd/--/--/
<!-- a  b  c  d  e  f  g  h -->
| Beschreibung=<div class="center">Endstellung nach 52. Lf2</div>
}}
In der folgenden Partie erzielte der 13-jährige Carlsen mit den weißen Figuren 2004 in Reykjavík ein Remis gegen den [[Russland|russischen]] Ex-Weltmeister Kasparow.

: '''Carlsen–Kasparow ½:½'''
: Reykjavík Rapid, 18. März 2004
: [[Abgelehntes Damengambit]] ([[Cambridge-Springs-Variante]]), D52
: '''1. d4 d5 2. c4 c6 3. Sf3 Sf6 4. Sc3 e6 5. Lg5 Sbd7 6. e3 Da5 7. Sd2 Lb4 8. Dc2 0–0 9. Le2 e5 10. 0–0 exd4 11. Sb3 Db6 12. exd4 dxc4 13. Lxc4 a5 14. a4 Dc7 15. Tae1 h6 16. Lh4 Ld6 17. h3 Sb6 18. Lxf6''' ''(18. … gxf6 19. Dg6+ Kh8 20. Dxh6+ Kg8 21. Dg6+ Kh8 22. Dxf6+ Kg8 23. Te4 und Weiß gewinnt...)'' '''Sxc4 19. Se4 Lh2+ 20. Kh1 Sd6 21. Kxh2 Sxe4+ 22. Le5 Sd6 23. Dc5 Td8 24. d5 Dd7 25. Sd4 Sf5 26. dxc6 bxc6 27. Sxc6 Te8 28. Td1 De6 29. Tfe1 Lb7 30. Sd4 Sxd4 31. Dxd4 Dg6 32. Dg4 Dxg4 33. hxg4 Lc6 34. b3 f6 35. Lc3 Txe1 36. Txe1 Ld5 37. Tb1 Kf7 38. Kg3 Tb8 39. b4 axb4 40. Lxb4 Lc4 41. a5 La6 42. f3 Kg6 43. Kf4 h5 44. gxh5+ Kxh5 45. Th1+ Kg6 46. Lc5 Tb2 47. Kg3 Ta2 48. Lb6 Kf7 49. Tc1 g5 50. Tc7+ Kg6 51. Tc6 Lf1 52. Lf2 ½:½'''
{{Absatz}}

== Sonstiges ==
In der [[Schachbundesliga (Deutschland)|Schachbundesliga]] spielte Carlsen in der [[Schachbundesliga 2004/05|Saison 2004/05]] für die Schachfreunde Neukölln.<ref>Rainer Polzin: [http://schachfreunde.berlin/2013/11/anand-gegen-carlsen-persoenlicher-vorbericht/ ''Anand gegen Carlsen.''] 3.&nbsp;November 2013.</ref> Von 2006<ref>[http://www.zugzwang.de/zugzwang/aktuelles_11_04_12_06.html ''Bundesliga-Neuzugänge beim Deutschen Meister OSC Baden-Baden.''] Bei: ''Zugzwang.de.'' 22. Juni 2006.</ref> bis 2013<ref>[http://schachbundesliga.de/bundesliga/aufstellungen-der-saison-201314 ''Aufstellungen der Saison 2013/14.''] Bei: ''Schachbundesliga.de.'' 3. August 2013.</ref> war er für die [[OSG Baden-Baden]] (bis Juni 2008 OSC Baden-Baden) gemeldet, er kam allerdings nur in den Spielzeiten [[Schachbundesliga 2006/07|2006/07]], [[Schachbundesliga 2007/08|2007/08]] und [[Schachbundesliga 2008/09|2008/09]] zum Einsatz. In Frankreich ist er Mitglied von ''Clichy Echecs 92''.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.clichy-echecs.org/members/index.php?q_sort=mla |text=''Liste des membres.'' |wayback=20131109124850}} Bei: ''clichy-echecs.org.'' Abgerufen am 9.&nbsp;November 2013.</ref> In der niederländischen [[Meesterklasse]] hatte er in der [[Meesterklasse 2007/08|Saison 2007/08]] einen Einsatz beim Meister ''Hilversums Schaakgenootschap'', in der [[Spanische Mannschaftsmeisterschaft im Schach|spanischen Mannschaftsmeisterschaft]] spielte er 2004 für ''CA Magic Mérida''.<ref>[http://www.olimpbase.org/playerses/359x1rhf.html Magnus Carlsens Ergebnisse bei spanischen Mannschaftsmeisterschaften] auf olimpbase.org (englisch)</ref>

Bereits im März 2005 hatte Garri Kasparow ihn neben Sergei Karjakin und [[Hikaru Nakamura]] als den seiner Meinung nach vielversprechendsten Spieler der Zukunft bezeichnet.<ref>[http://en.chessbase.com/post/the-garry-kasparov-interview-part-1 ''The Garry Kasparov ChessBase Interview.'']</ref> Im Dezember 2009 lobte Kasparow insbesondere Carlsens Intuition und sein natürliches Talent, die optimale Position der Figuren weit im Voraus zu erkennen.<ref>[http://content.time.com/time/magazine/article/0,9171,1950939,00.html ''A Bold Opening for Chess Player Magnus Carlsen.'']</ref>

Carlsen lebt in der Ortschaft [[Haslum (Norwegen)|Haslum]] in der norwegischen Kommune [[Bærum]], 15&nbsp;km von [[Oslo]] entfernt, und spielt in seiner Freizeit gerne [[Fußball]].<ref>Thomas Lelgemann: [http://www.derwesten.de/sport/magnus-carlsen-fruehreif-auf-dem-schach-gipfel-id3304346.html ''Magnus Carlsen: Frühreif auf dem Schach-Gipfel.''] Bei: ''derwesten.de.'' 6.&nbsp;Januar 2010.</ref>

2010 erhielt er einen Vertrag als [[Model]] für die niederländische Bekleidungsfirma [[G-Star]].<ref>[http://de.chessbase.com/post/magnus-carlsen-als-model ''Magnus Carlsen als Model.''] Auf: ''Chessbase.de.'' 7.&nbsp;Juli 2010.</ref> Die Einnahmen seiner Vermarktungsfirma ''Magnuschess'' stiegen von 3,5&nbsp;Millionen [[Norwegische Krone|NOK]] im Jahr 2009 auf 8,4&nbsp;Millionen NOK (gut 1&nbsp;Mio.&nbsp;[[Euro]]) im Jahr 2010.<ref>[http://www.newsinenglish.no/2011/08/03/chess-genius-carlsen-doubles-money/ ''Chess genius Carlsen doubles money.''] Auf: ''Newsinenglish.no.'' 3.&nbsp;August 2011.</ref> 2012 belief sich das Jahreseinkommen von Carlsen nach Angaben seines Managers auf etwa 1,2&nbsp;Millionen [[US-Dollar]].<ref>{{Internetquelle |autor=Sarah Lyall |url=http://www.nytimes.com/2013/04/08/sports/shrewd-marketing-moves-for-top-ranked-chess-player-magnus-carlsen.html |titel=Shrewd Marketing Moves for Top-Ranked Chess Player |hrsg=The New York Times |datum=2013-04-08 |abruf=2013-04-15}}</ref> Nach dem Gewinn des Weltmeistertitels ließ Magnus Carlsen seinen Namen als [[Marke (Recht)|Marke]] eintragen, um künftig Produkte darunter vermarkten zu können.<ref>[http://www.vg.no/sport/sjakk/artikkel.php?artid=10149625 ''Slik blir Magnus Carlsens sjakkimperium.''] Auf: ''vg.no.'' 13.&nbsp;Januar 2014.</ref> Im Jahr 2017 erzielte die Firma ''Magnuschess'', die zu 85 Prozent Magnus Carlsen und zu 15 Prozent seinem Vater Hendrik gehört, einen Gewinn von 11,4 Millionen [[Norwegische Krone|NOK]] vor Steuern. Im Jahr 2016 waren es 8,7 Millionen NOK.<ref>Jonas Christensen: [https://www.dn.no/nyheter/2018/06/25/1747/Finans/rekordresultat-for-magnus-carlsen Rekordresultat for Magnus Carlsen], [[Dagens Næringsliv]], 25. Juni 2018.</ref>

Im April 2013 wurde Carlsen in die Liste [[Time&nbsp;100]] aufgenommen.<ref>{{Internetquelle |autor=Garry Kasparov |url=http://time100.time.com/2013/04/18/time-100/slide/magnus-carlsen/ |titel=Titans. Magnus Carlsen. Chess wunderkind, 22 |werk=The 2013 TIME 100 |hrsg=TIME |datum=2013-04-18 |sprache=en |abruf=2013-04-22}}</ref> Das Frauenmagazin ''Cosmopolitan'' pries ihn als einen der hundert attraktivsten Männer der Welt.<ref>Welt am Sonntag Nr. 44, 4. November 2018, S. 27.</ref>

Im Februar 2016 spielte Carlsen anlässlich des 70. Geburtstages der Wochenzeitung ''[[Die Zeit]]'' [[Simultanschach|simultan]] gegen 70 überwiegend ausgeloste Gegner und gewann bei einer Niederlage und zwei Remis 67 der Partien.<ref>[https://de.chessbase.com/post/magnus-carlsen-begeistert-hamburg ''Magnus Carlsen begeistert Hamburg.''] In: ''chessbase.com'', 21. Februar 2016.</ref>

Der Dokumentarfilm ''[[Magnus – Der Mozart des Schachs]]'' (2016) von [[Benjamin Ree]] zeigt Carlsens Entwicklung bis zum Gewinn des Weltmeistertitels 2013.

Im Jahre 2019 kam es zu einem Streit zwischen Magnus Carlsen und dem [[Norges Sjakkforbund|Norwegischen Schachverband]]. Dabei ging es um ein Sponsoringangebot über fünf Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren durch das Glücksspielunternehmen [[Kindred Group]], das der Schachverband aus ethischen Gründen nicht annehmen wollte. Carlsen, der sich für das Geschäft starkgemacht hatte, gründete daraufhin seinen eigenen Schachverein ''Offerspil Sjakklubb'' und zahlte die Beiträge der ersten 1000 Mitglieder aus eigener Tasche, um sich mehr Einfluss auf den bis dato 4000 Mitglieder zählenden Schachverband zu sichern.<ref>[[André Schulz (Journalist)|André Schulz]]: [https://en.chessbase.com/post/carlsen-vs-nfs Carlsen flexing influence in Norway], 28. Juli 2019.</ref>

Carlsen spielt ''Fantasy Football'', eine über das [[Internet]] gespielte Simulation von Fußballmanagement, in der ''Fantasy Premier League'', wo er Mitte Dezember 2019 mit seinem fiktionalen Verein Kjell Ankedal auf dem ersten Platz vor über sieben Millionen anderen Spielern lag.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/sport/2019/dec/16/chess-champion-magnus-carlsen-top-of-world-fantasy-football-rankings-premier-league |titel=Chess champion Magnus Carlsen moves to top of world fantasy football rankings |werk=theguardian.com |datum=2019-12-16 |abruf=2019-12-17}}</ref>

Im Juli 2021 wurde Carlsen vom Weltschachverband FIDE mit der ''Fair Play Svetozar Gligoric Trophy'' für das Jahr 2020 ausgezeichnet. Beim Online-Turnier [[Chessable Masters]] hatte sein Gegner Ding Liren eine Partie verloren, weil seine Internetverbindung zusammengebrochen war. Carlsen verlor daraufhin absichtlich die nächste Partie, weil er daraus keinen Vorteil ziehen wollte.<ref>[https://www.fide.com/news/1209 Magnus Carlsen awarded Svetozar Gligoric Trophy 2020], Fide.com, 15. Juli 2021</ref>

Carlsen spielt auch gut [[Poker]]. Bei der norwegischen Meisterschaft 2022 kam er unter mehr als tausend Teilnehmern auf Platz 25 und gewann etwa 5000 Euro.<ref>Joe Mattia: [https://www.cardplayer.com/poker-news/26809-watch-magnus-carlsen-turns-pocket-aces-into-a-poker-bluff Carlsen Finishes 25th In Poker Event For About 5,000 Euros], Card Player, 10. April 2022</ref>

== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Magnus Carlsen}}

== Literatur ==
* Simen Agdestein: ''Wunderjunge: Wie Magnus Carlsen der jüngste Schachgroßmeister der Welt wurde.'' [[New in Chess]], Alkmaar 2004, ISBN 90-5691-134-1.
* Colin Crouch: ''Magnus force. How Carlsen beat Kasparov’s record.'' Everyman Chess, London 2013, ISBN 978-1-78194-133-1.
* Tibor Karolyi: ''Endgame Virtuoso Magnus Carlsen''. New in Chess, Alkmaar 2018. ISBN 978-90-5691-776-0.
* Adrian Mikhalchishin und Oleg Stetsko: ''Kämpfen und Siegen mit Magnus Carlsen: Seine besten Schachpartien.'' Edition Olms, Oetwil am See 2011, ISBN 978-3-283-01021-8.
* Aage G. Sivertsen: ''Magnus Carlsen. Das unerwartete Schachgenie.'' Osburg, Hamburg 2017, ISBN 978-3-95510-130-5.
* Andrew Soltis: ''Magnus Carlsen: 60 Memorable Games''. Batsford, London 2020. ISBN 978-1-84994-693-3.
* Jonathan Tisdall: ''Magnus Carlsen. A Life in Pictures''. New in Chess, Alkmaar 2021. ISBN 978-90-5691-991-7.

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{DNB-Portal|1013571614}}
* [https://magnuscarlsen.com/ Offizielle Website von Magnus Carlsen]
* [https://www.arctic.com/secno/magnus-carlsens-blog Blog] auf der Website von Carlsens Sponsor Arctic Securities (englisch)
* [https://www.chessgraphs.com/ Chessgraphs.com] Ratingverlauf im Vergleich mit anderen Topspielern

== Einzelnachweise ==
<references responsive />
{{Navigationsleiste Schachweltmeisterschaften}}
{{Navigationsleiste Schachweltmeister}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=1013571614|LCCN=no/2014/045126|VIAF=172684110}}

{{SORTIERUNG:Carlsen, Magnus}}
[[Kategorie:Schachweltmeister]]
[[Kategorie:Schachspieler]]
[[Kategorie:Norweger]]
[[Kategorie:Geboren 1990]]
[[Kategorie:Mann]]
{{Wikipedia}}