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Unregelmäßige Eröffnung: Unterschied zwischen den Versionen

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| 1. Sb1–a3 || Durkin-Eröffnung, Natrium-Attacke
| 1. Sb1–a3 || Durkin-Eröffnung, Natrium-Attacke
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| 1. Sb1–c3 || Sleipner-Eröffnung
| 1. Sb1–c3 || Sleipner-Eröffnung, früher auch Marshall-Eröffnung genannt
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| 1. Sg1–h3 || Amar-Eröffnung
| 1. Sg1–h3 || Amar-Eröffnung
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== Springerzüge ==
== Zu vielen weiteren Themen siehe auch ==
=== Durkin-Eröffnung ===
{{WikipediaDE|Unregelmäßige Eröffnungen}}
{{Schachbrett-klein
| Ausrichtung=rechts
| Titel=
<!-- a  b  c  d  e  f  g  h -->
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| center =
| Beschreibung=1. Sb1–a3
}}
Die Durkin-Eröffnung, im Englischen auch bekannt als die Sodium-Attack, wird mit dem Zug '''1.&nbsp;Sb1–a3''' eingeleitet.
 
Diese seltsame Entwicklung des Damenspringers tut wenig um den weißen Anzugsvorteil zu gebrauchen. Von a3 aus hat der Springer keinen Einfluss auf das Zentrum und keine Aktivität. Es ist wahrscheinlich, dass Weiß den Springer bald wieder zieht, um ihn vielleicht nach 2.&nbsp;c4 auf c2 oder nach Tausch auf c4 zu postieren. Wenn dies der weiße Plan ist, so ist es stärker 1.&nbsp;c4 zu ziehen, und damit die [[Englische Eröffnung]] zu spielen. So gesehen kann man den einzigen Sinn des Zuges darin sehen, von der Eröffnungstheorie abzuweichen.
 
Die Eröffnung ist nach dem amerikanischen Schachspieler Robert Durkin benannt. Der Name „Natrium-Attacke“ ist eine ironische Bezeichnung dieser Eröffnung, die in der englischen Notation des Zuges 1.&nbsp;Sa3 begründet ist. Im Englischen wird dieser Zug 1.&nbsp;Na3 notiert, (N für kNight) und Na ist das chemische Symbol für das Element [[Natrium]].
<div style="clear:both;"></div>
 
=== Sleipner-Eröffnung ===
{{Schachbrett-klein
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| Beschreibung=1. Sb1–c3
}}
Die Sleipner-Eröffnung – benannt nach [[Sleipnir]], dem achtbeinigen Pferd Odins – beginnt mit '''1.&nbsp;Sb1–c3'''.
 
Der Springerzug nach c3 ist ein sinnvoller Entwicklungszug in Richtung des Zentrums. Obwohl der Zug gut spielbar ist, ist er wenig populär. Zum einen legt sich der Anziehende mit der Springerentwicklung fest, bevor die Bauernstruktur im Zentrum geklärt ist. Zum anderen hat der Nachziehende eine freie Auswahl an Eröffnungszügen wie etwa 1.&nbsp;… e7–e5, 1.&nbsp;… d7–d5 oder 1.&nbsp;… c7–c5, so dass er den Charakter der Eröffnung wesentlich gestalten kann. Dennoch haben sich einige Spieler mit dem Zug intensiv beschäftigt und ihn vielfach erprobt, wie etwa der dänische Fernschach-Großmeister [[Ove Ekebjærg]] oder der niederländische Fernschach-Großmeister [[Dirk Daniel van Geet]] (* 1. März 1932).
 
Nach 1.&nbsp;Sb1–c3 sind vielfältige Übergänge in andere bekannte Eröffnungen möglich. Nach 1.&nbsp;… e7–e5 2.&nbsp;e2–e4 erreicht man die [[Wiener Partie]]. Nach 1.&nbsp;… d7–d5 2.&nbsp;e2–e4 können verschiedene [[Halboffene Spiele]] wie die [[Caro-Kann-Verteidigung]], die [[Aljechin-Verteidigung]] oder die [[Französische Verteidigung]] entstehen. Die Antwort 1.&nbsp;… c7–c5 erreicht nach 2.&nbsp;e2–e4 die [[Sizilianische Verteidigung]].
 
Einen zumeist eigenständigen Charakter haben dagegen die folgenden Varianten:
* 1.&nbsp;Sb1–c3 e7–e5 2.&nbsp;Sg1–f3 Sb8–c6 3.&nbsp;d2–d4 e5xd4 4.&nbsp;Sf3xd4 Sg8–f6 5.&nbsp;Lc1–g5
* 1.&nbsp;Sb1–c3 d7–d5 2.&nbsp;e2–e3 e7–e5 3.&nbsp;Dd1–h5 Sb8–c6 4.&nbsp;Lf1–b5 Dd8–d6 5.&nbsp;d2–d4 e5xd4 6.&nbsp;e5xd4 Sg8–f6 7.&nbsp;Dh5–e5+ Lc8–e6 8.&nbsp;Lc1–f4&nbsp;0–0–0 9.&nbsp;Lb5xc6 Dd6xc6 10.&nbsp;Sc3–b5 Kc8–d7
* 1.&nbsp;Sb1–c3 d7–d5 2.&nbsp;f2–f4 („Aasum-System“, das zur [[Bird-Eröffnung]] gezählt werden kann.)
* 1.&nbsp;Sb1–c3 d7–d5 2.&nbsp;e2–e4 d5–d4!? 3.&nbsp;Sc3–e2 Dieser van-Geet-Angriff ist ein Hauptpfad in der Eröffnung 1.&nbsp;Sc3. Nach 3.&nbsp;… e7–e5 liegt der Bauernhebel f2–f4 nahe, der im „Eidechsen-Angriff“ aber erst mit d2–d3, g2–g3, Lf1–g2 vorbereitet wird.
* 1.&nbsp;Sb1–c3 c7–c5 2.&nbsp;Sg1–f3 (auch 2.&nbsp;d2–d4 c5xd4 3.&nbsp;Dd1xd4 Sb8–c6 4.&nbsp;Dd4–h4 wurde schon erprobt) Sb8–c6 3.&nbsp;d2–d4 c5xd4 4.&nbsp;Sf3xd4
 
==== Andere Namen der Eröffnung ====
Im anglo-amerikanischen Sprachraum trägt die Eröffnung zumeist den Namen ''Dunst Opening'' (nach dem New Yorker Schachmeister Ted A. Dunst); es kommen aber auch Bezeichnungen wie ''Heinrichsen Opening'', ''Baltic Opening'', ''van Geet’s Opening'', ''Sleipnir Opening'', ''Kotrč's Opening'', ''Meštrović Opening'' oder ''Queen’s Knight Opening'' vor.
 
==== Literatur ====
* Harald Keilhack: Der Linksspringer 1.&nbsp;Sc3, Schachverlag Kania, 2003.
 
=== Amar-Eröffnung ===
{{Schachbrett-klein
| Ausrichtung=rechts
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<!-- a  b  c  d  e  f  g  h -->
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| center =
| Beschreibung=1. Sg1–h3
}}
Die Amar-Eröffnung oder Paris-Eröffnung beginnt mit dem Randspringerzug '''1.&nbsp;Sg1–h3?!'''. Der [[Paris]]er Amateur ''Charles Amar'' spielte diese Eröffnung in den 1930er Jahren. Sie wurde vermutlich von [[Savielly Tartakower]] so genannt, der beide Namen für diese Eröffnung benutzte.
 
Wie bei der Durkin-Eröffnung entwickelt Weiß bei dieser Eröffnung seinen [[Springer (Schach)|Königsspringer]] auf ein Randfeld, und eine solche Entwicklung ist zumeist wenig empfehlenswert. (Wie schon [[Siegbert Tarrasch]] zu sagen pflegte: „Ein Springer am Rande bringt Kummer und Schande.“). Immerhin bereitet die Entwicklung des Königsspringers die kurze [[Rochade]] vor. Die meistgespielte schwarze Antwort ist 1.&nbsp;…&nbsp;d7–d5, dies beabsichtigt die Bauernstruktur am [[Königsflügel]] mit 2.&nbsp;…&nbsp;Lc8xh3 zu zerstören. Daher spielt Weiß auf 1.&nbsp;…&nbsp;d7–d5 meistens 2. g2–g3, um dies zu verhindern, worauf Schwarz jedoch nach 2.&nbsp;…&nbsp;e7–e5 das Zentrum besetzen kann. Hier gibt es eine [[Gambit]]-Variante dieser Eröffnung, die das ''Pariser Gambit'' genannt wird. Es ist jedoch sehr zweifelhaft, da nach seiner Zugfolge 1.&nbsp;Sg1–h3?! d7–d5 2.&nbsp;g2–g3 e7–e5 3.&nbsp;f2–f4?! Schwarz nicht nur das Zentrum, sondern nach 3.&nbsp;…&nbsp;Lc8xh3 4.&nbsp;Lf1xh3 e5xf4 5.&nbsp;0–0 f4xg3 6.&nbsp;h2xg3 auch einen gesunden Mehrbauern besitzt (so gespielt zuerst in einer Partie Tartakower-Lilienthal, Paris 1933).


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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<references />
<references />


[[Kategorie:Geschlossene Spiele]]
[[Kategorie:Unregelmäßige Eröffnung|!]]
[[Kategorie:Schacheröffnung]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 24. September 2023, 18:12 Uhr

Bei den Unregelmäßigen Eröffnungen handelt es sich um wenig gespielte Eröffnungen beim Schachspiel.

Die hier behandelten Eröffnungen zählen alle zu den geschlossenen Spielen. Die unregelmäßigen Eröffnungen sind somit alle die nicht beginnen mit 1. e2–e4 (offene und halboffene Spiele je nach schwarzer Antwort) und auch nicht mit 1. d2–d4 (Damenbauernspiel) oder 1. c2–c4 (Englische Eröffnung). Ursprünglich wurden damit namentlich nicht erfasste und theoretisch nicht aufgearbeitete Eröffnungen bezeichnet. Mit zunehmender Entwicklung der Eröffnungstheorie erlebt der Begriff eine entsprechende Einengung.

Übersicht

Heute zählen insbesondere Eröffnungen ohne 1. d4 (Geschlossene Spiele) und 1. e4 (Offene und Halboffene Spiele), aber auch ohne 1. c4 (Englische Eröffnung), 1. f4 (Bird-Eröffnung) und 1. Sf3 (Réti-Eröffnung) zu den unregelmäßigen Eröffnungen. Diese werden in den ECO-Codes unter den Schlüsseln A00 und A01 (Larsen-System) klassifiziert.[1]

Einige der hier aufgeführten Eröffnungsnamen sind vor allem im englischen Sprachgebrauch anzutreffen, im Deutschen hat sich (noch) keine einheitliche Bezeichnung durchgesetzt. Gebräuchliche deutsche Benennungen sind an der entsprechenden Stelle durch Verweise auf eigenständige Artikel gekennzeichnet.

Von den 20 möglichen Eröffnungszügen, sind 16 Bauerzüge. Ohne 1. c4, 1. d4, 1. e4, 1. f4 verbleiben folgende 12:

Eröffnungszug Geläufige Namen
1. a2–a3 Anderssen-Eröffnung
1. a2–a4 Ware-Eröffnung
1. b2–b3 Larsen-System, Larsen-Eröffnung, Nimzowitsch-Larsen-Eröffnung
1. b2–b4 Sokolski-Eröffnung, Orang-Utan-Eröffnung, Polnische Eröffnung
1. c2–c3 Saragossa-Eröffnung
1. d2–d3 Mieses-Eröffnung
1. e2–e3 Van’t-Kruijs-Eröffnung
1. f2–f3 Barnes-Eröffnung
1. g2–g3 Königsfianchetto
1. g2–g4 Grobs Angriff
1. h2–h3 Clemenz-Eröffnung
1. h2–h4 Desprez-Eröffnung

Von vier möglichen Springerzügen werden die folgenden drei zu den unregelmäßigen Eröffnungen gezählt.

Eröffnungszug Geläufige Namen
1. Sb1–a3 Durkin-Eröffnung, Natrium-Attacke
1. Sb1–c3 Sleipner-Eröffnung, früher auch Marshall-Eröffnung genannt
1. Sg1–h3 Amar-Eröffnung

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Unregelmäßige Eröffnungen - Artikel in der deutschen Wikipedia

Siehe auch

Unregelmäßige Eröffnungen - Artikel in der deutschen Wikipedia

Literatur

  •  John Watson: Taming Wild Chess Openings: How to Deal with the Good, the Bad and the Ugly Over the Chess Board. New in Chess, 2015, ISBN 978-90-5691-570-4.

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Unregelmäßige Eröffnung aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.