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Nerthus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Germanische Mythologie]]  
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Version vom 10. März 2007, 02:31 Uhr

Nerthus ist eine germanische Gottheit.

Nach Tacitus, Germania Kap. 40, wurde die Gottheit Nerthus von den germanischen Stämmen der Avionen, Anglier, Variner, Eudosen, Suardonen, nördlichen Sueben und Nuitonen verehrt. Tacitus beschreibt Nerthus als Terra Mater (Mutter Erde), nennt sie aber nicht dea (Göttin), sondern numen (göttliches Wesen).

Auf einer Insel des Ozeans (wohl der Ostsee) gab es in einem heiligen Hain einen bedeckten Wagen, der nur von einem Priester berührt werden durfte. Mit diesem von Kühen gezogenen Wagen soll Nerthus durch das Land gefahren sein. Während dieser Fahrt herrschte bei den Stämmen ein heiliger Friede, der an den ebenfalls von Tacitus überlieferten Frieden bei den Suionen erinnert. Nach der Fahrt wurde der Wagen mit den ihn bedeckenden Tüchern in einem See von Sklaven gewaschen, die anschließend dort ertränkt wurden.

Der Name der offensichtlich mehr oder weniger geschlechtslosen Gottheit wird seit Jacob Grimm oft als mit dem des nordgermanischen Gottes Njörðr (<Nerður) für identisch gehalten, weshalb man in Nerthus eine Frühform des Njörð zu sehen pflegt. Außerdem war ja Njörð ein Schiffsgott, was gut zu dem heiligen See bei Tacitus passt. Neuerdings wird diese Zusammenstellung aber stark angezweifelt. (Lit.: Simek, S. 148; Motz). Hier wird die Göttin Nerthus mit ihrer Umfahrt durch das Land mehr im Zusammenhang mit den häuslichen Angelegenheiten gesehen, Frau Holle und Frau Perchta seien die nächsten Parallelen und die eigentlichen Spätformen der Nerthus.


Originaltext von Tacitus:

XL. Contra Langobardos paucitas nobilitat: plurimis ac valentissimis
nationibus cincti non per obsequium, sed proeliis ac periclitando tuti sunt.
Reudigni deinde et Aviones et Anglii et Varini et Eudoses et Suardones et
Nuithones fluminibus aut silvis muniuntur.
Nec quicquam notabile in singulis, nisi quod in commune Nerthum, id est terram
matrem, colunt, eamque intervenire rebus hominum, invehi populus arbitrantur.
Est in insula Oceani castum nemus, dicatumque in eo vehiculum, veste
contectum. Attingere uni sacerdoti concessum. Is adesse penetrali deam
intellegit vectamque bubus feminis multa cum veneratione prosequitur.
Laeti tunc dies, festa loca, quaecumque adventu hospitioque dignatur.
Non bella ineunt, non arma sumunt; clausum omne ferrum; pax et quies tunc
tantum nota, tunc tantum amata, donec idem sacerdos satiatam conversatione
mortalium deam templo reddat. Mox vehiculum et vestes et, si credere velis,
numen ipsum secreto lacu abluitur. Servi ministrant, quos statim idem lacus
haurit. Arcanus hinc terror sanctaque ignorantia, quid sit illud, quod
tantum perituri vident. (Lit.: Tacitus, Kap.40)

Literatur

  • Publius Cornelius Tacitus: de origine et situ germanorum liber.
  • Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. Darmstadt 2003.
  • Lotte Motz: The Godess Nerthus. A New Approach. In: Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik. 1992. Bd. 36, S. 1 - 19.
  • A. Hultgård: Nerthus und Nerthuskult. In: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Berlin 2002.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Nerthus aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.