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Heten Wilkens
Heten Wilkens lebte vom *15.12.1923, geboren in Bremen (Deutschland) bis zum †08.12.1994, gestorben in Stuttgart (Deutschland) und war als anthroposophischer Funktionär und Autor tätig.
Heten Wilkens war mehr als 30 Jahre für die Entfaltung der
Anthroposophie und für die Anthroposophische Gesellschaft in
Deutschland tätig. Als Meister des mündlichen Vortrags und Autor sowie
als Generalsekretär repräsentierte er auf undogmatische und
zukunftsorientierte Weise die anthroposophische Arbeit.
Als ältester von drei Söhnen kam er in einem hanseatischen Bremer
Kaufmannshaus 1923 zur Welt. Seiner künstlerisch begabten Mutter, die
ihm eine behütete und sorgenfreie Kindheit ermöglichte, blieb er
lebenslang treu verbunden. Nach dem Besuch des Neuen Gymnasiums in
Bremen wechselte er auf die Schlossschule Salem am Bodensee und
begegnete dort erstmalig der Anthroposophie. Er war Mitglied der
Nationalmannschaft im Hockey. 1942 zur Wehrmacht einberufen, legte er
die Offiziersprüfung ab und kämpfte mit seinem Sturmgeschütz an
vorderster Front. Am 30. August 1943 wurde er – nachdem er einer
Russin das Leben gerettet hat – schwer verwundet und verlor ein Bein.
Ein langes Ringen um sein Leben und wechselnde Krankenhausaufenthalte
folgten.
Ende 1944 kehrte er aus dem Wiener Lazarett nach Bremen zurück.
Diese Heimkehr ohne Bein hatte er bei seinem Abschied an die Front nach
Russland vorausgesehen und brieflich dokumentiert.
Er studierte ab 1946 in Tübingen Literaturwissenschaft, Geschichte,
Philosophie und Theologie, war Sprecher der Studentenschaft und
Herausgeber der „Studentischen Blätter“. Hans Müller-Wiedemann, der
spätere Arzt und Heilpädagoge, erhielt damals einen literarischen Preis
durch ihn. Sie wurden Freunde. Vier Semester am Priesterseminar der
Christengemeinschaft folgten. Emil Bock, Rudolf Frieling und Diether
Lauenstein waren seine Lehrer. Die Sakramentsphilosophie sowie die
Erkenntnislehre des Paulus blieben ein Leben lang wichtige Themen für
ihn. 1951 heiratete er Nanna Buff, sie wurden in Bremen durch die
Pfarrerin Ida Stümcke in der Christengemeinschaft getraut. Nanna
Wilkens wurde Eurythmistin und später Mitbegründerin der
Heileurythmieausbildung in Stuttgart. Zur Finanzierung ihrer Ausbildung
war Wilkens von 1955–58 im Archiv der Bremer Baumwollbörse tätig. Er
baute mit Ingo Hellmers, dem späteren Generalsekretär der
Anthroposophischen Gesellschaft, und Manfred Leist eine
anthroposophische Jugendarbeit auf. 1960 wurde er Dozent an der
Eurythmieschule von Else Klink in Köngen. 1967–84 wurde er
Nachfolger von Friedrich Kempter im Landessekretariat der
Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland und bis 1991 ihr
Generalsekretär. Seine engagierte Arbeit im Redaktionsbeirat der
anthroposophischen Monatsschrift „Die Drei“ bestimmte die Zeitschrift.
Er prägte einen kollegialen Führungsstil, war Mitbegründer des
anthroposophischen Studienseminars in Stuttgart und seit 1987 trat seine
schriftstellerische Arbeit in den Vordergrund. Noch bis kurz vor seinem
Tod arbeitete er über einem umfassenden Text zu „Faust“ I und II.
Sein Ringen um die Wiedergewinnung des Wortes führte in der ideellen
Klarheit seines scharfen Denkens, dem Bildreichtum einer poetischen
Sprache und seines Stiles allerdings zu Verständnisschwierigkeiten. Sein
Einsatz war trotz der physischen Behinderung phänomenal. Seine geistige
Souveränität und innere Unabhängigkeit führten im Prozess der
anthroposophischen Gemeinschaftsbildung und in den Fragen der
Gesellschaftsbildung zu markanten Stellungnahmen.