Der goldene Esel

Aus AnthroWiki
L'enlèvement de Psyché, Gemälde von William Adolphe Bouguereau

Metamorphosen oder Der goldene Esel (lat. Metamorphoses bzw. Asinus aureus) wurde im Jahre 170 n. Chr. von Lucius Apuleius – nach einer griechischen Vorlage von Lukios von Patrei – geschrieben. Es handelt sich hierbei um den einzigen lateinischen Roman aus der Antike, der vollständig erhalten ist.

Erzählt wird vom Leben des jungen Lucius, der sich in Thessalien in Zauberei versucht und sich dabei versehentlich in einen Esel verwandelt. Als solcher wird er Zeuge vieler ungewöhnlicher, amüsanter und teils erotischer Abenteuer, bis ihm Isis seine menschliche Gestalt wiedergibt.

Tatsächlich ist «Der goldene Esel» ein Einweihungsroman, der die Initiation des Lucius in den Isis- und Osiriskult schildert. Dort heißt es:

„Ich ging bis zur Grenzscheide zwischen Leben und Tod. Ich betrat Proserpinens Schwelle, und nachdem ich durch alle Elemente gefahren, kehrte ich wiederum zurück. Zur Zeit der tiefsten Mitternacht sah ich die Sonne in ihrem hellsten Lichte leuchten; ich schaute die Unter- und Obergötter von Angesicht zu Angesicht und betete sie in der Nähe an.“

Apuleius: Der goldene Esel, XI. Buch[1]

Das Werk hat über die Zeiten nichts von seinem Charme verloren. Besonders die darin enthaltene Geschichte von Amor und Psyche (oder auch: Cupido und Psyche) inspirierte viele bildende Künstler – u.a. Antonio Canova und Milo Manara – und Schriftsteller (von William Shakespeare bis Salman Rushdie) und wurde Gegenstand mehrerer tiefenspsychologischer Betrachtungen, u.a. der von Bruno Bettelheim, Erich Neumann und J. Schroeder, der auf den griechischen Mythos von Perseus und Andromeda verweist. Clive Staples Lewis verfasste mit dem Roman Du selbst bist die Antwort (englischer Originaltitel Till We Have Faces: A Myth Retold) eine Version von Amor und Psyche aus der Sicht von Psyches Schwester.

Weblinks

 Wikisource: Metamorphosen – Quellen und Volltexte (latina)

Eizelnachweise

  1. Apuleius: Der goldene Esel, ins Deutsche übertragen von August Rode, S. 113


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Der goldene Esel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.