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38. Sinfonie (Mozart)
Die Sinfonie in D-Dur KV 504 komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 1786. Das Werk trägt den Beinamen „Prager Sinfonie“ und führt nach der Alten Mozart-Ausgabe die Sinfonie-Nummer 38.
Allgemeines

Der erste Hinweis auf die Sinfonie Köchelverzeichnis (KV) 504 findet sich im Werkverzeichnis von Mozart mit einem Eintrag vom 6. Dezember 1786. Die Arbeit am Schlusssatz wurde bereits im Frühjahr 1786 begonnen, dann aber – offenbar wegen der Verpflichtung zu anderen Aufträgen – unterbrochen und erst im Zusammenhang mit den übrigen Sätzen wiederaufgenommen. Unklar ist, aus welchem Anlass Mozart die Sinfonie schrieb; möglicherweise für eine Wiener Akademie oder eine Aufführung im Ausland. Die Einladung nach Prag durch eine „Gesellschaft grosser kenner und Liebhaber“ (Brief von Leopold Mozart an Nannerl vom 12. Januar 1787) kam erst nach der Fertigstellung des Werkes und wird daher wohl nicht der Auslöser für die Komposition gewesen sein.[1] Cliff Eisen (1991)[2] meint jedoch, dass Mozart die Sinfonie möglicherweise für die Reise nach Prag komponiert habe.
Die Uraufführung erfolgte am 19. Januar 1787 in Prag im Rahmen einer Akademie, einen Tag nach einer Aufführung des Figaro.[1][3] Mozart überzeugte während der Akademie offenbar so sehr als Pianist, dass die Sinfonie in manchen zeitgenössischen Berichten gar nicht erwähnt wurde, und entwickelte sich erst nach einiger Zeit zu einem Lieblingsstück des Publikums.
Einige Autoren weisen auf musikalische Zusammenhänge von KV 504 zu den Opern Figaro und Don Giovanni hin.[1][4]
Unklar ist, warum Mozart für die Sinfonie kein Menuett schrieb. Volker Scherliess (2005)[1] zählt folgende Vermutungen auf, die er aber für nicht überzeugend hält:
- Mozart habe an italienische Vorbilder anknüpfen wollen;
- Mozart habe während der Komposition das Menuett als nicht stilgemäß empfunden;
- Mozart habe in Hinblick auf eine geplante Englandreise bewusst auf das Menuett verzichtet;
- Zeitmangel.
Alfred Einstein (1953)[5] meint, dass das Menuett fehlt, weil in den bestehenden Sätzen bereits „alles gesagt“ sei. Theodor Kroyer (1931)[4] vermutet Spannungen und Trübungen im Mozarts Gefühlsleben; ähnlich äußert sich Kurt Pahlen (1978),[6] wenn er fragt, ob „Mozart ein so ernstes Werk nicht durch einen leichten Tanz unterbrechen wollte?“
Zur Musik siehe auch
- 38. Sinfonie (Mozart)#Zur Musik - Artikel in der deutschen Wikipedia
Siehe auch
- 38. Sinfonie (Mozart) - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Liste der Sinfonien Mozarts - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Wolfgang Amadeus Mozart: Symphony D major „Prague“. Band 446, Ernst Eulenburg, London/ Zürich ohne Jahresangabe (Taschenpartitur, Vorwort von 1931).
- W. Meves: Symphonies de W. A. Mozart. Collection Litolff No. 168. Henry Litolff’s Verlag, Braunschweig ohne Jahresangabe (ca. 1890, u. a. mit einer Fassung der Sinfonie KV 504 für Klavier zu 2 Händen)
- E. R. Sisman: Genre, Gesture, and Meaning in Mozart’s “Prague” Symphony. In: Cliff Eisen (Hrsg.): Mozart Studies 2. Oxford 1997, S. 27–84 (diese Quelle wurde nicht für den vorliegenden Artikel ausgewertet).
Weblinks
- Mozart: 38. Symphonie Gemeinfreie Aufnahme bei YouTube
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 1,3 Volker Scherliess: Die Sinfonien. In: Silke Leopold (Hrsg.): Mozart-Handbuch. Bärenreiter-Verlag, Kassel 2005, ISBN 3-7618-2021-6, S. 307–309.
- ↑ Cliff Eisen: Symphonien. In: Howard Chandler Robbins Landon: Das Mozart-Kompendium: sein Leben – seine Musik. Droemer Knauer, München 1991, S. 292–300.
- ↑ Theodor Kroyer (1931) meint dagegen, der Figaro sei am 20. Januar aufgeführt worden.
- ↑ Hochspringen nach: 4,0 4,1 Theodor Kroyer: Mozart, Symphonie D-Dur (ohne Menuett). Vorwort zur Taschenpartitur der Sinfonie D-Dur KV 504 in der Eulenburg-Ausgabe (Band 446), London / Zürich ohne Jahresangabe (Vorwort von 1931)
- ↑ Alfred Einstein: Mozart – Sein Charakter, sein Werk. Pan-Verlag, Zürich und Stuttgart 1953.
- ↑ Kurt Pahlen: Sinfonie der Welt. Schweizer Verlagshaus AG, Zürich 1978 (Vorwort von 1966), 383 S.