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Afrikanische Union

Die Afrikanische Union (arab. الاتحاد الأفريقي, DMG al-Ittiḥād al-Ifrīqī, eng. African Union, franz. Union africaine, Vorlage:PtS)[1] ist eine Internationale Organisation, die 2002 die Nachfolge der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) angetreten hat und sich für Kooperation auf allen Gebieten einsetzen soll. Sie ist ein Zusammenschluss von anfangs 53 afrikanischen Staaten (Westsahara ist Mitglied der Afrikanischen Union, sein völkerrechtlicher Status allerdings umstritten).
allgemeines
Der Hauptsitz der Organisation befindet sich im äthiopischen Addis Abeba, das Panafrikanische Parlament im südafrikanischen Midrand. Mitgliedstaaten der AU sind alle international allgemein anerkannten afrikanischen Staaten, einschließlich Westsaharas. Geplant ist in der AU unter anderem ein Afrikanischer Gerichtshof. Marokko wurde am 30. Januar 2017 nach 33 Jahren Abwesenheit wieder in die Afrikanische Staatengemeinschaft aufgenommen.[2]
Geschichte und Entwicklung
Die Organisation wurde durch die förmliche Verabschiedung einer Gründungsabsichtserklärung auf der 4. OAU-Sondersitzung am 9. September 1999 im libyschen Sirte geschaffen. Das diesem Beschluss zugrundeliegende Dokument wird Sirte-Deklaration genannt.[3] In Lomé (Togo) beschlossen die Vertreter des 36. turnusgemäßen Gipfeltreffens am 11. Juli 2000 das Gründungsstatut (Constitutive Act of the African Union) der Afrikanischen Union.[4]
Der Maßnahmeplan des Übergangs zur neuen Organisation, definiert für den Zeitraum vom 11. Juli 2001 bis zum 10. Juli 2002, war ein Beschluss des Gipfeltreffens vom Juli 2001 in Lusaka (Sambia).[5] Mit dem gemeinsamen Gipfeltreffen (First Ordinary Session of the Assembly of Heads of State and Government of the AU) der Staatsoberhäupter in der Afrikanischen Union und der Afrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft zwischen dem 9. und 11. Juli 2002 im südafrikanischen Durban nahm die Afrikanische Union ihre reguläre Arbeit auf.[6][4]
Die Afrikanische Union löste nach Willen der Unterzeichnerstaaten die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) ab und wurde mit mehr Kompetenzen als diese ausgestattet. Die Verträge, die die Auflösung der am 25. Mai 1963 gegründeten OAU beinhalten, waren zuvor schon von 45 der 54 Staaten ratifiziert worden. Marokko, das wegen des Konfliktes um die Demokratische Arabische Republik Sahara 1984 aus der Vorgängerorganisation OAU ausgetreten war, ist nach drei Jahrzehnten im Januar 2017 als Mitglied in die Afrikanische Union aufgenommen worden.
Die Initiative zur Gründung der neuen Afrikanischen Union geht auf den libyschen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi zurück. Er war vehement für die Idee einer Union eingetreten und hatte mit großem finanziellen Aufwand bei den afrikanischen Staatschefs dafür geworben. Der Gründungsvertrag der Afrikanischen Union (Constitutive Act) orientiert sich vor allem am Vorbild der Europäischen Union (EU).[7] Weitere Gründungsakte enthalten unter anderem Erklärungen zur Achtung der Menschenrechte und zur Souveränität der Mitgliedstaaten, aber auch einen Absatz zum Eingreifen der Union in Mitgliedstaaten unter bestimmten Voraussetzungen. Artikel 30 des Gründungsvertrags knüpft an die innerstaatliche Legitimität der Staatsgewalt der Mitgliedstaaten an. Demnach sollen Regierungen, die verfassungswidrig an die Macht gekommen sind, von der Teilnahme an Aktivitäten der Afrikanischen Union ausgeschlossen werden. Gemäß Art. 33 Abs. 1 des Gründungsvertrags ging zudem die Afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft in der AU auf.
Barack Obama sprach am 28. Juli 2015 als erster US-Präsident vor der Afrikanischen Union in Addis Abeba.[8]
Zu vielen weiteren Themen siehe auch
- Afrikansiche Union - Artikel in der deutschen Wikipedia
Siehe auch
- Afrikansiche Union - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Afrikas Grüne Mauer im Sahel - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Libysch-Arabisch-Afrikanische Vereinigungsprojekte - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Nordafrika - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Union des Arabischen Maghreb - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Gemeinschaft der Sahel-Sahara-Staaten - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Zentralafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Union Zentralafrikanischer Staaten - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Intergovernmental Authority on Development - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Afro-Madegassische Union - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Ostafrikanische Gemeinschaft - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Gemeinsamer Markt für das Östliche und Südliche Afrika - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Zollunion des Südlichen Afrika - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Yassin El-Ayouty (Hrsg.): The Organization of African Unity After Thirty Years. Westport/New York 1994.
- Christof Hartmann: Demokratie als Leitbild der afrikanischen Staatengemeinschaft? Zur Theorie und Praxis demokratischer Schutzklauseln in der Afrikanischen Union. In: Verfassung und Recht in Übersee (VRÜ). 38. Jg., 2005, ISSN 0506-7286, S. 201–220.
- Christof Heyns, Evarist Baimu, Magnus Killander: The African Union. In: German Yearbook of International Law. Band 46, 2004, S. 252–283.
- Konstantinos D. Magliveras, Gino J. Naldi: The African Union – A New Dawn for Africa? In: International and Comparative Law Quarterly. Band 51, 2002, S. 415–425.
- Peter Meyns: Von der OAU zur „Afrikanischen Union“. Khadafis Engagement für die afrikanische Einheit. In: Internationale Politik. Heft 11/2001, S. 45–52.
- Désiré Nzisabira: Von der Organisation der Afrikanischen Einheit zur Afrikanischen Union. Hamburg 2006.
- Corinne A. A. Packer, Donald Rukare: The New African Union and Its Constitutive Act. In: American Journal of International Law. Band 96. 2002, S. 365–379.
Weblinks

- Webpräsenz der AU auf arabisch, englisch und französisch
- Gründungsdokument: Constitutive Act of the African Union (englisch)
- Beschreibung der AU auf der Informationsplattform humanrights.ch
- Christian von Soest: Wacklige „Bausteine“ und schwache „Maurer“: Die Afrikanische Union hat ein Integrationsproblem. GIGA. Nr. 4, 2008 (PDF; 570 kB)
- Politikwissenschaftliche Literatur zum Thema AU und regionale Kooperation in Afrika in der Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft
Einzelnachweise
- ↑ Constitutive Act of the African Union (Memento vom 5. Februar 2011 im Internet Archive).
- ↑ Marokko nach 33 Jahren wieder in der Afrikanischen Union. In: Die WELT. 30. Januar 2017.
- ↑ Sirte declaration (Memento vom 28. April 2015 im Internet Archive). In: au2002.gov.za.
- ↑ Hochspringen nach: 4,0 4,1 African Union: Establishment. In: africanconstitution.org. Mai 2002, abgerufen am 14. April 2019 (english).
- ↑ Lusaka Summit, Juli 2001: Decision on the Implementation of the Sirte Summit Decision on the AU (Memento vom 4. März 2014 im Internet Archive) (PDF; 286 kB).
- ↑ African Union: AU in a Nutshell (Memento vom 29. Januar 2011 im Internet Archive). In: au.int, abgerufen am 22. September 2013.
- ↑ Magliveras/Naldi (siehe unter Literatur, ICLQ 2002, S. 415).
- ↑ Rede vor Afrikanischer Union: Obama kritisiert afrikanische Staatsführer. In: FAZ.net. 28. Juli 2015.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Afrikanische Union aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |