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Buchengewächse (Fagaceae)
Buchengewächse
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Fagaceae | ||||||||||||
Dumort. |
Die Buchengewächse (Fagaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Buchenartigen (Fagales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Die acht bis zwölf Gattungen mit etwa 670 bis 900 Arten gedeihen meist in den kalten bis gemäßigten, seltener in den subtropischen bis tropischen Klimazonen überwiegend auf der Nordhalbkugel.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Alle Arten der Familie Fagaceae sind verholzende Pflanzen und wachsen meist als Bäume oder selten Sträucher. Sie sind immergrün oder laubabwerfend.
Die wechselständig und zweizeilig oder spiralig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind oft ledrig. Die Blattränder sind glatt, gezähnt oder gesägt. Wenn der Blattrand glatt ist, reichen die Seitennerven nicht bis zum Blattrand. Die Blattflächen sind von einfachen, sternförmigen oder verzweigten Haaren (Trichomen) bedeckt. Nebenblätter sind vorhanden.
Blütenstände und Blüten
Die Blüten sind in aufrechten oder hängenden, einfachen Blütenständen, die hier Kätzchen genannt werden, zusammengefasst. Alle Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtlich (monözisch), das heißt auf einer Pflanze sind weibliche und männliche Blüten vorhanden, die Blüten eines Geschlechtes sitzen zu mehreren in Blütenständen zusammen. Die eingeschlechtigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Es sind zwei mal drei freie Blütenhüllblätter vorhanden oder die Blütenhüllblätter sind verwachsen und enden mit vier bis sechs lappig. In den männlichen Blüten sind vier bis zwanzig Staubblätter vorhanden. Die weiblichen Blüten enthalten Staminodien und meist drei bis sechs (2 bis 15) Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Je Fruchtknotenfach gibt es zwei hängende, anatrope, bitegmische Samenanlagen. Die Pollenverbreitung erfolgt meist durch Wind, aber bei einigen Arten besonders der Gattung Castanea durch Insekten.
Früchte und Samen
Die für diese Familie typischen Früchte sind Nüsse, sie sitzen einzeln bis zu dritt (je nach Gattung) in einem Achsenbecher, auch Fruchtbecher oder Cupula genannt zusammen. Deshalb wird die Familie auch Becherfrüchtler (Cupulaceae) genannt. Die Früchte werden durch Tiere verbreitet. Die Samen sind oft intensiv von Haaren umgeben, die im Endokarp ihren Ursprung haben.
Chromosomensätze
Die Chromosomengrundzahlen betragen meist x = 12, selten 11, 13 oder 21.
Systematik und Verbreitung
Die Familie Fagaceae wurde 1829 durch Barthélemy Charles Joseph Dumortier in Analyse des Familles de Plantes, 11, 12 aufgestellt. Typusgattung ist Fagus L. Ein Synonym für Fagaceae Dum. ist Quercaceae Martinov.
Die Familie Fagaceae wird gegliedert in zwei Unterfamilien mit insgesamt sieben (bis zwölf) Gattungen und etwa 670 bis 1000 Arten:
- Unterfamilie Fagoideae: Sie enthält nur eine Gattung mit etwa zehn Arten:
- Unterfamilie Quercoideae: Sie enthält etwa sieben Gattungen mit etwa 640 Arten:
- Kastanien (Castanea): Die sieben bis zwölf Arten sind auf der Nordhalbkugel verbreitet.
- Scheinkastanien (Castanopsis) Die etwa 120 bis 200 Arten sind im tropischen und subtropischen Asien verbreitet.
- Chrysolepis: Die nur zwei Arten sind in den westlichen USA beheimatet.
- Lithocarpus: Die etwa 120 bis 300 Arten sind in Nordamerika und östlichen Asien verbreitet.
- Eichen (Quercus): Die etwa 400 bis 600 Arten sind auf der Nordhalbkugel verbreitet.
- Trigonobalanus (Syn.: Colombobalanus, Formanodendron): Es gibt etwa drei Arten:
- Trigonobalanus doichangensis: Sie kommt in China und im nördlichen Thailand vor.[1]
- Trigonobalanus excelsa: Sie kommt nur in Kolumbien vor.[1]
- Trigonobalanus verticillata: Sie kommt auf Hainan, in Malaysia, auf Borneo, Sumatra und Sulawesi vor.[1]
Bei manchen Autoren werden auch die Scheinbuchen oder Südbuchen (Nothofagus Blume) mit etwa 35 Arten in diese Familie eingeordnet. Besonders durch Auswertung molekulargenetischer Daten werden die Nothofagus-Arten aber meistens (beispielsweise bei der APG III und IV) in eine eigene Familie Scheinbuchengewächse (Nothofagaceae) gestellt.
Nutzung
Viele Arten liefern wertvolles Holz.
Von einigen Arten werden die Samen roh oder gegart gegessen. Es wird Tannin gewonnen. Aus einigen Arten wird Öl gewonnen. Bei einzelnen Arten wurden die medizinischen Wirkungen untersucht.
Siehe auch
- Buchengewächse - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Beschreibung der Familie der Fagaceae bei der APWebsite.
- Die Familie der Fagaceae s.l. bei DELTA von L.Watson & M.J.Dallwitz.
- Chengjiu Huang, Yongtian Zhang & Bruce Bartholomew: Fagaceae - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 4 - Cycadaceae through Fagaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1999. ISBN 0-915279-70-3
- Kevin C. Nixon: Fagaceae - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 3 - Magnoliidae and Hamamelidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 1997, ISBN 0-19-511246-6
Weblinks
- Fagaceae Genomics Website. (englisch)
- Beschreibung der Familie Fagaceae. (deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Rafaël Govaerts (Hrsg.): Fagaceae - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 12. Januar 2017.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Buchengewächse (Fagaceae) aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |