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Bund der Freien Waldorfschulen

Aus AnthroWiki

Der Bund der Freien Waldorfschulen e.V. ist der Zusammenschluss der Waldorfschulen in Deutschland. Der Bund hat seinen Sitz in Stuttgart. Die erste Waldorfschule wurde 1919 in Stuttgart eröffnet.

Die föderative Vereinigung vertritt die Interessen der Waldorfschulen und übernimmt gemeinsame Aufgaben, lässt aber die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr. Korporative Mitglieder sind derzeit 233 Waldorf- und Rudolf-Steiner-Schulen sowie acht Seminare und Hochschulen für Waldorfpädagogik. Daneben gibt es rund 1.700 persönliche Mitglieder[1].

Unter anderem übernimmt der Bund die Beratung von Gründungsinitiativen für Waldorfschulen,[2] die zunächst immer von Privatpersonen (Eltern oder Erziehern) ausgehen.[3] Als Markenrechtsinhaber des Waldorfschul-Namens kann der Bund einzelnen Schulen den Namensgebrauch untersagen.[4] Weitere Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Öffentlichkeitsarbeit und in politischen Aktivitäten im Sinne der Waldorfschulen.

Seit 1984 betreibt der Bund eine Pädagogische Forschungsstelle, unter anderem zur Herausgabe von Fachpublikationen. Daneben veröffentlicht er die Zeitschrift Erziehungskunst, die als Organ für ihn und andere nahestehende Vereine fungiert. Im Jahr 2001 begründete er die Waldorf-Stiftung zur finanziellen Unterstützung von Waldorfschulen.

Ein entsprechender Zusammenschluss in Österreich ist der Waldorfbund Österreich und auf europäischer Ebene das European Council for Waldorf Steiner Education (ECSWE). Daneben existiert die so genannte Internationale Assoziation für Waldorfpädagogik in Mittel-, Osteuropa und weiter östlich liegenden Ländern (IAO) zur Koordination in diesen Regionen.[5]

Aktuelles

Im Jahr 2005 verabschiedeten die im Bund der Freien Waldorfschulen Waldorf-Stiftung zusammengeschlossenen Schulen eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit, in der sie sich unter anderem zur Qualitätsentwicklung verpflichteten:

  • 1. Die im Bund zusammengeschlossenen Schulen wollen Bewusstsein für Qualitätsfragen der pädagogischen Arbeit entwickeln. Sie erkennen deshalb an, dass es einer differenzierten Darstellung ihrer besonderen pädagogischen Prägung sowie ihrer Sozialgestalt in der Öffentlichkeit bedarf.
  • 2. Jede Schule formuliert ihr Schulprofil und dokumentiert ihre Ziele und Verfahren in folgenden Arbeitsfeldern:
a. Pädagogische Arbeit (Ziele und Wege)
b. Organisations- u. Selbstverwaltungsstruktur
c. Personal- u. Organisationsentwicklung
d. Evaluation
e. Konfliktbearbeitung

Anmerkungen

  1. Bund der Freien Waldorfschulen: [1], abgerufen 25. Juni 2012.
  2. Vgl. Walter Hiller: Der Bund der Freien Waldorfschulen. In: Inge Hansen-Schaberg, Bruno Schonig: Basiswissen Pädagogik. Reformpädagogische Schulkonzepte Band 6: Waldorf-Pädagogik. Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2002. ISBN 3-89676-503-5, S. 275 ff.
  3. Vgl. Heiner Ullrich: Reformpädagogische Schulkultur mit weltanschaulicher Prägung - Pädagogische Prinzipien und Formen der Waldorfschule. In: Inge Hansen-Schaberg, Bruno Schonig: Basiswissen Pädagogik. Reformpädagogische Schulkonzepte Band 6: Waldorf-Pädagogik. Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2002. ISBN 3-89676-503-5, S. 143.
  4. Z. B. siehe Allgäuer Zeitung vom 10. Oktober 2008 Freie Waldorfschule Kempten legt ihren Namen ab abgerufen 11. Juni 2012
  5. Bund der Freien Waldorfschulen: [2], abgerufen 25.Juni 2012.

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Bund der Freien Waldorfschulen aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.