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David Sedaris

Aus AnthroWiki
David Sedaris auf der Frankfurter Buchmesse 2018
David Sedaris (Juni 2008)
Unterschrift

David Sedaris (* 26. Dezember 1956 in Binghamton) ist ein humoristischer US-amerikanischer Autor, Essayist und Radiomitarbeiter. Viel seines Witzes ist autobiographisch und bezieht sich auf seine große Familie, sein griechisches Erbe, seine verschiedenen Jobs, seine Erziehung und Beziehungen, Drogenmissbrauch[1], Homosexualität und sein Leben als Auswanderer in Frankreich mit seinem Partner Hugh.

Allgemein

Sedaris wuchs in Raleigh auf und studierte am Art Institute of Chicago. In der Jugend und seinen Zwanzigern versuchte er sich in Performancekunst, deren ausbleibenden Erfolg er in einigen Geschichten verarbeitete. Sedaris litt in seiner Jugend an einer leichten Form des Tourette-Syndroms und einer Zwangsstörung; auch dies thematisiert er in einer seiner Kurzgeschichten.[2]

Nach vielen verschiedenen Gelegenheitsjobs in Raleigh, Chicago und New York erlangte er erstmals Aufmerksamkeit mit seinem Radio-Essay The SantaLand Diaries, in denen er seine Erfahrungen als Elfendarsteller im Kaufhaus Macy’s]um die Weihnachtszeit in New York beschreibt. Dieses Stück ging erstmals 1992 auf Sendung, 1996 erstmals in Großbritannien.

Sein erstes Buch Fuselfieber ist eine Sammlung von Essays und Kurzgeschichten. Andere Veröffentlichungen seiner Essays sind Nackt und Ich ein Tag sprechen hübsch. Verschiedene seiner Bücher, inklusive Dress Your Family in Corduroy and Denim (deutsch: Nachtprogramm) erklommen die Spitze der New York Times Bestseller-Liste. 2001 zeichnete ihn das TIME Magazine als „Humorist of the Year“ aus und er erhielt den nach James Thurber benannten Preis für Amerikanischen Humor.

Sedaris schreibt auch fürs Theater und verfasste mit seiner Schwester, der Schauspielerin Amy Sedaris, verschiedene Stücke unter dem Namen „The Talent Family“.

Zurzeit lebt er zusammen mit seinem Freund, dem Maler und Bühnenbildner Hugh Hamrick, in Paris, in einem Landhaus in der Normandie und in London.[3] Er schreibt unter anderem für The New York Times, The New Yorker und Esquire.

Rezeption

Einer seiner Übersetzer, Harry Rowohlt, kritisierte in Bezug auf Nackt:

„Außer dass er nicht schreiben kann, hat er noch eine zusätzliche Macke, an welcher man untrüglich erkennen kann, dass jemand eine Macke hat und nicht schreiben kann: Wenn er mal ein Verb lieb gewonnen hat, ein ganz unverdächtiges Verb, to approach z. B., verwendet er es einmal, zwei Sätze später nochmal, dann auf der nächsten Seite nochmal, und dann hat er’s gottlob wieder vergessen. Und dann kommt to frame dran.“[4]

Allerdings übersetzte Rowohlt auch noch Fuselfieber sowie Ich ein Tag sprechen hübsch und las die Hörbucher von Holidays on Ice und Ich ein Tag sprechen hübsch ein.

Eine Reihe deutscher Kritiker lobte den Humor und den Sprachwitz in Serdars Veröffentlichungen, so unter anderem Manfred Papst (Neue Zürcher Zeitung),[5][6] Andrea Neuhaus (Frankfurter Allgemeine Zeitung),[7] Helmut Mauró und Merten Worthmann (Süddeutsche Zeitung).[8][9]

Werke

Originalausgaben

In deutscher Übersetzung

  • Holidays on Ice. Aus dem Amerikanischen von Harry Rowohlt. Haffmans, Zürich 1999, ISBN 3-251-00455-7.
  • Nackt. Aus dem Amerikanischen von Harry Rowohlt. Haffmans, Zürich 1999, ISBN 3-453-87319-X.
  • Fuselfieber. Aus dem Amerikanischen von Harry Rowohlt. Haffmans, Zürich 2000, ISBN 3-251-00466-2.
  • Ich ein Tag sprechen hübsch. Aus dem Amerikanischen von Harry Rowohlt. Haffmans, Zürich 2001, ISBN 3-251-00497-2.
  • Hundeleben. Diana, München/Zürich 2002, ISBN 3-8284-0074-4. (Achtzehn Gedichte über Hunde, nachgedichtet von Harry Rowohlt)
  • Nachtprogramm. Dt. von Georg Deggerich. Heyne, München 2004, ISBN 3-453-00079-X.
  • Gute Nackt-Geschichten. Gerd Haffmans bei Zweitausendundeins, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-86150-560-6. ("Nackt" und "Ich ein Tag sprechen hübsch" in einem Band)
  • Schöner wird’s nicht. Dt. von Georg Deggerich. Blessing, München 2008, ISBN 978-3-89667-385-5.
  • Das Leben ist kein Streichelzoo: Fiese Fabeln. Dt. von Georg Deggerich. Blessing, München 2011, ISBN 978-3-89667-444-9.
  • Sprechen wir über Eulen – und Diabetes. Dt. von Georg Deggerich. Blessing, München 2013, ISBN 978-3-89667-506-4.
  • Wer’s findet, dem gehört’s. Meine Tagebücher und ich. Dt. von Georg Deggerich. Blessing, München 2017, ISBN 978-3-89667-574-3.
  • Calypso. Dt. von Georg Deggerich. Blessing, München 2018, ISBN 978-3-89667-635-1.

Weblinks

Commons: David Sedaris – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. John Preston: "Sedaris suffered from a compulsion to lick light switches throughout his adolescence. He did, however, eventually grow out of it – that's the good news. Unfortunately he then became a crystal meth addict." - [www.telegraph.co.uk/culture/tvandradio/8583675/David-Sedaris-what-other-people-call-dark-and-despairing-I-call-funny.html Telegraph] 18. Juni 2011; Zeit Magazin 2018
  2. "A Plague of Tics" (dt. "Die Mackenplage") aus dem Band "Naked"
  3.  Joachim Kronsbein: Das Leben ist ein Gasherd. In: Der Spiegel. Nr. 45, 2008, S. 182 (online).
  4. Harry Rowohlt: Der Kampf geht weiter. Zürich 2005, S. 267
  5. https://www.perlentaucher.de/buch/david-sedaris/fuselfieber.html
  6. https://www.perlentaucher.de/buch/david-sedaris/ich-ein-tag-sprechen-huebsch.html
  7. https://www.perlentaucher.de/buch/david-sedaris/gute-nackt-geschichten.html
  8. https://www.perlentaucher.de/buch/david-sedaris/holidays-on-ice.html
  9. https://www.perlentaucher.de/buch/david-sedaris/schoener-wird-s-nicht.html
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels David Sedaris aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.