Eine kleine Nachtmusik

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Die Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur KV 525 ist eine der populärsten Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart. Ihren Beinamen Eine kleine Nachtmusik verdankt sie Mozarts Eintrag in seinem Werkverzeichnis: „Eine kleine Nachtmusik, bestehend in einem Allegro.Menuett und Trio.-Romance.Menuett und Trio, und Finale.-2 violini, viola e bassi.“ Mit Nachtmusik übersetzt er den Begriff Serenade ins Deutsche, der eine Gattung der Unterhaltungsmusik bezeichnet, die traditionell abends und oft im Freien zur Aufführung kam und deshalb häufig für Blasinstrumente geschrieben war. Die „Kleine Nachtmusik“ ist jedoch für ein Kammermusikensemble von zwei Violinen, Bratsche, Violoncello und Kontrabass geschrieben (die Stimmen werden heute meist mehrfach besetzt). Darüber hinaus weisen auch die Kunstfertigkeit der Stimmführung und die klassischen Proportionen der Sätze darauf hin, dass das Werk eher als anspruchsvolle Kammermusik denn als reine, „leichte“ Unterhaltungsmusik konzipiert war.[1]

Die Komposition wurde am 10. August 1787 in Wien beendet, während Mozart an Don Giovanni arbeitete. Es ist jedoch unbekannt, für welchen Anlass oder welchen Auftraggeber Mozart sie schrieb. Zu seinen Lebzeiten wurde sie vermutlich nie aufgeführt.[1]

Aus Mozarts Werkverzeichnis geht hervor, dass die Serenade ursprünglich fünf Sätze umfasste. Im Autographen fehlen die Seiten zum ursprünglichen zweiten Satz; es ist unklar, ob sie verloren gegangen sind oder bewusst herausgetrennt wurden. Ein gar gewaltsames Entfernen, von dem teilweise zu lesen ist, erscheint eher unwahrscheinlich, da die Blätter ohnehin nie paginiert waren.[2] Alfred Einstein vermutete, dass Mozarts Menuett B-dur, KV Anh. 136 (498a) Nr. 3, einen Klavierauszug des verlorenen zweiten Satzes der „Kleinen Nachtmusik“ darstellt.[3] Wolfgang Plath und Wolfgang Rehm reihen dieses Menuett an seinem Ort innerhalb der Sonate in der „Neuen Mozart-Ausgabe“ unter die zweifelhaften Werke (Serie X, Werkgruppe 29, Abteilung 2, also Bd. 112) ein und referieren im Vorwort August Eberhard Müller (1767–1817) als Arrangeur und teilweisen Verfasser der Sonate.[4]

Zur Musik siehe auch

Siehe auch

Literatur

Zwischen "Cultural Heritage" und Konzertführer. W.A. Mozart, Eine Kleine Nachtmusik in den Medien. Freiburg: Rombach Verlag 2016, ISBN 3-7930-9838-9 (enthält u. a. Martin Elste: Von der Schellackplatte zum Klingelton-Chip. Ein diskologischer Abriss der "Kleinen Nachtmusik".)

Weblinks

Commons: Serenade, K.525 (Mozart) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Aufnahmen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Dieter Rexroth: Mozart: Serenade «Eine kleine Nachtmusik» K525. In: Partitur Entdecken. Abgerufen am 19. Mai 2019.
  2.  Füssl, Karl Heinz ; Schmidt, Ernst Fritz: Kassationen, Serenaden und Divertimenti für Orchester. Serenade in G; Eine kleine Nachtmusik. In: Wolfgang Amadeus Mozart. Neue Ausgabe sämtlicher Werke. Kritischer Bericht. Serie IV, Werkgruppe 12. 6, Bärenreiter, Kassel und andere 1970, ISBN 3761801912, S. f/15-19 (http://dme.mozarteum.at/DME/nma/nma_cont.php?vsep=126&l=1&p1=15).
  3.  Alfred Einstein: Mozart, His Character, His Work. Biography & Autobiography. Oxford University Press, New York 1962, S. 207 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  4.  Plath, Wolfgang ; Rehm, Wolfgang: Bläser-Divertimenti, Klavier-Violinsonaten, Klaviermusik, Notenedition. In: Wolfgang Amadeus Mozart. Neue Ausgabe sämtlicher Werke. Supplement. Werke zweifelhafter Echtheit. 2, Bärenreiter, Kassel und andere 1993, S. XVIII-XIX, DNB 350878293 (http://dme.mozarteum.at/DME/nma/scan.php?vsep=220&l=1&p1=-14#p-8).


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