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Ginkgo (Ginkgo biloba)
Der Ginkgo oder Ginko (Ginkgo biloba) ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen. Natürliche Populationen sind nur aus der Stadt Chongqing und der Provinz Guizhou im Südwesten Chinas bekannt.
In Ostasien wird der Baum wegen seiner essbaren Samen oder als Tempelbaum kultiviert. Er wurde von holländischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht und wird hier seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt.
Zum Jahrtausendwechsel erklärte das deutsche „Kuratorium Baum des Jahres“ Ginkgo biloba zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends.
Beschreibung
Der Ginkgo ist ein sommergrüner Baum, das heißt, er wirft im Herbst seine Blätter ab. Er kann 1000 Jahre und älter werden und Wuchshöhen von bis zu 40 Metern und einen Brusthöhendurchmesser (BHD) von 1 bis 4 Meter erreichen. Ein Exemplar aus Korea besitzt eine Höhe von 64 Meter und einen BHD von 4,45 Metern. Der junge Baum wächst meistens schlank und auffallend gerade in die Höhe. Sein Umriss ist pyramidenförmig und er ist nur spärlich beastet. Dies ändert sich zunehmend beim älteren Baum ab 25 Jahren, dessen Äste sich immer mehr in die Waagerechte bewegen und so eine ausladende, mächtige Baumkrone bilden können. Meistens besitzt der Ginkgo zwei Haupttriebe, von denen einer schwächer ausgebildet ist. Bäume, die unter Stress stehen, können in Bodennähe oder darunter Sekundärstämme bilden, die aus wurzelartig wachsenden Trieben entstehen. Der Arzneimittelhersteller Schwabe bietet Ginkgo-Extrakt als angebliches Alzheimer verhinderndes Präparat an. Studien dazu belegen das bislang nicht eindeutig.
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Hänsel, Otto Sticher (Hrsg.): Pharmakognosie. Phytopharmazie. 9. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-00962-4, S. 1133–1142.
- Peter Del Tredici: Ginkgo biloba. In: Peter Schütt u. a. (Hrsg.): Lexikon der Nadelbäume. Nikol-Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-933203-80-9, S. 187–196.
- Peter Del Tredici: Wake up and smell the Ginkgos. In: Arnoldia. Band 66, Nummer 2, 2008, S. 11–21 (PDF).
- Dana L. Royer, Leo J. Hickey, Scott L. Wing: Ecological conservatism in the ‘living fossil’ Ginkgo. In: Paleobiology. Band 29 (2003), S. 84–104.
Weiterführende Literatur
- Werner Bockholt, Bernadette Kircher: Dieses Baumes Blatt. Ginkgo, Goethe, Gartentraum. Schnell, Warendorf 2000, ISBN 3-87716-816-7.
- Francis V. DeFeudis: Ginkgo biloba extract (EGb 761): from chemistry to the clinic. Ullstein, Wiesbaden 1998, ISBN 3-86126-173-1.
- Walter E. Müller, Ernst Pöppel: Ginkgo, der Baum des Lebens. Ein Lesebuch. Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2003, ISBN 3-458-34695-3
- Hans D. Reuter: Spektrum Ginkgo biloba. Aesopus, Basel 1993, ISBN 3-905031-57-4.
- Maria Schmid (Hrsg.): Ginkgo. Ur-Baum und Arzneipflanze. 2. Auflage. Hirzel, Stuttgart 2001, ISBN 3-7776-1065-8.
- Siegfried Unseld: Goethe und der Ginkgo. Ein Baum und ein Gedicht. Insel, Frankfurt am Main 2003 (Insel-Bücherei 1188), ISBN 3-458-34175-7.
- Ginkgo Biloba (Medicinal and Aromatic Plants: Industrial Profiles). CRC Press Verlag, Harwood Academic 2000, ISBN 90-5702-488-8.
Weblinks
- Ginkgo biloba – Heilpflanzenlexikon auf awl.ch
- Ginkgo biloba – Fotodatenbank Botanischer Garten Wien
- The Ginkgo Pages – umfangreiche private Infoseite (englisch, viele Seiten in deutscher Übersetzung)
- Ginkgo Museum, Weimar, mit Überblick über Kultivare
- Familie: Ginkgogewächse (Ginkgoaceae). Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos – Flora-de: Flora von Deutschland
- Schützt Ginkgo-biloba-Extrakt vor der Alzheimer-Demenz? – Medical-Tribune.ch
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Ginkgo (Ginkgo biloba) aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |