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Kalydonischer Eber

Aus AnthroWiki
Kalydonische Eberjagd auf der Françoisvase, um 570 v. Chr.
Meleagros überreicht Atalante den Kopf des kalydonischen Ebers, Berlin
Kalydonischer Eber auf römischen Denar, 68 v. Chr., Albert 1314

Der Kalydonische Eber (griech. καλυδώνιος κάπρος kalydṓnios kápros) ist eine der bekanntesten Kreaturen der griechischen Mythologie. Er wurde von der Jagdgöttin Artemis ausgeschickt, um den Stolz von König Oineus von Kalydon zu bestrafen, der vergessen hatte, ihr das jährliche Opfer zu entrichten.

Die Sage

Die Saga beginnt mit dem königlichen Herrscher Oineus von Kalydon, der eines Jahres das Opfer an Artemis vergaß. Diese Missachtung erzürnte die Göttin so sehr, dass sie einen riesigen, furchteinflößenden Eber entsandte, der die Felder und die Ernten von Kalydon verwüstete. Der Kalydonische Eber war nicht nur riesig, sondern auch außerordentlich stark und grausam – ein Monster, das die Menschen der Region in Angst und Schrecken versetzte.

Um dieses bedrohliche Ungetüm zu stoppen, rief Oineus die besten Helden Griechenlands zur Hilfe. Dies markierte den Beginn der sogenannten Kalydonischen Jagd, die in der Mythologie zu einer der berühmtesten Gemeinschaftsaktionen mutiger Helden wurde. Unter den Versammelten waren prominente Namen wie Meleagros, der Sohn des Königs von Kalydon, die tapfere Atalante, eine der wenigen weiblichen Heldinnen jener Zeit, sowie Jason, Theseus und die Dioskuren Kastor und Polydeukes.

Die Jagd nach dem Eber entwickelte sich zu einem der spannendsten Ereignisse der griechischen Mythologie. Die Heldinnen und Helden legten sich in einen langen und gefährlichen Kampf mit dem Eber, der sich nicht einfach erlegen ließ. Es war schließlich Atalante, die den ersten entscheidenden Treffer landete und das Ungetüm verwundete. Meleagros gelang es schlussendlich, dem Eber den tödlichen Stoß zu versetzen. Die Rolle Atalantes in dieser Jagd war besonders bemerkenswert, da sie als Frau eine so bedeutende Leistung in einer traditionell männlich dominierten Welt vollbrachte.

Doch die Geschichte endet nicht einfach mit der Tötung des Kalydonischen Ebers. Vielmehr entstand ein Streit um die Trophäe – die Haut des Ebers. Meleagros wollte Atalante die Ehre des Sieges zuteilwerden lassen, da sie den ersten Treffer erzielt hatte, doch dies führte zu Konflikten mit seinen Onkeln, die Atalante als unbündige Rivalin sahen. Der Streit eskalierte so sehr, dass Meleagros seine eigenen Onkel im Zorn tötete, was schließlich zu seinem eigenen tragischen Tod führte. Seine Mutter Althaia, erschüttert über den Verlust ihrer Brüder, verfluchte ihren eigenen Sohn und verursachte dadurch seinen Tod.

Literatur

  • Michael Grant, John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten (= dtv 3181). Im Textteil ungekürzte Ausgabe. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1980, ISBN 3-423-03181-6.
  • Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen. Band 2: Die Heroen-Geschichten (= dtv 30031). 13. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1992, ISBN 3-423-30031-0.
  • Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie. Quellen und Deutung (= Rowohlts Enzyklopädie. 404). Neuausgabe in einem Band, 15. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-499-55404-6.
  • Otto Seemann: Die Götter und Heroen nebst einer Übersicht der Cultusstätten und Religionsgebräuche der Griechen. E. A. Seemann, Leipzig 1869, S. 319 ff.

Weblinks

Commons: Kalydonischer Eber – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema