Krautartige Pflanzen

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Krautartige Pflanzen weisen kein sekundäres Dickenwachstum auf und verholzen somit nicht. Es gibt einjährige, zweijährige sowie mehrjährige krautartige Pflanzen, die allesamt nach der Blüte absterben und in der Botanik insofern von den ausdauernden Pflanzen unterschieden werden, die jährlich (oder zumindest mehrfach) blühen.

Viele mehrjährige krautartige Pflanzen lassen ihre grünen, oberirdischen Teile absterben, um die kalte oder trockene Jahreszeit in Speicherorganen zu überdauern und wieder auszutreiben, wenn die Bedingungen für neues Wachstum günstig sind. Die meisten tropischen Pflanzen sind demgegenüber immergrün.

Abgrenzung

Das Gegenstück zu krautartigen Pflanzen sind mehrjährige, verholzende Pflanzen, also Sträucher und Bäume. Krautige und verholzende Pflanzen unterscheiden sich im Allgemeinen durch ihre Wuchsform.

Die Zuordnung einer Pflanze zur Gruppe der krautartigen oder verholzenden ist allerdings nicht immer eindeutig möglich. Eine Übergangsstellung nehmen die mehrjährigen Halbsträucher ein, zu denen der Salbei zählt. Bei ihnen verholzt nur der bodennahe Teil der oberirdischen Triebe.

Begriffsklärung

Im gärtnerischen Sprachgebrauch werden ausdauernde krautartige Pflanzen der gemäßigten Zonen auch als Stauden bezeichnet (während tropische, immergrüne Pflanzen mit Ausnahme der Bananenstaude nicht in jedem Fall als Stauden angesehen werden).

Bei Kletterpflanzen gibt es ebenfalls krautartige und verholzende Taxa.

"Kräuter" wie Unkräuter, Küchenkräuter oder Heilkräuter sind nur Untergruppen des weiter gefassten Begriffs krautartige Pflanzen.

In der Pharmazie bezeichnet Herba (wörtlich: „Kraut“) unsortierte Blatt- und Stängelanteile und auch Blütenstände von Heilkräutern unabhängig von der botanischen Systematik. Herba bedeutet hier also „die brauchbaren Teile der Pflanze“, im Gegensatz zu Planta („die ganze Pflanze“).

Im Zusammenhang mit Lebensmitteln bezieht sich krautig und holzig unspezifisch auf grobfaserige und verholzte Anteile, in Unterscheidung zu den zum Verzehr geeigneten, weichen Geweben.

Pflanzentypen

Krautige Pflanzen gibt es bei folgenden Lebensformen:

  • Kryptophyten (Geophyten): Pflanzen, deren überdauernde Organe unter der Erde liegen. Beispiel: Kartoffel
  • Hemikryptophyten: Pflanzen, deren Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche liegen
  • Hygrophyten: Pflanzen, die auf feuchte Lebensräume spezialisiert sind
  • Rheophyten: Pflanzen in und an fließenden Gewässern, die an regelmäßige Überflutung angepasst sind
  • Lithophyten: Pflanzen, die auf oder in Gestein wachsen
  • Epiphyten: Pflanzen, die auf Bäumen und anderen Pflanzen wachsen
  • Therophyten: Pflanzen, die jeweils nur eine Vegetationsperiode überleben
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