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Murmelspiel


Das Murmelspiel (auch Murmeln) ist ein in der ganzen Welt verbreitetes Kinderspiel mit kugelrunden Gegenständen.
Historisches
Funde aus babylonischer, harappischer,[1] römischer und germanischer Zeit belegen, dass das Murmelspiel bereits sehr alt ist. Die ältesten Murmeln datieren von 3000 vor Chr. Eine Anzahl runder Schmucksteine fand man als Beigabe im Grab eines ägyptischen Kindes in Naqada. Im British Museum lagern Murmeln aus Kreta, die auf 2000–1700 vor Chr. datieren. Gefunden wurden sie in der minoischen Ausgrabungsstätte beim Berg Petsofas in der Nähe von Palekastro.
Aufgrund archäologischer Funde wird angenommen, dass seit der Zeit um 1500 die verschiedenen Spiele, die man mit Murmeln spielte, in Mitteleuropa an Beliebtheit deutlich zunahmen. Kugelgröße, Material und Farbigkeit der Murmeln wurden vielfach variiert: Neben unterschiedlichen Murmeln aus unglasierter oder weiß engobierter roter Irdenware finden sich vor allem braune Faststeinzeugmurmeln oder seit der Mitte des 19. Jahrhunderts Murmeln aus Glas.[2][3]
Die Produktion von Glasmurmeln begann erst 1848 im thüringischen Ort Lauscha. Dort erfand der Glasbläser Christoph Simon Karl Greiner die so genannte Märbelschere. Märbel ist das itzgründische Wort für Murmel, das auch in das Hochdeutsche übernommen wurde. Im September 1848 erhielt Christoph Simon Karl Greiner die Konzession zur alleinigen Herstellung von künstlichen Achat- und Edelstein-Kugeln. Die in allen möglichen Farben mit kunstvollen und geschwungenen Spiralmustern im Inneren der Glasmurmel hergestellten Kugeln werden auf traditionelle Weise durch Zugabe von Farbe oder farbigen Glasbändern und Schleifen zu dem entnommenen Glasposten hergestellt.
Zu vielen weiteren Themen siehe auch
- Murmelspiel - Artikel in der deutschen Wikipedia
Siehe auch
- Murmelspiel - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Renée Holler: „Murmeln, Schusser, Klicker“. Hugendubel-Verlag, ISBN 3-88034-293-8.
- Andreas vom Rothenbarth: „Eine runde Sache“. Eigenverlag.
- Manfred Gläser: Daz kint spilete und was fro. Spielen vom Mittelalter bis heute. Lübeck 1995.
- Marina Junkes: Die Alltagsgeschichte der Unterhofbewohner im Spiegel der Funde. In: Armand Baeriswyl, Marina Junkes: Der Unterhof in Diessenhofen, Von der Adelsburg zum Ausbildungszentrum (= Archäologie im Thurgau. Band 3). Frauenfeld 1995 (PDF-Download).
- Monika Knopf: Faszination Murmelspiel (Alte Spiele – neu entdeckt). Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze, 2009, ISBN 978-3-9810096-1-3.
- Eva Stauch: „daz ist allez kintlich spil“. In: Andreas Pfeiffer (Hrsg.), Spielzeug in der Grube lag und schlief. Archäologische Funde aus Römerzeit und Mittelalter. (Veröffentlichung der städtischen Museen Heilbronn, Museo 5), Heilbronn 1993, S. 72–79, hier besonders 72–74.
- Hans-Georg Stephan: Großalmerode – Ein europäisches Zentrum der Herstellung von technischer Keramik. Teil II. Großalmerode 1995.
- Annemarieke Willemsen: Kinder delijt. Middeleeuws speelgoed in de Nederlanden. Nijmeegse Kunsthistorische Studies 6, Nijmegen 1998.
Weblinks

- Holländischer Murmelsportverband
- Tschechischer Murmelsportverband
- Französische Murmelorganisation
- Deutsche Murmelorganisation 2007-08
Einzelnachweise
- ↑ Raj Kumar Pruthi: Prehistory and Harappan Civilization. A.P.H. Publishing Corporation, New Delhi 2004, ISBN 81-7648-581-0, S. 153 (englisch).
- ↑ Gläser 1995, 41–42. Junkes 1995, 243. Willemsen 1998, 78.
- ↑ Stauch 1993, 72–74 mit weiterer Literatur.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Murmelspiel aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |