Eine freie Initiative von Menschen bei ![]() ![]() ![]() ![]() mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
![]() |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Oxymoron
Ein Oxymoron (Plural Oxymora; griech. ὀξύμωρος, aus oxys ‚scharf(sinnig)‘ und moros ‚dumm‘) ist eine rhetorische Figur, bei der eine Formulierung aus zwei gegensätzlichen, einander widersprechenden oder sich gegenseitig ausschließenden Begriffen gebildet wird, z. B. „alter Knabe“. Häufig werden Oxymora in Form von Zwillingsformeln geprägt. Einzelne Wörter, Begriffe und selbst ein oder mehrere ganze Sätze können ein Oxymoron bilden. Das Stilmittel wird verwendet, um beispielsweise dramatische Steigerungseffekte zu erreichen oder kaum Auszudrückendes oder gar Unsagbares in ein Gegensatzpaar zu zwingen und dadurch zum Ausdruck zu bringen.
Das Antonym zu Oxymoron ist Pleonasmus („pechrabenschwarz“).
Eigenschaften
Der innere Widerspruch eines Oxymorons ist gewollt und dient der pointierten Darstellung eines doppelbödigen, mehrdeutigen oder vielschichtigen Inhalts, indem das Sowohl-als-auch des Sachverhaltes begrifflich widergespiegelt wird.[1] Als Stilfigur ist das Oxymoron daher in der Lyrik und der dichterischen Prosa von Bedeutung, aber auch im politischen Diskurs und in der Werbung anzutreffen. Das Wort Oxymoron selbst ist bereits ein Oxymoron. Einen logischen Widerspruch, der ohne Absicht formuliert wird, nennt man lat. Contradictio in adiecto (dt. „Widerspruch in der Beifügung“).[2]
Beispiele
- „alter Knabe“
- „Beredtes Schweigen“
- „Diese Fülle hat mich arm gemacht“ (deutsche Übersetzung von inopem me copia fecit aus Ovid, Metamorphosen III, V. 466)
- Das Scherzgedicht Dunkel war’s, der Mond schien helle besteht aus einer Aneinanderreihung von Oxymora.
- „ehemalige Zukunft“ (aus dem Roman Jugend ohne Gott von Ödön von Horváth)
- „Eile mit Weile“
- „Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke“ (George Orwell, 1984)
- Sachliche Romanze (von Erich Kästner)
- „schwarze Milch der Frühe, wir trinken dich abends“ (aus dem Gedicht Todesfuge von Paul Celan)
- „stummer Schrei“
- „traurigfroh“ (aus der Friedrich Hölderlins Ode Heidelberg)
- „unsichtbar sichtbar“ (Faust I V. 3450)
- „¡Viva la muerte!“ („Es lebe der Tod!“, Wahlspruch der spanischen Falangisten im Bürgerkrieg)
- „Weniger ist mehr“
Siehe auch
- Oxymoron - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Liste rhetorischer Stilmittel - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Sprachanalyse - Artikel in der deutschen Wikipedia
Weblinks


Einzelnachweise
- ↑ Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 4. Auflage, Kröner, Stuttgart 1964, S. 483.
- ↑ Jochen A. Bär: Das Jahr der Wörter – Folge 81 (22. März): Oxymoron. baer-linguistik.de, Zugriff am 7. Juli 2017
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Oxymoron aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |