Eine freie Initiative von Menschen bei ![]() ![]() ![]() ![]() mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
![]() |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Strophe
Eine Strophe (von altgriech. στροφή strophē, deutsch ‚Wendung‘; insbesondere: ‚Tanzwendung des Chors, während des Tanzes gesungener Gesang‘)[1] ist ein Abschnitt eines lyrischen Textes. Ursprünglich (im griechischen Drama) bezeichnete Strophe den Wechsel der Bewegungsrichtung während eines Rundtanzes und den dabei vorgetragenen Gesang. Im griechischen Drama dann ein Teil des Chorgesangs, der gefolgt wird von einer metrisch gleichen Antistrophe und schließlich der Epode. Die gleiche Dreiteilung findet sich bei der pindarischen Ode.
In der mittelhochdeutschen Dichtung verwendete man für den Begriff Strophe den Ausdruck daz liet. Bei den Meistersingern waren die Bezeichnungen Stück, Gebände, Gesätz oder Vers üblich (Vers bis heute auch im Kirchenlied). Erst im 17. Jahrhundert führte Martin Opitz den Begriff Strophe in die deutsche Kunstlehre ein.
Heute bezeichnet man als Strophe oder besser als Strophenform oder auch Strophenmaß ein metrisches Schema, das die metrischen Gemeinsamkeiten eines bestimmten Strophentypus beschreibt. Diese auch als Responsion bezeichneten Gemeinsamkeiten machen sich dabei an Merkmalen der Strophe insgesamt wie auch der konstituierenden Verse fest. Beispielsweise:
- Verszahl (Beispiel: Vierzeiler)
- Verslänge (Beispiel: achtsilbige Verse)
- Versmaß (Beispiel: Hexameter)
- Reimschema (Beispiel: Paarreim)
Merkmale müssen dabei nicht für alle Verse gleich sein. Die Strophenform kann auch durch regelmäßige Wechsel sowie bestimmte Kombinationen verschiedener Merkmale beschrieben werden, zum Beispiel das Distichon als Zweizeiler, dessen erster Vers ein Hexameter und dessen zweiter ein Pentameter ist.
Die abstrakte Beschreibung der Strophenform meist mit Hilfe einer Form metrischer Notation wird auch als Strophenschema bezeichnet.
Insbesondere in der antiken Verslehre und im griechischen Drama wird ein rhythmisch vielgestaltiger, zwischen strophisch gegliederte Abschnitte eingeschobener Teil als Astrophon („Nicht-Strophe“; Plural Astropha) bezeichnet.
Von Strophenform spricht man auch, um die Gliederung eines Gedichtes in (gleich lange) Strophen zu bezeichnen. Wenn keine gemeinsamen Merkmale vorliegen und es sich lediglich um die zum Beispiel sich am Inhalt orientierende Gliederung eines Gedichtes in Abschnitte unterschiedlicher Länge handelt, so spricht man besser von Abschnitten eines solchen Gedichtes als von Strophen.
Schließlich spricht man auch bei den im Vogelgesang nachweisbaren Gliederungseinheiten von Strophen bzw. bei den arttypischen Formen solcher Gesangsabschnitte von Strophenform, so etwa bei der Blaumeise.
Siehe auch
- Kategorie:Strophe - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Strophe - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Liste von Strophen- und Gedichtformen - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Horst Joachim Frank: Handbuch der deutschen Strophenformen. 2. Auflage. Francke, Tübingen & Basel 1993, ISBN 3-7720-2221-9.
- Otto Knörrich: Lexikon lyrischer Formen. 2. Aufl. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-47902-8.
- Fritz Schlawe: Die deutschen Strophenformen. Systematisch-chronologische Register zur deutschen Lyrik 1600–1950. Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte Bd. 5. Metzler, Stuttgart 1972, ISBN 3-476-00243-8.
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky, München/Wien 1965.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Strophe aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |