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Unberücksichtigt gebliebener Denker

Aus AnthroWiki

"Ein Denker, der Mode geworden ist, ist gewissermaßen mit seinen Gedanken fertig dann, wenn er durch des Todes Pforte gegangen ist. Ein Denker wie African Spir (ein Totgeschwiegener) ist nicht mit seinen Gedanken fertig, er hütet seine Gedanken. Und dadurch, daß ein solcher Denker seine Gedanken hütet, gewissermaßen bei ihnen bleibt eine gewisse Zeit hindurch, die nach Jahrzehnten sich berechnet, dadurch entziehen sich die Gedanken den Menschen, die dann in dieser Zeit, während er seine Gedanken behütet, im physischen Leib leben. Und es ist nicht möglich für einen anderen, aus sich selbst heraus, so ohne weiteres zu diesen Gedanken zu kommen, welche der betreffende Denker gehegt hat. Daher entsteht für solche Gedanken ein unbewußtes Sehnen, das aber nicht befriedigt werden kann, ein Zustand der sich so beschreiben läßt: Da sind Menschen, ihre Vorfahren haben einen solchen Denker einsam sterben lassen. Der hat Gedanken gehabt, die sich hätten weiterentwickeln sollen, aber er hütet sie, läßt sie nicht unter die Menschen kommen, die Menschen spüren sie als unbestimmte Sehnsucht, sie können nicht zu ihnen kommen; dadurch entsteht viel Unbefriedigendes in solchen Menschen. Nun leben wir gerade in einem Zeitalter (1917, gilt aber heute immer noch), wo das in einem hohen Grade der Fall ist, und wo es daher begreiflich ist, daß viel Unbefriedigtes da sein muß, einfach aus dem Grunde, weil im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts (und seitdem) solcher Raubbau getrieben worden ist, eine ganze Anzahl hochsinniger Denker gelebt haben, um die sich die Welt nicht gekümmert hat." (Lit.: GA 176, Seite 211f).