Eine freie Initiative von Menschen bei ![]() ![]() ![]() ![]() mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
![]() |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Wider den Methodenzwang
Wider den Methodenzwang (Originaltitel: Against Method: Outline of an Anarchist Theory of Knowledge) ist ein von Paul Feyerabend veröffentlichtes Buch, in dem er den Methodenanarchismus beschreibt und für eine pluralistische Methodik in der Wissenschaft plädiert (siehe anything goes). Das Buch wurde 1975 veröffentlicht und 1976 ins Deutsche übersetzt. Die im Suhrkamp Verlag erschienene deutsche Übersetzung von Hermann Vetter wurde von Feyerabend, dessen Muttersprache Deutsch war, gekürzt und überarbeitet.
Inhalt
Feyerabend gliedert seine Argumentation in eine abstrakte Kritik, gefolgt von einer Reihe historischer Fallstudien[1].
Die abstrakte Kritik ist eine reductio ad absurdum des methodologischen Monismus (der Glaube, dass nur eine einzige Methodologie wissenschaftlichen Fortschritt hervorbringen kann).[2] Feyerabend identifiziert vier Merkmale des methodologischen Monismus: das Prinzip der Falsifikation,[3] die Forderung nach einem erhöhten empirischen Gehalt,[4] das Verbot von Ad-hoc-Hypothesen[5] und die Konsistenzbedingung.[6] Er zeigt dann, dass diese Merkmale implizieren, dass die Wissenschaft keinen Fortschritt machen kann, was für die Befürworter der wissenschaftlichen Methode eine Absurdität darstellt.
Die historischen Fallstudien dienen ebenfalls als reductio:[7] Feyerabend geht von der Prämisse aus, dass Galileis Vorstoß für eine heliozentrische Kosmologie ein Beispiel für wissenschaftlichen Fortschritt sei. Er zeigt dann, dass Galilei die Bedingungen des methodologischen Monismus nicht einhielt. Feyerabend argumentiert auch, dass Galilei keine heliozentrische Kosmologie hätte entwickeln können, wenn er sich an die Bedingungen des methodologischen Monismus gehalten hätte. Dies impliziert, dass der wissenschaftliche Fortschritt durch den methodologischen Monismus beeinträchtigt worden wäre. Auch dies ist eine Absurdität für die Verfechter der wissenschaftlichen Methode[8].
Feyerabend fasst seine reductios mit der Formulierung "anything goes" zusammen. Damit imitiert er ironisch "die entsetzte Reaktion eines Rationalisten, der sich die Geschichte genauer ansieht"[9].
Ausgaben
- Wider den Methodenzwang. Suhrkamp (stw 597), Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-518-28197-6
- Against Method. New Left Books, London 1975, ISBN 0-902308-91-2
- Against Method. Fourth Edition. With an Introduction by Ian Hacking. 2010. Verso, London 2010, ISBN 1844674428
Siehe auch
- Wider den Methodenzwang - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Michael Hagner: Wider den Populismus. Paul Feyerabends dadaistische Erkenntnistheorie. In: Zeithistorische Forschungen 14 (2017), S. 369–375.
- Robert Zimmer: Dada Goes Philosophy. Paul Feyerabend: Wider den Methodenzwang (1975). In: Das neue Philosophenportal. Ein Schlüssel zu klassischen Werken. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007, ISBN 9783423400299.
- Michael Heinen-Anders: Freies Geistesleben und Wissenschaftstheorie(n)", BoD, Norderstedt 2020
Einzelnachweise
- ↑ Feyerabend, Against Method, 4th ed., S. 7
- ↑ Lloyd, Elisabeth. "Feyerabend, Mill, and Pluralism", Philosophy of Science 64, S. S397.
- ↑ Feyerabend, Against Method, 4th ed., S. 45.
- ↑ Feyerabend, Against Method, 4th ed., S. 27.
- ↑ Feyerabend, Against Method, 4th ed., S. 8.
- ↑ Feyerabend, Against Method, 4th ed., S. 17.
- ↑ Lloyd, "Feyerabend, Mill, and Pluralism", S. S397.
- ↑ Feyerabend, Against Method, 4th ed., S. 116.
- ↑ Feyerabend, Against Method, 3rd ed., S. vii
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Wider den Methodenzwang aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |