Zwangsbett

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Netzbett für Geisteskranke, Schweden, 1910

Das Zwangsbett ist eine somatotherapeutische Maßnahme in der Psychiatrie. Es ist ein Bett, das mit Vorrichtungen zur Fixierung des Patienten vorgesehen war. Dabei konnte der Patient zusätzlich eine Zwangsjacke tragen. Ein Schlitz oder ein Drahtgitter erlaubte die Entleerung des Patienten.[1]

1909 fand ein Fall Aufsehen, wo ein erregter Patient einen Monat lang fixiert blieb, weil der Assistenzarzt im Urlaub gewesen war.[2]

Historische Zwangsbetten befinden sich als Exponate unter anderem im Psychiatriemuseum Haina[3] und im Folterinstrumente- und Gerichtsmuseum im Gravensteen zu Gent.[4]

Eine zweite Variante sind Betten, die nach oben hin mit einem Gitter, Holzrost oder einem Netz versehen sind.

Sie sind auch heute noch in Gebrauch.[5][6]

Moderne Varianten werden als Psychiatrisches Intensivbett (PIB) bezeichnet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1.  R. Gaupp, M. Lewandowsky, H. Liepmann, W. Spielmeyer, K. Wilmanns: Hundert Jahre Psychiatrie. In: Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie Originalien. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-42933-4, S. 169 (Vorschau in der Google Buchsuche).
  2.  Heinz Schott, Rainer Tölle: Geschichte der Psychiatrie Krankheitslehren, Irrwege, Behandlungsformen. C.H.Beck, 2006, ISBN 978-3-406-53555-0, S. 207 (Vorschau in der Google Buchsuche).
  3. Hildebrand, Gustav (Fotograf): Haina. Psychiatriemuseum. Zwangsbett mit Fixierungsvorrichtungen am Kopf- und Fußende. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. Deutsche Digitale Bibliothek, 1992, abgerufen am 9. Juli 2017.
  4. Dwangbed. In: fesselmuseum.de. Abgerufen am 9. Juli 2017.
  5. Ashley Smith put in restraint bed three times in eight-day hospital stay. In: therecord.com. 1. Mai 2013, abgerufen am 9. Juli 2017 (english).
  6. Duradorm Restraint Bed – Humane Restraint. In: humanerestraint.com. Abgerufen am 9. Juli 2017.


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