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Denkard: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Denkard''' (auch '''Dēnkard''', '''Dēnkart''', '''Dinkard''' oder '''Dinkart''' geschrieben<ref>Die mittelpersische Sprache wurde ohne kurze Vokale und mit oft mehrdeutigen Konsonanten geschrieben. Vgl.: [http://www.iranchamber.com/scripts/pahlavi_script.php ''Pahlavi Script.''] Iran Chamber Society</ref>), übersetzt<ref>Carlo G. Cereti: ''Die iranischen Sprachen.'' In: [[Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran'' (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn. Skira editore, Milano, Kunsthistorisches Museum Wien). Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 31–37, hier: S. 33 f.</ref> „Akta der Religion“, ist das mit über 1000 Druckseiten wichtigste [[Mittelpersische Sprache|mittelpersische]] Religionsbuch des [[Zoroastrismus]]. Die überlieferte Version stammt von Ādurbād Ēmēdān, einem Autor aus dem 9. bis 10. Jahrhundert n.&nbsp;Chr.<ref>{{EIr|adurbad-emedan-second-author-of-the-9th-century-a|Verfasser=JAḥmad Tafażżolī|Band=|TB=|Artikelname=Ādurbād Ēmēdān|Artikeldatum=2011-07-22|Zugriff=2023-02-03}}</ref> ''Dēn'' bedeutet „Religion, Glaube; Glaubenslehre; Gewissen; Eigenwesen“ und ''k(a)rd/t'' „Akten, Karten; Kapitel, Abschnitt; Werk“.
Das '''Denkard''' (auch '''Dēnkard''', '''Dēnkart''', '''Dinkard''' oder '''Dinkart''' geschrieben<ref>Die mittelpersische Sprache wurde ohne kurze Vokale und mit oft mehrdeutigen Konsonanten geschrieben. Vgl.: [http://www.iranchamber.com/scripts/pahlavi_script.php ''Pahlavi Script.''] Iran Chamber Society</ref>), übersetzt<ref>Carlo G. Cereti: ''Die iranischen Sprachen.'' In: [[W:Wilfried Seipel|Wilfried Seipel]] (Hrsg.): ''7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran'' (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn. Skira editore, Milano, Kunsthistorisches Museum Wien). Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 31–37, hier: S. 33 f.</ref> „Akta der Religion“, ist das mit über 1000 Druckseiten wichtigste [[W:Mittelpersische Sprache|mittelpersische]] Religionsbuch des [[Zoroastrismus]]. Die überlieferte Version stammt von Ādurbād Ēmēdān, einem Autor aus dem 9. bis 10. Jahrhundert n.&nbsp;Chr.<ref>{{EIr|adurbad-emedan-second-author-of-the-9th-century-a|Verfasser=JAḥmad Tafażżolī|Band=|TB=|Artikelname=Ādurbād Ēmēdān|Artikeldatum=2011-07-22|Zugriff=2023-02-03}}</ref> ''Dēn'' bedeutet „Religion, Glaube; Glaubenslehre; Gewissen; Eigenwesen“ und ''k(a)rd/t'' „Akten, Karten; Kapitel, Abschnitt; Werk“.
 
Der Text bestand ursprünglich aus neun Büchern, von denen aber die ersten beiden und fast die Hälfte des dritten Buches nicht mehr erhalten sind. Das Denkard stammt von verschiedenen Autoren, von denen einige Hauptautoren namentlich erwähnt werden, und ist von sehr unterschiedlicher Wichtigkeit für zoroastrische Gläubige. Der Iranist [[w:Jean_de_Menasce|Jean de Menasce]], der grundlegende textwissenschaftliche Untersuchungen zum Denkard veröffentlichte, bezeichnete es als „eine mazdaistische (zoroastrische) Enzyklopädie“. Wie alle mittelpersisch-zoroastrischen Religionsbücher des 9. bis 11. Jahrhunderts n.&nbsp;Chr. hatte auch das Denkard die Funktion, die einst umfangreichen Lehren des Zoroastrismus durch Zusammenfassung für die zoroastrische Nachwelt zu erhalten, weil durch die voranschreitende Islamisierung zum einen Teile des ausgedehnten Schrifttums verloren waren und zum anderen die zoroastrische Priesterschicht, die [[w:Magier_(Religion)|Mager]], zunehmend dezimiert wurde. Das Denkard liefert neben [[Bundahischn]] ''(Bundahišn)'' zur tieferen Erforschung der zoroastrischen Philosophie und Doktrinalgebäude die umfassendste erhaltene Datenquantität. Zum anderen ist es von großer Bedeutsamkeit, weil es viele verloren gegangene Schriften aufzählt. So enthält es in den Büchern VIII und IX eine genaue Beschreibung einer verlorengegangenen [[Avesta]]-Version.<ref>Carlo G. Cereti: ''Die iranischen Sprachen.'' 2001, S. 33.</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Denkard}}
* {{WikipediaDE|Denkard}}
== Weblinks ==
* [http://www.avesta.org/denkard/denkard.htm ''Denkard.''] avesta.org (englische Übersetzung von Ratanshah E. Kohiyar, 1876)
* Philippe Gignoux: [http://www.iranicaonline.org/articles/denkard ''Dēnkard''.] In: ''[[w:Encyclopædia Iranica|Encyclopædia Iranica]]''


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 13. September 2024, 16:30 Uhr

Das Denkard (auch Dēnkard, Dēnkart, Dinkard oder Dinkart geschrieben[1]), übersetzt[2] „Akta der Religion“, ist das mit über 1000 Druckseiten wichtigste mittelpersische Religionsbuch des Zoroastrismus. Die überlieferte Version stammt von Ādurbād Ēmēdān, einem Autor aus dem 9. bis 10. Jahrhundert n. Chr.[3] Dēn bedeutet „Religion, Glaube; Glaubenslehre; Gewissen; Eigenwesen“ und k(a)rd/t „Akten, Karten; Kapitel, Abschnitt; Werk“.

Der Text bestand ursprünglich aus neun Büchern, von denen aber die ersten beiden und fast die Hälfte des dritten Buches nicht mehr erhalten sind. Das Denkard stammt von verschiedenen Autoren, von denen einige Hauptautoren namentlich erwähnt werden, und ist von sehr unterschiedlicher Wichtigkeit für zoroastrische Gläubige. Der Iranist Jean de Menasce, der grundlegende textwissenschaftliche Untersuchungen zum Denkard veröffentlichte, bezeichnete es als „eine mazdaistische (zoroastrische) Enzyklopädie“. Wie alle mittelpersisch-zoroastrischen Religionsbücher des 9. bis 11. Jahrhunderts n. Chr. hatte auch das Denkard die Funktion, die einst umfangreichen Lehren des Zoroastrismus durch Zusammenfassung für die zoroastrische Nachwelt zu erhalten, weil durch die voranschreitende Islamisierung zum einen Teile des ausgedehnten Schrifttums verloren waren und zum anderen die zoroastrische Priesterschicht, die Mager, zunehmend dezimiert wurde. Das Denkard liefert neben Bundahischn (Bundahišn) zur tieferen Erforschung der zoroastrischen Philosophie und Doktrinalgebäude die umfassendste erhaltene Datenquantität. Zum anderen ist es von großer Bedeutsamkeit, weil es viele verloren gegangene Schriften aufzählt. So enthält es in den Büchern VIII und IX eine genaue Beschreibung einer verlorengegangenen Avesta-Version.[4]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die mittelpersische Sprache wurde ohne kurze Vokale und mit oft mehrdeutigen Konsonanten geschrieben. Vgl.: Pahlavi Script. Iran Chamber Society
  2. Carlo G. Cereti: Die iranischen Sprachen. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn. Skira editore, Milano, Kunsthistorisches Museum Wien). Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 31–37, hier: S. 33 f.
  3. JAḥmad Tafażżolī: Ādurbād Ēmēdān. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica, Stand: 22. Juli 2011, eingesehen am 3. Februar 2023 (englisch, inkl. Literaturangaben)
  4. Carlo G. Cereti: Die iranischen Sprachen. 2001, S. 33.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Denkard aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.