gemeinsam neue Wege der Erkenntnis gehen
Eine freie Initiative von Menschen bei anthrowiki.at anthrowiki.at, anthro.world anthro.world, biodyn.wiki biodyn.wiki und steiner.wiki steiner.wiki
mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ...
Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier.

Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages.
Please note that some mistranslations can occur due to machine translation.
Alle Banner auf einen Klick

Kama

Aus AnthroWiki
Version vom 8. Oktober 2007, 23:11 Uhr von imported>Odyssee

Kāma (sanskrt., "weltlicher Genuss", "Verlangen"), oft sehr einseitig als "Lust" oder "Sexuelles Verlangen" übersetzt, ist nach indisch-theosophischer Bezeichnung die allgemeine Astral-, Wunsch- oder Begierdensubstanz.

Im berühmten Schöpfungslied des Rigveda (RV.10.129) ist Kama, das Verlangen, Quelle und Ursprung aller Dinge.

Im Anfang war Finsternis in Finsternis versteckt (....) das Eine wurde durch die Macht eines heißen Dranges geboren. Über dieses kam am Anfang das Liebesverlangen, was des Denkens erster Same war[1]

Dieses Verlangen war der Urtrieb, der die Erscheinungswelt aufrecht erhält, die hinter dem Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara) stehende Kraft. Ein Vers im Atharva Veda (AV, 9.2.) begrüßt Kama als "Erstgeborenen der Schöpfung". Das Mahabharata (12.167) berichtet von einem Disputdarüber, welches der Lebensziele das höchste sei. Bhisma, einer der Pandava-Brüder, tritt für Kama ein. Dies sei die erste Pflicht des Menschen, denn ohne Begierde sei jede Leistung unmöglich. Er sieht Kama als das Geheimnis allen Erfolges, ob materieller oder geistiger Art [2].

Die Vielschichtigkeit des Begriffes Kama wird in einem anderen Abschnitt des Mahabharata deutlich. Das große Epos lässt Kamadeva, die Personifizierung des Kama, selbst erklären, in wie vielen verschieden Formen das Verlangen jeden Menschen beherrscht.

"Keinem Wesen ist es möglich mich zu zerstören. Ein Mensch, der meine Macht kennt, bemüht sich, mich durch das Murmeln von Gebeten zu überwinden; dann besiege ich ihn mit dem Glauben, ich sei das subjektive Ego in ihm.( ........) Wenn ein Mensch mich durch Askese überwinden will, dann erscheine ich als Askese in seinem Sinn und verhindere so, dass er mich erkennt. Und wenn ein Wissender mich um der Erlösung willen überwinden möchte, so lache ich ihm fröhlich ins Gesicht. Ich bin der Unvergängliche, den kein Wesen töten noch zerstören kann." [3]

Kamasutra

Das Kamasutra, ein Lehrbuch der körperlichen Liebe, vermutlich zwischen 200 und 300 n. Chr. geschrieben, gilt als einer der einflussreichsten Texte der Weltkulturgeschichte zum Thema Erotik.

Quellen

  1. aus R.C. Zaehner: Der Hinduismus Wilhelm Goldmann Verlag (S. 47)
  2. aus R.C. Zaehner: Der Hinduismus Wilhelm Goldmann Verlag (S. 121)
  3. Mahabharata,14. Buch (Aswamedha Parva), Section XIII ([1], engl. Seite)

Siehe auch

Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Kama aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.