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Asklepios

Aus AnthroWiki
Asklepios mit zeus­ähnlichen Gesichts­zügen (Kopiezeichnung)
Asklepios (Kopiezeichnung)
Asklepios (Römische Marmorstatue kopiert von einem griechischen Original aus dem 5. Jahrhundert)

Asklepios (griech. Ἀσκληπιός asklēpiós ‚herausgeschnitten‘; lateinisch Aesculapius, deutsch Äskulap) ist in der griechischen Mythologie der Gott der Heilkunst. Die Schlange, die sich in den meisten Darstellungen um den Äskulapstab windet, weist ihn den Chthonischen oder Erd-Gottheiten zu.

Mythologie

Geburt

Asklepios gilt als Sohn des Apollon und der Koronis, der Tochter des Königs Phlegyas. Koronis wurde von Apollons Zwillingsschwester Artemis getötet, weil sie sich, nachdem sie bereits von Apollon schwanger war, mit einem Sterblichen einließ. Als ihre Leiche auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, näherte sich Hermes und schnitt den ungeborenen Äskulap aus ihrem Mutterschoß. Hermes brachte ihn zum heilkundigen Kentaur Cheiron, der das Kind aufnahm und in der Heilkunst unterwies, welche er einst selbst von Apollon gelernt hatte.

„Äskulap, der Sohn des Apollo, ist sozusagen der Vater der griechischen Ärzte. Und was wird uns von ihm im griechischen Mythos erzählt? Der Vater bringt ihn schon in der Jugend auf jenes Gebirge, wo er der Schüler werden kann des Kentauren Chiron. Und der Kentaur Chiron ist es, der Äskulap, den Vater der Arzneikunde, unterrichtet in dem, was in den Pflanzen an Heilkräften ist und sonst an Heilkräften auf der Erde sich findet. Chiron, der Kentaur, was ist er für ein Wesen? Er ist ein Wesen, das uns da charakterisiert wird als ein solches, wie sie da waren vor dem Herabstieg des Menschen vor der lemurischen Zeit: ein Wesen, halb Mensch, halb Tier. In diesem Mythos verbirgt sich das, daß dem Äskulap in dem entsprechenden Mysterium gezeigt werden jene Kräfte, die die großen Gesundheitskräfte waren, die Gesundheit hervorbringen konnten, bevor der Mensch in die erste Inkarnation hineingetreten ist.“ (Lit.: GA 107, S. 234f)

Wirken

Ob nun aus göttlicher Eingebung oder als meisterlicher Arzt, er beherrschte die Heilkunst wie kein anderer. Mit den magisch heilsamen Kräften des Blutes der Gorgone Medusa, welches ihm Athene brachte, gelang es ihm sogar, einen Toten wieder zum Leben zu erwecken. Des Weiteren wird Asklepios auch in der Ilias erwähnt,[1] wo Homer in ihm einen „unvergleichbaren Arzt“ sieht, dessen Sohn Machaon seinen Dienst vor den Toren des umkämpften Troja verrichtet.

Asklepios soll die Medizin, Chirurgie und Kräuterkunde beherrscht haben. Die Heilbehandlung im Asklepius-Kult bestand oft darin, dass der Kranke im meist außerhalb der Stadt gelegenen Tempel des Asklepios schlief. Im Traum erschien ihm dann der Arzt und gab dem Patienten Diäten oder andere Kuren auf.

Tod

Mit der Wiedererweckung eines Toten hatte er wohl seine Befugnisse überschritten, jedenfalls beschwerte sich Hades energisch bei seinem Bruder Zeus über ihn. Auch letzterer fürchtete nun ob des Erfolges des Heilkünstlers, dass bald kein Mensch mehr sterben würde. Er schleuderte daraufhin einen Blitz auf Asklepios und tötete diesen. Dessen Vater Apollon zürnte darauf sehr und tötete alle Kyklopen, die die Blitze für Zeus schmiedeten. Die Strafe, die Zeus Apollon hierfür auferlegte, besagte, dass dieser nun ein Jahr lang die Rinder des Admetos hüten müsse.

Darstellung

Asklepios wird meist als ein bärtiger, ernster Mann, der mit Lorbeer verziert ist und sich auf einen Stab stützt, abgebildet. Dieser Stab, der von einer Schlange (Natter) umschlungen wird, der sogenannte Asklepiosstab, wurde zum Symbol der Heilkunde. Der Hahn, die Eule, die Schlange und die Zypresse waren ihm heilig.

Verehrungsstätten

Asklepios besaß je nach Gegend viele Namen, einige davon lauteten: Aglaopes, Apaleriacus, Archgetas, Aulonius, Causius, Coronides, Cotyläus, Demenaetus, Epidaurius, Gortynius, Hagnitas, Pergameuns und Tricäcus.

Ausgeübt wurde der Asklepios-Heilkult, die Ausprägung eines theurgischen Krankheitskonzepts, das auf das 7. bis 5. vorchristliche Jahrhundert zurückgeht,[2] vor allem in Asklepien in Epidauros, Athen, Knidos, Naupaktos, Pergamon, Sikyon und auf Kos. In der Heilstätte von Kos soll auch Hippokrates seine medizinische Ausbildung erhalten haben. Die Ruinen des riesigen Komplexes mit Tempel, Behandlungszimmern und Altar können bis heute besichtigt werden.

Die Römer weihten 289 v. Chr. auf der Tiberinsel einen Asklepios-Tempel ein.

Ähnliche Legenden

Die Asklepios-Sage ähnelt der Gebrüder-Grimm-Variante vom „Gevatter Tod“; dort wird der Tod zum Gevatter (Taufpaten) eines Mannes, welcher nur jene mit einem Kraut heilen darf, die nicht tödlich krank sind. Der junge Mann wird zum „berühmtesten Arzt der Welt“, ein Ruf, der ursprünglich Asklepios gebührte. Als der Arzt aber trotz seines beruflichen Erfolges eines Tages zwei todkranke Menschen heilt (einen alten König und seine schöne Tochter), nimmt der Tod ihn statt ihrer mit.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Asklepios – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Homer: Ilias, 11. Gesang, 518
  2. Wolfgang Eckart: Geschichte der Medizin. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 1990, ISBN 3-540-51982-3 S. 35f.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Asklepios aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.