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Augenblick (Philosophie)
Der Augenblick ist ein in der Philosophie einflussreiches Konzept, das zu großen Teilen auf Søren Kierkegaards Beschäftigung mit dem Moment, dem kurzen Zeitintervall zurückgeht. Er entwickelte es ausgehend von Platons Begriff des Plötzlichen (altgriech. τὸ ἐξαίφνης) im Parmenides, wo der Übergang von Bewegung in Ruhe und Ruhe in Bewegung, alle Veränderung, wie auch der Übergang von Sein zu Nichtsein als wunderlich beschrieben wird, weil er weder Ruhe noch Bewegung ist und keiner Zeit angehört.[1] Für Kierkegaard ist der Gegensatz von Zeit und Ewigkeit vereint im Augenblick, der als abstrakter Moment gedacht wird, der das Nichts und die Ewigkeit zugleich umfasst. Weil er Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufhebt, ist er aus dem empirischen Lebensablauf herausgestellt.[2] Kierkegaard verstand den erfüllten Augenblick im Sinne Goethes, der ihn als Verdichtung eines Erfahrungskosmos nicht als rein zeitlichen Begriff betrachtete:
Kein Wesen kann zu Nichts zerfallen!
Das Ew'ge regt sich fort in allen,
Am Sein erhalte dich beglückt!
[...]
Genieße mäßig Füll' und Segen,
Vernunft sei überall zugegen,
Wo Leben sich des Lebens freut.
Dann ist Vergangenheit beständig,
Das Künftige voraus lebendig,
Der Augenblick ist Ewigkeit.
(Auszug aus: Goethe, Vermächtnis, 1829[3])
Literatur
- Michael Theunissen: Augenblick. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. 1, Schwabe, Basel 1971, ISBN 3-7965-0115-X.
- Bruno Hillebrand: Ästhetik des Augenblicks. Der Dichter als Überwinder der Zeit – von Goethe bis heute (= Kleine Reihe V & R). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-525-34011-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Koral Ward: Augenblick. The Concept of the „Decisive Moment“ in 19th- and 20th-Century Western Philosophy (= Ashgate New Critical Thinking in Philosophy). Routledge, London / New York 2008, ISBN 978-0-7546-6097-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Augenblick und Zeitpunkt. Studien zur Zeitstruktur und Zeitmetaphorik in Kunst und Wissenschaften. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1984, ISBN 3-534-09669-X.
- Gerhard Thonhauser: Über das Konzept der Zeitlichkeit bei Søren Kierkegaard mit ständigem Hinblick auf Martin Heidegger (= Alber-Reihe Thesen). Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2011, ISBN 978-3-495-48470-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Hans-Jürgen Gawoll: Über den Augenblick. Auch eine Philosophiegeschichte von Platon bis Heidegger. In: Archiv für Begriffsgeschichte. 37, Felix Meiner Verlag, Bonn 1994, ISSN 0003-8946, S. 152-179.
- Malte Oppermann: Der Augenblick. Wien 2020, ISBN 978-3-85418-194-1.
Weblinks

Siehe auch
- Augenblick (Philosophie) - Artikel in der deutschen Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ Michael Theunissen: Augenblick. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. 1, Schwabe, Basel 1971, ISBN 978-3-7965-0115-9.
- ↑ Tanja Dembski: Paradigmen der Romantheorie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Lukács, Bachtin und Rilke (= Epistemata). Königshausen und Neumann, Würzburg 2000, ISBN 3-8260-1723-4, S. 201 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ Zitiert nach: Bruno Hillebrand: Ästhetik des Augenblicks. Der Dichter als Überwinder der Zeit – von Goethe bis heute (= Kleine Reihe V & R). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-525-34011-7, S. 22 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Augenblick (Philosophie) aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |