Erregungsleitung

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Als Erregungsleitung wird in der Physiologie die Weiterleitung einer durch innere oder äußere Reize bewirkten elektrischen Erregung bezeichnet, wie sie ausschließlich durch Nerven- oder Muskelzellen vollzogen werden kann. Durch Synapsen kann die weitergeleitete Erregung auf andere Zellen übertragen werden.

Die Erregungsleitung in Neuronen erfolgt durch den Austausch von Ionen zwischen dem Inneren und dem Äußeren der Zelle durch spezialisierte Membrankanäle. Diese Ionenkanäle können sich öffnen und schließen, um den Fluss von Ionen zu regulieren.

Ein typisches Neuron hat eine negativ geladene Zellmembran und ist von extrazellulärer Flüssigkeit umgeben, die reich an positiv geladenen Ionen, wie z.B. Natriumionen (Na+) und Kaliumionen (K+), ist. Wenn ein Neuron durch ein Signal erregt wird, öffnen sich spezielle Kanäle in der Zellmembran, die es den Natriumionen erlauben, in die Zelle zu fließen. Dieser Einstrom von Natriumionen verändert das elektrische Potenzial innerhalb der Zelle und löst eine Kettenreaktion aus, die als Aktionspotential bezeichnet wird.

Das Aktionspotential breitet sich entlang des Axons aus, des langen Fortsatzes der Zelle, der Signale an andere Neuronen oder Muskelzellen weiterleitet. Dies geschieht durch die Veränderung des elektrischen Potenzials entlang des Axons, die durch die Öffnung und Schließung von Ionenkanälen reguliert wird. Wenn das Aktionspotential das Ende des Axons erreicht, löst es die Freisetzung von Neurotransmittern aus, die chemische Botenstoffe sind, die Signale an benachbarte Zellen weiterleiten können.

Die Erregungsleitung in Neuronen ist eine komplexe physiologische Prozess, der durch viele Faktoren beeinflusst werden kann, wie z.B. Hormone, Neurotransmitter und genetische Variationen.

Siehe auch

Literatur

  •  Robert F. Schmidt, Hans-Georg Schaible: Neuro- und Sinnesphysiologie. 5. Auflage. Springer, Heidelberg 2006, ISBN 3-540-25700-4.