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Franz von Baader

Aus AnthroWiki
Franz von Baader, Ölgemälde im Besitz der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Foto: BAdW)

Benedict Franz Xaver von Baader (* 27. März 1765 in München; † 23. Mai 1841 ebenda) war ein deutscher Arzt, Bergbauingenieur und Philosoph. Er war ein Bruder von Joseph von Baader.

Biographie

Der Sohn eines kurfürstlichen Leibarztes studierte von 1781 bis 1784 in Ingolstadt und Wien Medizin und Naturwissenschaften. Nachdem er sich als Arzt in München niedergelassen hatte, gab er den Beruf 1786 wieder auf. Ab 1788 studierte er dann an der Bergakademie Freiberg und wurde Bergbauingenieur. 1792 bis 1796 arbeitete Baader in Bergwerken auf der britischen Insel. 1799 wurde er in München zum Bergrat, 1801 zum Oberbergrat und 1807 zum Oberstbergrat berufen. 1801 heiratete er Franziska von Reisky, mit der er zwei Kinder hatte. Franz von Baader gründete 1805 die Salin-Tafelglasfabrik im ostbayrischen Lambach (Ortsteil von Lam am „Gläsernen Steig“) – Franz-von-Baader Gedenkstein. Baader gelang ein erfolgreiches Glasschmelzverfahren. 1808 wurde er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. In München veröffentlicht Baader 1835 eine Schrift über die Lage des Proletariats und zählt damit zu den Pionieren der Sozialreformatik.

Philosophie

Seine späteren philosophischen Schriften wurden allgemein geschätzt. Baaders Theorien und sein Böhme-Bild haben insbesondere auf Schellings Naturphilosophie eingewirkt, der ihm anfangs sehr verbunden war. Im Alter entwickelte sich ein Streit zwischen beiden. Baader zählt zu den zentralen Personen der Münchener Romantik. So beteiligt er sich am Kreis um Joseph Görres, dem auch der Katholik Ignaz von Döllinger zeitweilig zugehört hat. Ab 1826 war Baader auch Honorarprofessor für Philosophie der neu gegründeten Universität München. Er hielt religionsphilosophische und erkenntnistheoretische Vorlesungen sowie über den Naturphilosophen Jakob Böhme.

Baader stand der religiösen Bewegung um Johann Michael Sailer und Johann Evangelista Goßner nahe, die sich u.a. mit neuen Formen der Ökumene auseinandersetzten. "Es könnte leicht von München aus wieder gut gemacht werden, was von Wittenberg aus verdorben war." (Werke, Bd. XV, S. 516) Anlässlich des Kölner Kirchenstreites positionierte sich Baader als vehementer Gegner des kirchlichen Absolutismus, worauf ihm der bayerische Innenminister Karl von Abel 1838 Vorlesungen in Religionsphilosophie verbot.

Bedeutsam ist auch der Ausspruch cogitor, ergo sum, den Baader dem berühmten Satz cogito, ergo sum von René Descartes entgegenhielt[1].

Ausgaben

  • Franz von Baader’s sämmtliche Werke. 16 Bände. Hrsg. durch einen Verein von Freunden des Verewigten. H. Bethmann, Leipzig 1851-1860 (vollständiges Digitalisat)
  • Schriften Franz von Baaders. Ausgewählt und herausgegeben von Max Pulver.Insel, Leipzig 1921

Einzelnachweise

  1. Roland Pietsch: Franz von Baader’s Criticism of Modern Rationalism: A Brief Overview, in: Sophia Perennis, Vol. 2, Number 2, Spring 2010 pdf
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Franz von Baader aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.