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Geistige Führung der Menschheit
"Angeloi, die ihre Menschheitsstufe auf dem alten Mond abgeschlossen haben, inspirierten die höchsten hellsehenden Persönlichkeiten der ägyptisch-chaldäischen Zeit und wurden, indem sie sich dieses Werkzeuges bedienten, Könige und Priester, die führenden Persönlichkeiten der ägyptisch-chaldäischen Kulturepoche. Neben diesen führenden Individualitäten gab es nun aber noch andere, das waren diejenigen, die auf der untersten Stufe der luziferischen Entwickelung standen, Angeloi, welche auf dem alten Monde ihre Entwickelung nicht abgeschlossen hatten. Diese Wesenheiten ließen ebenso ihre Kräfte, ihre Impulse in die ägyptisch-chaldäische Zeit hineinfließen; sie waren aber daher, weil sie eben noch nicht ihre Menschheitsstufe vollständig abgeschlossen hatten, nun fähig, in einem fleischlichen menschlichen Leib auf der Erde herumzuwandeln. Von solchen Individualitäten, die nicht nur etwa bei den alten Chaldäern und Ägyptern vorhanden waren, sondern bei allen Völkern der damaligen Zeit, sprechen die alten legendenhaften Nachrichten von Menschen, die auf Erden wandelten, die aber eigentlich ihrem inneren Seelenwesen nach zurückgebliebene Angeloi des alten Mondes waren. Auch die alten Griechen sprachen, wenn sie von ihren Heroen redeten, von solchen Individualitäten, so zum Beispiel Kekrops und Kadmos. Die Kräfte, die vorwärtseilen, können sich nur dadurch recht stark machen, daß sie sich am Widerstande stärken. Die Aufgabe, Gewicht der Evolution zu verleihen, Schwere, haben diejenigen Wesenheiten, die zurückgelassen worden sind von der weisen Weltenlenkung während der planetarischen Mondenentwickelung. In der urpersischen Kulturentwickelung war es nicht so. Da waren gewissermaßen die Angeloi nicht so selbständig in der Führung der Menschheit, sie unterstanden in viel unmittelbarerer Weise den Archangeloi, so daß man in gewisser Weise sagen kann, die urpersische, die Zarathustra-Kultur, steht ebenso unter der geistigen Führung der Archangeloi wie die ägyptisch-chaldäische Kultur unter der unmittelbaren geistigen Führung der Engel, der Angeloi. Zarathustra und seine Schüler wurden inspiriert von Archangeloi, Amshaspands. Und wenn wir gar zurückgehen in die erste nachatlantische Kultur, in jene Kultur, von welcher in den Veden nur ein schwacher Nachklang noch herrscht, da kommen wir zu den sogenannten heiligen Rishis, zu den großen Lehrern Indiens. Die waren inspiriert von den Geistern der Persönlichkeit, Urkräften, Archai, die sich zwar als Werkzeuge der Archangeloi und Angeloi bedienten, die aber dazumal viel unmittelbarer eingriffen als später." (Lit.: GA 129, Seite 79ff)
"Ganz eigentümliche Verhältnisse herrschten während der griechischen Zeit. Da waren diejenigen Wesenheiten die Führer der Menschen, welche von all den übermenschlichen Wesenheiten, für sich selbst noch am meisten brauchten, so daß diese Leiter und Lenker der griechisch-lateinischen Zeit den Menschen die größte Selbständigkeit und Freiheit gaben. Denn sie wollten durch ihre Führung für sich ungefähr ebensoviel erreichen, als die Menschen durch sie erreichen konnten. Daher sehen wir auch, wie alles in dieser Zeit darauf hinzielt, die menschliche Eigenart in ihrer reinsten Form zum Ausdruck zu bringen. Die Menschen waren in dieser Zeit am meisten sich selbst überlassen." (Lit.: GA 129, Seite 81f)
"In unserer Kulturepoche greifen nun wiederum dieselben Wesenheiten ein, die in der ägyptisch-chaldäischen Zeit die Menschheitsführer waren, sowohl diejenigen Wesenheiten, die dazumal die Menschen nur inspirierten, also die Angeloi, wie auch die Heroen, die Führer der Menschheit, die im Fleische herumwandelten. So wie der Mensch heute auf einer anderen Stufe steht als in der altägyptischen Zeit, so stehen auch jene Angeloi und Luzifer-Angeloiwesenheiten heute auf anderer Entwickelungsstufe." (Lit.: GA 129, Seite 82)
"Der Christus war der Lehrer der Angeloiwesen während der ägyptisch-chaldäischen Zeit. Damals ist sein Impuls in sie eingeflossen, und jetzt erscheinen sie deshalb auf höherer Entwickelungsstufe, weil sie sich mittlerweile mit dem Christus-Impuls durchdrungen haben. Ebenso aber haben die Archangeloi mittlerweile den Christus-Impuls in sich aufgenommen und werden in der sechsten Kulturperiode, die der unseren folgen wird, die geistigen Führer der Menschheit sein. Und jene Archai, welche die Inspiratoren der heiligen Rishis waren, haben auch mittlerweile den Christus-Impuls aufgenommen und werden die geistigen Führer der siebenten nachatlantischen Kulturperiode sein. Wodurch sind die Wesenheiten, von denen wir gesagt haben, daß sie zurückgeblieben sind, denn eigentlich zurückgeblieben? Sie sind zurückgeblieben, weil sie den Christus-Impuls abgelehnt haben. Und während die mit dem Christus-Impuls erfüllten Angeloi der ägyptisch-chaldäischen Zeit jetzt solche Kräfte der Menschheitsentwickelung einflößen, welche die Menschheit hinaufleiten zu spirituellem Leben, zur Spiritualität, suchen die anderen Wesenheiten, die den Christus-Impuls abgelehnt haben, alles, was wir als materialistische Kultur und Wissenschaft bezeichnen können, der Menschheit als Inspiration zu geben. Unsere Zeit ist nur zu verstehen, wenn man weiß, daß in ihr diese zwei Strömungen der geistigen Führung herrschen." (Lit.: GA 129, Seite 84ff)
Literatur
- Rudolf Steiner: Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen, GA 129, Dornach 1995
- Rudolf Steiner: Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit, GA 130, Dornach 1995
- Rudolf Steiner: Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit, GA 15, Dornach 1987
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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