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Geschichte Russlands
Die Geschichte Russlands bietet einen Überblick über die Vorgeschichte, Entstehung und Entwicklung des russischen Staates.[1]
Ausgehend von der frühesten Besiedlung verschiedener Stämme des heutigen russischen Territoriums seit der Altsteinzeit, beschäftigt sich dieser Artikel mit der Entstehung der Kiewer Rus, eines ostslawischen Großreiches, das sich um 980 formierte, durch die Annahme des Christentums von Byzanz her (988/89) in die christliche Ökumene eintrat und schließlich 1240 dem Mongolensturm zum Opfer fiel. Die mongolische Invasion der Rus führte zum Zusammenbruch des Reiches von Kiew, dessen Nachfolgereiche (im Westen von der Mitte des 13. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, im Osten bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts)[2] unter die Herrschaft der Goldenen Horde fielen. In der Zeit der Herrschaft der Tataren kam es zu einer Entfremdung gegenüber dem westlichen Kulturkreis.
Allgemeines
Der zunehmende Zerfall der Goldenen Horde und die gleichzeitige innere und äußere Konsolidierung der nordöstlichen Rus rund um das Großfürstentum Moskau begünstigte die zunehmende russische Kolonisation, die die russische Geschichte seitdem entscheidend geprägt hat. Einer Phase der inneren Zerrüttung, der sogenannten Smuta, am Anfang des 17. Jahrhunderts, folgten mehrere Kriege gegen Polen-Litauen sowie Kriege gegen das Osmanische Reich. Zar Peter I. modernisierte mit den nach ihm benannten Reformen das seit 1721 imperiale Russische Reich und führte es an Westeuropa heran. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts festigte das Russische Reich seinen Anfang des Jahrhunderts erworbenen Großmachtstatus, baute ihn weiter aus. Die schnelle räumliche Ausdehnung zu dieser Zeit ließ jedoch für die innere Entwicklung kaum staatliche Mittel übrig, da das reale Sozialprodukt bald stagnierte. Nach dem Sieg über die Grande Armée in Napoleons Russlandfeldzug 1812 festigte das Russische Reich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Vorherrschaft auf dem europäischen Festland. Aufgrund der herrschenden Autokratie und der zu Beginn des 17. Jahrhunderts eingeführten Leibeigenschaft konnte das agrarisch geprägte Reich jedoch mit den sich rasant entwickelnden Industriestaaten immer weniger Schritt halten, bis schließlich Zar Alexander II. nach der Niederlage im Krimkrieg eine Phase der inneren Reformen anschob.
Die Reformen beschleunigten Russlands wirtschaftliche Entwicklung, doch das Land wurde immer wieder von inneren Unruhen destabilisiert, da die politischen Veränderungen nicht weitreichend genug waren und große Teile der Bevölkerung ausgeklammert wurden. Durch die Februar- und Oktoberrevolution im Jahre 1917 während des Ersten Weltkriegs wurde die Zarenherrschaft über Russland beendet und in der Folge die sozialistische Sowjetunion gegründet, die bis 1991 Bestand hatte. Der „Große Vaterländische Krieg“ begann am 22. Juni 1941 mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion und endete nach dem Ende der Schlacht um Berlin mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8./9. Mai 1945. Dieses Datum wird bis heute in Russland als Tag des Sieges begangen. Vor allem wegen der von Deutschen geplanten und ausgeführten Massenverbrechen an der Zivilbevölkerung starben im Kriegsverlauf zwischen 24 und 40 Millionen Bewohner der Sowjetunion. Nach der Auflösung der Sowjetunion erlebten ihre Nachfolgestaaten einen schwierigen Transformationsprozess, zunächst mit großen Einbrüchen sowohl beim nationalen BIP als auch bei der wirtschaftlichen Situation vieler Menschen. Darauf folgte in der Russischen Föderation ab dem Jahr 2000 ein von der Weltkonjunktur begünstigter Aufschwung, der 2013 beendet war.

Zu vielen weiteren Themen siehe auch
- Geschichte Russlands - Artikel in der deutschen Wikipedia
Siehe auch
- Kategorie:Russische Geschichte - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Geschichte Russlands - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Edgar Hösch, Hans-Jürgen Grabmüller: Daten der russischen Geschichte. Von den Anfängen bis 1917. dtv 3240, München 1981, ISBN 3-423-03240-5.
- Edgar Hösch, Hans-Jürgen Grabmüller: Daten der sowjetischen Geschichte. Von 1917 bis zur Gegenwart. dtv 3241, München 1981, ISBN 3-423-03241-3.
- Hans-Heinrich Nolte: Kleine Geschichte Rußlands. Mit zahlreichen Karten, Schaubildern und Tabellen. Philipp Reclam jun, Stuttgart 1998, UB 9696, ISBN 3-15-009696-0.
- Werner Adam: Das neue Russland. Putins Aufbruch mit schwerem Erbe. Holzhausen Verlag, Wien 2000, ISBN 3-85493-018-6.
- Erich F. Beck: Die russische Kirche. Ihre Geschichte, Lehre und Liturgie mit besonderer Berücksichtigung ihrer Unterscheidungslehren und ihres Verhältnisses zur römischen Kirche. 2. Auflage. Unitas-Verlag, Bühl/ Baden 1926.
- Thomas M. Bohn (Hrsg.): Geschichte des russischen Reiches und der Sowjetunion. (Studienhandbuch östliches Europa; 2). 2. Auflage. Böhlau, Köln 2009, ISBN 978-3-8252-3168-2.
- Erich Donnert: Russland (860–1917). Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 1998, ISBN 3-7917-1582-8.
- Hans Ebeling, Wolfgang Birkenfeld: 19. Jahrhundert. Ein geschichtliches Arbeitsbuch (= Die Reise in die Vergangenheit; Bd. 4). Westermann Schulbuchverlag, Braunschweig 1991, ISBN 3-14-140704-5.
- Orlando Figes: Nataschas Tanz. Eine Kulturgeschichte Russlands („Natasha’s Dance“). Berlin Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-8270-0487-X.
- Orlando Figes: Hundert Jahre Revolution. Russland und das 20.Jahrhundert. Hanser, München 2015, ISBN 978-3-446-24775-8.
- Valentin Giterman: Geschichte Rußlands. Athenäum-Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-610-08461-8 (Repr. d. Ausg. Hamburg 1949).
- Carsten Goehrke: Russland. Eine Strukturgeschichte. Schöningh Verlag, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76763-9.
- Carsten Goehrke, Manfred Hellmann, Richard Lorenz, Peter Scheibert: Russland (Weltbild Weltgeschichte – Russland, Bd. 31). Weltbild-Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89350-989-5.
- Heiko Haumann: Geschichte Russlands. Chronos-Verlag, Zürich 2003, ISBN 3-0340-0638-1.
- Michel Heller: Histoire de la Russie et de son Empire. Flammarion, Paris 1997, ISBN 2-08-081410-9.
- Manfred Hellmann, Stefan Plaggenborg (Hrsg.): Handbuch der Geschichte Russlands. Hiersemann, Stuttgart 1986/2004, ISBN 3-7772-7621-9 (6 Bde.).
- Manfred Hildermeier: Geschichte Russlands: Vom Mittelalter bis zur Oktoberrevolution. C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64551-8.
- Edgar Hösch: Geschichte Rußlands vom Kiever Reich bis zum Zerfall des Sowjetimperiums. Kohlhammer, Stuttgart 1996, ISBN 3-17-011322-4.
- Geoffrey Hosking: Russland. Nation und Imperium 1552–1917, Siedler, Berlin 2000.
- Andreas Kappeler (Hrsg.): Die Geschichte Russlands im 16. und 17. Jahrhundert aus der Perspektive seiner Regionen (Forschungen zur osteuropäischen Geschichte; Bd. 63). Harrassowitz, Wiesbaden 2004, ISBN 3-447-05029-2 (dt., engl., franz. und russ. Beiträge).
- Andreas Kappeler: Rußland als Vielvölkerreich. Entstehung, Geschichte, Zerfall. (Beck’sche Reihe; 1447). 2. Auflage. Beck Verlag, München 2008, ISBN 978-3-406-57739-0.
- Arthur Kleinschmidt: Drei Jahrhunderte russischer Geschichte. Überblick der russischen Geschichte seit der Thronbesteigung der Romanow bis heute (1598–1898) (Elibron Classics). British Museum, London 2011, ISBN 978-1-241-54021-0.
- Johannes Laudage: Von Fakten und Fiktionen. Mittelalterliche Geschichtsdarstellungen und ihre kritische Aufarbeitung. (Europäische Geschichtsdarstellungen; 2). Böhlau Verlag, Köln 2003, ISBN 3-412-17202-2.
- Horst Günther Linke: Geschichte Russlands. Von den Anfängen bis heute. Primus-Verlag, Darmstadt 2006, ISBN 3-89678-557-5.
- Robin Milner-Gulland: Russland. Kunst, Geschichte, Lebensformen. Bechtermünz, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-787-0 (Bildatlas der Weltkulturen).
- Dimitrij S. Mirskij: Russland. Von der Vorgeschichte bis zur Oktoberrevolution. (Magnus-Kulturgeschichte). Magnus-Verlag, Essen 1975.
- Margareta Mommsen, Angelika Nußberger: Das System Putin. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54790-4.
- Dietmar Neutatz: Träume und Alpträume. Eine Geschichte Russlands im 20. Jahrhundert. C. H. Beck Verlag, München 2013, ISBN 978-3-406-64714-7.
- Hans-Heinrich Nolte/Bernhard Schalhorn/Bernd Bonwetsch (Hrsg.): Quellen zur Geschichte Russlands. (Reclams Universal-Bibliothek 19269). Philipp Reclam jun., Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-019269-6 (Rezension in der Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft)
- Alexander Polunov: Russia in the Nineteenth Century. Autocracy, Reform, and Social Change, 1814–1914. M. E. Sharpe, Amonk, New York State, USA 2005, ISBN 0-7656-0672-0.
- Lothar Rühl: Aufstieg und Niedergang des russischen Reiches. Der Weg eines tausendjährigen Staates. DVA, Stuttgart 1992, ISBN 3-421-06534-9.
- Christoph Schmidt: Russische Geschichte 1547–1917. (Oldenbourg Grundriss der Geschichte, 33). 2. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58721-0).
- Birgit Scholz: Von der Chronistik zur modernen Geschichtswissenschaft. Die Warägerfrage in der russischen, deutschen und schwedischen Historiographie. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2000, ISBN 3-447-04342-3 (carstvo zartum&hl=de&pg=PA24#v=onepage&q=Rossijskoe carstvo zartum6f=false S. 24).
- Gottfried Schramm: Altrusslands Anfang. Historische Schlüsse aus Namen, Wörtern und Texten zum 9. und 10. Jahrhundert. Rombach-Verlag, Freiburg/B. 2002, ISBN 3-7930-9268-2.
- Günther Stökl: Russische Geschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Kröners Taschenausgabe. Band 244). 6., erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 1997, ISBN 3-520-24406-3.
- Hans-Joachim Torke (Hrsg.): Die russischen Zaren. 1547–1917. 3., überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-42105-9.
- Tanja Wagensohn: Russland nach dem Ende der Sowjetunion. Pustet, Regensburg 2001, ISBN 3-7917-1751-0.
- Daniel Ernst Wagner: Geschichte des russischen Reiches. Neu bearbeitet und bis zum Tilsiter Frieden fortgesetzt. Wien 1810, Band 1–2 (online); Band 3–4. (online)
- Reinhard Wittram: Das russische Imperium und sein Gestaltwandel. Vortrag vom 27. September 1958. In: Historische Zeitschrift. (HZ), Bd. 187 (1959), ISSN 0018-2613, S. 568–593.
- Klaus Zernack (Hrsg.): Handbuch der Geschichte Russlands. Bd. 2. Hiersemann Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-7772-7621-9.
Lexikalische Eintragungen und ältere Darstellungen
- Russisches Reich, Lexikoneintrag in: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 17, Leipzig/Wien 1909, S. 289–328.
- Aleksandr F. Rittich: Die Ethnographie Russlands, Justus Perthes, Gotha 1878 (Google Books).
Weblinks


- Bundeszentrale für politische Bildung: Dossier Russland – Geschichte
- Russische Geschichte, Russische Revolution, Russischer Bürgerkrieg und vielen anderen. (russisch)
- Klaus Städtke (Hrsg.) unter Mitarbeit von Kristina Küntzel: Chronologische Daten zur Politik- und Kulturgeschichte Russlands (18.–20.Jh.). Reader für den Studiengang Kulturgeschichte Ost- und Ostmitteleuropa der Universität Bremen (PDF; 259 kB)
- Historische Farbfotos aus dem Russischen Reich (englisch/russisch)
- 100(0) Schlüsseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte
- Elfie Siegl: Von Stalins Sieg zum Sieg Putins. Der Kreml und sein Geschichtsbild. In: Russlandanalysen Nr. 148 (PDF; 345 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Im Zentrum steht die Geschichte des russischen Ostslawentums, also das ethnische Russland. Die Strukturgeschichte der Ruthenen bzw. Ukrainer und Belarussen als auch die Abhandlung nichtslawischer Völker und Territorien sind nicht Gegenstand dieses Artikels.
- ↑ Carsten Goehrke: Russland. S. 16.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Geschichte Russlands aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |