Joséphin Péladan

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Portrait Péladans von Alexandre Séon

Joséphin (Joseph) Péladan genannt »Sâr« Péladan (* 28. März 1858 bei Lyon; † 27. Juni 1918 in Neuilly-sur-Seine) war ein französischer Schriftsteller und Okkultist und Wegbereiter der französischen Rosenkreuzer-Bewegung.

Péladan war der Sohn einer wohlhabenden und kultivierten Familie. Sein Vater Louis-Adrien Péladan war Journalist der Zeitung „La France Littéraire“ (dt. das gebildete oder literarische Frankreich) und Mitbegründer von „Semaine relieuse“ (dt. religiöses Wochenblatt) einer Schrift, die sich überwiegend mit Grenzwissenschaften, mystischen, religiösen und okkulten Dingen auseinandersetzte. Joséphin Péladans ältester Bruder Adrien war Medizinstudent, später Arzt und Assyrologe, hatte gleichfalls Beziehzngen zum Okkulten und befaßte sich mit Astrologie und Magie.

Nach einem kurzem Angestelltenverhältnis bei einer Pariser Bankgesellschaft reiste Péladan nach Rom und Florenz, wo er sich in seinen zahlreichen Schriften und Studien intensiv mit den Werken von Leonardo da Vinci und der Renaissance auseinandersetzte, überdies hatte er eine Vorliebe für die Werke von Miguel de Cervantes und Richard Wagners Nibelungensage (vornehmlich Parsifal) und kleidete sich gemäß Wagners Werken gern in weißen Tuniken mit himmelblauen Streifen.

1888 wird Péladan Mitbegründer des Ordre Kabbalistique de la Rose-Croix (Kabbalistischer Rosenkreuzerorden) von Marquis Marie-Victor Stanislas de Guaita (1861-1897). In kürzester Zeit stellte er sich als Wikipedia:Großmeister an die Spitze des Ordens und nannte sich Sâr Mérodak. Der Orden hatte namhafte Mitglieder wie Erik Satie und Claude Debussy.

Um 1891 entfernt sich Péladan vom magischen Gedankengut und kabbalistischen Zweig der Gruppe. Zu dieser Zeit beginnt er die Inhalte von Christian Rosenkreuz in seinen eigenen Schriften zu fixieren, um 1892 einen eigenen Rosenkreuzerorden, den Ordre de la Rose-Croix Catholique et esthétique du Temple et du Graal, zu gründen.

1892 organisierte Péladan die erste Versammlung der Rosenkreuzer an der berühmten Pariser Galerie Durand-Ruel. Aus Liebe und Verehrung zu seiner zweiten Frau, der Kunstkritikerin Christiane Taylor verzichtet Péladan alsbald auf seinen exzentrischen Lebensstil und trat nur noch selten an die Öffentlichkeit. 1908 wurde Péladan von der Académie française mit dem Prix Charles Blanc für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Joséphin Péladan verstarb 1918 fast vergessen in Paris.

Werke (Auswahl)

  • Le Vice suprême, roman, 1884
  • Curieuse, 1885
  • L'Initiation sentimentale, 1887
  • Isthar, 1888
  • Comment on devient mage, 1891
  • Babylone, tragédie, 1895
  • Le Prince de Byzance, tragédie, 1896
  • Œdipe et le Sphinx, tragédie en prose, 1903
  • Sémiramis, tragédie en prose, 1904
  • La Dernière Leçon de Léonard de Vinci, essai, 1904
  • De Parsifal à don Quichotte, essai, 1906

Übersetzungen

Peladan: Das allmächtige Gold, Roman, Verdeutscht von Emil Schering, Georg Müller Verlag, München 1919

Literatur

Grete Wehmeyer: Erik Satie, Regensburg 1974 (Gustav Bosse Verlag); Studien zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, Band 36, ISBN 3-7649-2077-7

Weblinks


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