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Orphische Hymnen
Als Orphische Hymnen werden allgemein hymnische Texte aus dem Bereich der orphischen Dichtung bezeichnet. Von Texten dieser Art sind einige Fragmente überliefert. Dazu gehören:
- ein Hymnos an den orphischen Zeus[1] und
- ein Hymnos an Dionysos,[2] in dem Dionysos mit Zeus, Helios, und den orphischen Gottheiten Phanes, Eubuleus und Antauges gleichgesetzt wurde.
Schließlich erwähnt Pausanias, dass bei den Mysterienfeiern von Phlya in Attika die Priester aus dem Geschlecht der Lykomidai kurze hymnische Lieder sangen, als deren Verfasser Orpheus galt, und die nach Pausanias den Vergleich mit den Homerischen Hymnen nicht zu scheuen brauchten.[3]
Von diesen Einzelüberlieferungen zu unterscheiden ist ein als Orphische Hymnen bezeichneter Korpus von 87 Hymnen, der zusammen mit den Homerischen Hymnen und den Hymnen des Kallimachos und des Proklos überliefert wurde. Möglicherweise handelt es sich um ein aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. stammendes Werk eines einzelnen Verfassers, das für eine (vielleicht kleinasiatische) Kultgemeinde zusammengestellt wurde. Die relativ kurzen Texte von sechs bis dreißig Versen haben ausgeprägt anrufenden Charakter, wobei die angerufenen Gottheiten des orphischen Pantheons (Nyx, Kronos, Eros, Zeus, Dionysos, Kureten, Themis, Dike etc.) häufig miteinander identifiziert werden. Gewidmet ist die Sammlung dem Musaios, dem sagenhaften Schüler des Orpheus.
Ausgaben
- Apostolos N. Athanassakis: The Orphic hymns. Text, translation and notes. Scholars Press, Missoula, Montana 1988, ISBN 0-89130-119-4
- David Karl Philipp Dietsch: Die Hymnen des Orpheus. Griechisch und deutsch. In dem Versmaasse des Urtextes zum erstenmal ganz uebersetzt. Palm & Enke, Erlangen 1822. Digitalisat (Übersetzung Nr. 1-30 bei Zeh, Nürnberg 1820, Digitalisat)
- Joseph O. Plassmann: Orpheus. Altgriechische Mysterien. Diederichs, Jena 1928. Neuausgabe: Diederichs, München 1992, ISBN 3-424-00740-4 (mit Übersetzung der orphischen Hymnen)
- Wilhelm Quandt (Hrsg.): Orphei hymni. 1941, Neudruck: Weidmann, Dublin & Zürich 1973
Literatur
- Alberto Bernabé: Orphei hymnorum concordantia. Olms-Weidmann, Hildesheim 1988, ISBN 3-487-07872-4
- Claude Calame: Orphik, Orphische Dichtung II C). In: Der Neue Pauly (DNP). Band 9, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01479-7, Sp. 58–69.
- Anne-France Morand: Études sur les Hymnes Orphiques. Brill, Leiden u. a. 2001, ISBN 90-04-12030-0
Weblinks
- The Orphic Hymns – englische Übersetzung von Thomas Taylor (gereimt, 1792)
- The Orphic Hymns – englische Prosaübersetzung von Virginia Stewart-Avalon
Einzelnachweise
OF in den Einzelnachweisen verweist auf die entsprechende Nummer in Orphicorum Fragmenta (ed. O. Kern).
- ↑ Platon Nomoi 715e = OF 21; Aristoteles de mundo 401a 25-b 7 = OF 21a; J. v. Arnim (Hrsg.): Stoicorum veterum fragmenta Bd. II S. 1078, 1081 = OF test. 233, OF 30
- ↑ Macrobius convivia primi diei Saturnaliorum 1.23.21, 18.12.17 und 22 = OF 236-239; vgl. 307
- ↑ Pausanias Beschreibung Griechenlands 9.27.2, 30.12 = OF 304-305
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Orphische Hymnen aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |